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GSV-Biertest: Eure Lieblings-Biere im Detail - Wo sind Hopfen und Malz nicht verloren?

Kimble

Mr. Seafood & Dr. Tartuffel
5+ Jahre im GSV
★ GSV-Award ★
Eigentlich dachte ich, dass im GSV schon längst ein aussagekräftiger Thread zum Thema Bier existiert, wie es ihn bereits zu Gin und Whisky gibt. Letztendlich gibt es aber nur den eher alltäglichen Thread BIER - wer mag welches? mit bunten Bildern und die beiden eher „privaten“ Threads von @Cladonia (Begegnungen mit Bier ...) und @Luke Skywalker (Neue Testbiere eingetroffen), wo man ungern als „Fotobombe“ reinplatzen möchte. Ich bin schon erstaunt, dass es hier ansonsten keinen Thread gibt, wo man seine detaillierte Meinung zu einer Bierprobe kundtun kann.

In diesem Thread soll es also darum gehen, welches Bier ihr probiert habt und wie Eure Eindrücke im Detail waren, bzw, welche Tipps ihr habt. Bei @Luke Skywalker sieht man ja ganz gut, wie eine Bier-Beschreibung aussehen kann.

Angesichts der Aktion Deutschland trinkt - auf Wülmersen mache ich mal den Anfang mit unserer gestrigen Probe



Bier-Tasting „Das Rheinland“


Der Plan war es, sich einmal von Köln bis Düsseldorf durchzutrinken, hier die Startaufstellung:

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1. Früh Kölsch (wenn man keine Kölsch-Stange zur Hand hat ist ein AbsolutWodka-Glas ein adäquater Ersatz ;-) )
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Es schmeckt im ersten Moment nach nichts, was für ein Kölsch durch aus positiv ist, weil viele Kölsch wie Malzbier schmecken. Dazu kaum Kohlensäure und Schaum, was bei Kölsch durchaus erwünscht ist, damit man es literweise in sich reinschütten kann. Eine minimal herbe Note mit ganz leichter Süße und insgesamt eine Tendenz zu Wasser. Gustatorisch wie eine Frigo Frietjes rot/weiß mit Pommes Gewürz, aber manchmal ist genau das ja das Richtige :trinkbrueder-smilie_text. Immer noch das zweitbeste Kölsch nach Päffgen (das es nicht in der Flasche gibt). Wenn man Kölsch mag eine Empfehlung und daher eine 6/10


2. Hosen hell
(das neue DTH-Bier)
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Ein leichtes, helles Lager, relativ nah am Kölsch mit wenig Kohlensäure, keinem Schaum und ebenso wenig Eigengeschmack. Das Erinnerungswürdigste ist das Label, das zumindest in der Hand eine gewisse Coolness verleiht. Die leichte Bitternis schmeckt eher nach Helene Fischer als nach den Toten Hosen. Nichts desto trotz ist es vermutlich das richtige Getränk, um bei einem toten Hosen Konzert 5 Liter ohne Nachdenken runter zu kippen. Ansonsten nur für Flachgriller zu empfehlen. 5,5/10

3. Költ
(eine Mischung aus Kölsch und Alt)
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Im ersten Moment spürt man auf der Zunge eine leicht mediterrane, fruchtige Note mit passender Kohlensäure, die eine Assoziation mit FeverTree weckt. Danach schmeckt man die Stammwürze und das Malz eines Altbiers, mit leichter Süße im Abgang. Das ist das richtige Bier für Erwachsene Kölsch-Trinker, denen Craft Beer oder Altbier zu stark ist. Ein Bier, das jenseits aller Glaubenskriege wirklich Spaß macht und besser als jedes „normale“ Kölsch oder Alt ist. 7,5/10

4. Uerige Alt

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Sozusagen der Gold-Standard unter den vielen Altbieren. Vordergründig sehr süß, dann kommen rauchige Aromen und Malz auf die Zunge. Eine deutliche Bitterkeit, die beim zweiten Schluck fast unangenehm ist. Auch die Kohlensäure könnte etwas weniger sein. Insgesamt recht grob, es fehlt deutlich an Feinschliff. Man kann gut verstehen, warum Altbier nicht direkt begeistert, nichts desto trotz vermutlich eines der besten „normalen“ Altbiere. 7/10

5. Uerige Mikkeller Sommerbier
(Gnavne Gamle Men)
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Interessant auch der Farbunterschied zwischen dem klassischen Uerige und dem Mikkeler
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Die Uerige-Brauerei hat zusammen mit dem bekannten Kopenhagener Craft-Beer-Brauer Mikkel Borg Bergsjø dieses Spezialbier entwickelt. Man schmeckt zunächst eine leichte Süße, begleitet von angenehm wenig Kohlensäure (aber nicht so wenig wie beim Kölsch ;-)). Dazu ist das Bier wesentlich filigraner und ausgewogener als das klassische Uerige, mit deutlich weniger Bitternis. Das ist definitiv das bessere Alt von Uerige. 8/10


