Habe ich etwas falsch gemacht? Hilfe erbeten zur Pflege von Holz-Schneidebrettern

[Calenburger]

Die Lieblings-Bunbäckerin hat mir vor einiger Zeit ein tolles Schneidebrett aus Hirnhoiz geschenkt. Nachdem ich es fleißig in Gebrauch hatte und die Spuren der harten Schneidearbeit doch zunehmend unansehnlich wurden, entschloss 7ch mich zur Aufarbeitung, also dem Abschleifen mit verschiedenen Schleifkörnungen. Soweit, so gut. Die Arbeit gelang mir auch recht gut nur tauchte jetzt ein anderes Problem auf: sobald ich feuchte Lebensmittel auf dem Brett zerschnitt, erschienen auf dem Brett an den beanspruchten Stellen nach dem Trocknen helle Stellen. Ich hoffe dass diese auf den Fotos deutlich erkennbar sind.

Ich habe MEHRFACH Leinöl satt aufgetragen Und über Nacht einziehen lassen. Gleiches mit einer Holzbutter von Renuell. Das Brett sah hinterher auch immer toll aus, aber sobald feuchte Lebensmittel ins Spiel kamen, erschienen die bösen Flecken sofort nach dem Trocknen wieder.

Ach so: Auf Rückfragen beim Hersteller wurde bislang nicht reagiert...

Wäre schön, wenn da ein Sportfreund ähnliche Erfahrungen gemacht und die ultimative Lösung gefunden hat...

 

[Luxi64]

Hallo,

Leinöl und Wallnussöl sind hervorragend geeignet, um Schneidebretter zu schützen. Nur die müssen 2 Wochen trocknen, bevor sie wieder verwendet werden, ansonsten ist das Öl noch nicht trocken.
Ich behandele meine immer so.
Als erstens mit dem Saft einer halben Zitrone einreiben, und mit grobem Meersalz bestreuen. So 15 Minuten ruhen gelassen, dann gründlich unter fließendem warmen Wasser abwaschen.
Nun muss das Brett vollkommen trocken sein, am besten schräg gegen eine Wand lehnen, mindestens 1 Tag.
Jetzt das Brett mit einer gleichmässigen Schicht einölen, bis das holz gesättigt aussieht, nach 30 Minuten mit einem sauberen Tuch oder Küchenpapier das überschüssige Öl abwischen, und 1-2 Wochen trocknen lassen.

Mit der Methode bekam ich noch nie solche Flecken ins Holz, und es hält etwa 4-5 Monate, bevor das ganze wiederholt wird.

 

[Calenburger]

Super @Luxi64 , also wirklich deutlich länger trocknen lassen, bzw. entsprechend anders vorbehandeln. Mit dem Leinöl bin ich ja wohl schon mal auf der richtigen Spur..

 

[ferdy]

@Calenburger
Ich habe alle meine Holzbretter, darunter auch ein Hirnholzbrett, nach dieser Anleitung behandelt.
https://blog.schneidbrettguru.de/schneidebrett-oelen/
Ist erst mal ein gewisser Arbeitsaufwand, aber der lohnt sich auf jeden Fall. Und ich verwende gereinigtes Leinöl.

 

[buersty]

Ein Holzschneidbrett trocken halten ist ja nicht einfach.

Nach verrichteter Schnippelarbeit, mach ich die Rückseite immer ordentlich mit Wasser nass.

Das vermeidet Verspannung und Verzug.

Für die Nicht-Grill-Rentner, die hier mitlesen: In der Spülmaschine wird das Brett getötet

Zutaten, wie z.B. rote Beete, Erdbeeren gehören da auch nicht drauf.

Mit einem Topfschwamm bekommt zwar man viel runter,

jedoch ist - wässern, lange trocknen, mit Leinöl einölen der richtige Weg.

 

[Luxi64]

Super @Luxi64 , also wirklich deutlich länger trocknen lassen, bzw. entsprechend anders vorbehandeln. Mit dem Leinöl bin ich ja wohl schon mal auf der richtigen Spur..

