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Grillhähnchen von Anfang an

Es ist schon richtig dass sie die Tiere sehr ins Herz geschlossen haben. Das habe ich auch.
So war es auch bei vielen Kaninchen, besonders wenn sie von Hand aufgezogen wurden weil die Mutter zu viele Junge hatte oder unerwartet verstarb.
Es gibt 3 Gründe, weshalb ich mir keine allzu großen Sorgen mache:

1. Gewissheit: Sie wissen von Anfang an, dass die Hähne geschlachtet werden und sie wissen aus Erfahrung, dass wir da keine Ausnahmen machen.
2. Zeit: Die Tiere bleiben nicht bis zur Schlachtung in der Wohnung. Es gibt noch einige Wochen im hellen Kellerraum und schließlich ein paar Monate draußen. In dieser Zeit werden sie sich langsam "auseinanderleben".
Auch werden die Tiere immer größer und als fast ausgewachsene Gockele sind sie nicht mehr so goldig wie heute.
Außerdem kommen bis da hin wieder neue kleine Küken die ja sooooo süß sind.
3. Nutzen: Unsere Kinder kennen die Herkunft ihrer Mahlzeiten von Geburt an. Und sie freuen sich jetzt schon auf die Brathähnchen, weil es die eben nicht so oft gibt und sie einfach lecker schmecken. Aber sie wissen auch, dass bei uns keine Jungtiere gegessen werden. Und daher kann man die ja lieb haben.

Erst Anfang diese Woche hatten wir Besuch der unsere Kaninchen bewunderte. Auch die Kinder sind oft und gerne im Gehege und kuscheln mit ihnen. Der Besuch meinte dann: "Ich mag die Kaninchen einfach!"
Darauf hin unsere 3-jährige: "Ich auch! Die sind lecker! Aber Hühner schmecken auch gut!"

Vielleicht kommt es manchem seltsam vor, dass kleine Kinder solch einen Umgang mit dem Tod der vertrauten Tiere haben.
Wir Eltern dagegen freuen uns sehr, dass unsere Kinder der beste Beweis dafür sind, dass es noch einen realistischen - und in unseren Augen normalen - Umgang mit der eigenen Nutztierhaltung gibt.
Bei uns denkt keiner, dass Hackfleisch in der Kühltruhe des Supermarktes wächst.
Und bei uns wird auch kein Fleisch im Unverstand "gefressen" oder gar einfach weggeworfen, da wir wissen, dass ein Tier dafür sein Leben ließ. Da ist natürlicher Respekt vorhanden.
Dennoch sind wir keine Vegetarier. Wir genießen das Fleisch essen, auch weil wir wissen, dass die Tiere ein gutes Leben hatten.
Würden wir sie nicht schlachten wären sie nie geboren/geschlüpft.

Allerdings haben wir schon ein Problem mit Fleisch und Wurstwaren, Eiern und Milchwaren bei denen wir die Herkunft nicht kennen oder sogar wissen/annehmen müssen, dass die Tiere es nicht gerade gut hatten.
Dennoch gebe ich zu, dass es auch bei uns mal Fisch, gekaufte Kekse (mit Ei oder Milch) oder einen Döner gibt.
Und wir verurteilen niemanden, der das anders macht. Wir fragen ihn höchstens mal, ob er auch bereit wäre, beim Schlachten mitzuhelfen. Ist er das nicht so kann er selbst darüber nachdenken weshalb. Es gibt jedoch auch schon recht viele Leute, die daraufhin tatsächlich mal dabei waren, auch mit Kindern. Und manche haben das Schlachten sogar gelernt. Übrigen: es gab noch nie ein Kind, das dadurch verunsichert war oder gar Probleme bekam!

Fazit: Wir achten sehr auf die Herkunft unserer Lebensmittel ohne dabei radikal zu sein und versuchen, auch unsere Kinder so zu erziehen.

Hallo Gaggele, ich finde Deine Einstellung zu dem Thema Tierhaltung, Schlachtung und Kindern (hoffentlich habe ich die richtige Reihenfolge beachtet) vorbildlich! :thumb2: Großen Respekt dafür! :respekt:
Versuche meine Wuki in ähnlichem Sinne zu erziehen, habe aber leider nicht so eine Infrastruktur dazu wie Du...
 
