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HBO Eigenbau im hohen Norden

Hallo BEden,
bist du hier noch aktiv ?
Ich hätte noch ein paar Fragen zú deiner Ofenbetriebsweise da ich mir fast den gleichen Ofen voriges Jahr gebaut habe.
MfG
Der Backofenanfänger
 
Hallo BEden,
danke dass du dich so schnell gemeldet hast.
Da du ja auch einen Ofen mit getrenntem Feuer- und Backraum hast würde mich erstmal interessieren ob du den Backraum nur mit einem separaten Feuer auf "Betriebstemperatur " ( 250 - 300 Grad auf der Steinoberfläche nachdem das Feuer aus ist ) bekommst und freigebrannt bekommst so wie es auf den Bildern aussieht oder ob du den Backraum auch durch das Feuer von unten freigebrannt bekommst ?
Hast du schonmal Temperaturmessungen im und am Ofen gemacht ?
Welche Holzmenge nimmst du ungefähr zum Aufheizen ?
Die Risse, die an deinem Ofen aufgetreten sind, ließen sich auf Grund der Bauform nicht vermeiden. Vielleicht hätte ein Spannband um den inneren Teil des Backofens auf Höhe des Türsturzes auch geholfen und die Rissbildung verringert.

Jetzt ein paar Angaben zu meinem im vorigen Jahr gebauten Ofen :
Mein Ofen ist ein klein wenig anders von der Aufteilung Feuer- zu Backraum.
Als Isolierung des Ofens zur Außenhülle habe ich erst 4 cm Schaumglasplatten aufgeklebt und dann den restlichen Hohlraum mit Lehm aufgefüllt. Bis jetzt keine Risse.
Ich habe unten einen Abstand von 25 cm vom Feuerboden bis zum Backraumboden und 45 cm vom Backboden bis zur Decke.
Der Backboden ist aus 5 cm Schamotteplatten unter die ich zur Sicherheit einen U-Stahlgußträger verbaut habe da mir die Spannweite kritisch erschien falls man mal etwas schwereres einschieben möchte ( Spanferkel oder mehr z.B ).
Die Tür vom Backraum ist 50 x 37 cm , da passt was rein. Die vom Feuerraum 43 x 25 cm .
Der Feuerdurchlaß im hinteren Bereich ist ca 10 cm.
Die Rauchgase führe ich nach Vorne wie bei dir aber über einen Fuchs über die Kuppeldecke wieder nach hinten und gehe dann in einen nebenstehenden doppel-wandigen Edelstahlschornstein DN 180 mit 2 Meter über Ofenoberkante. Dadurch entsteht ein Bombenzug im Ofen so daß die Flammen von Unten bis auf die halbe Deckenfläche im Backraum brennen.
Meine Bodenfläche im Feuerraum ist 75 x 90 cm und im Backraum 75 x 80 cm.
Wenn ich den Ofen auf Temperatur bringe damit er oben auch freigebrannt ist habe ich manchmal Abgastemperaturen am Fuchs von 600 Grad und mehr.
Beim Anheizen habe ich auch meine Fehler gemacht. Und die Ungeduld straft jeden. Bei mir ist zum Beispiel eine Schamotteplatte im Backraum gerissen weil ich zu schnell auf Temperatur kommen wollte. Ist aber nicht Problematisch da ich ja den Stahlgußträger als Auflage habe.
Ich werde mal bei Gelegenheit ein paar Bilder einstellen damit du siehst wie mein Ofen aussieht.
Wenn das Wetter etwas ruhiger ist mache ich einen neuen Anheizversuch um den Ofen zu "verstehen", heist ich möchte einige Temperaturmessungen an verschiedenen Stellen im Ofen machen um den Temperaturverlauf im "Leerlauf" zu erfassen da bei meinen bisherigen Backversuchen im Backraum die Brote unten immer zu dunkel und zu hart wurden.
Ist eindeutiges Zeichen für viel zuviel Wärme im Backboden. Aber Versuch macht klug. Den richtigen Einschießpunkt muß ich erst noch finden.
Bei Fleisch gibt eis keine Probleme, das hab ich bis jetzt immer im Feuerraum gegart.
So, das wars für heute.
MfG
Der Backofenanfänger
 
