• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

Gulasch aus dem SV-Garer - Tipps erwünscht

Man könnte auch SV-Gulasch als KISS bezeichnen: Einmal anrösten, 72h ohne weiteres Zutun garen, abschmecken fertig - Da muss man weder tagelang umrühren noch auf die Temperatur achten ;)

Schau mer mal was wird und bis dahin hast Du recht mit der Scheibenwelt, aber vielleicht füge ich zur Sicherheit noch eine Prise Berilia, Tubul, T'Phon und Jerakeen dazu :-)
 
Der zugegeben tolle Duft der bei mehrtägigem Kochen durchs Haus steigt, das sind alles Teilchen die sich aus dem Topf verabschieden.
Beim Sous-Vide garen kommt nix aus dem Beutel.
Die Überlegung greift m.E. zu kurz. Das kann ein Vorteil sein, muß es aber nicht! SV ist eine tolle Sache ... für manches, aber eben nicht alles.

Bei einigen Sachen bzw. Zutaten macht es durchaus Sinn, wenn gewisse Stoffe beim langen und langsamen Garen entweichen. Unsere Omas wußten das...

Man könnte auch SV-Gulasch als KISS bezeichnen:
Ja, möglich ist es...

Wenn ich mir allerdings dein Procedere und die Zutatenliste so anschaue, kommen mir schon gewisse Zweifel, ob das wirklich die einfachste Lösung für Gulasch ist.

Wie auch immer, ich wünsche dir "Glück auf den Weg" zu deinem Gulasch 2018! :-)
 
Also ich bin die ganze Zeit schon hin und hergerissen.

Das Verbinden der Aromen und Konsistenzen beim langen schmoren hielt ich - bis dato - für DAS Merkmal bei Schmorgerichten allgemein. Ich weiß selbst aus eigener Erfahrung, dass sich bei einzelnen Zutaten durch langes garen große geschmackliche Varianzen einstellen. Eine Karotte, z.bsp. schmeckt nach 2h kochen in einem Sud gänzlich anders als gewokt. Daher glaube ich durchaus, dass ein mitgekochtes Stück Fleisch einen geschmacklichen Unterschied für die einzelnen Komponenten darstellt.

Allerdings vermisse ich bei vielen Schmorgerichten das ich einzelne Komponenten schmecke. Also RICHTIG schmecke. Hand aufs Herz: Ne 3 Stunden Möhre ist platt. Die schmeckt wie ein Pilz, ein Stück Sellerie oder ein Stück Blumenkohl. Da ist nichts mehr außer: Konsistenz. Aber irgenwo muss ja der Geschmack hin sein. Verdampft? Sicherlich - ein Teil. Verkocht in der Sauce? Ja, auch bestimmt.

Optimal wäre doch ein Ergebnis wo man beides bekommt:

Ein durchmischen aller Aromen (EIN-Topf Gericht eben)
Ein gleichzeitiges geschmackliches Unterscheiden der Zutaten
Eine differenzierte Konsistenz der Zutaten (Möhre soll etwas biss behalten, aber dennoch gegart sein)

Wie man das aber anstellt, da müsste ich mal drüber nachdenken :-D So in etwa 2-4 Jahre lang.
 
Also ich bin die ganze Zeit schon hin und hergerissen.
Allein schon dafür war der Thread sinnvoll - Ich finde es spannend wie kontrovers das Thema diskutiert wird

Optimal wäre doch ein Ergebnis wo man beides bekommt: Ein durchmischen aller Aromen (EIN-Topf Gericht eben), Ein gleichzeitiges geschmackliches Unterscheiden der Zutaten, Eine differenzierte Konsistenz der Zutaten (Möhre soll etwas biss behalten, aber dennoch gegart sein)
Genau das ist ja mein Plan:

1 ) Anfangs das Fleisch Anrösten und eine gute halbe Stunde mit einem Teil des Gemüses durchziehen lassen
2 ) Dann den Jus fertig ziehen, und einen Teil davon mit in den SV-Beutel geben (damit das Aroma mit Säure ins Fleisch einzieht)
3 ) Nach 72h das fertig gegarte Fleisch mit Saft wieder in den restlichen Jus geben und eine gute Stunde kurz aufköcheln, während man frische Möhren, Pilze, Paprika etc. hinzugibt.

Theoretisch sollte man so Intensität, Schmelz und Textur gleichzeitig haben.