So, heute ist bei uns der letzte Tag der Stallpflicht. Und unser Kreis hat keine Verlängerung bekommen :ola:
Da werden wir heute Abend den Garten wieder Hühnersicher machen.
Und nächste Woche kommen noch 3 Gockele ihrem Sinn des Lebens näher. Dann ist wieder Platz im Stall ohne allzu großes Gerangel wer die "Neuen" abbekommt ;)
(Männer halt!)
Gar so kalt ist es auch nicht mehr. Wir hatten ja -24°C im Garten und heute ists nicht mal mehr gefroren!
Es wird also nicht mehr allzu lange dauern bis unsere Junghühner sich in die Gruppe integrieren dürfen.
Ein weiterer Schritt der "Abnabelung".
Seit die Junghühner im Keller sind und wir nicht mehr ein paar Stunden täglich mit ihnen die Wohnküche teilen hat sich schon manches geändert. Dennoch gehen alle, besonders die 5-jährige, täglich zu ihnen in den Keller, zum rausnehmen, streicheln und füttern.
Erst vorhin vor dem Kindergarten meinte meine 5-jährige: "Mama, wenn Einsnull (so nannte sie ihr Lieblingsküken) ein Gockel ist dann essen wir ihn natülich. Und dann gucken wir, ob noch eine Henne dabei ist. Und die kann ich doch dann nochmal gaaaanz zahm machen, dann ist es meine. OK?"
 
Gestern war bei uns zuerst starker Nebel und dann ein herrlicher Sonnentag!
Das war ein Fest, als die Hühner nach vielen Wochen endlich wieder in den Garten durften!
Und die Junghühner aus diesem Bericht warteten dort schon auf die "große Meute".
Natürlich gabs zu Beginn ein kurzes Begutachten, danach die Klarstellung wer hier die älteren Rechte und den höheren Rang hat - ganz wie bei den Menschen...
Doch dann einigte man sich auf einen gewissen Abstand der bei zu großer Neugierde und/oder Futterneid durchaus unterschritten wurde - ganz wie bei den Menschen...

Dass unsere Wiesen nicht so schön grün sind sondern eher braun liegt nicht an dem Scharren der Hühner sondern daran, dass über den Winter immer der fertige Kompost auf den Wiesen verteilt wird. So können Schneeschmelze und Regen die Düngerstoffe in den Boden schwemmen. Im Frühjahr wird abgerecht und das Grün spießt wieder mit voller Kraft.

Gestern habe ich vom Balkon im 2. Stock durch den ganzen Garten gezoomt, daher keine so dollen Bilder. Sobald ich Zeit habe geh ich mit dem Photo runter.

Hier unsere 4 beim fleißigen Untersuchen und Kosten des übrigen Grases
Die Wanne steht da übrigens, wiel ich vor dem Bodenfrost begonnen hatte, einen Erdofen zu bauen.
Also, eigentlich habe ich erst den Flieder rausgemacht, der Erdofen soll dann in das Wurzelloch...
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Zum ersten Mal im Schnee-Rest, das ist schon was Aufregendes
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Die Gartenwege sind inzwischen wieder frei, doch daneben scheint es wesentlich interesanter.
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Vor dem alten Hühnerhaus gibts sogar Sonne.
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Die älteren sind sind auch ganz begeistert.
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Wenn die Jungspunde da so feste picken gibts vielleicht auch was für die gestandene mannschafft.
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Das Gewächshaus ist als Rückzugsort sehr beliebt und noch ist es ja frei.
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Nein, bei uns war noch nie was. Daher dürfen wir das Federvieh auch wieder rauslassen.
Nur wo schon was war, in der Nähe von großen Gewässern... besteht in BW noch Stallpflicht.

So durften die 3 Sundheimer-Gockele nochmal raus auf die Wiese bevor zwei von ihnen uns heute - äh, gester - sehr lecker schmeckten. Der 3. wohnt jetzt in Sibirien und unser Konstantin (Vater der 4 Federstars in diesem Beitrag) ist endlich wieder alleiniger Chef der Truppe.
Bis dann das oder die Gockele aus diesem Beitrag meinen, sie müssten zeigen was sie drauf haben ;)
 
Ich setze mich auch mal wieder mit dazu :)
 
Ich finde diesen Thread immer wieder toll.
Mal eine Frage, ohne dir ggf. vorweggreifen zu wollen. Wie schlachtet ihr eigentlich? Du hast weiter vorne geschrieben, dass es ja verschiedene Möglichkeiten des Schlachtens gibt.
Falls du (wenn überhaupt) erst später darauf eingehen möchtest, kannst du meine Frage auch derweil unbeantwortet stehen lassen.
 
