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Frage an die Brotspezialisten

Im Sauerteig befinden sich Milchsäurebakterien und Hefen. Deshalb kann man Brot backen ohne Hefezugabe.
Den Geschmack des Sauerteig kann man über verschiedene Temperatur und TA steuern. Und damit ebenso die Hefevermehrung, wenn man ohne Zugabe von Backhefe arbeitet.
Ja, ich backe seit einiger Zeit alles ohne Zugabe von Backhefe.

Aber meines Wissens vermehren sich Hefen und Lactobacilli zwar temperaturabhängig, aber immer in ähnlichem Ausmaß. Was ja auch logisch ist, da sich beide von Glucosen "ernähren", wenngleich die Reaktionsmechanismen und Abbauprodukte unterschiedlich sind. Bei den Hefen beeinflußt zunächst der Sauerstoffanteil den Ablauf der Glycolyse und damit die Endprodukte. Bei den LAB hat man eine Produktion von Essigsäure und Milchsäure, die Gewichtung ist dabei temperaturabhängig.

Ein Szenario bei dem ohne Hefezugabe(!) eine starke Vermehrung der Hefen mit einer schwachen Vermehrung der LAB einhergeht ist mir bisher nicht bekannt. Gibt's dafür irgendwelche Quellen?
 
In verschiedenen Temperaturbereichen arbeiten die Mikroorganismen unterschiedlich. So fördere ich bei niedrigen Temperaturen die Hefevermehrung. Das da die heterofermentaiven und homofermentaiven Milchsäurebakterien ebenfalls arbeiten steht ausser Frage.

Jetzt ist die Frage was heißt starke Hefevermehrung. Das ist vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt.
Im Handbuch Sauerteig wird auf die Hefevermehrung nur in sehr wenigen Sätzen eingegangen, da der Prozess der Vermehrung ja bekannt ist.
 
Kinder....
nachdem ich „heterofer...“ gelesen habe...
Ich Klinke mich hier aus und schaue mal nach meinem Mehlvorräten und ob ich noch genügend Wasser im Haus habe....:-)
 
Also erstmal vielen Dank für die Tipps, die Ihr mir gegeben habt. Morgen werde ich wieder zwei Dreipfünder backen. Als erste Maßnahme werde ich den Teig feuchter machen und die restliche Zubereitung beibehalten.

Ich werde berichten :gs-rulez:
 
Kinder....
nachdem ich „heterofer...“ gelesen habe...
Ich Klinke mich hier aus und schaue mal nach meinem Mehlvorräten und ob ich noch genügend Wasser im Haus habe....:-)
Kommt das Wasser bei Euch nicht aus der Leitung? :D

Scherz beiseite, es ist zwar ziemlich kompliziert aber man kann es etwas vereinfacht darstellen:

Fermentation (Gärung) bei Sauerteigen ist ein Prozess der einerseits der Geschmacksbildung dient und andererseits für einen schön "luftigen" Teig verantwortlich ist.

Die Stärke des Mehls (ein Mehrfachzucker) wird dabei durch Enzyme (die im Mehl bereits vorhanden sind) zu einfacheren Zuckern abgebaut. Dieser enzymatische Abbau beginnt, sobald das Mehl mit Wasser in Kontakt kommt.

Diese einfachen Zucker sind nun die Nahrung einerseits für die Hefen im Sauerteig und andererseits für die (Milchsäure-)Bakterien. Beide erzeugen bei der Fermentation aus den Zuckern andere "Stoffwechselprodukte", die unser Brot zu dem machen was es ist: Ein äußerst schmackhaftes Nahrungsmittel mit einer möglichst "luftigen" Krume. Die Kruste lasse ich jetzt einmal außen vor, denn die entsteht erst beim Backen.

Die Hefen verstoffwechseln also die Zucker zu Produkten wie Alkohol, Wasser und Kohlendioxid. Letzteres sind die "Luft"-Bläschen in unserem Teig.

Die Milchsäurebakterien im Sauerteig erzeugen bei der Fermentation aus Glucose (Zucker) nahezu ausschließlich Milchsäure, wenn sie homofermentativ sind. Das ergibt einen angenehmen, milden Brotgeschmack.

Wenn sie heterofermentativ sind erzeugen sie unter anderem auch Essigsäure, der Geschmack im Brot ist etwas weniger angenehm. Deshalb führt man Sauerteige gerne etwas wärmer, das begünstigt die homofermentativen Arten und gibt daher einen angenehmeren Brotgeschmack.
 
dein Sauerteig hatte wahrscheinlich zu wenig Milchsäurebakterien, dafür aber eine starke Hefevermehrung.

Starke Hefevermehrung im Sauerteig hat meist zur Ursache, das der Sauerteig eine Temperatur von 22-24 Grad und eher weich ist (TA 190-220). Da fördert man die Hefevermehrung.

Den Geschmack des Sauerteig kann man über verschiedene Temperatur und TA steuern. Und damit ebenso die Hefevermehrung, wenn man ohne Zugabe von Backhefe arbeitet.

In verschiedenen Temperaturbereichen arbeiten die Mikroorganismen unterschiedlich. So fördere ich bei niedrigen Temperaturen die Hefevermehrung.

Im Handbuch Sauerteig wird auf die Hefevermehrung nur in sehr wenigen Sätzen eingegangen, da der Prozess der Vermehrung ja bekannt ist.

Ich fasse also zusammen: Der Teig hatte zu wenig Milchsäurebakterien, eine starke Hefevermehrung bei niedriger Temperatur (22-24°C) und eine TA um die 200. Deshalb hat er eine extrem dichte Krume, sieht sehr trocken aus und das Mehl ist nicht vollständig im Teig integriert.

:hmmmm:

Ich möchte dir ja nicht zu nahe treten, aber ich muß gestehen, ich bin da jetzt etwas verwirrt...
 
Also erstmal vielen Dank für die Tipps, die Ihr mir gegeben habt. Morgen werde ich wieder zwei Dreipfünder backen. Als erste Maßnahme werde ich den Teig feuchter machen und die restliche Zubereitung beibehalten.

Ich drück dir jedenfalls die Daumen, daß es diesmal besser klappt...
 
Eben die Brote aus dem Liboa geholt. Habe den Teig viel feuchter gemacht. Der ging mir fast nicht von den Fingern ab.

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Diesmal war auch die Gare wesentlich besser...

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Von außen sehen sie vielversprechend aus. Mal sehen..... Morgen wird angeschnitten.

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Den Lutz vom Plötzblog hab ich aber trotzdem angeschrieben. Mal sehen was er zu dem ersten Bild sagt....
 

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Mit dem Anschnitt waren wir dann sehr zufrieden und es hat wie immer köstlich geschmeckt!

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