6. Uerige Sticke
(ein Bier, das man laut Empfehlung der Brauerei in Cognac-Schwenkern trinken soll)

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Dieses Bier wird mit mehr Malz und Hopfen gebraut und ist deutlich gehaltvoller als das „normale“ Uerige Alt. Allein die Nase ist großartig, wie ein toller Wein, leicht florale Aromen, eine dezente Süße, die man aber erst nach einer leichten Bitternis schmeckt, dazu angenehm wenig Kohlensäure. Gaumen und Zunge sind mächtig beschäftigt, all diese Geschmäcker einzuordnen. Ein großartiger Stoff, vermutlich das beste Altbier was man kaufen kann. 9/10

7. Uerige DoppelSticke

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Eine ganz andere Liga als das „normale“ Sticke. Kaum Kohlensäure, sehr starke Bitternis, viel Alkohol, viel Süße, die an Kirsche erinnert. Ist das „normale“ Sticke die perfekte Balance für ein Alt, so ist das DoppelSticke die HeavyMetal-Version. Dieses Bier liegt näher am Whisky als an einem klassischen Bier. Es ist sehr kraftvoll und es gab sogar mal eine Limited Edition, die 1 Jahr in Scotch-Fässern gelagert wurde. Das ist definitiv nichts für jeden Tag, sondern für die besonderen Tage, Für Guinness-Trinker eine klare Empfehlung. 8/10

Hier einmal ein optischer Vergleich der 4 Biere der Brauerei Uerige
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Damit war der Vergleich der 7 Biere zunächst beendet und die Querprobe bestätigte das Ergebnis

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Nun wurde es Zeit für mein persönliches „Eichmaß“ in punkto Bier, das

8. Westmalle Tripel (eines der letzten echten Trappisten-Biere)
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Für mich eine Referenz in punkto Bier: Zunächst recht bitter am Gaumen , danach leine leichte Malzsüße, dazu sehr viel Power. Ein deutlich spürbare Kohlensäure und eine stabiler Schaum, die aber zu diesem Bier passen. Sehr komplex, es steht quasi am Gaumen. Es fehlen Frucht und exotische Noten, denn hier steht Craft für Kraft: Viel Alkohol, leichter Bitterkeit und ausbalancierte Süße in perfekter Kombination, immer wieder großartiger Stoff - Ein echtes Männerbier, nach dem als nächstes Getränk nur Whisky kommen kann. Für mich weiterhin die Referenz mit 9,5/10

Der Bier-Test hat jedenfalls viel Spaß gemacht
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Fazit:
Es gibt für mich 3 Favoriten (neben der Referenzklasse „Westmalle Tripel“):

1. Uerige Sticke, das vermutlich beste Alt der Welt
2. Uerige Mikkeller, ein großartiges Craft-Beer, dass es aber nur noch ein paar Tage gibt
3. Költ, das Bier, dass die Rheinländer vereint


Ich würde mich freuen, wenn ihr weitere Bier-Erfahrungen hier einbringen könntet, gerne von regionalen oder exotischen Bieren. :prost:
 
Klasse Threadidee @Kimble.
Ich empfehle sehr gerne das Alpirsbacher Klosterbräu aus meiner Heimatregion.
Das trinke ich schon, seit ich 15 bin und greife immer wieder gerne darauf zurück.
Hat auch schon etliche World Beer Awards gewonnen etc. pp.

Kann aktuell nicht mit Bildern und Degustationseindrücken dienen, aber beim nächsten Mal denke ich dran :)
Ich schreib dir mal eine PN ;)
 
@BasaltfeueR + @Dustin
Es wäre dann schön, wenn Ihr Eure persönlichen Eindrücke mit Bildern hier posten könntet.

Beiträge ohne weitere Erläuterung mit "ich mag Oettinger" gibt es ja hier genug ;-)
 
@BasaltfeueR + @Dustin
Es wäre dann schön, wenn Ihr Eure persönlichen Eindrücke mit Bildern hier posten könntet.

Beiträge ohne weitere Erläuterung mit "ich mag Oettinger" gibt es ja hier genug ;-)
Demnächst ... sobald ich mich vom Kölsch-Schock in deinem Beitrag erholt habe :D
 
:hmmmm:

Guter Thread...

Ich mag die Biere vom Pax sehr gerne.

https://pax-braeu.de

Ein kleiner Brauer aus der Region, er macht 2 Standard-Biere, jeden Monat ein Spezial-Bier und einige Sonderbiere....


Brauspezialitaeten-2019-innen-1280x549.jpg


Brauspezialitaeten-2019-aussen-1280x550.jpg


Ich habe die Bilder nur verlinkt und hoffe dass das nicht gegen ein Urheberrecht verstösst.


Mir schmeckt der Basalt-Bock grade am besten, auch das Pale-Ale ist n echter Kracher.
Andreas hat auch ein "From Asia with Love" gemacht.......das war sensationell.
Sein Schoko-Mint Stout war das mit das Beste.....süffiges, schweres Stoutbier mit kräftiger Bitternote und Schokoladenaromen.....dan ganz am Schluss die erfrischende Minze....der Hammer !

