• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

Für und Wider die Patina + Vergleich Gusseisenpfanne: ab Werk vs glattgeschliffen

grob1234

Bundesgrillminister
5+ Jahre im GSV
Weil man immer wieder hört: "Man braucht eine Patina.", "Die Gusspfanne muss sich erst einlaufen.", "Die Pfanne muss einfach verwendet werden."

Meine Erfahrung: Für tolle Bratergebnisse braucht es definitiv keine Patina, sondern eine glatte Pfanne. Aus anderen Gründen brenne ich trotzdem ein.

Ich hab mal das billigste Geschirr gekauft, dass ich finden konnte: eine 30er Pfanne um 20€ und eine 26er Palatschinkenpfanne für 9,99€. Die Qualität ist so schlecht wie erwartet. Die Crepepfanne kippelt ganz leicht, wenn sie erhitzt wird (Mich stört es nicht. Nachdem sie präpariert wurde, ist das Bratergebnis mehr als hervorragend, viel gleichmäßiger als bei der dicken Turk Eisenpfanne). Fürchterlich rauh sind sie beide. Damit kann man nicht kochen.

Nur zu Dokumentationszwecken hab ich aber mal den Spiegeleiertest mit einer neuen gemacht.

IMG_20210907_225335.jpg


Betriebstemperatur hergestellt. Der Boden ist mit Öl bedeckt. Aber nicht zuviel.

IMG_20210907_225555.jpg


Setzt direkt an das Ei. So macht Gusseisen keinen Spass.

IMG_20210907_225653.jpg


Ist mir tatsächlich schleierhaft, warum man sich mit sowas herumärgert. Jetzt gilt es, aus dem hässlichen Entlein einen Schwan zu zaubern.

Also ran mit dem Winkelschleifer und der CSD Scheibe. Der Abtrag ist damit echt gering. Da braucht man überhaupt keine Angst haben.

IMG_20211012_160245.jpg


Beide Pfannen also glattgeschliffen. Wenn man will, kann man sicher eine Doktorarbeit draus machen. So reicht es für mich zumindest.

IMG_20211012_171650.jpg


Jetzt wirkt sie auch von der Haptik her nicht mehr gar so billig.

IMG_20211012_171640.jpg


Und jetzt zur Patina. Direkt aus der Werkstatt in die Küche und die Pfanne komplett blank verwendet.

IMG_20211012_172314.jpg


Besser. Viel besser.

spiegeleitest.gif


Das Spiegelei flutscht. Nichts pappt da an. Ganz ohne Patina. In einer nigelnagelneuen Pfanne.

IMG_20211012_174615.jpg


Palatschinken sind auch kein Problem. Ein paar starke, kurze Ruckler und die Pala löst von selbst. Angenehm.


Trotzdem werden beide noch von mir eingebrannt. Einerseits zum Schutz vor Umwelteinflüssen, andererseits meine ich, dass die blanken Pfannen einen metallischen Geschmack/Geruch abgeben. Kann Einbildung sein, aber dann bleibt noch immer der dritte Punkt, nämlich die Optik.
Zusätzlich kann ein Einbrenn-Vorgang Sinn machen, wenn eine eigentlich gute Pfanne mal bockt. Danach läuft die wieder wie geschmiert. Insofern will ich die berühmtberüchtigte Patina nicht ganz verteufeln.
Einbrennvariante1 Einbrennvariante2


China oder Lodge?
Ich hätte ja beides. 3 mal China, 4 mal Lodge.
Nun. Beide sind ab Werk relativ unbrauchbar, obwohl die Lodge nicht gar so rauh ist. Chinaware ist aber definitv dünner. Bei den 30er Pfannen ist die Lodge mit ~ 3,6 Kilo um gut ein halbes Kilo schwerer. Haptik vielleicht etwas besser bei Lodge. Glattgeschliffen ist der Chinabomber sicher um Welten besser als eine ungeschliffene Lodge. Bisher waren alle Chinesen plan und blieben das auch. Ob die Crepepfanne ein Ausreisser ist, kann ich jetzt nicht sagen. Mir kommt aber vor, als wäre die Qualität leider schon nochmal gesunken seit dem letzten Kauf. Im direkten Vergleich unter den geschliffenen Pfannen hat Lodge die Nase ganz leicht vorn, weil doch mehr Material da ist; kostet aber auch das Doppelte bis Dreifache.
 
vielleicht etwas besser bei Lodge. Glattgeschliffen ist der Chinabomber sicher um Welten besser als eine ungeschliffene Lodge.
Ich schirgle ziemlich glatt, poliere nicht.
Die Pfanne kann poliert ok sein. Aber etwas samtig hält die Patina besser und ist nicht so pflege intensiv.
 