Sibirien? Ist das Deine Umschreibung für "Gefriertruhe"? :hmmmm:
 
Hehehehe... ich les keine Zeitung, ich weiss von nix... hehehe... ;)
Wir haben auch keien Gefriertruhe, doch wir treffen uns ja hier im Netz, oder? ;)
Es wäre uns einfach ein zu teurer Spaß gewesen, wenn wir - wie andere - 30.000 Euro hätten zahlen müssen nur für einen Spaziergang der Tiere durch den Garten der eben mitten im Ort lieft, an der Durchgangsstrasse.
 
Sibirien? Ist das Deine Umschreibung für "Gefriertruhe"? :hmmmm:
Ja genau. Ist so "üblich" bei den "Selbstversorgern" ;)
Da ziehen die Tiere immer um. Das macht die Sachen nicht anders, weiß ich auch, aber ich finds auch irgendwie nett.
Und irgendwann holt man sie dann aus Sibirien in den Backofen...
Dabei hatten wir diesen Winter ja auch -24°C direkt hinterm Haus, mitten im Ort. Da tut ein kleines :fire: zwischendurch ganz gut!
 
Ich finde diesen Thread immer wieder toll.
Mal eine Frage, ohne dir ggf. vorweggreifen zu wollen. Wie schlachtet ihr eigentlich? Du hast weiter vorne geschrieben, dass es ja verschiedene Möglichkeiten des Schlachtens gibt.
Falls du (wenn überhaupt) erst später darauf eingehen möchtest, kannst du meine Frage auch derweil unbeantwortet stehen lassen.
Kann ich gerne machen, wird aber etwas länger...

Von meinem Mann lernte ich schon vor Jahren das Kaninchen schlachten. Doch mit Federvieh hat er nicht so viel Erfahrung, war nur vor 20 Jahren mal dabei.
Als ich dann Wachteln hatte musste ich eine notschlachten. Da hatte ich keine Zeit, mir das zeigen zu lassen und las im www. nach. Es gibt zwar auch Filme, aber die anzusehen kommt mir irgendwie komisch vor, kann nicht sagen weshalb.
Jedenfalls habe ich eine gute Phantasie und kann mir das - eine gescheite Anleitung vorrausgesetzt - auch vom schriftlichen "übersetzten".
Und da fand ich ne sehr gute, habs an der einen Wachtel ausprobiert und es klappte gleich auf Anhieb sehr gut. Also wurde das seither immer so gemacht:
Wachtel an beiden Beinen mit Kopf nach unten halten (meist flattert sie 3-4 mal und schaut sich dann ruhig um), mit einem Rundholz aus Hartholz auf den Hinterkopf schlagen, Rundholz weglegen und stattdessen Beil aufnehmen, Wachtel (immer noch gleich in der Hand) auf den Hackklotz legen und den Kopf abtrennen. Dann sofort über einen Eimer mit etwas Wasser drin (nur fürs bessere Saubermachen) halten und dabei ein Bein loslassen damit das Tier besser "pumpen" kann. Sie schlagen dann auch noch mit den Flügeln. Wenn sie ausgeblutet ist so auf die Seite legen dass die Katze sie nicht holt bis ich die nächste Wachtel da habe.
So schlachte ich maximal 5-6 Wachteln und mache sie dann anschließend küchenfertig:
Zuerst werden die vorderen Flügelspitzen sowie die Füße (also nicht nur die Zehen sondern bis zum Federansatz/Fleischansatz) mit der Geflügelschere abgeschnitten. Manchmal muss das Messer nachhelfen wenn Sehnen nicht durchgehen.
Bei den Wachteln ist mir das Rupfen zu aufwändig. Außerdem mache ich sie nicht als "Brathähnchen" sondern ohnehin in Gusseisen (DO oder Peka) auf Gemüse oder in Soße oder die alten Legehennen als Suppe. Daher ist die Haut nicht ganz so wichtig. Also mach ichs mir einfach und zieh die ganzen Federn einfach mit der Haut ab. Dazu reiße ich sie am Hals auf und zieh das Tier aus, als wenns nen Overal anhätte.
Nun wird das Tier an der Kloake aufgeschnitten und "ausgeräumt". Bei der Leber entferne ich vorsichtig die Galle, das Herz schneide ich zum Ausspülen auf (es ist aber immer schon leer, ist nur so ne Art Kontrolle) und der Magen (recht großer Muskel) wird ebenfalls aufgeschnitten, ausgeräumt und die innere, gelbe Magenhaut lässt sich am Stück abziehen. Dann wird er kurz abgewaschen und zu den anderen bereits genannten Innereien gelegt. Lunge und Hoden bekommt die Katze, der Rest kommt in den Müll. Am Schluss den Kropf nicht vergessen. Wenn der voll ist bekommt man ihn schlecht raus, muss das Tier evtl. aufschneiden. Daher ist es sinnvoll, die Tiere gleich morgens, noch vor dem Füttern (also auch vor meinem Frühstück!) zu schlachten.
Das ganze Tier nochmal innen und außen unter fließendes Wasser halten und fertig.

