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Hunters Naturmedizin: Fichtennadelschnaps

Hunter

Oben-ohne-Griller
15+ Jahre im GSV
Schnaps selbst brennen kann - aus technischen und rechtlichen Gründen - nicht jeder. Was aber jeder selbst mit einfachsten Mitteln herstellen kann, sind Ansatzschnäpse und Liköre jeglicher Art. Wir stellen schon seit Jahren auf diese Art und Weise viele unterschiedliche Schnäpse in großen Mengen her ... selbstverständlich nur zum Verschenken, denn schließlich wollen wir nicht in den Verdacht geraten, Säufer zu sein. :pfeif:

Wie in jedem Jahr haben wir die diesjährige Schnapsherstellungssaison mit einem Fichtennadelschnaps eröffnet. Wenn Interesse an Rezepten für Ansatzschnäpse besteht, dann veröffentliche ich hier gerne in loser Folge einige unserer Ansatzmischungen, auch die sehr persönlichen "Geheimrezepte".

Also dann legen wir mal los: An den Fichten im Schwarzwald auf 700 m Höhe sind nun überall die hellgrünen Fichtennadeltriebe zu sehen, auf die wir es abgesehen haben. Es sollte eine Selbstverständlichkeit sein, gerade bei noch kleinen Bäumen nicht den ganzen Baum leerzuräumen, sondern das Sammeln auf viele Bäume zu verteilen.

So sieht es an den Bäumen aus:

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Was braucht Ihr für einen guten gehaltvollen Ansatz einer Menge von 4,2 Liter Schnaps:

  • 1 Einmachglas (5-Liter-Glas)
    380 g Fichtennadeltriebe
    300 g Waldhonig
    4,2 Liter (= 6 Flaschen) Doppelkorn (38%)

Zum Ansetzen der meisten Schnäpse eignet sich Doppelkorn deshalb am besten, weil er einen nur sehr geringen Eigengeschmack hat. Wir haben am letzten Wochenende 2 Gläser angesetzt, also habe ich (mit Reserve) 15 Flaschen Doppelkorn in den Einkaufswagen gelegt. Da wir auch schon weit größere Mengen Fichtennadelschnaps angesetzt haben (im letzten Jahr rund 20 Liter) sind manchmal auch größere Einkaufsmengen erforderlich. Die Blicke anderer Kunden im Laden sind dann oft etwas ... ähhh ... nennen wir es mal despektierlich. Göga hat teilweise schon die Einkäufe auf mehrere Läden oder Tage verteilt oder im Nachbarort eingekauft, weil es ihr peinlich war. :cool:

Die Fichtennadeltriebe nach dem Sammeln:

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Alle Zutaten bereitgestellt:

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Dann wird die o.g. Menge abgewogen und in das 5-Liter-Einmachglas gegeben:

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Mit dem Doppelkorn wird das Glas nun erst einmal zu 3/4 aufgefüllt:

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Es folgen etwa 300 g Waldhonig:

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Der ganze Inhalt wird nun kräftig umgerührt bis sich der Honig ganz aufgelöst hat:

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Nun wird das Glas bis zum oberen Rand mit Doppelkorn aufgefüllt:

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Jetzt noch den Deckel schließen und das Glas für etwa 3 Monate an einen hellen warmen Platz stellen. Bei uns sind meist alle Fensterbänke mit den Schnapsbehältnissen zugestellt, wofür dann Dekomaterial, Blumen und ähnlich nutzlose weibliche Geschmacksverirrungen weichen müssen. Man muß Prioritäten setzen im Leben. 8)

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Alle paar Tage sollte man Inhalt etwas aufschütteln oder umrühren. Nach den 3 Monaten wird der Schnaps in Flaschen abgefüllt und sollte dann aber noch mindestens 6 Monate lagern bevor er genossen wird. Nur so entfaltet sich das volle und weiche Aroma des Getränks.

Der Fichtennadelschnaps schmeckt ganz intensiv nach Wald - anders kann ich es eigentlich nicht beschreiben. Einfach die Augen schließen, einen großen Schluck Fichtennadelschnaps lange im Mund behalten und dann langsam in kleinen Schlucken die Kehle hinunterrinnen lasse. Der Geschmack ist sehr intensiv und der Schnaps noch sehr gesund dazu, denn Fichtennadelschnaps wirkt sehr gut gegen Halsschmerzen: Über den Tag verteilt insgesamt etwa 2 Schnapsgläser (damit sind nicht etwa 5-Liter-Schnapsansatzgläser gemeint!!!) in ganz kleinen Schlucken zu sich nehmen und sehr lange damit gurgeln, bevor er seinen Weg in den Magen findet. Somit bietet es sich schon aus medizinischen Gründen an, immer einen größeren Vorrat Fichtennadelschnaps herzustellen, für entsprechende Gelegenheiten zu lagern und diesen dann bereits vorbeugend zu sich zu nehmen, um so vor auftretenden Halsschmerzen wirksam geschützt zu sein.

