Hallo zusammen,
ich habe vor einiger Zeit erste Erfahrungen mit einem anderen (normalen) Sous Vide Stick (Steba SV50) gesammelt, den ich mir öfters geliehen hatte. Nun hat Inkbird einen WiFi Stick rausgebracht und da habe ich zugeschlagen, weil ich bereits mehrere Thermometer von diesem Hersteller habe und immer zufrieden war. Anbei "kurz" meine Eindrücke und Erfahrungen.
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist ordentlich und nicht billig, aber auch kein Premium. Die leicht mattierte Oberfläche ist griffig und unanfällig. Die Touch-Buttons an der Oberseite sind gut lesbar und flach in der Abdeckung integriert. Das Display könnte für meinen Geschmack etwas Blickstabiler sein. Schon bei einem kleinen Winkel ist dieses nicht mehr so Kontrastreich.
Zum unteren Teil ist ebenfalls nicht viel zu sagen. Der Edelstahlzylinder ist gut gearbeitet und hat keine scharfen Kanten. Das Einzige was ich schade finde bei dem Preis ist, dass das Schaufelrad aus Kunststoff ist. Sollte dies Mal (bei der Reinigung) kaputtgehen, wird es schwer dies zu reparieren, falls es dies überhaupt als Ersatzteil gibt. Dafür ist es aber geschraubt und nicht wie bei anderen Herstellern geklebt. Dafür schon mal ein Pluspunkt.
Der Klemmgriff zum Einhängen in den Topf ist ausreichend dimensioniert, um dem Stick festen Halt zu geben und passt auch ohne Probleme über größere Kanten, so wie bei mir in einem GN-Behälter. Das Material scheint mir auch stabil genug zu sein. Ich hatte erst von den Fotos etwas Bedenken, da es dort etwas "dünn" aussieht. Aber bisher hat sich das nicht bestätigt.
Der Motor ist angenehm leise. Am Anfang macht das Schaufelrad die üblichen Geräusche, bis der Wasserstrom entstanden ist. Ab dann ist das Gerät wirklich sehr angenehm und kaum wahrzunehmen. Wirklich gut.
Bedienung / Einrichtung / App
Die grundsätzliche Nutzung ist denkbar einfach. Stecker in Steckdose, einschalten, Temperatur und Zeit einstellen und schon geht es los. Man braucht die App nicht zwingend zu verwenden. Ehrlich gesagt sehe ich das eh nur als nettes Beiwerk. Denn was soll schon passieren?! Ein Sous Vide Stick ist dafür gemacht, eine Temperatur im Wasser zu halten. Da brauche ich nicht per App kontrollieren.
Beim Steba SV50 konnte man die Temperatur sehr einfach mit einem Drehrad einstellen. Beim Inkbird geht dies "leider" nur mit Tasten. Klappt zwar auch, geht nur nicht so schön schnell von der Hand.
Aber ansonsten ist die Einrichtung der App ebenfalls sehr leicht. Zuerst die App aus dem Play- oder App-Store herunterladen, Handy mit dem WLAN verbinden, SV Stick wählen, WLAN Daten eingeben, warten bis der Stick konfiguriert wurde, fertig. Dauer 1 Minute. Danach verbindet sich der Stick immer automatisch mit dem WLAN und kann über die App auch von unterwegs gesteuert werden.
Ein Vorteil der App hingegen zur Bedienung am Stick ist übrigens, dass man die Temperatur in 0,1°C Schritten einstellen kann. Am Stick selbst über die Tasten geht dies nur in 0,5°C Schritten. Ob man das braucht ist eine andere Frage.
Die Anleitung liegt leider nur in englischer Sprache bei, aber meiner Meinung nach benötigt man diese auch nicht. Alles kein Hexenwerk.
Funktionen
Neben der zuvor beschrieben WLAN Funktionen über die App hat das Gerät selbst auch noch weitere Funktionen. Über das beleuchtete Display kann man z.B. "Rezepte" abfragen. Hierbei geht es hauptsächlich darum die Fleischart und Gargrad auszuwählen. Sollte man mal nicht sicher sein, welche Temperatur und Zeit man benötigt ist das eine nette Hilfe.
Neben den direkten Funktionen gibt es auch noch Sicherungseinrichtungen. So warnt der Stick, wenn zu wenig Wasser vorhanden ist, oder wenn dieser es nicht schafft die gewünscht Temperatur zu erreichen, was z.B. passieren kann, wenn der Topf zu groß bzw. Wenn zu viel Wasser im Behälter ist.
