Boandlkramer666
Grillkaiser
Das hängt von einigen Faktoren ab. In erster Linie davon, was beworben wurde und was ich bezahlt habe und daher erwarten darf. Wenn ich im Metro ein Filet um €14.- aus Südamerika kaufen würde (was ich in der Praxis niemals machen werde, aber das ist eine andere Geschichte) und es schmeckt nicht, denke ich mir "Selber Schuld, dass ich mir das billige Zeug gekauft habe!", ähnlich wie bei Wein um €2.-, egal welcher Herkunft.
Emsrind hab ich bei uns in AT noch nie gesehen, dürfte aber eher ein "Marketingname" sein, wenn ich das richtig deute. Wenn also "vom deutschen (österreichischen, ungarischen, you name it) Jungbullen" auf der Verpackung steht, darf ich mir keine 12jährige Kuh mit entsprechender Marmorierung und aromatischem Fleisch erwarten.
Mit den ganzen "neuen" Cuts und vor allem DA wird in letzter Zeit der Markt nur so geflutet in letzter Zeit, hier in AT bekomme ich schon eitrige Pickel, wenn ich nur die Hofstätter Werbung im TV sehe (der Metzgerdarsteller für die österreichischen REWE-Töchter). Man sieht´s auch an der Preisentwicklung, die dem Qualitätswachstum leider oft vorauseilt. Jetzt kommt auf´s Beinfleisch einfach ein anderes Etikett drauf, schon sind´s Short Ribs Bone In und der Preis verdreifacht sich.
Was will ich also mit einer langen Schreibe sagen? Wenn ich beim Nischenanbieter meines Vertrauens kaufe, erwarte und bekomme ich beste Qualität, sollte das nicht der Fall sein, reklamiere ich. Bei Massenware darf ich das nicht unbedingt erwarten. Man liest, quer durch´s Forum, dass es gerade bei den großen Anbietern eine kleine Lotterie ist, wie soll es auch anders sein, wenn ich auf tausende Rinder von unterschiedlichsten Lieferanten das Etikett "Emsrind" (oder einen entsprechenden anderen "Markennamen", ich will jetzt Emsrind nicht schlecht machen) pappe und definitiv nur für den Massenmarkt produziere? Und überhaupt, wer garantiert dem Verkäufer, dass der Koch nicht einfach an der Zubereitung scheitert?
Ich habe natürlich kein Rezept, wie man solche Fehlgriffe vermeiden kann. Nicht jeder hat das Glück, einen guten, regionalen Lieferanten für sich zu finden, der ordentliche Ware und schöne Cuts anbietet. Man muss sich einfach vor Augen halten, dass, bei allen schönen Bildern, auch am Fleischsektor sehr viel Marketingsprech herrscht und nur die Tatsache, dass ein Produzent auf den BBQ-Train aufspringt, nicht gleich für Qualität bürgt.
Naja, ich werde dann mal das irische Tomohawk bei Penny holen, wenn's 30% reduziert ist.
Das wäre zumindest ausgereift.