Doch ein Huhn ist noch mal größer, hat mehr Kraft und zumindest unsere großen Sundheimer könnte ich auch nicht einfach mit einer Hand an den Beinen so hoch halten, dass ich vernünftig auf den Hinterkopf schlagen kann. Außerdem würde das Tier dann rumbaumeln und der Schlag wäre nicht effizient.
Also hab ich mir zuvor verschiedene Arten des Hühnerschlachtens zeigen und erklären lassen und hab auch wieder nachgelesen.
Es gab dann 4 Methoden die ich für das Tier als vertretbar hielt (ich weiß, Tierschützer würden bei der Formulierung schon in die Luft gehen. Doch wir schützen die Tiere indem wir sie selber mit viel Tierliebe und so Artgerecht wie möglich großziehen und nicht schon nach ein paar Wochen Mast auf engem Raum mit ein paar Hundert Artgenossen vom Radlader auf Lastwagen verladen lassen....).
Also zurück: von diesen 4 Methoden wählte ich die, welche mir persönlich am meisten zusagte denn auch ich bin ja beteiligt und muss damit klar kommen.
Das Tier wird ohne Stress - da es sich von uns hochnehmen lässt ohne Angst zu haben - auf dem Arm zum Schlachtplatz außerhalb des Hühner-Sichtfeldes geführt. Dabei rede ich beruhigend mit dem Tier, bei den Wachteln übrigens auch. Dabei trage ich es "unter" dem linken Arm, mit Unterarm und Hand unter dem Bauch. Am Schlachtplatz nehme ich es mit dem rechten Arm von vorne, so dass ich mit der Linken nach hinten fahren kann und beide Beine halte. Nun bücke ich mich und lege das Tier mit Bauch und Brust mittig auf den Hackklotz. In dieser Position ist es völlig entspannt, oft neugierig. Noch nie habe ich erlebt dass es diese Position dem Tier missfiel, was mich immer wieder fasziniert.
Nun bekommt es dieselbe Beteubung wie die Wachtel, nur mit einem richtig wuchtigen Schlag - so ein Gockelkopf ist halt doch was anderes! Der Kopf sinkt nach unten und ich ziehe das Tier an den Beinen so weit zurück, dass der Hals auf dem Hackklotz zum liegen kommt. Dabei muss ich die Beine in meiner linken Hand etwas anheben, da das Tier sonst hinten zu schwer ist und runterfallen würde. Nun kann ich wieder mit dem Beil den Kopf abtrennen und muss dann sofort das Beil weglegen und den Hals in die rechte Hand nehmen um das Tier etwas "fixiert" über den Wassereimer halten zu können. Sonst würde er durch die Muskelkontratktionen alles vollspritzen. Dabei darf ich den Hals natürlich nur leicht halten, damit er ausbluten kann. Auch hier lasse ich wieder ein Bein los zum pumpen. Das Flügelschlagen hat viel mehr Kraft und dauert auch länger. Hört er damit auf so kitzele ich ihn unter den Flügeln, dann fängt er meist nochmal an.
Hühner schlache ich einzeln, mache also jedes Tier gleich Küchenfertig. Durch das rupfen der Federn würde es sonst zu lange dauern bis ein weiteresTier dran ist.
Zum Rupfen muss vor dem Schlachten Wasser erhitzt werden, in das ich zuerst Hals und Brust eintauche und mit einem Löffel die dichten Federn imWasser bewege. Sonst kommt das Wasser gar nicht an die Haut und die Federn lösen sich nicht. Dann wird gerupft. So kommen wir Stück für Stück vorwärts, bis das ganze Tier "nackt" ist. Die Füße werden dann nochmals ins heiße Wasser getaucht, so kann ich die Haut abziehen, mitsamt der Krallen. Sollen die Füße mit auf den Tisch (find ich irgendwie cool), müssen sie so an den Körper gebunden werden, wie sie später auf den Hähnchenbräter / in den Topf passen. Sind sie erst mal kalt lassen sie sich nicht mehr beugen. Die Füße ergeben aber auch eine gute Suppe, zusammen mit Herz und Magen.
Der Rest läuft wieder ab wie bei den Wachteln.