Das kann ich bestätigen.
Habe vor 15 Jahren einen Gußwok ausgeschliffen, neu eingebrannt
hat darin nichts mehr angesetzt, vorher war es eine Katastrophe.
 
Ist irgendwie geil... da verakufen zig Hersteller ihre Ware mit grober Oberfläche und weisen auf Patina hin

Doch letztendlich ist es so einfach. Abschleifen und alles wird GUT...

Sind die jetzt zu doof das die da nicht von selbst drauf kommen oder.....
 
Na ja, ich benutze das Gusseisen ja um Schmorgerichte zuzubereiten, da will ja, dass was ansetzt, dann wird die Sauce sämiger.
Glattschleifen wäre da kontraproduktiv.
Ich mache aber auch keine Spiegeleier in der Gußpfanne, wenn man das will, kann man ja schleifen. :D
 
Danke für deine Arbeit, ist sehr interessant. Bei meiner Obi-Gusseisen-Modular-Pfanne sind am Anfang beim Zewa-Auswischen auch ständig Fussel hängen geblieben. Mit ordentlich Patina ergibt sich aber ein ähnlicher Effekt wie beim Schleifen. Die unebenheiten werden ausgefüllt und man hat eine glattere Fläche. Es gab da auch mal eine Grafik dazu, die ich aber nicht mehr finde. War ein Schnittbild mit unebener Fläche und dann füllte die Patina die Unebenheiten. Ob Patina oder Abschleifen ein besseres Ergebnis ergeben, weiß ich nicht. Wäre auch interessant, ob die Patina in einer geschliffenen Ebene gut haftet, da diese ja eine gewisse Griffigkeit benötigt und sonst abblättert.
 
ich benutze das Gusseisen ja um Schmorgerichte zuzubereiten, da will ja, dass was ansetzt, dann wird die Sauce sämiger.
Glattschleifen wäre da kontraproduktiv.
Minderwertige Qualität als Feature? Ich will das nicht ganz ausschließen, habe aber Zweifel ob die Theorie einem neutralen Vergleichstest standhält. Auch in den angeschliffenen kann man aus dem Bratenansatz super Saucen ziehen. Mit dem Unterschied, dass die Reinigung super leicht ist. Das Spiegelei #1 war hartnäckig. Über die Jahre wird dein Topf ja auch glatter. Gehen dann keine Schmorgerichte mehr? Rauhst du den wieder an?

Mit ordentlich Patina ergibt sich aber ein ähnlicher Effekt wie beim Schleifen.
Nein. Die Richtung stimmt, aber kein Vergleich. War der Grund, warum ich zum Abschleifen gekommen bin. Ist auch in der amerikanischen Cast Iron Community gang und gäbe. Nicht grundlos. Oder die suchen sich gleich eine antiken Griswald, Erie oder Wagner. Die sind nämlich, wie oben von @waltherman schon ausgeführt, total glatt.

Hab auch eine ungeschliffene Lodge Crepepfanne, wurde zigfach liebevoll eingebrannt, läuft seit vielen Jahren und hat nur Butter und Palatschinke gesehen. Von selber lösen sie sich immer noch nicht.

Ob Patina oder Abschleifen ein besseres Ergebnis ergeben
Abschleifen + Patina

Wäre auch interessant, ob die Patina in einer geschliffenen Ebene gut haftet, da diese ja eine gewisse Griffigkeit benötigt
Auf Eisenpfannen und Woks hält sie doch auch? Ich habe jedefalls null Probleme, ganz im Gegenteil. Selbst wenn sie abgehen würde, ists auch wurscht, weil die Pfanne trotzdem perfekt arbeitet.
 
