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Ingwerbier nach Rezept aus dem SZ-Magazin

Driftwood

Grillkaiser
5+ Jahre im GSV
Servus beinand,

Ich will hier kurz meine Erfahrungen teilen, die ich beim Nachmachen des Rezepts für Ingwerbier aus dem SZ-Magazin gemacht habe. Ich hab vorher sowas noch nie probiert und Ingwerbier kannte ich auch nicht. Lt. Internet-Recherche ist es nicht zu verwechseln mit Ginger-Ale, auch wenn beide Namen im Prinzip dasselbe aussagen.
Ich kann leider nicht beurteilen, ob mein Ergebnis so schmeckt, wie es soll, weil ich noch nie vorher Ingwerbier getrunken habe. Ich kann nur sagen, daß es gut schmeckt:)

Im Prinzip bin ich genauso vorgegangen, wie es im verlinkten Rezept steht. Allerdings brauchte ich für den Starter zwei Anläufe. Beim ersten mal hab ich nach Ansetzen und zwei Wochen füttern aufgegeben, weil sich so gut wie nichts getan hat. Es waren zwar vereinzelt kleine Blasen zu sehen, aber später sollte sich herausstellen, dass das im Prinzip gar nichts war. Man sieht nämlich sehr deutlich, wenn der Starter zu leben beginnt.
Ich weiß nicht, ob es am Zucker lag, aber nachdem ich beim zweiten Ansatz einen anderen Zucker verwendet habe, hat´s funktioniert.
Beim ersten mal hatte ich braunen Rohrzucker, beim zweiten Ansatz habe ich es mit Rohrohrzucker von Alnatura probiert.
Ich habe also 1EL Zucker mit 1 EL geriebenen Ingwer und 200 ml Wasser vermischt und gewartet..Nach schon einem Tag sah man deutlich, wie es geblubbert hat. Ich hab den Starter noch einmal gefüttert, aber am zweiten Tag wollte er dann unbgedingt raus.
Wie im Rezept habe ich Ingwer und Zitronensaft aufgekocht, mit Zucker und mehr Wasser vermischt, abkühlen lassen und den Starter hinzugegeben. Das Ganze habe ich drei Tage in einem großen Topf gären lassen und anschließend in Flaschen abgefüllt. Bei der Gärung im Topf hatte ich eigentlich mehr Aktivität erwartet. Es war allerdings nicht so spektakulär wie die Lebendigkeit des Starters. Ich dachte eigentlich schon, dass es bei dem Versuch an dem scheitern könnte. Lt. Rezept wird bei der Flaschengärung empfohlen täglich zu kontrollieren. Ich hab gleich am Morgen nach dem Abfüllen die erste Flasche geöffnet. Beim Aufdrehen des Schraubverschlusses ist mir schon der Sprudel entgegengekommen. Um den Druck ein bisschen zu reduzieren, lagern die Flaschen jetzt bei kühlerer Temperatur im Kühlschrank bzw. in der Garage.
Die erste Verkostung mit Gin hat mir auch sehr gut gefallen.

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Toller, Beitrag, Danke dafür! :thumb2: Ich denke das muß ich auch einmal probieren...

Ich weiß nicht, ob es am Zucker lag, aber nachdem ich beim zweiten Ansatz einen anderen Zucker verwendet habe, hat´s funktioniert.
Beim ersten mal hatte ich braunen Rohrzucker, beim zweiten Ansatz habe ich es mit Rohrohrzucker von Alnatura probiert.
Das ist gut möglich, bei allen Formen der Fermentation gilt: Alle Zutaten so naturbelassen wie möglich verwenden, so daß keine Fremdsubstanzen das Wachstum "unserer" Mikroorganismen (hier hauptsächlich Hefen) hemmen können.

Ich würde wahrscheinlich Honig (oder Glucose) - statt Zucker - für den Starter nehmen, den den können die Hefen z.T. direkt verstoffwechseln, dadurch vermehren sie sich schneller.
 
Hallo,
@DarkRoast

Ich würde wahrscheinlich Honig (oder Glucose) - statt Zucker - für den Starter nehmen, den den können die Hefen z.T. direkt verstoffwechseln, dadurch vermehren sie sich schneller.


Mal ein Einwurf zu dem Gedanken "Honig":
Die meisten Hefen, insb. wie hier (wenn ich es richtig verstanden habe) wilde Hefen,
sind sehr bezogen auf Glykose. Das bedeutet, es wird zunächst vorwiegend Glykose umgesetzt
und es wird Glykose benötigt um Fruktose umzusetzen.

Fruktosereiche Honige können zu Gärverzögerungen oder -stockungen führen.
Das kann dann bei Temperaturänderungen zu Spontanreaktionen führen.
Hier ist es dann ratsam, wenn man die Restsüße über die Fruktose einstellen möchte Steril zu filtern.

