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Gas, Kohle oder was - eine Kaufberatung bzw. Erfahrungsbericht

lecomte

Veganer
10+ Jahre im GSV
Hallo!

Vorerst möchte ich mich bei den Moderatoren dafür bedanken, falls der Beitrag im falschen Bereich gepostet wird, wenn dieser in den richtigen Bereich verschoben wird (ich habe nichts passenderes gefunden)

Weiters möchte ich mich aber auch bei allen anderen bedanken, die mir in den letzten Jahren direkt oder indirekt (durch mitlesen) bei gewissen Themen weiter geholfen haben.

Nun aber zum eigentlichen Thema:

Ich komme aus Österreich, andere sagen ich koche sehr gut (auf Haubenniveau) und grillen gehört für mich einfach dazu und wird regelmäßig gemacht.

Meine bisherigen Grillgeräte:

Campinggas Lavasteingrill mit Deckel
Campinggas Grill mit Steingrill und Lavagrill (absoluter Fehlkauf)
Weber Q300 (Vorgänger des Q3000/3200)
Weber Genesis E-330 schwarz mit Zubehör
Weber Master Touch 57 Special Edition

Irgenwie kam ich vor vielen, vielen Jahren direkt zum Gasgrill und ich grillte auch damit ganz gut. So richtig funktioniert hat das dann ab dem Q300 mit dem ich sehr gerne und auch gut gegrillt habe. Das Streben nach höherem führte mich nach einigen Jahren zum Genesis E-330 mit Gussrost, Seitenkocher, Gusswendeplatte, Pizzastein.

Der Genesis E-330 an sich war super, was mich aber von Anfang an massiv gestört hat war der absolut wahnsinnige Gasverbrauch, wenn man den Griller artgerecht betrieben hat. Was ich dazu sagen muss ist, dass ich eigentlich mit dem Q300 zufriedener war wie mit dem E-330, da die Vorheizzeit dieses Grills rund 15 Minuten brauchte und die Grillergebnisse auch nicht den Schritt zu diesem Gerät rechtgefertigt hätten.

Mittlerweile bin ich Holzkohlegriller und habe auch den E-330 wieder verkauft, mit dem Ergebnis, dass ich erstmals das Gefühl habe wirklich angekommen zu sein und die Grillergebnisse so sind wie ich sie mir vorstelle.

Viele schrecken oft davor zurück einen Holzkohlegrill zu kaufen, da die Vorbereitungsarbeiten angeblich so lange dauern oder die Reinigung oder der Rauch das Problem darstellt.

Einfach gesagt - ich hatte auch bedenken, die aber alle zerstreut wurden. Mit dem Weber Anzündkamin hat man binnen 20 Minuten die perfekte Glut und der Grill ist 5min später einsatzbereit. Das beste daran ist, dass man die Kohle oder Briketts die nicht verbraucht wurden (wenn man mit dem Grillen fertig ist, sperrt man die Luftzuführung einfach ab und die Glut stickt ab) wieder verwenden kann. Einfach die Briketts in den Kohlekörben abklopfen, wieder in den Anzündkamin und neu durchglühen - effizienter geht es nicht. Ich habe bisher 3mal gegrillt (jeweils für 7 bzw. 8 Personen) und habe bisher ca. 1,5 Kg Briketts dafür verbraucht!

Das Thema Rauch ist natürlich beim Kohlegrill vorhanden, aber problemloser wie beim Genesis, da es beim E-330 zu massivem Fettrauch/Dämpfen (ähnlich wie in der Küche) kommt, welcher mir regelmäßig die Markise mit einer Ölschicht überzogen hat. Das hat man beim Kohlegrill nicht da der Rauch nur bei der sehr kleinen Entlüftung raus kommt.

Die Reinigung ist auch so ein Thema. Beim Gasgrill füllt sich mit der zeit die Fettauffangschale und das ganze Gehäuse muss mühsam zerlegt und gereinigt werden. Beim Kohlegrill ist das einfacher, da das Fett bzw. die Flüssigkeit die abtropft in der Asche landet, welche einfach mit der Asche entsorgt wird. Die Asche wird mit dem Lüfungsschieber in die Ascheauffangschale befördert, die man nur auszukippen braucht. Der Grillrost lässt sich bei beiden Systemen gleich einfach mit der Drahtbürste abbürsten.

