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Für den Anfang mal einen Low-Budget-Räucherturm und - Reifeschrank

Ryn

Metzger
5+ Jahre im GSV
Ein herzliches Hallo in die Runde,

wie hier bereits versprochen, hier nun mein erster Thread zum Thema Räuchern mit den Bildern.

Begonnen hat das Stöbern hier bei Euch eigentlich mit einem ganz anderen Schwerpunkt, nämlich dem Holzbackofen, aber das steht auf einem ganz anderen Blatt (sprich: wird demnäxt ein eigener Thread). Bei diesen Stöberaktionen fiel mein Blick unweigerlich auch auf "Wursten" und "Räuchern", beides Aktivitäten, die ich bislang als "viel zu aufwändig" abgetan hatte. Dabei sind mein Ehegemahlsgatte und ich definitiv der Fraktion der Geniesser gut gewürzten Essens in allen Ausprägungen zuzuordnen und es gibt auch die eine oder andere Spezialität, für die wir ziemlich weit fahren, weil es sie schlichtweg hier am Niederrhein nicht zu kaufen gibt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Meine Experimentierfreude war geweckt. Einen Fleischwolf zur Kenwood hatte ich ohnehin bereits länger auf der Agenda, einen meinem kleinen Keller größentechnisch angemessenen Holzschrank zum Reifen sollte ich auch mit meinem schlichten Werkzeug zustande bringen und die Suche nach einem ebenfalls nicht so großen und zudem bezahlbaren Räucherturm war ebenfalls erfolgreich.

Der kleine Räucherschrank war dann auch an einem Wochenende rasch zusammengezimmert, mit netzvergitterten Belüftungslöchern und einem kleinen Temperatur-/Luftfeuchtigkeitsmesser, der bei mir noch herumlag. Ich weiss, dass der nicht exakt ist, aber für meine bescheidenen Zwecke wird's reichen, und seine Bewährungsprobe als Räucherturm-Ersatz hat er ebenfalls bereits bestanden. seitdem duftet es in meinem Keller leicht nach Geräuchertem :)

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Der Plan für den Räucherturm:

Es gibt im Internet einige Bastler, die sich die Dinger aus Blecheimern gebaut haben; genau so etwas schwebt mir auch vor. Die Eimer habe ich glücklicherweise hier in der Firma geschenkt bekommen (saubere Stahlblecheimer sind, habe ich mir sagen lassen, nicht ganz billig) und nun betätige ich mich auch noch mehr oder weniger erfolgreich als Blechschlosser. Einzige Hilfsmittel: Ein Tool mit flexibler Welle (Dremel war mir seinerzeit zu teuer) und eine kleine Blechzange, die mir schon ein paar Mal gute Dienste geleistet hat.

So in etwa wird er aussehen, der Turm:

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Die Öffnung unten habe ich schon angezeichnet. Es gibt noch einen 4. Eimer, der quasi zum Ausschlachten benutzt wird, denn ich habe vor, die Öffnung "überlappend" mit einem Blech zu schließen, den ich aus diesem 4. Eimer ausschneiden werde. Das erscheint mit stabiler, als mit dem ausgeschnittenen Blechteil die Öffnung wieder schließen zu wollen.

Die Deckel des untersten und vorletzten Eimers wie auch die Böden des obersten und des mittleren Eimers werden ausgeschnitten, aber nicht miteinander vernietet. Das würde nämlich ein späteres ineinander-Stapeln verhindern.

Stabilität möchte ich stattdessen mit Spannschlössern reinbringen, die jeweils vom unteren Eimer an den darüberstehenden greifen sollen.

Die ganze Konstruktion bietet mir dann die Möglichkeit, "hoch" oder "nicht so hoch" zu stapeln. Für liegende Lachsseiten reichen bei mir 2 Gitter übereinander im "nicht so hohen Turm". Möchte ich Räucherwaren aufhängen, würde ich die komplette Höhe benutzen.

Ein ausgeschnittener Deckel darf dann noch als Tropfschutz dienen, den ich oberhalb des Sparbrands "aufgestelzt" platzieren werde.

Jetzt freue ich mich auf die freien Feiertage, an denen ich nach Herzenslust basteln kann. Ich hoffe, kommende Woche noch loslegen zu können ;)
 

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sind ja schöne Eimerchen, aber wenn nur kalt räuchern willst bau dir den Schrank doch auch aus Holz
 
... bau dir den Schrank doch auch aus Holz
Prinzipiell eine gute Idee. Das würde aber bedeuten, dass er auch unbenutzt gut geschützt möglichst im Trockenen stehen müsste, und dafür fehlt schlichtweg der Platz. Die Eimerchen bekomme ich noch im Garten unter die Abdeckung und kann sie, wenn nötig, von links nach rechts schieben.
 