Hi @Backofenanfänger ,
Ich kriege beide Kammern freigebrannt (bis auf eine Ecke direkt an der Tür), nur mit dem Feuer unten. Dafür muss ich aber richtig Feuer machen. Ich verwende eigentlich am liebsten Fichte, auch wenn ich dann häufiger nachlegen muss. Die brennt einfach heißer.
Verbrauch ist so 1,5 bis 2 Schubkarren. Gewogen hab ich das ganze noch nicht, da hab ich einfach keine Lust zu.
Ich feure so lange, bis das Thermometer im Stein 200 Grad zeigt. Im Backraum habe ich dann meistens knapp unter 400 Grad. Backfläche und Kuppel haben dann deutlich mehr. Das klingt zwar viel, ich brauche aber relativ viel Oberhitze, damit mir das Ergebnis gefällt. Mein Rekord lag bei über 600 Grad (an der Rückwand).
Vor jeder Pizza kühle ich mit dem nassen Kokosbesen die Backfläche. Ab der 4ten oder 5ten Pizza brauche ich nicht mehr kühlen.
Die Außenfläche des Ofens bleibt die ganze Zeit über kühl. Bei der Tür dauert es wegen der Dämmung ein paar Stunden, bis die heiß wird.

Brot hat mich auch zuerst Nerven gekostet. Auch hier kühle ich sehr stark die Backfläche runter, bevor ich einschieße. Nach ca. 15 Minuten lege ich das angebackene Brot auf einen Grillrost, durch das ich es vom Boden entkoppele. Dann gibt es keinen dunklen, harten Boden mehr. Die Temperatur kann ich etwas durch die Stelle im Ofen, an der das Brot liegt, variieren. Vor der Tür ist es natürlich kälter.

Das richtige Gefühl für den Ofen zu bekommen, dauert tatsächlich eine ganze Zeit. Mein Thermometer im Backraum zeigt gute 30 bis 40 Grad zu wenig an. Das nehme ich nur als Anhaltspunkt. Das hat mich bei Temperatur-empfindlichem Backgut wie Brot oder Fleisch lange Nerven gekostet. Irgendwann hole ich mir noch mal ein anderes.
Zurzeit verlasse ich mich auf mein Laser-Thermometer. Das ist sehr genau. Und nach zwei bis drei Stunden ist die Temperatur von der Backfläche nur nach unwesentlich höher, als die der Luft.

Ich bin sehr gespannt auf deinen Ofen. Ein paar Bilder wären super! Würde ich noch mal bauen, würde ich auch einen Fuchs bauen. Die Kuppel ist mir meist einen Tick zu kalt.

Viel Spaß beim Kennenlernen deines Ofens! Ich mache nach wie vor jedes zweite Wochenende den Ofen an. Ist mein liebstes Hobby (zusammen mit dem Bierbrauen). ;)

Viele Grüße, Benjamin
 

Hallo BEden

ich habe erstmal in nächster Zeit nur Temperaturstudien geplant.
Bis jetzt habe ich für das Vollastaufheizen nie mehr als eine Schubkarre verbraucht. Aber ich muss mir immer Zeit lassen damit der Ofen die Wärme auch aufnehmen kann. Zum Schluß wird der Ofen dann freigebrannt.
Mit zwei Personen ist bei mir im Moment kein großer Brot- und Bratenbedarf. Erstmal das Eingefrohrene der ersten Versuche aufessen ( 1 Schmorbraten, 1 Krustenbraten und diverse Brote ).
Damit sich das mal ändert mache ich schon Werbung bei meinen Nachbarn fürs Backen im Backofen. Gemeinsam lohnt es sich dann hoffendlich solange alle Auswärtigen wegbleiben müssen.
Übrigens finde ich deine Idee beim Brotbacken erst das Brot auf dem Boden anbacken und dann auf dem Rost ausbacken stark.
Weil mir die Brote immer unten zu hart wurden bin ich erstmal auf Kastenformen umgestiegen und diese auf einen Rost geschoben weil die Temperaturen immer noch zu hoch waren. Hat nicht gereicht, immer noch zu heiß.
Die nächsten Tage suche ich einige Bilder vom Ofenbau raus uns stelle sie hier mit ein.
Noch eine Frage : Aus welcher Gegend kommst du ?
Vielleicht bietet sich mal die Gelegenheit deinen Ofen in Aktion zu erleben.
Der Norden ist groß .
Ich bin aus der Prignitz

