• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

Frage zu geplantem Herder "Messerset"

Jo, kenne ich...also nicht das Messer, aber deinen Bericht dazu und ähnliche Japaner hatte ich auch schon mal in der Hand. Und klar, die sind fragiler als ein Herder oder gar ein Güde.

Mir ging es eben darum, daß es "DEN Japaner/DAS japanische Messer" genausowenig gibt, wie DEN Solinger. Bei den Messerbekloppten drüben auf der anderen Seite des Teichs, wo der Bekloppte mit der wilden Frisur Präsident werden will, ist German Knife ja fast schon ein Schimpfwort. Läßt aber eben völlig ausser acht, das es eben so Firmen wie Herder gibt. Und genauso gibt es eben bei japanischen Produkten welche, die fragiler oder robuster als ein Herder sind. Global und Chroma 301 sind ja auch "Japaner" und gerade letztere sind deutlich weniger performant ausgeschliffen, als es bei einem Herder der Fall ist.

Nicht jeder Japaner muß deswegen auch zwingend auf die Steine, ein Fujiwara FKM, ein Tojiro oder auch diverse Monostahl-Laser mit weniger als HRC lassen sich genauso gut mit einem Sieger oder einem Keramikstab auf Gebrauchsschärfe halten wie ein Herder K5, solange der Besitzer beim Einsatz des Stabs nicht den örtlichen Grillbudenbesitzer imitiert. ;)
 
Update.

Die Bestellung über einige Ks im Paket läuft. Mehr davon wenn sie da sind.

Jetzt stellt sich aber eine neue Frage:

Leinöl oder Paraffin-Wachs für die Behandlung der Griffe vor Erstgebrauch?

Was ist besser?

EDIT: Vakuumierer wäre vorhanden falls sinnvoll...
 
Naja.
Bei Pflaumenholz brauchst Du eigentlich nicht groß versiegeln. Das ist i.allg. sehr robust, hart und verwindungssteif. Genieße lieber das Anfaßgefühl von Naturholz.

Leinöl ist niemals eine schnelle Lösung. Es braucht Wochen bis es richtig trocken ist, und selbst bei zusätzlicher Wachsbehandlung fettet es nach.
Die Griffe fühlen sich danach eher fettig oder plastikhaft an (da hättest Du gleich POM kaufen können).

Pflaume kann man auch nachträglich noch imprägnieren wenn es sein muß.

Probiere die Messer einfach aus und gut is.

Viele Grüße,

Rübennase
 
Ich finde nicht, dass sich mit Leinöl behandelte Griffe nach Plastik anfühlen, wenn sie gut durchgetrocknet sind. Es kommt auf die Benutzung an. Denn wenn Holzgriffe abgestoßen aussehen, sind sie keine Augenweide mehr. Dann ist behandeln besser. Paraffin dringt wenn es heiß ist tief ein. Dann hat Feuchtigkeit keine Chance mehr. Leinöl dringt erhitzt auch tief ein, aber für das Aushärten braucht es Luft und Licht d.h. nur die äußerste Schicht wird hart. Außerdem muss man so oft ölen, bis nichts mehr einzieht und dazwischen immer wieder Trocknen lassen. Das Holz wird dabei erheblich dunkler. Das kann sich positiv oder negativ auf das Erscheinungsbild auswirken.
Ich würde wenn, dann ein Öl nehmen das "trocknet" bzw. hart wird. Leinöl (kostet 1,20€) oder Walnussöl - kein Olivenöl, Rapsöl usw.
 
Als kleiner Hobbyholzwurm nehme ich für Messergriffe Leinöl, Olivenöl, Renuwell, je nach Gusto.
Wichtig in meinen Augen ist, dass man den Hölzer ab und zu etwas Futter, Nahrung gibt, sonst laugen sie aus. In Maßen verwendet, dünn aufgetragen und dazwischen trocknen lassen passt das für mich.
 
Okay, aber stellt euch mal seine Situation vor:

Da hat er wochenlang getüftelt, welche Messer er kaufen will, und dann sind sie endlich angekommen und müssen

- mind. 2-3 Tage ins Leinöl
- einen Tag abtropfen
- 1-2 Wochen ruhen / trocknen

(wenn man gleich mit Küchenkrepp abtrocknet und mit heißem Wachs behandelt, fetten die Griffe ewig nach)

- usw.usf.

Ich weiß nicht ob das auszuhalten ist ;-)

Pflaumenholz ist wirklich unproblematisch und kann ggf. nachträglich geölt / gewachst werden. Dazu müssen die Griffe mit eiskaltem Wasser gründlich gespült werden. Danach gut trocken rubbeln, bis das Holz glatt ist und glänzt, weiter trocknen lassen bis die dunklen, feuchten Flecken im Anschnitt verschwunden sind. Nicht auf der Heizung trocknen! Sondern in einem trocknen, warmen Raum.
Anschließend Öl- / Wachsbehandlung.
Ist aber eigtl. nur bei superschön gemasertem Holz nötig.
 