Sacharose ist als zweiwertiger Zucker da recht unkompliziert,
da dessen Aufspaltung schon im Arbeitsprozess ist wird auch die Fruktose in Alkohol umgewandelt.

Also wenn Honig, dann würde ich zunächst zu einem Glykosereichen raten.

Met Hersteller können Dir da einiges erzählen, über mehr als ein Jahr laufende Gärungen ....
... insb. bei Honigen mit drei- und höherwertigen Zuckern .....

:ks: OFF

GrillGruß
 
Hallo,
@Allium

"Speidel" Mostfass - für den Anfang bietet sich hier 12l an*
alternativ
"Graf" Getränkefass - 10 / 15l

.... mit Abzapfhahn und Gärspund. Perfekt für soetwas.

Einfach zum probieren biete sich eine 5l Glasflasche (gibt / gab es Wein drin) an,
auf diese ein Gärröhrchen mit Stopfen.

Das Mostzeug ist hier im hessischen, ab Spätsommer in jedem Baumarkt erhältlich.

Hinweis:
Die Systeme Speidel und Graf sind nicht kompatibel, immer auf EIN System achten, sonst wird das auf Dauer nichts.
:blah:

Bemerkung:
Selbst besitze ich:
Speidel Mostfässer 2x 60l rund, 1x60l oval, 2x 30l rund, 1x 20l rund, 1x 12l rund, und ca. 10 Flaschen von 5-60l,
weil: Apfelwein ist "Pflicht"

GrillGruß
 
Mal ein Einwurf zu dem Gedanken "Honig":
Die meisten Hefen, insb. wie hier (wenn ich es richtig verstanden habe) wilde Hefen,
sind sehr bezogen auf Glykose. Das bedeutet, es wird zunächst vorwiegend Glykose umgesetzt...
Ja, genau. Und wenn ich den "Mechanismus" richtig verstanden habe, kann sich die Hefezelle Glucose und Maltose direkt in die Zelle holen und entweder direkt verstoffwechseln (Glucose), oder mittels Maltase in zwei Glucose Moleküle zerlegen (Maltose) und diese dann verstoffwechseln. Für andere zweiwertige Zucker - wie eben Haushaltszucker (Saccharose) - die aus einem Fructose und einem Glucose-Molekül bestehen, benötigen die Hefen ein anderes Enzym (Invertase) um den Zucker außerhalb der Zelle zu zerlegen und anschließend ins Zellinnere zu holen und zu verstoffwechseln.

Deshalb empfehle ich (flüssigen) Waldhonig o.ä. (möglichst mit hohem Glucoseanteil) statt Zucker, um den Hefen ausreichend direkte Nahrung anzubieten.

Sacharose ist als zweiwertiger Zucker da recht unkompliziert, da dessen Aufspaltung schon im Arbeitsprozess ist wird auch die Fruktose in Alkohol umgewandelt.
Nicht ganz, s.o....

... insb. bei Honigen mit drei- und höherwertigen Zuckern .....
Die meisten Hefestämme können nur zweiwertige Zucker ohne "Fremdhilfe" verstoffwechseln, einige wenige auch dreiwertige. Höhere Zucker als dreiwertige können m.W. von keinem Hefestamm direkt verstoffwechselt werden. Dafür bräuchte es dann Enzyme die im Substrat vorliegen...
Danke, dafür! Ich bin immer froh, wenn hier ein paar Grundlagen auch erwähnt werden... :-)

Cheers
:prost:
 
Ich tät Bügelflaschen nehmen, gibt's für wenig Geld in Deinem ... Assinger läßt grüßen! :D
@Allium Bügelflaschen wären auch meine erste Wahl gewesen, wenn ich am Sonntagabend welche zur Hand gehabt hätte; sind in dem Artikel auch abgebildet. Die Plastikflaschen haben allerdings den Vorteil, dass man spürt, wenn sich Druck in der Flasche aufgebaut hat.
 
Hallo,
@DarkRoast


Deshalb empfehle ich (flüssigen) Waldhonig o.ä. (möglichst mit hohem Glucoseanteil) statt Zucker, um den Hefen ausreichend direkte Nahrung anzubieten.

Sorry, aber das stimmt so nicht !
Honigtauhonige (wie z.B. Waldhonig) haben weitaus mehr Fruktose als Glykose, deshalb bleiben sie auch länger flüssig.
Blütenhonige insb. von Frühblühern wie Raps hingegen besitzen einen hohen Glykose Anteil
und kristallisieren somit auch sehr rasch (zum Teil bereits in der Honigwabe)

Hier einmal der Verweis dazu:
Laves Bieneninstitut Celle
:sun:

Danke, dafür! Ich bin immer froh, wenn hier ein paar Grundlagen auch erwähnt werden...