Je nach Geschmack können Menge und Art des Honigs auch etwas variiert werden; das muß jeder für sich herausfinden. Wenn solche Ansatzschnäpse also hier auch interessieren, folgen demnächst weitere medizinische Rezepturen in dieser Art.
 
Interessante Mischung

Kann es mir nur nicht so recht vorstellen

:prost:
 
Cruiser schrieb:
Wann ist denn eigentlich die Zeit, um das Grünzeug zu pflücken?

Je nach Jahr und Höhenlage so zwischen Anfang Mai und Mitte Juni. Wir haben letztes Wochenende gepflückt (allerdings auf 700 m Höhe im Schwarzwald). Die Triebe sollten noch nicht ganz ausgebreitet sein, sondern von noch geschlossen bis etwa zu dem Stadium wie auf dem Foto zu sehen.

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:prost: :prost: :prost:
 
Shingalana schrieb:
ginge das auch mit Tannenspitzen? Beim Nachbar steht nur eine Fichte...der haut mich

Du kannst auch Tannennadeltriebe nehmen, aber ich kann Dir nicht sagen, wie die schmecken, da bei uns hauptsächlich Fichten stehen und wir Tannen noch nie probiert haben. Tannennadelschnaps wirkt wohl recht gut gegen Bronchitis und Halsschmerzen, also genauso wie Fichtennadelschnaps.

Biete dem Nachbar doch einen Anteil am Schnaps an. ;-) Oder geh einfach in den nächstgelegenen Wald. 8)
 
Sehr coole Mischung!
 
Wer das nachbauen will, sollte sich nun langsam ans Sammeln machen. Wir haben am Wochenende wieder Fichtennadeltriebe für zwei 5-Liter-Ansatzgläser gesammelt. Auf 700m Höhe im Schwarzwald sind die Triebe nun zumindest an den sonnigen Stellen gut ausentwickelt.

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:prost:
 
Hab es nachgebaut und bin schon gespannt auf das Ergebnis. Allerdings war Korn gerade aus und ich hab Wodka daraufgeschüttet. Ich hoffe das geht auch.

Grüße
 
Wodka hat einen stärkeren Eigengeschmack als Doppelkorn, weshalb das Endprodukt sicher etwas anders schmeckt. Aber zumindest hat Wodka eine ähnliche Drehzahl. ;-)

bourdain_fan schrieb:
Hab es nachgebaut und bin schon gespannt auf das Ergebnis. Allerdings war Korn gerade aus und ich hab Wodka daraufgeschüttet. Ich hoffe das geht auch.
 
Was soll ich vier Jahre nach Threadstart noch schreiben???

Na klar: Danke für's interessante Rezept und natürlich Danke für's Ausbuddeln!!!
 
Jetzt erst gelesen, aber jetzt weiß ich, was ich Sylvester mit meinem Weihnachtsbaum anstelle :rotfl:


Nee, mal im Ernst, reizt mich schon, aber das Ausgangsmaterial bei uns finden? :hmmmm:
 
Geht auch gut ohne Alk. Meine Oma macht es immer so:

1 kg Fichtentriebe
1 kg Zucker

Abwechselnd in ein großes, verschließbares Glas schichten und in die Sonne stellen.

Wenn sich der Zucker verflüssigt hat, noch 2-3 Wochen in der Sonne stehen lassen, dann abseihen.

Den Sirup kann man als Aufstrich nutzen, aber auch mit Wasser, Tee und natürlich auch Alkohol mischen.
Finde ich flexibler, als direkt Schnaps draus zu machen.

Wirkt, wie bereits gesagt, sehr gut bei Erkältungskrankheiten.
 
Hallo Hunter wäre an weiteren Rezepten von dir sehr interessiert ! Hast du noch was in Richtung Apfel/Birne/Zwetschgen oder Quitten ? LG Michl
 
@MIC88 danke für's Raufholen dieses Beitrages von @Hunter :-) Das macht Lust einige Ansatzschnäpschen auszuprobieren, habe früher oft welche angesetzt aber schon lange nicht mehr.

Lieber Gruß aus Tirol Silvia
 
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