Was spricht nun für einen Gas, was für einen Kohlegriller:

Gas +:
Einfach zu bedienen
Temperatur sehr gut zu kontrollieren
Kein Anheizen der Kohle erforderlich
etwas Kürzere Vorheizzeit

Gas -:
Gasverbrauch
Emmissionen (Fettrauch)
Grillgut schmeckt einfach nicht so gut
Reinigung viel aufwändiger
Anschaffungskosten

Kohle +:
Kohleverbrauch
Geschmack
Anschaffungskosten
"Feeling" echtes Grillen
Qualität der Speisen
Reinigung

Kohle -:
etwas mehr Wartungsaufwand (Ascheentsorgung)
Temperaturkontrolle schwieriger
Gluterzeugung/Anheizzeit
Rauch

Nach langen Jahren mit Gasgrills und vielen positiven und negativen Erfahrungen fühle ich mich beim Kohlegrill wesentlich besser aufgehoben. Mir kommt es primär auf die Qualität und Ergebnisse an und die konnte ich mit dem Gasgrill nicht erreichen.

Es muss einem aber auch klar sein, das es beim Kohlegrill Einschränkungen gibt, da z.B. Ofenkartoffel im Backofen schneller fertig sind wie im Holzkohlegrill. Auch hat man beim Kugelgrill keine Kochmöglichkeit wie bei einem Seitenkocher (den ich in 6 Jahren nur 1malig verwendet habe). Auf der anderen Seite sind die Ergebnisse bei Steaks, Schwein etc. wesentlich besser und die indirekte Zone im Kugelgrill hat meinen Erfahrungen nach eine etwas niedrigere Temperatur wie im Gasgrill, wodurch das Fleisch besser nachzieht (langsamer).

Ich brauche z.B. keine Gusswendeplatte mehr, denn da nehme ich die Induktionsplatte auf die Terrasse und setzte eine Gusspfanne auf. Sämtliche Ofengerichte mache ich im Ofen und so ergänzen sich die einzelnen Geräte und laufen zur Höchstform auf, allen Voran der Grill, der für perfektes Grillgut sorgt.

Dieser Beitrag soll bei der Entscheidung Gas/Holzkohle eine kleine Hilfestellung sein und sollte jemand Fragen haben, werde ich mich bemühen diese zu beanworten.

LG Tom
 
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag, ist wirklich lesenswert :)

Ich habe auch schon öfter mal über einen Gasgrill nachgedacht, aber für mich hat ein Gasgrill nichts mit "Grillen" zutun. (Ohje, jetzt warte ich auf die Haue der ganzen Gasgriller :D ), tut mir leid.

Die Holzkohle gehört für mich einfach dazu, das ist es was das Grillen für mich erst ausmacht, daher würde für mich niemals ein Elektro oder Gasgrill in Frage kommen. Dafür ist das Grillen bei mir auch immer ein besonderes Event und ich bin keiner der seinen Grill einfach mal spontan nach der Arbeit anschmeißt, für sowas mag ein Gasgrill dann natürlich praktischer sein.
 
Ich würde mal sagen, die Mischung macht´s! Wie immer gibt es nicht nur schwarz und weiß... ich hab ne Kugel und einen Gasi und nutze beides regelmäßig. Mit nem Gasi ist man wesentlich flexibler; mit der Kohle ist es halt das Männerding (Feuer und Rauch) :)
 
schöner Erfahrungsbericht


Ich würde mal sagen, die Mischung macht´s! Wie immer gibt es nicht nur schwarz und weiß... ich hab ne Kugel und einen Gasi und nutze beides regelmäßig. Mit nem Gasi ist man wesentlich flexibler; mit der Kohle ist es halt das Männerding (Feuer und Rauch) :)

da stimme ich voll und ganz zu :thumb2:
 
Ich verstehe nicht so ganz den Verbrauch: Mit einer Gasflasche für 9 Euro komme ich ein paar Wochen hin, beim Holzkohlegrill brauche ich jedesmal nen neuen Sack für 3-5 Euro....wie kann da dann der Holzkohlegrill beim Verbrauch ein Plus verbuchen? Bitte nochmal erklären....