Auf Eisenpfannen und Woks hält sie doch auch? Ich habe jedefalls null Probleme, ganz im Gegenteil. Selbst wenn sie abgehen würde, ists auch wurscht, weil die Pfanne trotzdem perfekt arbeitet.
Bei Pfannen ist das ein Stück weit egal, bei Schmorgerichten mit Tomate hält die Patina mit samtweicher nicht polierter Oberfläche besser. Deshalb sind Eisenbräter z. B. von Zimmermann auf Kriegsfuss mit Säure
 
Patina wird völlig überbewertet :prost:
:thumb2:
Nach mehrmaligem Benutzen gibts ja die natürliche Patina,
kannte schon meine Madre die wird bald 90,ihre Pfannen haben nie Spüli oder
ähnliches gesehen,keine einzige..beschichtet ,unbeschichtet,Gusseisen,Aluguss usw,usw

Patina kommt nicht aus der Fabrik auf den Ofen (Feuerstelle) die macht der (die) Benutzer
 
:thumb2:
Nach mehrmaligem Benutzen gibts ja die natürliche Patina,
kannte schon meine Madre die wird bald 90,ihre Pfannen haben nie Spüli oder
ähnliches gesehen,keine einzige..beschichtet ,unbeschichtet,Gusseisen,Aluguss usw,usw

Patina kommt nicht aus der Fabrik auf den Ofen (Feuerstelle) die macht der (die) Benutzer
Wenn du mit mehrmalig "Mehrere hundert Benutzungen" meinst, dann kann ich zustimmen. Meine beiden Schmeidepfannen haben einige Monate gebraucht, bis sie halbwegs brauchbar waren. Und wirklich flutschig sind die immer noch nicht.
 
Wenn du mit mehrmalig "Mehrere hundert Benutzungen" meinst, dann kann ich zustimmen. Meine beiden Schmeidepfannen haben einige Monate gebraucht, bis sie halbwegs brauchbar waren. Und wirklich flutschig sind die immer noch nicht.
Je nach Oberflächenbeschaffenheit sind Pfannen mehr oder weniger Pflege leicht bezogen auf die Patina.
 
Es geht nicht um "Pflegeleicht", sondern darum, dass das Aufbauen der Patina teils enorm lange dauert. Im Internet wird immer suggeriert, dass die Pfannen nach dem Einbrennen direkt rennen. Falls nicht, dann einfach ein bisschen benutzen und das wird schon. Dass es aber auch Monate dauern kann und je nachdem, was man so in der Pfanne brutzelt, auch nach wie vor anbrennen kann, sagt einem halt wieder keiner.

Gewürzpulver klebt mir immer am Boden fest, genauso wie stärkehaltige Lebensmittel wie Nudeln etc. Auch nach einem Jahr der Benutzung. Die Pfannen gehen eh nochmal zum Schmied zum ausrichten, danach werde ich sie nochmal einbrennen (müssen) und dann schau ich mal, wie es sich dann verhält.
 
Ich will das ja nicht mit meiner Eisenpfanne kapern, aber irgendwie passt das vielleicht schon: Ich habe seit Jahren eine billige gewalzte Eisenpfanne. Und seitdem kriege ich sie nicht zum "Laufen". Die letzten zwei Male habe ich die Einbrennmethode im Gasgrill probiert: Glatt geschliffen, nach und nach Schichten von Leinöl verrauchen lassen. Glänzt schön, ist toll schwarz. Ein Spiegelei setzt trotz gut Öl sofort flächig an.
Jetzt habe ich öfter gehört, dass das bei manchen Pfannen nicht funktioniert und man sie mit Kartoffeln Einbraten soll.
Ich bin so langsam total verwirrt und finde keine Lösung. Kann es Eisen geben, dass weniger gut einbrennbar ist? Oder liegt es nur an mir?
Ich könnte auch mal wieder abschleifen und probieren. Aber was dann?
 
Danke, den Link kenne ich gut. Danach habe ich meine Einbrennmethode gewählt (Schwarzfärben mit Leinöl).
Funzt leider nicht. Bei meiner Gusspfanne geht es deutlich besser.
Meine Pfanne sah vor dem Ei genauso aus wie bei "Pfanni". Eine tolle Quelle. Er wird da sicher nicht vergessen.
Ich überlege ernsthaft, da mal eine andere Pfanne, vielleicht so eine schöne heissgeschmiedete, zu probieren...
 
Zurück
Oben Unten