So, das war jetzt wirklich viel! Zur Belohnung noch die Küchenbilder vom Sonntag:
Da wir 6 Erwachsene und 3 Kinder waren (+ Essen für meinen Mann am Montag bei der Arbeit und für die Kinder und mich am Montag) brauchten wir 2 Gockele. Die passen nicht auf den Petromax-Hähnchen-Bräter. Daher mussten wieder die alten Bierdosen dafür herhalten. Gut, dass wir die noch nicht entsorgt hatten. Bei uns gibt es sonst nämlich keine Dosen.
Dabei waren noch nicht mal aller Nachwuchs da!
Wir beantragen einen Doppel-Hähnchenbräter in Kuchenblechform von Petromax!!!!!!!!

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Hallo Gaggele,

Klasse erklärt. :thumb2:


Kleine Anekdote meinerseits: Hihihi, das Festhalten ist wichtig.
Meinem Opa ist mal ein Huhn nach dem Kopfabhacken das Huhn aus der Hand gerutscht
und lief kopflos los und lief und lief und lief blutspritzend unter! der frisch gewaschenen
und zum trocknen/bleichen aufgehängten Bettwäsche durch. ;)

Großmutter war nicht erfreut, aber diese Geschichte erzählte meine Großmutter (Gott hab sie seelig)
immer mal wieder. Der Blick meines Opas (Gott habe ihn seelig) sprach Bände. ;)

Seitdem durfte nur noch geschlachtet werden, wenn keine Wäsche draußen hängt. :lach:

Bauernhof, wo in der Waschküche das Wasser im Kessel per Brennholz erhitzt wurde
und per Hand mit einem Stock die Wäsche in der Lauge gerührt wurde.
Lang her.

Gruß
Peter
 
@Gaggele: Danke für deinen ausführlichen Bericht. Im Endeffekt läuft das bei dir immer noch wie zu Zeiten meiner Großmutter. Früher war man da wohl viel pragmatischer - man will Fleisch => man muss töten. Trotzdem hatten die Tiere damals ein weitaus besseres Leben als die meisten heutzutage. Heute hat fast niemand mehr den Bezug dazu. Eigentlich schade. Damals hatte man einfach noch eine höhere Wertschätzung für Fleisch. Heute ist das eine absolute Selbstverständlichkeit. Das schlimmste an der ganzen Sache ist eigentlich, dass sich nur die wenigsten damit auseinandersetzen. Ich erlebe es zur rechten Zeit, dass Kinder absolut keine Ahnung haben, was sie überhaupt essen und wo es herkommt. Das beginnt bei Obst und Gemüse (...der Kartoffelbaum) und endet beim Fleisch (...wo kann man eigentlich Schweinefilet ernten?). Da braucht man sich dann auch nicht wundern, wenn für viele Leute Fleisch gleich Fleisch ist. Und trotzdem wird sowas essentiell wichtiges eigentlich nicht gelehrt, weil es für die Kinder verstörend etc. sein kann. Ein absoluter Teufelskreis.

Einen äußerst ähnlichen Bericht wie @silex gibt es bei uns in der Familie auch :D
 
Ja, da kann ich auch was weitererzählen:
mein Vater (ist uns leider auch schon vorrausgegangen) war Lastwagenfahrer in einem großen Behinderten-Werk. Dor fuhr er u.a.Wäsche und Essen in die Wohngruppen...
Ein Mal wurde auch nebenan geschlachtet und er hatten den Laster hinten offen. Das kopflose Huhn ist ihm hinten in den LKW geflogen und fand nicht mehr raus (ist ja auch nicht verwunderlich, so ganz ohne Augen;)). Da hatte er die komplette Sauerei im Wagen!
Drum halt ich immer schön fest!
 
