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Gewölbe des Holzackofens hebt sich ab, bzw. zerbricht.

Kein_Unbekannter

Militanter Veganer
5+ Jahre im GSV
Hallo zusammen,

ich bin schon länger stiller Mitleser und freue mich über die vielen Bauberichte!

Letztes Jahr konnte ich mich (und meine Göga) dann durchringen ebefalls einen HBO zu bauen.

Hat auch soweit gut geklappt, nur im Betrieb gibt es Probleme, doch erst mal ein paar Bilder vom Bau:



Leider hat sich das Gewölbe hinten abgehoben und ist einmal komplett in der Mitte gerissen, Über die Stabilität mach ich mir keine Sorgen, allerdings ist der Ofen so ja überhaupt nicht dicht.



Kann mir von Euch einer sagen was hierfür die Ursache ist, bzw. wie ich das Problem beheben kann?

Danke und Grüße Alex

20170923_095059.jpg


20180519_121602.jpg
 

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1.) Steine vor der Verarbeitung nicht gewässert.
So wie das aussieht, (Risse direkt an den Fugen) haben die trockenen Steine das Wasser aus dem feuchten Mörtel gezogen, wodurch eine Trennschicht entstanden ist. Dann den Ofen nicht abgedeckt, so dass der Mörtel in Ruhe abbinden kann. Geht nämlich die Feuchtigkeit zu schnell flöten, ist der Mörtel zwar trocken, aber der Chemische Prozess des Abbindens kann nicht stattfinden.
Zweiter Fehler: Möglicherweise war der Ofen nicht richtig trocken.
Ich tendiere aber eher zum ersten Fehler!
 
hast Du passenden Schamottemörtel genommen der entsprechend abbindet ? Vom Bild her könnte man fast annehmen, dass es normaler Mörtel ist ?

Das Widerlager, dort wo das Gewölbe auf die senkrechten Steine trifft, wurde das noch verstärkt.?? Das scheint mir etwas schwach gebaut ?
Ansonsten wie Grappaschlucker schon schrub, evt zu schnell trocken geworden

Gruß
Lorenz
 
Sieht ganz wie nach der Analyse durch Arno und Lorenz aus. Muss ich nicht wiederholen, bin aber auch dieser Meinung.
Was ist nun zu tun? Schließen sich die Risse nach dem Erkalten? Wenn ja, noch einmal aufheizen und dann Keile in die Risse. Nach dem Erkalten die Risse nass machen und mit ziemlich sehr flüssigen hydraulisch abbindenden Mörtel, die Risse auffüllen. Innen, wo die Sonne rein scheint Brettchen vor machen. Plane drüber und hoffen. Ggf. mit der Gießkanne bei diesem Wetter feucht halten.
Viel Glück.
 
........ Schließen sich die Risse nach dem Erkalten? Wenn ja, noch einmal aufheizen und dann Keile in die Risse. Nach dem Erkalten die Risse nass machen und mit ziemlich sehr flüssigen hydraulisch abbindenden Mörtel, die Risse auffüllen. Innen, wo die Sonne rein scheint Brettchen vor machen. Plane drüber und hoffen. .......

Da sind wir unterschiedlicher Meinung, Axel.
Ich würde das Gewölbe oben komplett zurückbauen. An den Seitenwänden ordentliche Auflager richten und die Steine ordentlich zuschneiden, so dass keine Keilfugen mehr entstehen. Dann das Gewölbe frisch aufsetzen.
Wenn man die vorhandenen Risse verarztet, dann tun sich beim nächsten Anheizen neue Risse an anderer Stelle auf. Dann hat man öfter die gleiche Arbeit und hat nie Ruhe.
 
Da sind wir unterschiedlicher Meinung, Axel.
Ich würde das Gewölbe oben komplett zurückbauen. An den Seitenwänden ordentliche Auflager richten und die Steine ordentlich zuschneiden, so dass keine Keilfugen mehr entstehen. Dann das Gewölbe frisch aufsetzen.
Wenn man die vorhandenen Risse verarztet, dann tun sich beim nächsten Anheizen neue Risse an anderer Stelle auf. Dann hat man öfter die gleiche Arbeit und hat nie Ruhe.

ja - lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Rückbauen ist wahrscheinlich die nachhaltigste Lösung

Lorenz
 
Ich hau´dann mal rein und mach ´mich in meiner unbeschreiblich netten und direkten Art unbeliebt, indem ich so die Fehler aufzähle, die mir anhand der Fotos auffallen:

Starten will ich gaaaanz unten:
Zum Fundament scheint mir keine Feuchtigkeitssperre eingebaut zu sein. Falls dem so sein sollte, wäre das nicht unbedingt gut. denn Wasser könnte sich von unten nach oben in den Steinen breit machen. Hier sollte ein Streifen Dachpappe zwischen Fundament und unterster Mörtelschicht eingebaut sein.

