Es ist schon richtig dass sie die Tiere sehr ins Herz geschlossen haben. Das habe ich auch.
So war es auch bei vielen Kaninchen, besonders wenn sie von Hand aufgezogen wurden weil die Mutter zu viele Junge hatte oder unerwartet verstarb.
Es gibt 3 Gründe, weshalb ich mir keine allzu großen Sorgen mache:
1. Gewissheit: Sie wissen von Anfang an, dass die Hähne geschlachtet werden und sie wissen aus Erfahrung, dass wir da keine Ausnahmen machen.
2. Zeit: Die Tiere bleiben nicht bis zur Schlachtung in der Wohnung. Es gibt noch einige Wochen im hellen Kellerraum und schließlich ein paar Monate draußen. In dieser Zeit werden sie sich langsam "auseinanderleben".
Auch werden die Tiere immer größer und als fast ausgewachsene Gockele sind sie nicht mehr so goldig wie heute.
Außerdem kommen bis da hin wieder neue kleine Küken die ja sooooo süß sind.
3. Nutzen: Unsere Kinder kennen die Herkunft ihrer Mahlzeiten von Geburt an. Und sie freuen sich jetzt schon auf die Brathähnchen, weil es die eben nicht so oft gibt und sie einfach lecker schmecken. Aber sie wissen auch, dass bei uns keine Jungtiere gegessen werden. Und daher kann man die ja lieb haben.
Erst Anfang diese Woche hatten wir Besuch der unsere Kaninchen bewunderte. Auch die Kinder sind oft und gerne im Gehege und kuscheln mit ihnen. Der Besuch meinte dann: "Ich mag die Kaninchen einfach!"
Darauf hin unsere 3-jährige: "Ich auch! Die sind lecker! Aber Hühner schmecken auch gut!"
Vielleicht kommt es manchem seltsam vor, dass kleine Kinder solch einen Umgang mit dem Tod der vertrauten Tiere haben.
Wir Eltern dagegen freuen uns sehr, dass unsere Kinder der beste Beweis dafür sind, dass es noch einen realistischen - und in unseren Augen normalen - Umgang mit der eigenen Nutztierhaltung gibt.
Bei uns denkt keiner, dass Hackfleisch in der Kühltruhe des Supermarktes wächst.
Und bei uns wird auch kein Fleisch im Unverstand "gefressen" oder gar einfach weggeworfen, da wir wissen, dass ein Tier dafür sein Leben ließ. Da ist natürlicher Respekt vorhanden.
Dennoch sind wir keine Vegetarier. Wir genießen das Fleisch essen, auch weil wir wissen, dass die Tiere ein gutes Leben hatten.
Würden wir sie nicht schlachten wären sie nie geboren/geschlüpft.
Allerdings haben wir schon ein Problem mit Fleisch und Wurstwaren, Eiern und Milchwaren bei denen wir die Herkunft nicht kennen oder sogar wissen/annehmen müssen, dass die Tiere es nicht gerade gut hatten.
Dennoch gebe ich zu, dass es auch bei uns mal Fisch, gekaufte Kekse (mit Ei oder Milch) oder einen Döner gibt.
Und wir verurteilen niemanden, der das anders macht. Wir fragen ihn höchstens mal, ob er auch bereit wäre, beim Schlachten mitzuhelfen. Ist er das nicht so kann er selbst darüber nachdenken weshalb. Es gibt jedoch auch schon recht viele Leute, die daraufhin tatsächlich mal dabei waren, auch mit Kindern. Und manche haben das Schlachten sogar gelernt. Übrigen: es gab noch nie ein Kind, das dadurch verunsichert war oder gar Probleme bekam!
Fazit: Wir achten sehr auf die Herkunft unserer Lebensmittel ohne dabei radikal zu sein und versuchen, auch unsere Kinder so zu erziehen.
Hallo Gaggele, ich finde Deine Einstellung zu dem Thema Tierhaltung, Schlachtung und Kindern (hoffentlich habe ich die richtige Reihenfolge beachtet) vorbildlich! Großen Respekt dafür!
Versuche meine Wuki in ähnlichem Sinne zu erziehen, habe aber leider nicht so eine Infrastruktur dazu wie Du...