Ich habe meinen Weber 57 gerade verkauft und mir einen Gasgrill geholt, weil ich es leid war, dass mir mit geschlossenem Deckel dauernd die Temperatur runtergeht. Das habe ich bis zum Schluß nicht hinbekommen, warum auch immer.
 
Bin jetzt erst seit knapp 2 Monaten Gasgriller und hab zuvor viele Jahr mit der Kugel gegrillt.

Ich hätte jetzt gedacht, dass es eher anders herum ist, der Kohlegriller kommt zu Gasgrill und der Gasgriller wird weniger zum Kohlegrill wechseln. Weniger weil es ein "zurück" wäre, was es nicht ist, sondern, weil die Kugel eindeutig weniger Kostet als ein gescheiter Gasgrill.

Letztendlich kommt es auf den Griller drauf an, was er will und was für einen selbst das Beste ist - Gas, Kohle, eine Mischung oder ganz was anderes.

Was ich bei der Aufstellung definitiv als gewagt bezeichnen würde ist, dass der Geschmack beim Gas ein nicht gut ist, es dafür auf dem Holzkohlegrill schmeckt. Wo ist der Unterschied? Du heizt von unten und legst Dein Grillgut auf einen Rost - der Könner kann seinen Holzkohlegrill genau so gut auf die jeweilige Temperatur einfeuern, wie beim Gasgrill. Das Mann und Feuer Ding bringt keine Geschmacksänderung für sich gesehen. Wenn man es genau sieht, dürfte der Sternekoch auf seinen Gasherd auch nur weniger gute Nahrung zaubern - hätt er mal lieber ein Feuerchen gemacht ;o)

Bitte richtig verstehen - auch bei mir steht die Kugel noch in Reichweite - aber so generell Geschmack bei Gas negativ, bei Kohle positiv - da gab es genug Tests die das nicht bestätigt haben.

Vom Verbrauch her bin ich vom Gas bisher positiv überrascht - nach den 2 Monaten hab ich nun das erste Mal die Flasche gewechselt. Sonst hab ich pro Monat einen großen Sack Profagus Brikett benötigt - nun hatte ich (incl Eingrillen und etwas hin und herprobieren) eine 11L Gasflasche für zwei Monate gebraucht. Preislich liegen beide gleich - somit wäre bei mir Gas um die Hälft billiger.

Reinigung - die Bleche unter den Rosten sehen wesentlich verbrauchter aus, als nach dem Zusammenbau - das Schicksal teilen sie sich mit der Kugel. Zum Reinigen nehme ich sie einfach raus und auch die Bleche unter den Gasbrennern, sowie die Auffangschale und kann sie handlich sauber machen. Die Kugel ist für sich nicht ganz so handlich, dafür kommt man sehr gut an alle Stellen ran, wenn die Roste raus sind. Da die Kugel bei mir kleiner ist (Weber 57er gegenüber BK Imperial) würde ich klar sagen, dass die Kugel schneller blitzt - aber ob das ein echter Vorteil ist. Spätestens, wenn ich bei der alltäglichen Reinigung beim Gas nur kurz den Knauf auf links drehe, 15 Minuten warte und dann alles abbürste, bin ich für Gleichstand.

ABER - alles Subjektiv.

Es soll hier Griller geben die schwören auf Feuer, Smoker oder Beefer, nutzen Töpfe, Spieße oder Platten - alles gut.
 
Weil hier der Gasverbrauch angesprochen wurde: ist der Verbrauch beim Genesis E310 bzw E330 wirklich so hoch? Gibt's da große Unterschiede, also ist ein Rogue1 zb sparsamer?
Sorry wegen OT.
 
Bin von Kohle zu Gas gewechselt und würde einem Großteil der Pros und Contras widersprechen - auf beiden Seiten. Allerdings habe ich auch das Gefühl das der TE irgendwie beide Grillarten "falsch" benutzen muss um zu seinen Ergebnissen zu kommen.
 
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