AAAunten.JPG


Weiter unter dem Ofen:

Sparen ist zar löblich, aber an falscher Stelle zu sparen kann fatal werden. Hier wurden schön die Ytong unter das Ofengemäuer geklebt. Der TE ist schon ein Sparfuchs! Schlägt doch hier gleich zwei Fliegen mit einer Klappe:
Isolierung unter den Mauersteinen und gleichzeitig eine Einfassung für den Backboden.
Stellt sich mir hier nur die Frage: Wo ist die Isolierung UNTER dem Backboden??

AAAuBoden.JPG


Keine Isolierung unter em Boden bedeutet: Hitze geht nach unten weg und heizt den Beton auf. Das kann der aber nur bis zu einer gewissen Grenze leiden. Wird´s ihm zu viel, dann reagiert er mit Rissen.

Weiter geht die Spar- Orgie:
Steine im Hochformat verbauen. Das bringt natürlich Quadratmeter! Aber wenn man das schon macht, dann sollte man das schon so machen, dass Vorder- und Rückseite auch in den Steinverbund der Seitenwände mit eingebunden sind. Denn nur so können sie auch die Kräfte (rote Pfeile) mit aufnehmen, die das Gewölbe so entwickelt.
Die Gewölbesteine (oranger Kreis oben) sollten dann natürlich auch entsprechend zugeschnitten werden, dass die Steine nach unten wie Keile sind. Wenn nämlich eine Fuge mal rausbröselt, dann kann der Stein nachrutschen und verschließt so die Fuge. Das kann der Stein mit dem blauen Pfeil nicht. Und an den Auflagern (oranger Kreis rechts unten) sollten die Mauersteine und die Gewölbesteine so geschnitten werden, dass sie möglichst ohne Fuge zusammengelegt in etwa in einem Winkel von 45° zusammenkommen.
Damit werden die Seitenkräfte teilweise wieder nach unten abgeleitet und drücken die Wand nicht so sehr nach außen (rote Pfeile ).

AAAuKraft.JPG



Wenn die Steine natürlich in der von mir beschriebenen Art zugeschnitten werden, kommt das böse Erwachen: Die vorhandenen werden nicht reichen!! Und Abfall entsteht auch noch!! Eine Katastrophe für Sparfüchse! Aber lieber ein paar Steine nachkaufen und etwas Verschnitt produzieren, als ständig am Ofen rumzulaborieren und den Spaß daran zu verlieren.

Ach?! Da fällt mir ein: Was @Höpper erwähnt hatte: Der Mörtel!
Nicht zu vergessen, dass natürlich vernünftiger Schamottmörtel unbedingt Pflicht ist. Es ist bei der Auswahl des Mörtels darauf zu achten, dass er "hydraulisch" oder "hydraulisch und keramisch" AUSHÄRTET!
Schamottmörtel der nur keramisch aushärtet ist ungeeignet, weil der meist erst bei Temperaturen um die 1000°C aushärtet. Diese werden in solch einem Ofen aber nicht erreicht.


So. Nu macht was draus, ich kann mich nicht um alles kümmern. ;)
 

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Vielen Dank erstmal für alle Antworten (und das Gefrotzel...)


Ja, wer fragt, muss mit Antworten rechnen....

Puh, ich hab so das Gefühl da kommt einiges an Arbeit auf mich zu... Wir bauen auf und reißen nieder!


Ich hab mich ja in dem Forum eingelesen und auch ein Vorbild gehabt beim Bau: https://www.grillsportverein.de/forum/threads/baubilder-unseres-ofens.193414/

Hier hat das Ganze ja auch funktioniert....