Silvia, erstmal Gratulation zu DER Frauenpower, klasse!!!! Allerdings würde ich mir die Mühe mit den Büchsen echt sparen, Du hast ewig das Problem mit dem Kondenswasser. Warum räucherst Du nicht in dem Reifeschrank? Der schaut recht handlich aus, sodaß Du ihn zum Räuchern ins Freie tragen könntest. Auspuff dran, den Boden mit Fliesen oder Fermacellplatten auslegen, Sparbrand rein und los geht`s. Darfst halt nicht so lange Teile räuchern, damit der Abstand zum Feuer groß genug ist
 
Danke!

Warum Büchse? Zum Einen bastele ich irre gerne, zum Anderen müsste ich dann zum Räuchern den Schrank eine halbe enge Wendeltreppe aus dem Keller hoch, den Trumm einmal quer durch die Wohnung und über die Terrasse in den Garten wuchten. Und same procedure rückwärts, wenn fertig. Hmmm ... :hmmmm:

Ich probiere das mit den Büchsen aus, habe auch zur Kondenswasser-"Ableitung" die eine oder andere Idee. Wenns absolut nichts wird, hat zumindest das Basteln Spass gemacht und fast nichts gekostet. Da es aber im weiten Internet doch den einen oder anderen Büchsen-Räucherer gibt, stehen vielleicht die Chancen nicht schlecht, dass diese Variante zumindest so lange reicht, biss ein Schrank aus Mengengründen her MUSS :D
 
Kleine Ergänzung zu meinem Bastelnachmittag :)

Der Deckel für "oben" ist funktionstüchtig. Nicht hübsch, ganz gewiss fernab guter Handwerkskunst, aber ich habe die Hoffnung, dass es dennoch funktioniert. Ich habe dem Deckel eine 2. Ebene gegönnt, an dem vorbei der Rauch nach oben ziehen soll. Damit hoffe ich, Kondenswasser von oben, das in meiner Theorie an den kälteren Außenblechen entstehen wird, vom Deckel auf die 2. Ebene abtropfen zu lassen, von wo aus es seitlich neben dem Räuchergut und nicht darauf tropfen soll. Unten am Boden überlege ich später noch, einen Ablauf für das Wasser vorzusehen.
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zum Anderen müsste ich dann zum Räuchern den Schrank eine halbe enge Wendeltreppe aus dem Keller hoch, den Trumm einmal quer durch die Wohnung und über die Terrasse in den Garten wuchten. Und same procedure rückwärts, wenn fertig. Hmmm ... :hmmmm:
Ok, das wird kompliziert ;)
 
Ich setz mich mal hin und schau gespannt zu .......freu mich auf deine ersten Erfolge
 
Für Fleisch wirds wegen der Pökeldauer für dieses Frühjahr schon ein bisschen spät sein. Aber zum Ausprobieren mit z.B. ein paar Lachsstückchen oder Käse geht das noch mit dem "Blecheimerräucherofen". Und warum sollts nicht funktionieren? Gegen übermässige Kondenswasserbildung hilft auch, den ganzen Turm vor dem Räuchern mit einem kleinen Gasbrenner anzuwärmen. Vermutlich könnt man sogar einige Forellen drin heiss räuchern, wenn man irgend einen Brenner hätte, der in das Ding passt. Oder sogar mit Kohle im unteren Eimer, auf die man ein paar mal Räuchermehl streut. Interessantes Projekt. Viel Spass damit.
 
Ja, stimmt, für dicke Brocken ist es leider zu spät, die Temperaturen werden in Kürze schon nicht mehr so dolle sein. Aber Lachs und Käse werde ich definitiv ausprobieren, der erstgemachte Lachs aus dem provisorischen Räucherkästchen ;) ist wunderbar und auch bei Freunden schon sehr gut angekommen. Das schreit nach Wiederholung, mit richtig gutem Frischlachs!

Ich werde aber in den nächsten Nächten definitiv auch noch das eine oder andere Schweinefilet in den Rauch hängen wollen, und vielleicht klappt es ja auch noch mit Mettenden oder Pfefferbeissern?

Das freie Wochenende habe ich jedenfalls zum Basteln genutzt und der Turm ist, bis auf die Tür unten, soweit fertig und startklar:

Hier seht Ihr den Turm von oben, einschließlich der teuersten Anschaffungen, nämlich von 2 Kuchengittern a 2,99 Euro. Gut erkennbar ist auch der "Wasser-Brems-Ring", nämlich das Stück Blechboden, das ich unten im oberen Eimer habe stehen lassen. Auf diese Weise tropft das Kondenswasser eher mittig nach unten und landet dort auf dem Blechdach, das ich über dem Sparbrand installiert habe (siehe weiter unten):

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Hier die Konstruktion noch mal ohne die eingelegten Gitter:

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Und zum Schluss noch ein Blick durch die Türöffnung auf den überdachten Sparbrand. Ist nur ein kleiner, hält aber trotzdem gut 7 Stunden :)

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Kommende Woche ist dann noch die Tür dran.