Genau Leinöl oder Walnussöl gehören zu den sogenannten trockenen Ölen, die härten vollkommen aus, brauchen aber die 1-2 Wochen Zeit.
Schneller gehts mit Rapsöl, das ist halbtrocken, etwa 2 Tage, nur trocknet das nicht ganz aus. Sollte nur benutzt werden wenn das Brett einer häufigen Nutzung unterliegt.

 

[Calenburger]

Klasse @ferdy , @buersty und @Luxi64 ! Ganz vielen Dank für Eure fixen und gleichlautenden Antworten. Das ist GSV: Hier werden Sie geholfen

Ich werde mir den Link von @ferdy morgen mal in aller Ruhe ansehen aber ich denke, dass ich mit Euren Tipps schon ein gehöriges Stück weiter gekommen bin. Insbesondere die Vorbehandlung gab es bislang bei mir überhaupt nicht. Und eine richtige Chance zum Austrocknen bekam das Brettl eigentlich auch noch nie...

Also: Ganz vielen Dank schon mal soweit!

 

[ferdy]

Schneller gehts mit Rapsöl, das ist halbtrocken, etwa 2 Tage, nur trocknet das nicht ganz aus. Sollte nur benutzt werden wenn das Brett einer häufigen Nutzung unterliegt.

Rapsöl wäscht aus und schmiert. Leinöl als Grundlage und Bienenwachs als Oberflächenschutz.

 

[Calenburger]

Und ich habe gerade entdeckt, dass Leinöl aus dem Regal des Supermarktes und gereinigtes Leinöl nicht das gleiche sind - da habe ich mir doch gleich ein Fläschchen der richtigen Tinktur bestellt. Und die Variante mit dem Oberflächenschutz werde ich auch beherzigen. Ich denke, dass da die Holzbutter von Renuwell wohl gut geeignet wäre

 

[LahntalGriller]

Hallo,

Rapsöl wäscht aus und schmiert. Leinöl als Grundlage und Bienenwachs als Oberflächenschutz.

Leinöl oder besser Leinölfirnes ?

Bienenwachs hat es hier ja genug:

Danke !

GrillGruß

 

[ferdy]

Hallo,



Leinöl oder besser Leinölfirnes ?

Bienenwachs hat hier ja genug:
Anhang anzeigen 3068928

Danke !

GrillGruß

Gereinigtes Leinöl. Geht ja um Lebensmittel. Das normale kann schon mal ranzig werden.
Firnis würde ich bei Lebensmittelkontakt vermeiden. Das sind Zusätze (Sikkative) drin von denen ich nicht weiß was sie tun.
Draußen nehme ich gern Firnis.
Und Biene* geht immer.

 

[Ganse]

Moin Achim!
@Barbie-Q hat uns Kokosöl für unser Servierbrettempfohlen. Gibts beim zB Rossmann für n schmalen Taler - vielleicht passt das hier ja auch, Tom?

 

[ferdy]

Moin Achim!
@Barbie-Q hat uns Kokosöl für unser Servierbrettempfohlen. Gibts beim zB Rossmann für n schmalen Taler - vielleicht passt das hier ja auch, Tom?

Kokosöl ist ebenfalls ein nicht härtendes Öl. Auch nur zur kurzfristigen Oberflächenbehandlung.

 

[DarkRoast]

Ich denke, dass da die Holzbutter von Renuwell wohl gut geeignet wäre

Die Holzbutter ist eher für zwischendurch um das Brett gut in Schuss zu halten, am Anfang nehme ich Leinöl bzw. lebensmittelechtes Leinölfirnis. Ich lasse es am liebsten vakuumiert (in entsprechend großen Vakuumbeuteln) ein paar Tage einziehen, bevor ich das Leinöl aushärten lasse.

Wie schon geschrieben muß das Leinöl aushärten, das tut es schneller und besser unter Einwirkung von Luft(Sauerstoff) und UV-Strahlung(Sonnenlicht).

 

[Tommy1961]

Hallo hier ein Tip: Video wie ein Schneidebrett pflegen.

