ich habe lange überlegt, ob ich mich hier überhaupt äußern soll.
Nur, weil etwas dem kompletten laien unbekannt ist, handelt es
sich noch lange nicht um "chemie".
Mein vorschlag, bevor man hier überflüssige fragen postet, ist
der, sich mit den prozeduralen grundlagen der rohwurstherstellung
auseinanderzusetzen. Dazu gibt es bei amazon genügend literatur.
Und das erspart fragen, mit denen man sich nur blamieren kann.
Rohwurstherstellung ist ein biochemischer prozeß, verwandt mit
der herstellung von sauerkraut, genannt milchsäurefermentierung.
Die sorgt viel mehr für die haltbarkeit als pökeln oder räuchern.
Und die kann man mit eßbaren zusatzstoffen steuern.
Edelschimmel ist ein pilz, der sich auf ungeräucherter salami ansiedelt,
ohne giftig zu sein. ähnlich wie bei schimmelkäsesorten sorgt er für
einen besonderen geschmack und unterdrückt den wuchs von giftigem
schimmel. Was hat das mit chemie zu tun?
Nitritpökelsalz ist wirklich chemie. 0,5% natriumnitrit zum kochsalz.
Viel mehr nitrate nehmen wir aber durch kunstgedüngtes gemüse auf.
Wenn ich rohwurst selbst herstelle, die mit der qualität eines profis
konkurrieren soll, weiß ich, was da drin ist und was die zutaten
bewirken. Ich schaue da schon sehr intensiv auf die herkunft der
gewürze, die ich einsetze. Ich habe keinen bock auf ddt-verseuchten
pfeffer. Da spielt es für mich weniger eine rolle, ob ich ins brät
e300 oder vitamin c kippe.
Wie hatten hier ähnliche diskussionen zum thema "natriumglutamat",
ein "künstlicher chemischer geschmacksverstärker", den unser körper
selbst produziert, wie übrigens auch cholesterin.
So geht's "ohne" chemie:
http://www.grillsportverein.de/forum/threads/mettwurstringe.109144/#post317754.
Uwe
p.s.: "umrötelungshilfe" ist für mich einfach ein geiler begriff. Erinnert
mich an das lieblingsgericht meines ältesten sohnes vor 23 jahren,
nämlich "nugeln". Max ist diesen monat 26 jahre alt geworden...