Ich muss grad an Jamie Oliver und seine Sendung Jamie’s School Dinners (2005) denken. In einer Folge hat er den Kindern erklärt was alles in Turkey Twizzlers (Puten-Locken, Fertigprodukt) steckt. Dann hat er aus frischem Putenfilet selbst Nuggets hergestellt - und die Kinder fanden es eklig. Der Mensch ist einfach ein Gewohnheitstier, und wenn man das Separatorenfleisch mit künstlichen Aromastoffen und was weiß ich alles an Zusätzen gewohnt ist lässt man sich schwer davon abbringen.

Wie ich drauf komme: Ich habe früher auch gerne und regelmäßig z.B. Chicken Nuggets vom Schnellrestaurant gegessen. Den Bezug zum Tier hatte ich da überhaupt nicht. Und an Haltungsbedingungen und artgerechte Schlachtung habe ich erst recht nicht gedacht. Aber man lernt ja dazu mit der Zeit...
 
Aber man lernt ja dazu mit der Zeit...

Das finde ich sehr schön, dass Du die Kurve gekriegt hast :thumb2: denn bei den meisten Menschen ist es leider tatsächlich ein dazu lernen müssen.
Woher sollen sie es denn kennen wenn die Vorgänger-Generation :bierchips:für cool hält.
Doch selbst unsere 7jährige Tochter wollte heute Photos vom gestrigen Mittagessen (Speck-Käse-Waffeln vom Feuer im Garten) mit in die Schule nehmen, die Photos vom Sonntag (siehe oben) jedoch nicht. Begründung: das finden die anderen Kinder nicht so gut.
Da bin ich froh, dass sie sich selber sehr über solche Mahlzeiten freut wie ein Schneekönig, selbst wenn "ihr" Gockele dabei ist.
 
Toller Beitrag!
Frage: Die Federn sind doch sicher Abfall, oder? Falls ja, wäre es möglich, mal einen Hahnenbalg zu bekommen? (ich bin Fliegenfischer...)

Hab mich jetzt mal etwas schlau gemacht, da ich selber noch nicht viel Ahnung hatte:
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Zitat aus einem Anglerforum:

Bin zwar auch kein Fliegenfischer, aber zu den Hahnenbälgen kann ich trotzdem was sagen:

Wie oben schon gesagt handelt es sich dabei um die getrocknete (eventuell gegerbte) Haut, in der noch die Federn sitzen.
Der Hahnenbalg ist dabei nur die Halspartie, deren Federn z.B. für die Hecheln von Trockenfliegen verwendet werden.

Technisch gesehen ist es natürlich kein großes Problem, so einen Balg herzustellen.

ABER:
Wer jetzt glaubt, einfach den nervigen Gockel vom Nachbarn skalpieren zu müssen, um bestes Bindematerial zu bekommen, der ist auf dem Holzweg.

Die Bälge sind nicht gerade billig.
Hohe Qualität hat ihren Preis...

Dafür ist auch nicht jede Hühnerrasse geeignet.
Soweit ich weiß, sind die Bälge meist von Kampfhahnrassen.

Entscheident für die Qualität des Balgs ist der Aufbau der einzelnen Hechelfedern.
Diese wird i.d.R. mit zunehmendem Alter des Hahns, sofern er überhaupt dazu taugt, immer besser!
Die Hähne von denen hochwertige Bälge gewonnen werden sind, meines Wissens mindestens 3, z.T. auch über fünf Jahre alt...
(Zum Vergleich: Ein Brathähnchen wird nur ca. vier Wochen alt...)

Wer also für Deko-Zwecken einen Hahnenbalg für´s Angelzimmer gewinnen will, der kann das problemlos selber machen!
Aber gute Qualität zum Fliegenbinden, wird man selbst kaum herstellen können.
Außer, man ist vielleicht sowieso schon begeisterter Geflügelzüchter.
Da macht es vielleicht wirklich Sinn, sich mal mit dem Thema zu beschäftigen...
Wenn man aber bedenkt, wieviel Futterkosten und Arbeit so ein Vogel in fünf Jahren verursacht, beweifel ich aber, daß es wirtschaftlich rentabel ist.
Wohl eher eine Liebhabergeschichte...

Grüße vom
Nachtschwärmer78
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So weit das Zitat.
Da wir weder ältere Hähne haben noch diese Abziehen sondern die jungen Hähne als Brathähnchen in der Haut grillen wird das leider nichts.
Sorry!
 
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