Mfg
Jörg
 
Hier mal ein paar Bilder wie versprochen
Leider hab ich keine Bilder vom Fuchs und vom Anschluß Schornstein an den Fuchs gemacht.
Im Fuchs habe ich rechts ein Doppelwandfutter eingebaut und bin dann mit dem original Ofenanschlußstück in den Schornstein gegangen. Auf der gegenüber liegenden Seite habe ich ein Reinigungsrohr fest eingebaut falls ich den Schornsteinanschluß mal kontrollieren oder fegen muß.
Auf dem Bild mit der Reinigungsklappe kann man schön meinen Dehnungsriß erkennen. Wird bei max Temperatur etwa 3mm breit, also kein Problem.
Die Außenhülle muß ich wohl noch einige Male mit Zementschleierentferner bearbeiten bis die Steine wieder vernünftig aussehen ( Baufusch wird halt mit Zusatzarbeit bestraft 😭😭 )
Wenn Fragen sind : einfach Fragen stellen
MfG
Jörg

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Erster Spatenstich
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Steine sollten bei OBI entsorgt werden, habe ich gemacht
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3 Hohldiehlen und jede Menge Eisen versteckt
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Loch ist für Ascheentsorgung ( wurde beim Bauen nachher verkleinert )
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Außen herum gebrauchte Klinker und als Bodendämmung 40mm Glasschaumplatten geklebt
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Abstand zwischen Ofen und Hülle 10 cm
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Verbauter U-Stahlgußträger zwischen Feuer- und Backraum
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Vorbereitung Backraumtunnel unterm 19,95 € Partyzelt
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Mein Tunnelbau beginnt
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Rauchgas Ausgang zum Fuchs. Dort wird die Klappe eingebaut
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Endlich fertig mit dem Tunnel
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Der Rohbau steht
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Rückwand verschlossen
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Innen alles mit Schamotteplatten ausgekleidet
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Feintuning beginnt
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Nicht unbedingt bequem aber schön groß
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Erste Isolieschicht aus 40 mm Glasschaumplatten
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Der restliche Hohlraum wird dann mit Lehm ausgefüllt
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Zum weiterbauen war das Partyzelt etwas zu flach, kleine Alternative geschaffen
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Außenhülle entsteht
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Blick von oben auf den Tunnel mit offener Absperrklappe, die Hohlräume werden bis oben mit Lehm verfüllt
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Rohr DN 150 zum Kamin kontrollieren und reinigen ( rechts ist der Fuchs zu sehen
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Ofen 3 mal benutzt aber noch nicht ganz fertig
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Kontroll- und Reinigungsklappe für den Fuchs ( Ein kleiner Riß muß schon sein 😇😂😰 )
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Lehmfüllung noch nicht ganz komplett
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Doppelwandiger Schornstein DN 180 mit einer Länge von 2 m über Oberkante Fuchs ( ich kann nur sagen wenn Feuer an ist muß man dieses über die Feuerklappe regeln)
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Reinigungsöffnung Schornstein
 
Moin Jörg. Sehr schön dein Ofen. So eine Asche-Klappe und Fuchs hätte ich mittlerweile auch gerne. Beim nächsten Mal. :)
Mit den Türen musst du aber mal was tun. Die Rost-Optik finde ich weniger schön. Liegt aber auch ein Stück weit an den günstigen Türen. Das Problem haben alle, die dieser Türen in der Bucht gekauft haben.
Ich komme aus dem Landkreis Cuxhaven. Da ist der Weg vielleicht etwas weit. Wenn du aber mal in der Gegend sein solltest, bist du herzlich willkommen.
Hast du schon mal Butterkuchen versucht? Das lohnt sich richtig!
 