Für Grundlagen in dem Bereich empfehle ich nachfolgendes Buch, um nicht all zu chemisch zu werden,
Der Honig - Imker | Analytik | Gesetz | Gesundheit - Horn / Lüllmann
Kap. 9 Inhaltsstoffe des Honigs & Kap. 10 Chemisch-physikalische Parameter des Honigs
:thumb2:

GrillGruß
 
@LahntalGriller: Gut, wir sind uns also zumindest einig, daß ein - geeigneter - Honig für die Fermentation besser funktioniert, als ein Haushaltszucker. Wegen der oben angeführten unterschiedlichen Art des Metabolismus wird Glucose deutlich bevorzugt verstoffwechselt. *)

Ich habe leider keine Möglichkeit (mehr), den Glucosegehalt in den von mir verwendeten Honigarten zu bestimmen. Ich glaube auch nicht, daß es eine allgemein gültige Empfehlung für Honig gibt bzw. geben kann. Trotzdem Danke für die verlinkte Tabelle! :thumb2:

Jedenfalls habe ich jetzt für mich eine Honigsorte gefunden, mit der meine diversen Hefewässer, etc. gut anspringen. Wenn ich tatsächlich wieder einmal wechseln muß, dann mache ich es so wie beim letzten Mal: Ich nehme kleine Ansätze meines Rosinen-Hefewassers und füttere sie mit den zu vergleichenden Honigsorten. Der Honig jenes Hefewassers, welches schneller viel CO2 produziert kommt dann zum Einsatz...

Für Grundlagen in dem Bereich empfehle ich nachfolgendes Buch, um nicht all zu chemisch zu werden,
Der Honig - Imker | Analytik | Gesetz | Gesundheit - Horn / Lüllmann
Kap. 9 Inhaltsstoffe des Honigs & Kap. 10 Chemisch-physikalische Parameter des Honigs
Danke, auch wenn es mich reizen würde, aber ich denke chemische Grundlagenbücher habe ich schon mehr als genug. :-)

----
*) Falls doch nicht empfehle ich diese Studie: C. Guillaume, P. Delobel, J-M. Sablayrolles, B. Blondin; "Molecular Basis of Fructose Utilization by the Wine Yeast Saccharomyces cerevisiae"
 
Hallo,

Sorry, bin kein Chemiker ....
... spreche nur aus meiner persönlichen Erfahrung als Bienenhalter und Most- und Metbereiter.

Mach wie Du willst - wird schon werden.

GrillGruß
 
Hallo,

Most und Met-Herstellung würde wahrscheinlich auch einige User hier interessieren. Mich würde es jedenfalls sehr freuen, wenn du das Thema hier vorstellen könntest... :-)

Ich setze es mal auf meine "ToDo für den GSV" Liste.

Da steht schon noch ein ausführlicher Bericht zu "Grillkäse" und "Der Kloß in dem Glas" an,
vielleicht auch noch zu meinen Selbstbau DOpf Boxen.
Allerdings brauche ich dazu auch ein wenig Muse ...
.... also erst wenn meine räumliche Veränderung abgeschlossen ist.
Und bald ist wieder "BienenZeit" !

GrillGruß
 
Servus,

hab nun zum zweiten bzw. dritten Mal einen Starter für Ingwerbier angesetzt. Nach knapp zwei Tagen fängt es schon an zu knistern. Einmal wird noch gefüttert. Ich denke morgen ist es soweit, dass gekocht und abgefüllt werden kann. Hier mal ein paar Bilder zum aktuellen Stand....

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Servus,

hab nun zum zweiten bzw. dritten Mal einen Starter für Ingwerbier angesetzt. Nach knapp zwei Tagen fängt es schon an zu knistern. Einmal wird noch gefüttert. Ich denke morgen ist es soweit, dass gekocht und abgefüllt werden kann. Hier mal ein paar Bilder zum aktuellen Stand....
Warum führst den Starter eigentlich nicht weiter?
 
Hast Du Tipps für die Weiterführung über einen längeren Zeitraum?
Tipps schon, nur praxiserprobt sind sie mit Ingwer noch nicht. Aber grundsätzlich verhalten sich alle Hefewässer ähnlich, und der Ansatz ist ja auch nichts anderes. Ich würde ganz gleich vorgehen wie bei meinem Rosinen-Hefewasser: Alle paar Tage ein kleines Löfferl Honig, etwa alle zwei Wochen etwas Ingwer dazu...

Ich wollte den Ansatz ja schon selbst probieren, muß allerdings noch bis nächste Woche warten, bei uns in der Provinz gibt's nur alle heiligen Zeiten Bio-Ingwer...
 
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