 

[LahntalGriller]

Hallo,

Draußen nehme ich gern Firnis.

Für Draußen: Gartenwerkzeug, Pfosten u.a.,
verwende ich gerne eine Mischung aus Leinöl-Firnis, Balsam-Terpentiöl und Propolis.

Nehme dann ein lebensmittelechtes Leinöl-Firnis,
mit "normalem" Leinöl habe ich bzgl. Haltbarkeit schlechte Erfahrung gemacht.
Danke für den Tipp, habe hier auch ein paar große, günstige Holzbretter (KE5PER),
die für härtere Arbeiten herangenommen werden und auch mal ein wenig Pflege gebrauchen könnten.

GrillGruß

 

[umbra]

@Calenburger
Ich habe alle meine Holzbretter, darunter auch ein Hirnholzbrett, nach dieser Anleitung behandelt.
https://blog.schneidbrettguru.de/schneidebrett-oelen/
Ist erst mal ein gewisser Arbeitsaufwand, aber der lohnt sich auf jeden Fall. Und ich verwende gereinigtes Leinöl.

Gleich mal einen Bookmark gesetzt. Vielen Dank,

 

[Calenburger]

Kurzes Update - und dieses möchte ich nochmals mit vielem Dank an Eure Tipps verbinden

Nach drei ausgiebigen Behandlungen mit dem "richtigen " Leinöl (-firnis) und dem ebenso ausgiebigen Trocknen habe ich gestern und heute zwei Schichten Bienenwachs (oder eben bienenwachshaltiger Paste) auf das Brett gegeben und soeben den Überschuss wegpoliert. Die Optik haut auf alle Fälle schon mal wieder hin. Natürlich lässt sich die hauptsächlich beanspruchte Schneidefläche nur mit feiner Schleifarbeit wieder glätten, aber das hebe ich mir für's nächste Mal auf.

Ich werde jetzt am Wochenende mal testen ob beim Schneiden von oder ähnlich feuchtem Gemüse das Brett wieder an der besagten Stelle sofort wieder hell und trocken wird. Eigentlich bin ich da aber echt zuversichtlich. Die kleinen Wasserspritzer perlten wunderbar ab und das lässt mich echt h8ffen!

Also: Vielen Dank Euch nochmals!

 

[rocinante147]

Zutaten, wie z.B. rote Beete, Erdbeeren gehören da auch nicht drauf.

Bei mir schon.

Mein Brett ist in erster Instanz dafür da, dass ich meine Zutaten darauf schneide, egal welche Zutat.
Erinnert mich im Ansatz an die ein oder andere Küche von Freunden, die nach 10 Jahren noch aussehen wie am ersten Tag weil darin nicht gekocht wird.
Ich glaube Steffen Henssler war's der gesagt hat: Leute gebt das Geld nicht für eure Küche aus, kauft vernünftige Zutaten und kocht in der Küche.

 

[ID73]

Kurzes Update - und dieses möchte ich nochmals mit vielem Dank an Eure Tipps verbinden

Nach drei ausgiebigen Behandlungen mit dem "richtigen " Leinöl (-firnis) und dem ebenso ausgiebigen Trocknen habe ich gestern und heute zwei Schichten Bienenwachs (oder eben bienenwachshaltiger Paste) auf das Brett gegeben und soeben den Überschuss wegpoliert. Die Optik haut auf alle Fälle schon mal wieder hin. Natürlich lässt sich die hauptsächlich beanspruchte Schneidefläche nur mit feiner Schleifarbeit wieder glätten, aber das hebe ich mir für's nächste Mal auf.

Ich werde jetzt am Wochenende mal testen ob beim Schneiden von oder ähnlich feuchtem Gemüse das Brett wieder an der besagten Stelle sofort wieder hell und trocken wird. Eigentlich bin ich da aber echt zuversichtlich. Die kleinen Wasserspritzer perlten wunderbar ab und das lässt mich echt h8ffen!

Also: Vielen Dank Euch nochmals!