Nichts desto trotz denke ich das ich nicht alles falsch gemacht habe:

- Unter den Steinen liegt ne starke Folie (keine Dachpappe)
- Als Mörtel hab ich den Rath Super verwendet
- Die Isolierschicht (auf der Betonplatte) ist aus Quarzsand (5cm) + 1 Schicht Schamottsteine (6,5cm)
- Die Steine hab ich vor dem Verbauen 30 Sekunden oder länger gewässert
- Der Ofen war ne gute Woche mit ner Folie abgedeckt um alles feucht zu halten

Grüße Alex
 
- Die Isolierschicht (auf der Betonplatte) ist aus Quarzsand (5cm) + 1 Schicht Schamottsteine (6,5cm)

Quarzsand dient nicht zur Isolierung, er nimmt Wärme auf und speichert sie. (Letzter Sommerurlaub, Mittagshitze, Strand, barfuß, 100m in unter 10 Sek und trotzdem brennende Sohlen :burn:)
Der Quarzsand unter den Schamotte hat meines Wissens 2 Funktionen:
1. Wie schon erwähnt um die Speichermasse des Bodens zu erhöhen.
2. Um Unebenheiten des Untergrundes auszugleichen, damit die Schamotte schön gerade liegen.
 
Quarzsand dient nicht zur Isolierung, er nimmt Wärme auf und speichert sie. (Letzter Sommerurlaub, Mittagshitze, Strand, barfuß, 100m in unter 10 Sek und trotzdem brennende Sohlen :burn:)


Nun ja. 5 cm unter der Oberfläche ist der Sand aber kühl.
So habe ich es in der Sahara gemacht: die oberen 2cm zur Seite geschoben und dann die Füße auf den kühlen Sand gestellt - um sie mal aus dem Wüstenstiefelchen rauszulassen. :-)

Nach dem Schadensbild würde ich einschätzen, dass der Ofen nicht langsam genug trocken geheizt wurde, sondern am Anfang viel zu ruppig mit zu großem Feuer beheizt wurde.

-> Abbauen und neu aufbauen, dann wirklich gaaaaaaanz langsaaaaaaam trockenheizen.

Viele Grüße
Onkelchen
 
Bei 40° in der Sahara glaubt man vielleicht, dass 2cm Sand einen hohen Dämmwert haben, aber wie siehts bei 600° im Backofen aus?
Dämmwert Sand (trocken) liegt bei 0,7, Porenbeton hat 0,07.
 
Ich hau´dann mal rein und mach ´mich in meiner unbeschreiblich netten und direkten Art unbeliebt, indem ich so die Fehler aufzähle, die mir anhand der Fotos auffallen:

...Kompliment Arno, hab zwar null Ahnung davon, aber dein Post ist superfachlich.:thumb2:
Sags ja immer, hier gibts für fast alles Profis..
 
Hallo!

Schau mal in meiner Baubeschreibung ab da:

https://www.grillsportverein.de/forum/threads/hbo-bau-in-salzburg.221098/page-4

Ich habe ja ähnlich gebaut und bin seither sehr zufrieden mit meiner "Billigbauweise". Bis dato gibt es keine Risse oder sonstige Probleme......

Kannst mit Deinem Ofen nicht vergleichen.
1. hast du wenigstens vorne einen Verbund zwischen Seiten und Vorderwand
2. hast du ja ein "Flachdach" und kein Gewölbe. Bei Dir treten also nur Druck- Kräfte nach unten auf. Keine Kräfte zur Seite.
 
Ja seh ich eh auch so!
Ich kann ja auch nur den Tipp geben, das ganze bis zur Bodenplatte wieder zu entfernen und noch mal aufzumauern.
Für ich ist dieser Ofen ja in keiner Weise noch fertig. Klar könnte man den Riss in der Decke noch mal zuschmieren, aber leider geht der durch die ganze Länge durch. Schaut nicht gut aus.
Ich erkenne aber auch kaum Unterschiede zum Ofen vom Onkelchen...

Tja eventuell doch Probleme mit dem Kleber oder mit der mittleren geschnittenen Reihe im Gewölbe. Hier würde ich auf jeden Fall keilförmige Steine empfehlen.

LG
 
Dass das Gewölbe hält sieht man ja. Es hält ja sogar noch obwohl es auf einer Seite schon in der Luft hängt und auch im Gewölbe selber geschwächt ist.

Das Gewölbe muss nur sich selber tragen und kein zweites Stockwerk oder ähnliches wie bei Wohnbauten.

Wie gesagt ... Meiner Einschätzung nach zu ruppig angeheizt ohne vorher wirklich trockenzuheizen.
Da bringt auch eine andere Bauweise nichts. Dampfdruck zerreisst alles.

Viele Grüße
Onkelchen
 
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