Rauchbiere mag ich gar net, aber der Maibock ist klasse.....etwas frisch für ein Bockbier aber mit der nötigen Süsse und Kraft, und auch hier......ganz hinten so ein ganz leichtes Raucharoma. Sehr geil :prost:

Wir hatten beim Biertasting in Wülmersen einige Paxbiere dabei....Tobias @Scharbil erinnert sich sicher noch ;)
 
Sander kenn ich nicht

Unbedingt mal probieren.
Ich mag nicht alles von ihm aber er hat schon einige Granaten am Start und auch immer mal wieder saisonale Spezialbiere,
genau wie Rheinhessenbräu. Von denen habe ich noch einen Mai-Bock und ein "Wet Calista" stehen.
Mist, jetzt habe ich Durst.
 
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Um auszuholen: Kaiser kommt bei uns aus der Gegend und war in der Vergangenheit nicht gerade für besonders gute Biere berühmt. Ich habe die nie besonders beachtet und leider gingen die dann auch insolvent, konnten aber mit neuem Investor neu firmieren und sind jetzt ziemlich präsent.
Letzte Woche habe ich als Fahrer deren alkoholfreies Weizen probiert und war sehr positiv überrascht. Daraufhin habe ich mal einen Schwung Biere zum testen gekauft.

Kaiser dunkles Kellerbier

Cremiger, lang haltender Schaum, dunkles rot/braun mit Hefetrübung
Riecht sehr verlockend nach Banane, etwas Nelke und etwas Röstaromen. Fast wie ein dunkles Weizen.
Im Antrunk Mälzaromen, etwas Schokolade, Süße.
Der Abgang leicht spritzig und sehr süffig. Auch hier ist der Vergleich zum Weizen für mich passend.
Ein wirklich sehr leckeres Bier, obwohl ich kaum dunkles trinke. Weckt Lust auf mehr und ich freue mich auf die anderen Kaiser, die ich noch testen kann.
 
Interessanter Thread, auch erst gerade entdeckt. :D

Mein absolutes Lieblingsbier, ist das Inselhopf vom Feierling in Freiburg.
Hausbrauerei-feierling.jpg


Rothaus Weizen trinke ich ab und zu gerne und von der Brauerei zum Klosterhof das Dunkle und den Hopfenfuchs. Die Qualität dort gleicht eher einer Sinuskurve.

Gaffel in Köln schmeckt recht dünn, beim nächsten Besuch im Rheinland muss ich dann ein paar Kisten uerige ins Auto einladen. Könnte aber auch wie beim Wein einfach ne Palette bestellen. :D
 
Für mich immer noch der Inbegriff eines Craft-Bieres - wohl auch weil es das erste war, das mir begegnet ist*):
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Ein Cocktail aus Aromen tropischer Früchte in der Nase und am Gaumen - ob der Anzahl und Menge der verschiedenen Hopfen (z.T. gestopft) sind die einzelnen Aromen leider undefinierbar - gepaart mit einer angenehmen Hopfenbittere und einem Hauch Caramalz. Gebraut wurde es in dieser Version seit 2010, leider war die Qualität dazwischen ein paar Jahre lag eher durchwachsen. Erst in den letzten Jahren ist die Qualität gleichbleibend, mittlerweile bevorzuge ich die Version in der Dose:
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*) Der Filio hat es mir 2007 zum ersten Mal mitgebracht - ich hatte 20 Jahre lang kaum mehr Bier getrunken - und es hat mich sofort "geflasht". Damals waren Geschmack und Etikett auch noch anders, besser, wie ich meine. Einzig Hopfenstopfen konnten sie damals noch nicht...
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Für mich immer noch der Inbegriff eines Craft-Bieres - wohl auch weil es das erste war, das mir begegnet ist*):
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Ein Cocktail aus Aromen tropischer Früchte in der Nase und am Gaumen - ob der Anzahl und Menge der verschiedenen Hopfen (z.T. gestopft) sind die einzelnen Aromen leider undefinierbar - gepaart mit einer angenehmen Hopfenbittere und einem Hauch Caramalz. Gebraut wurde es in dieser Version seit 2010, leider war die Qualität dazwischen ein paar Jahre lag eher durchwachsen. Erst in den letzten Jahren ist die Qualität gleichbleibend, mittlerweile bevorzuge ich die Version in der Dose:
Anhang anzeigen 1998355


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*) Der Filio hat es mir 2007 zum ersten Mal mitgebracht - ich hatte 20 Jahre lang kaum mehr Bier getrunken - und es hat mich sofort "geflasht". Damals waren Geschmack und Etikett auch noch anders, besser, wie ich meine. Einzig Hopfenstopfen konnten sie damals noch nicht...
Anhang anzeigen 1998342
Bin demnächst in Hamburg, werde da mal dem Brew Dog Tap House einen Besuch abstatten.
 
Hallo Kimble,

als bekennender Kölsch Trinker würde ich dir Mühlen-Kölsch empfehlen. Das ist für mich das beste Kölsch (aus der Flasche)....
Ausserdem zählt zu meinen Favoriten auch noch das Augustiner Hell.

Schöne Grüße
 
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