Ja die lange Wartezeit mit Leinöl halte ich auch für schwierig wenn sie denn mal da sind :-)

Also wenn dann trotzdem eher Leinöl statt Paraffin wenns halbwegs "natürlich" nicht "kunststoffartig" sein soll vom Anfassgefühl. Richtig?
 
Leinöl ist in jedem Fall die robustere Variante.

Du mußt dir folgendes vorstellen: Wachs schmilzt bei einer bestimmten Temperatur, meistens deutlich unter 90°C.
Steckst Du solch ein Messer in den Geschirrspüler (was niemals eine gute Idee ist), dann schmilzt dir das Zeug aus dem Griff heraus und ist weg.
Oder verschmiert das andere Geschirr/Besteck.

Andererseits wäre eine Wachsbehandlung die schnellste Lösung. Du schmilzt Teelichte oder Carnaubawachs in einem hohen Glas im extra Wasserbad (das dauert etwas) und stellst die Messergriffe rein. Das blubbert eine Weile, bis alle Poren versiegelt und alle offenen Zwischenräume vollgelaufen sind, dann rausnehmen, mit Küchenkrepp abwischen und nachpolieren, daß keine übermäßige Wachsschicht außen dran klebt. Ist aber eher die Quick&Dirty Lösung wenn es schnell gehen soll.

CS1600_1562.jpg


Es gibt auch etwas umfangreichere Anleitungen zum Vakuumieren mit einer Öl-/Wachs-Mischung im Internet, aber mir war das immer zu aufwendig. Zumal man einen leistungsfähigen Vakuumierer in unmittelbarer Nähe haben muß, weil das Zeugs ja noch gut warm sein sollte... Da können halt die Wurstfachverkäuferinnen angeben mit ihrem Arbeitsgerät.

Zu Paraffin kann ich nichts sagen, außer, daß es ebenfalls nicht sehr lecker riecht.

Schönes Wochenende,

Rübennase
 

Anhänge

  • CS1600_1562.jpg
    CS1600_1562.jpg
    409,6 KB · Aufrufe: 924
@pfannendoc: nicht"trocknende" Öle halte ich für suboptimal, weil sie im Prinzip klebrig bleiben

Rübennase du übertreibst: Natürlich müssen Griffe nicht 2-3 Tage ins Öl, und auch nicht abtropfen, sondern man macht das wie bei Möbeln auch erstmal dick einreiben. Kann man mit den Händen machen. Dabei kommt es auf das Holz an, wieviel Öl es aufnehmen kann. Je dichter desto weniger nimmt es auf Tropenholz nimmt kaum Öl auf. Beim Teak ist schon Öl im Holz, das nimmt auch wenig auf.
Pflaume nimmt viel auf. Wenn das Öl eingezogen ist , nochmal ölen. Je nachdem was für ein Öl (Hartöl mit Trocknungszusätzen geht schneller) man hat und wie es um Licht und Luft bestellt ist (das Öl reagiert mit der Luft, es trocknet also nicht durch Verdunsten) dauert die Aushärtung. Bei Lebensmittelleinöl aus dem Supermarkt für 1,19€ dauert die vollständige Aushärtung bis zu zwei Wochen (Am Fenster bei Licht geht es schneller). Aber das Benutzen zwischendurch ist kein Problem. Es steht da ja kein Öl mehr auf dem Griff, sondern die Aushärtung ist nur noch nicht vollständig abgeschlossen. Also in der ersten Zeit immer mal wieder ölen. Wenn das Öl dann auf dem Griff stehen bleibt und nicht mehr einzieht ist er fertig. Das Öl, das nicht einzieht muss man abwischen.

"Dazu müssen die Griffe mit eiskaltem Wasser gründlich gespült werden." Für was soll das denn gut sein. Wasserbehandlung stellt nur die feinen Holzfasern auf.

Also wenn dann trotzdem eher Leinöl statt Paraffin wenns halbwegs "natürlich" nicht "kunststoffartig" sein soll vom Anfassgefühl.
Nein. Folgendes aus der Wikipedia:
"Aufgrund des hohen Gehalts an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren härten Leinöle aus, weshalb sie als Bindemittel für Pigmente zur Herstellung von Anstrichen (Ölfarben) geeignet sind. Die Aushärtung ist ein oxidativerPolymerisationsprozess, der sich in Abhängigkeit von Sauerstoff, Licht, Temperatur, Luftfeuchte und Zuschlagstoffen mit katalytischen Eigenschaften (Sikkative) über Tage bis Jahrzehnte hinziehen kann. Dabei lagert sich Luftsauerstoff an die Doppelbindung der ungesättigten Fettsäuren an und es kommt im Weiteren zu einem komplexen Ablaufchemischer Reaktionen, der die Vernetzung der einzelnen Moleküle zur Folge hat. Das polymere Endprodukt heißt Linoxyn und ist das Ausgangsprodukt des Linoleums. Das Volumen des Bindemittels Leinöl nimmt durch Oxidation(Aufnahme von Sauerstoff) zu und in der nachfolgenden Polymerisation wieder ab. Diese Reaktionsweise ist bei der sachgerechten Anwendung von Ölfarben von Bedeutung (siehe unter Farb- und Anstrichmittel)."
Ich halte das für Quatsch, dass sich ein mit Leinöl behandelter Griff nach Kunststoff anfühlt. Die Oberfläche wird bloß härter und nimmt so gut wie kein Wasser mehr auf. Was aber erwünscht ist.