Hallo Benjamin,
die Ascheklappe besteht nur aus zwei 3 mm Edelstahlplatten die entsprechend zusammen geschweißt sind. Die schiebe ich zum Feuern in das Loch.
Den Aschekasten aus Metall darunter habe ich leider noch nicht fertig, muß mir noch was konstruktives einfallen lassen.
Die beiden Ofentüren ( Stahlguß aus Polen, aber nicht unbedingt günstig ) werden noch einmal gereinigt ( entrostet ) und dann mit Ofeneinbrennlack gestrichen. Muß aber noch etwas warten weil ich die Außenhülle noch ein- oder zweimal mal mit Zementschleierentferner bearbeiten muß damit die Steine gleichmäßig sauber werden. Waren schon vorher mal verbaut und nur grob gereinigt, aber dafür waren sie umsonst ( es sind genau 3 1/2 Steine über geblieben ) .
Mein letzter Versuch war Ente und Schmorbraten unten und Brote und Kuchen oben . Und der Kuchen WAR Butterkuchen TOP .
Welchen Teig nimmst du zum Brotbacken ?
Fertigteig oder Eigenkreationen aus Sauerteig ?

Wenn Corona vorbei ist wäre ein Abstecher in Richtung Cuxhaven kein Problem , unsere Kinder wohnen in Elsfleth und Diekmannshausen .

Schöne Grüße Jörg
 
Das ist ja wirklich um die Ecke. Wie gesagt, das Angebot steht.

Beim Teig habe ich den klassischen Werdegang durchgemacht. Erst mit Hefe, dann mit Fertig-Sauerteig und zuletzt mit eigenem Sauerteig. Leider musste ich feststellen, dass ich Sauerteig nicht besonders gut vertrage, was schade ist, da diese Brote am besten schmecken und länger saftig bleiben.
Daher gibt es bei uns meistens Pizza, Flammkuchen und Butterkuchen. Brot eher selten. Wenn, dann wird es meist ein Brot mit allerhand Körnern.

Pulled Pork habe ich auch schon gemacht. Da mein Thermometer aber zu geringe Temperaturen anzeigt, was ich da noch nicht wusste, ist das eher trocken geworden.
Rouladen haben dafür super funktioniert.

Bei Pizza und Flammkuchen kann man eigentlich nicht viel falsch machen, finde ich. Ein ordentliches Feuer muss brennen. Dann kann nicht mehr viel passieren. Maximal 2 Minuten, fertig. :)
 
Danke für den Video-Link. Da kriegt man gleich wieder Lust auf Brot Backen.
Berichte mal von deinem nächsten Ergebnis. Vielleicht probiere ich mich nächstes Wochenende auch noch mal.
 
Hallo Benjamin,
heute habe ich mal so wie im Video mit dem Brotteig etwas experimentiert.
Nicht ganz so wie im Original aber fast. Entscheidend ist das Ergebnis.
Ich habe den Teig allerdings solange ruhen lassen bis er kein Volumen mehr aufgebaut hat und ich habe den Teig in einer Kastenform gehen lassen und auch gebacken.
Aber das Ergebnis war bis jetzt mein bestes Backergebnis was die Struktur als auch den Geschmack betrifft.
Kann ich also nur empfehlen !
Gebacken wurde allerdings im Herd und nicht im Backofen, die Zeit hat heute für den Backofen nicht gepasst aber der Teig war schon zubereitet.
MfG
Jörg
 
Da ich auch mit dem Gedanken spiele mir einen zu bauen, würde ich gerne wissen wo der Vorteil ist von einem Fuchs ? nur das der obere Bereich länger/besser erhitzt wird durch die Abluft (falls ich das richtig verstanden habe) ?
Ansonsten schönes Teil was du dir da gebaut hast :-)
 
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