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Fire and Ice

Der Don

Veganer
Fire and Ice

Dieser Titel eines Films von Willy Bogner kam mir spontan in den Sinn, als ich vor Ort im Haushaltswarengeschäft meines Vertrauens meine jüngste Gusseisen-Neuerwerbung sah.
Doch der Reihe nach. Zuerst bekenne ich, wohnhaft im Kölner Süden, stolzer Besitzer der Petromax-Feuertöpfe ftp und ft6 (jeweils mit Füßen, es gibt die ja auch ohne), gelegentlicher Leser und Nutzer der Dutch Oven-Rubrik des Grillsportvereins, dass dies meine erste Veröffentlichung im Forum ist und zunächst wohl auch die einzige bleiben wird, bis es mal wieder etwas aus meiner Sicht Besonderes zu berichten gibt. Ich grüße Euch alle herzlich.

Nun denn. Da stand ich also, suchte eigentlich etwas völlig anderes für die Küche und sah diesen gusseisernen Topf von "Le Creuset", Modell "Doufeu", 26 cm Durchmesser. Das Gusseisen ist außen und innen emailliert.
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Wenn Ihr das Bild betrachtet, denkt Ihr bestimmt wie ich: den kann man doch bestimmt auch als Dutch Ofen benutzen!

Der Topf war im Angebot, aber immer noch fast 200 € teuer. Ich habe ihn trotzdem gekauft, weil ich auch ein ordentliches Gerät für Eintöpfe und zum Schmoren auf dem Herd brauchen konnte.
Sein Clou soll sein, dass die Vertiefung im Deckel Eiswürfel oder Wasser aufnehmen kann, damit der Dampf im Topfinneren am Deckel stärker kondensiert und an den dortigen "Nüppchen" wieder auf den Inhalt tropft (bei einem DO meine ich, dieses Prinzip auch schon mal gesehen zu haben, ich erinnere mich aber nicht mehr an das Fabrikat).
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Das wollte ich nun einmal ausprobieren. Also unten Grillbriketts und oben Eiswasser. Fire and Ice eben.

Ich stelle meine Dutch Oven immer auf einem alten stabilen Backofen-Backblech ab, das auf vier Pflastersteinen aufgelegt ist und auf das ich die Grillbriketts schütte. Da der "Doufeu" keine Füße hat und ich mein noch nie benutztes Petromax-Abstellgitter in meiner Rumpelkammer namens Keller nicht auf die Schnelle finden konnte, habe ich den passenden alten Backofen-Grillrost auf das Backblech gelegt. Noch schnell eine Holzlatte als Griffe zurecht gesägt, diese links und rechts mit Krampen an den Rost angenagelt, um unkompliziert das Rost hochnehmen zu können und falls nötig an die Kohlen zu kommen, und fertig war die Konstruktion.
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Der Topf wurde mit einer Lammkeule auf Gemüsebett eingeweiht. Unter dem Rost hatte ich 22 Briketts. Möglicherweise kann man auch weniger nehmen. Ich bin ohne Nachlegen von Briketts hingekommen, weil die Lammkeule just am Ende der Glutzeit (ca. 1 3/4 Std., Rösle-Grillbriketts) gar war.

Auf den Deckel gab ich zunächst lauwarmes Wasser, später dazu Eiswürfel, die natürlich ruck zuck weggeschmolzen sind. Zwei Mal habe ich das heiß werdende Wasser gegen kälteres Wasser ausgetauscht, beide Male war ordentlich Kondenswasser an der Deckelinnenseite.
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Ob's tatsächlich an der kälteren Außenseite lag? Ob es zusätzlichen bzw. verstärkten Geschmack gebracht hat? Wer weiß? Der Oberseite der Lammkeule hat man es nicht unbedingt angesehen.
Jedenfalls hat das Fleisch und das Gemüse wunderbar geschmeckt, aber - ehrlich - ob es im normalen Dutch Oven zubereitet schlechter geschmeckt hätte, wage ich zu bezweifeln.
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Ob ich den "Doufeu" nochmal als Dutch Oven benutzen werde, weiss ich noch nicht. Seine Größe (ohne Deckel) mit einem Durchmesser von knapp 27 cm (am Topfrand gemessen) und Höhe innen von ca.12 cm liegt doch sehr nah beim ft6 mit ca. 30/10 cm. Da kann man gleich den ft6 nehmen. Es sieht auch etwas rustikaler aus, wenn ein nicht emaillierter DO zum Einsatz kommt, und so viel mehr an Pflegeaufwand nach dem Essen bedeutet das m. E. auch nicht. Der "Doufeu" ist sicherlich wegen seiner Emailbeschichtung etwas leichter zu reinigen und kann angeblich in die Spülmaschine, aber wer täte das schon? Allerdings wäre es sicherlich mal interessant, den Geschmack von nicht emailliertem zu emailliertem Gusseisen in einem Paralleltest zu vergleichen, aber das ist mir zuviel Aufwand.

Die Details:
1,2 kg Lammkeule
2 mittelgroße Gemüsezwiebeln, gehackt
4 Knoblauchzehen, ausgepresst (wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich die Lammkeule mit Knoblauchstiften und Rosmarin gespickt)
4 rote Paprika in Streifen geschnitten
4 Möhren, in kleine Würfel geschnitten
1 halbe Knollensellerie, in kleine Würfel geschnitten
1 Zucchini, in dünne Scheiben geschnitten, diese dann geviertelt
1 Aubergine, in dünne Scheiben geschnitten, diese dann geviertelt
10 Champignons, in Scheiben geschnitten
2 Lorbeerblätter

Rosmarin, gehackt
Thymian, gehackt
Meersalz aus der Mühle
Schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Butterschmalz
Ca. 250 ml Lammfond
Ca. 250 ml Rotwein
200 ml Sauce "Kanadas Beeren" (Rewe, bestehend aus Orangensaft, Cranberriessaft, Ahornsirup)

Die Lammkeule parieren, Meersalz und Pfeffer ins Fleisch drücken und die Lammkeule im heißen Butterschmalz anbraten. Dann wieder aus dem Topf nehmen.
Zwiebeln und etwas später den Knoblauch in den Topf geben, unter Umrühren glasig werden lassen, dann das Gemüse (Möhren und Sellerie zuerst) hinzugeben und etwas andünsten.
Dann mit Fond, Rotwein und Beerensauce ablöschen.
Die Lammkeule mit Rosmarin und Thymian würzen und auf das Gemüse legen.
Deckel schließen.

Garzeit: ca. 1 Std. 50 min
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Dazu gab es auf dem Herd gekochte Kartoffeln. (Möglicherweise hätte man die auch im Topf nach ca. 80 min Garzeit mitkochen können?)
Auf dem Tellerbild fehlt noch das leckere Sößchen aus dem Topf, das nicht mehr reduziert oder angedickt werden musste.
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Laßt es Euch schmecken.
 

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Sehr schön, ich liebe geschmortes Lamm :thumb2: Ich hätte echt Bammel gehabt, dass bei direktem Kontakt mit glühenden Briketts die Emaillierung abplatzt. Aber da scheinen die Le Creuset Töpfe wirklich gut verarbeitet zu sein.
 
Sehr schöner ausführlicher Bericht. Gefällt mir sehr gut :thumb2:
Und da ich auch Lamm sehr gerne mag wird das auf jeden Fall nachgemacht :thumb1:
 
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