Ich mach das mit dem Wachs so: 4 Teelichte in einen Gefrierbeutel, dazu die Holzgriffe, Griff nach unten in die Tüte. Den Größten Topf den man Finden kann mit heißem Wasser füllen (ein kleiner kühlt schneller ab). Dann den Gefrierbeutel mit den Griffen und Teelichten ins Wasser. Darauf achten, dass nichts in den Beutel läuft. Jetzt schmelzen die Teelichte und das Wasser drückt das Wachs an die Griffe. Dann lässt man das Ganze ne halbe Stunde stehen. Dann nimmt man die Griffe raus und wischt sie ab. Vorteil: man braucht weniger Wachs. Carnaubawachs ist meines Wissens ein Polierwachs und zum Einlassen auch ein wenig teuer.

Man kann die Griffe hinterher trotzdem noch mit Leinöl behandeln. Es stimmt aber das Temperatur das Wachs flüssig macht. Bei Blockflöten wird dieses Verfahren übrigens auch angewandt, um das Holz gegen Spucke und kondensiertes Wasser aus der Atemluft zu schützen. Die Flöte nicht im Sommer auf der Ablage im Auto liegen lassen, sonst erlebt man eine böse Überraschung.
 
@pfannendoc: nicht"trocknende" Öle halte ich für suboptimal, weil sie im Prinzip klebrig bleiben

Ich habe damit keine Probleme. Meine Erfahrung zeigt, dass das schon geht. Voraussetzung dafür ist, dass ich die Holzteile nur hauchdünn einöle, den Vorgang bei Bedarf eher öfter wiederhole. Klar, wenn ich die Holzteile mit Öl zukleistere, klebt das ordentlich, brauche ich nicht, mache ich auch nicht. Mit ein wenig Erfahrung sagt mir das Holz schon, ob und was es braucht, welches Öl jeweils Sinn macht.
 
Bei höherer Temperatur ist es dünnflüssiger. Dringt schneller tiefer ein. Das erste Mal wäre es vielleicht sinnvoll. Dann nicht mehr.
Bei Möbeln wird auch nicht erhitzt. Ich habe das auch nicht gemacht. Beim Erhitzen brauche ich ein Glas oder ne Tüte. Hinterher kann
ich das Öl auch nicht mehr verwenden außer zum Griffe und Holz ölen. Wenn ich einen Griff mit ein paar Tropfen einreibe, kann ich den Rest
des Leinöls in der Flasche immer noch als Speiseöl verwenden, vorausgesetzt man lagert es im Gefrierfach, denn sonst ist es in 6 Wochen ranzig.
 
Hab mir jetzt mal Leinöl und ein paar Teelichter organisiert und werde beide Varianten mal vorab an meinen günstigen Messern mit Buchen / Kirschen Griffen testen.

Was mir besser zusagt kommt dann auf die K-Serie

Hab ja mittlerweile ein paar kleine Makeso und auch 2 Herder Klassiker in Carbon

Hier mal ein schnelles Foto der "Vorhut" / Testobjekte für alle Belange wie Ölen, Schärfen etc.

DSC_0005~01.jpg


Edit: Wenn die K-Serie da ist gibt's vernünftige Bilder = kein Mobiltelefon :)
 

Anhänge

  • DSC_0005~01.jpg
    DSC_0005~01.jpg
    363,8 KB · Aufrufe: 861
Falls es noch nicht zu spät ist:

Die Buchenholzgriffe (großes Makeso ganz links, beide Herder ganz rechts) würde ich nicht einölen !!!

Buchenholzgriffe neigen dazu, sich extrem vollzusaugen und fassen sich dann ganz eklig an, wie Wasserschlangenhaut. Buche würde ich nur in Heißwachs stellen (ein paar Minuten bis es nicht mehr so blubbert), abreiben, gut is.
 
Ganz wichtig! Die beiden Roten in der Mitte, weder einölen noch mit Wachs behandeln! Und für alle, die nicht wissen wie sich Wasserschlangenhaut anfühlt - eklig, fast so eklig wie Koboldpisse schmeckt. - Nein, ich hab keine Erfahrungen diesbezüglich, aber ich weiß ja auch nicht, wie sich Wasserschlangenhaut anfühlt.
:anstoޥn: ich hoffe, ihr verzeiht den leicht albernen Beitrag zu vorgerückter Stunde.
 
Das mit den Kunststoffgriffen ist klar :-)

Habe gestern mal die Kirsch-Griffe geölt bzw gewachst.
Gewachst sieht total stumpf aus finde ich. Mit Leinöl ist die Farbe / Maserung dagegen super geworden.

Die Buche hab ich mal nur gewachst.

Auch Ölen nach dem wachsen ist nicht so schön geworden wie nur Ölen.

Bei den Pflaumen Griffen wird es nach diesen Erfahrungen Leinöl solo werden.
 
Zurück
Oben Unten