Für die Stabilisierung des Turms, insbesondere wenn er denn 3-stöckig benutzt wird, werde ich wahrscheinlich nicht Spannschlösser benutzen, sondern die an den Eimern festgelöteten Griffe benutzen und diese jeweils mit passenden Spanngummis oder Spanngurten verbinden. Das wird stabil genug sein, um dem Turm Stabilität zu verleihen, aber mir auch die Möglichkeit geben, den ganzen Trupp platzsparend ineinander zu stellen und zu verstauen. Genau das, was ich vorhatte :D

Nun darf ich nur noch warten, bis ich neue Frischware kaufen kann, um loslegen zu können ... :thumb1: ... warten kann so anstrengend sein!
 

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Probelauf!

Ja, die Tür ist noch nicht fertig. Mir juckt es aber dennoch in den Fingern, den Turm auszuprobieren und mal zu sehen, wie es mit der Kondenswasserentwicklung aussieht. Deshalb habe ich beschlossen, den letzten Feiertag zu einem Probelauf zu nutzen. Im Kühlschrank lagen noch ein halber selbst gemachter Kochschinken und ein Stück nicht sooo toll schmeckender Gouda herum, die jetzt zu Versuchskaninchen bestimmt wurden und seit 11:00 dem Rauch ausgesetzt sind.

So sieht der Versuchsaufbau aus. Der untere Eimer ist lediglich für die Faulheit aufgestellt - so lässt sich der Räuchervorgang besser beobachten, ohne auf den Knien rutschen zu müssen.

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Die provisorische Tür ist lediglich mit Tape befestigt. Der schmale Schlitz reicht zu meiner Überraschung aus, um den Sparbrand am Glühen zu halten, ein wichtiges Indiz für mich, um später die Luftöffnung unten zu dimensionieren.

In ca. 7 Stunden sehen wir weiter :)

Nachtrag:
Rahmenbedingungen = 10 Grad Außentemperatur, leichter Wind

Nachtrag 2:

Habe nach 2 Stunden Räuchern mal einen Temperaturfühler reingehängt. Temperatur oben beim Grillgut = 21°C.
 

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7 Stunden waren es nicht, bedingt durch die anfangs noch zu große Zuluftöffnung und den Wind, der sein übriges getan hatte, aber 5 Stunden hat der Sparbrand dennoch durchgehalten.

Deshalb hier mein Resümee:

1. Es gab kein (!!!) Kondenswasser, wahrscheinlich nicht zuletzt wegen der 10-14° Außentemperatur.
2. Kurz unter dem Deckel gemessen hatte ich zwischen 19 und 21 Grad Innentemperatur.
3. Wenn ich räuchere, MUSS (!!!) ich unbedingt ein paar Stücke Käse miträuchern. Ich hätte nie gedacht, dass man selbst aus fade schmeckendem Gouda noch so einen Geschmack rauskitzeln kann :)
4. Der Turm hat seine erste Bewährungsprobe bestanden und mir für die noch zu bauende Tür und die dort vorzusehende Zuluftöffnung wichtige Hinweise gegeben.

Bin sehr zufrieden mit diesem low-budget-Projekt und werde sicher noch zahlreiche Runden damit drehen. Mit etwas Glück ist die eine oder andere Nacht im April noch kalt genug zum Räuchern.
 
@Ryn, von mir auch herzliche Gratulation zu deinem Räucherergebnis. Wegen des Kondenswassers kannst mal unter "Taupunkt" googeln. Hilft vielleicht auch ein wenig. Weiterhin viel Spass mit deinem Räucherturm.
 
So, ich habe vorerst fertig!

Gestern ist der Räucherturm endlich so fertig geworden, wie ich ihn in etwa haben wollte, gerade noch rechtzeitig vor den letzten 2 Kalträuchergängen vor dem Sommer. Was habe ich noch verändert? Er hat anstelle des ordinären, zuschiebbaren "Loches" einen "Auspuff" bekommen, die Klappe zum Befüllen ist anständig schließbar und abgedichtet und weil ich die Fummelei "von oben" mit dem Balancieren der Einhänggestelle inclusive angehängter Räucherwaren satthatte, bekam der neuste Eimer auch noch eine anständige Tür spendiert.

Heute Nacht räuchern die letzten 3 Filets im 3. Räuchergang, dann wird es definitiv auch nachts zu warm sein.

Ob Ihr's glaubt oder nicht: Ich freue mich schon auf die kommende Saison ab Herbst!

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Das sieht doch sehr gut aus und ist ein gelungener und kostengünstiger Einstieg in die Welt des Räucherns:respekt:
 
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