Mal schauen, ob das funktioniert. :rolleyes:
 
Warum bekomme ich keine Hinweise mehr von diesem Thread, musste gerade 3 Seiten am Stück lesen - dafür war es amüsant.:D
Das Verbinden der Aromen und Konsistenzen beim langen schmoren
3 Stunden Möhre ist platt
Da liegt das Oxymoron, das Eine geht nicht ohne das Andere.
Lösungsansatz: ein Teil klassisch in der Mischung der Komponenten und einen Teil separiert nach den Zutaten und auf den Punkt der jeweiligen Zutaten gegart, danach alles wieder zusammenbringen und sofort servieren. Also es wird wirklich nicht einfacher ;)

Edit: OK, Kimble war schneller
 
Allerdings vermisse ich bei vielen Schmorgerichten das ich einzelne Komponenten schmecke. Also RICHTIG schmecke.

Dafür macht man einen Eintopf.


Bei Gulasch und sämigen Suppen ist es gewünscht, dass die Sachen zu einem Gemeinsamen werden. Deshalb sollen ja z.B: die Zwiebeln komplett weggekocht sein.

Bei Eintöpfen dagegen ist es gewollt, dass die einzelnen Sachen noch definiert vorhanden sind, ihre eigene Struktur und ihren eigenen Geschmack haben.


Viele Grüße
Onkelchen
 
Ab ca. 50°C gerinnt zunächst das Muskeleiweiß, bei ca 65-67°C bilden sich aus dem Kollagen kleinere Proteinstränge, die als Gelatine gleichzeitig dazu führen, dass das Wasser im Fleisch eingeschlossen wird, es also saftig bleibt.

Aller Theorie hin und her ...

Dieser Theorie nach hättest Du aber nicht so viel Fleischsaft in Deinem Beutel haben dürfen ... weder beim ersten noch beim zweiten Badevorgang.

Viele Grüße
Onkelchen
 
Ich finde die Herangehensweise prinzipiell interessant. Was mir aber fehlen würde, wenn ich die Zutaten ansehe, wären Unmengen Zwiebel. Zwiebel zu Fleisch mindestens 1:1, dann wird das so, wie wir uns Gulasch vorstellen. Und Fleisch a la Wadschunken muss es sein, das, in Kombination mit den vielen Zwiebeln, ergibt einfach die unglaublich sämige Sauce, die wir am Gulasch lieben.
Ich glaube durchaus, dass die Zubereitung auf diese Art gelingen und gut schmecken kann, ich finde auf der Zutatenliste nichts, was ich nicht mögen würde. Allerdings würde ich das Ergebnis nicht unbedingt als Gulasch bezeichnen, eher Wagyu Gulasch-Style. Man möge mir meine Engstirnigkeit oder mangelnde Fantasie verzeihen, ich würde es jederzeit kosten, jeder darf kochen, wie er will, Hauptsache es macht Spaß, aber mein Gulasch mit einem Bier stelle ich mir anders vor.
Vom Aufwand bei der Zubereitung würde ich keinen großen Unterschied erkennen, wenn mal alles im Topf ist köchelt das Gulasch auch ohne mein Zutun gemütlich vor sich hin.
Dessen ungeachtet bleibe ich natürlich dran und bin gespannt, was der zweite Versuch ergibt. Ist ja schön, wenn sich User rauswagen und neue Dinge ausprobieren! :)
 
Alle Zutaten sind nun zusammen und morgen früh habe ich endlich etwas Zeit zum Kochen. Das bedeutet natürlich auch, dass der Gulasch frühestens Sonntag fertig ist und erst Anfang kommender Woche ein paar andere GSVler ihn probieren können.

Als kleinen Trost für die Verzögerung (quasi Werbepause ;)), habe ich mir heute Mittag in der Ferienwohnung ein gutes Dutzend Wildfang-Garnelen gegönnt (damit wieder mal ein paar Bilder in den Thread kommen):

IMG_8885.jpg


IMG_8887.jpg


IMG_8891.jpg


IMG_8895.jpg
 

Anhänge

  • IMG_8885.jpg
    IMG_8885.jpg
    1,2 MB · Aufrufe: 581
  • IMG_8887.jpg
    IMG_8887.jpg
    1,6 MB · Aufrufe: 594
  • IMG_8891.jpg
    IMG_8891.jpg
    970,2 KB · Aufrufe: 589
  • IMG_8895.jpg
    IMG_8895.jpg
    1,4 MB · Aufrufe: 575
Am Donnerstag Abend ging der Wahnsinn wieder los, SV-Gulasch V2.0

Knapp 2,5kg Wagyu Chuck Flap Edge Roast in 2 Stücken (damit ein paar andere GSVler probieren können):

IMG_8906-II.jpg


Zwei prächtige Stücke

IMG_8908.jpg


Aber es gibt einiges zu parieren:

IMG_8910.jpg


Rund 1/3 des Wagyu wird zum Anbraten und Verfeinern für den Jus abgeschnitten:

IMG_8913.jpg


In der Mitte geteilt bleiben 4 wunderschöne Stücke für Teppanyaki übrig

IMG_8914.jpg


Aber es soll ja ein Gulasch geben

IMG_8917.jpg


IMG_8919.jpg


Zum Anbraten gibt es diese mal statt Erdnussöl passend Wagyu-Fett, von dem ja genug da ist.

IMG_8923.jpg


Neben reichlich Echalotte und Spitzpaprika kommt auch ein wenig Chili in den Gulasch

IMG_8927.jpg


Die Hälfte der Zutaten wird mit dem Fleisch angeröstet, von Zwiebeln und Paprika,

IMG_8931.jpg


bis zu den Pfifferlingen

IMG_8933.jpg


Dann wird alles kurz abgeseiht

IMG_8936.jpg


Und danach mit der Hälfte des Jus vakuumiert

IMG_8938.jpg


Die Spülmaschine ist dabei in der Ferienwohnung eine Hilfe (auch wenn sie nicht als SV-Garer dient):

IMG_8940.jpg


Am Ende schwimmt der Gulasch in seinen Zutaten so dass er wie „bei Oma“ im eigenen Saft schmort, aber trotzdem 72h SV-gart:

IMG_8941.jpg


Die andere Hälfte des Jus kommt erstmal bei Seite

IMG_8943.jpg


und wird am Sonntagabend mit frischen Zutaten sowie Kräutern verfeinert und abgeschmeckt. Ich bin gespannt, ob mein Plan funktioniert.
 

Anhänge

  • IMG_8906-II.jpg
    IMG_8906-II.jpg
    319,5 KB · Aufrufe: 464
  • IMG_8908.jpg
    IMG_8908.jpg
    1,3 MB · Aufrufe: 468
  • IMG_8910.jpg
    IMG_8910.jpg
    1,4 MB · Aufrufe: 464
  • IMG_8913.jpg
    IMG_8913.jpg
    1,4 MB · Aufrufe: 464
  • IMG_8914.jpg
    IMG_8914.jpg
    1,5 MB · Aufrufe: 471
  • IMG_8917.jpg
    IMG_8917.jpg
    1,3 MB · Aufrufe: 469
  • IMG_8919.jpg
    IMG_8919.jpg
    1,1 MB · Aufrufe: 461
  • IMG_8923.jpg
    IMG_8923.jpg
    830,3 KB · Aufrufe: 470
  • IMG_8927.jpg
    IMG_8927.jpg
    951,6 KB · Aufrufe: 465
  • IMG_8931.jpg
    IMG_8931.jpg
    1,3 MB · Aufrufe: 469
  • IMG_8933.jpg
    IMG_8933.jpg
    1,5 MB · Aufrufe: 465
  • IMG_8936.jpg
    IMG_8936.jpg
    1,4 MB · Aufrufe: 459
  • IMG_8938.jpg
    IMG_8938.jpg
    1,1 MB · Aufrufe: 462
  • IMG_8940.jpg
    IMG_8940.jpg
    1,1 MB · Aufrufe: 458
  • IMG_8941.jpg
    IMG_8941.jpg
    1,3 MB · Aufrufe: 500
  • IMG_8943.jpg
    IMG_8943.jpg
    1,2 MB · Aufrufe: 469
Ich schreibe mal wieder frei von der Leber weg, selbst auf die Gefahr hin, hier wieder als engstirniger Hillbilly hingestellt zu werden... :D

Aber es gibt einiges zu parieren:
Um Gottes Willen, was machst du da? :eek:

Das wird Gulasch, kein Steak! Da mußt du nicht jedes noch so kleine Futzelchen Fett und Kollagen wegschneiden, das gibt alles Geschmack im Gulasch...
 
Das wird Gulasch, kein Steak! Da mußt du nicht jedes noch so kleine Futzelchen Fett und Kollagen wegschneiden, das gibt alles Geschmack im Gulasch...
Zum einen hat das Fleisch selbst genug Fett und Kollagen, zum anderen kommt alles, was ich abgeschnitten habe in den zweiten Teil des Jus, der nochmals richtig Kraft und Geschmack geben wird. Keine Angst, es geht nichts verloren :-)
 
Schön gemacht, keine Frage. Dennoch bin ich hin und her gerissen, denn mir blutet das Herz wenn ich sehe was für Fleisch da für Gulasch hergenommen wird :eek:
Nackenfleisch eignet sich natürlich, dennoch (sehr) reichlich des Guten.

Ich kenne Gulasch so daß zwar gerne Nacken, aber auch Fleischstücke verwendet werden welche beim Kurzgaren ungenießbar Zäh wären, aber durch die die lange Kochdauer butterzart werden.
Ich zweifel nicht an daß es nicht toll schmeckt und das Fleisch im Zusammenhang mit SV harmoniert, dennoch tuts irgendwie weh.
 
Zurück
Oben Unten