Der untere Teil des Sticks kann zur einfacheren Reinigung zerlegt werden. Das heißt, man kann den Edelstahlzylinder und auch die untere Kunststoffabdeckung entfernen. Somit kann man alles leicht reinigen bzw. nach einiger Zeit eventuellen Kalk besser entfernen. Allgemein sollte es ja nicht allzu dreckig werden, es ist ja nur Wasser. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass man beim abnehmen des Zylinders den Haltearm öffnet, da der Zylinder ansonsten gegen das Schaufelrad gedrückt wird und verbiegen kann.
Leistung
Ich war etwas skeptisch, da das Gerät nur 1000 Watt hat. Die meisten anderen Sticks liegen irgendwo zwischen 1200 und 1500 Watt. Andererseits muss ja auch nicht so viel geleistet werden. Man kocht ja nicht damit, sondern hält nur Wasser auf einer Temperatur. Außerdem sollte man immer mit bereits warmen Wasser starten und nicht eiskaltes Wasser nehmen und dieses mit dem Sick aufwärmen. Das dauert zu lange und kostet unnötig Strom. Daher gleich mit warmen Leitungswasser starten.
In diesem Fall ist es tatsächlich so, dass der Stick eher langsam beim Erwärmen ist. Das bin ich etwas schneller gewohnt. Wenn man aber wie gesagt “Starthilfe” gibt ist es ok. Die Temperatur hält er dann ohne Probleme.
Die Umwälzmenge ist "ok". Die Angabe ist bis zu 15 Liter Wasser. Das ist denke ich durchschnittlich. Für die meisten Haus-Anwendungen vermutlich genug, wer mit GN-Behältern arbeitet darf halt nicht zu große nehmen, da sonst die Temperatur nicht erreicht oder gehalten werden kann, bzw. Die Temperatur auch nicht im gesamten Topf/Behälter gleich ist. Da muss man aufpassen.
Ansonsten ist die Wasserbewegung im Topf aber gut. Das kleine Schaufelrad arbeitet ordentlich und man kann die Bewegung auch sehen im Wasser. Von daher voll in Ordnung.
Genauigkeit
Die Temperatur lässt sich am Gerät in 0,5°C und über die App in 0,1°C Schritten einstellen. Das ist schon sehr feinfühlig für 15 Liter Wasser. Leichte Schwankungen sind hier bei SV Sticks eigentlich normal (+/- 1-2°C) und machen am Ergebnis keinen Unterschied. Im Test mit einem geeichten Thermapen waren über längere Laufzeiten keine größeren Schwankungen zu erkennen. Der Stick lag eigentlich immer exakt auf der eingestellten Temperatur. Auch im ersten 3 Stunden Test konnte ich keinerlei Abweichung im Betrieb messen. Wirklich sehr gut! Vom Steba war ich 1-2 Grad Abweichung gewöhnt, deshalb war ich sehr überrascht bei diesem Versuch.
Es wird aber immer wieder gerne vergessen, dass es sich auch bei Sous Vide um kochen handelt und keine Atomwissenschaft. Selbst wenn man mal 3°C daneben liegt ist das kein Untergang. Das Ergebnis wird genauso gut.
Testgericht
Zum Test habe ich Entenbrust mit einer Rotweinsauce und Kartoffeln und Apfel-Rotkohl gemacht. Leider war die Ente ein bisschen zu lange im SV (3 Stunden) und die Kruste ist nicht optimal gelungen. Aber dafür kann der Stick nichts. Dieser hat super funktioniert und die Temperatur wirklich durchgehend sehr genau gehalten!
Fazit
Ich finde den Sous Vide Stick sehr gut! Er ist von den Eckdaten her durchschnittlich und macht grundsätzlich nichts anders als andere Gerät am Markt. Wer keinen Schnick-Schnack sucht, kommt bei anderen Herstellern vermutlich günstiger weg für ggf. noch mehr Leistung.
Der Inkbird Stick hat seine Stärker ganz klar bei der Genauigkeit, WLAN Anbindung und den erweiterten Funktionen im Gerät. Da steht er auch ziemlich gut da und ich mag die Möglichkeiten. Man sollte aber wie gesagt gut überlegen, ob es einem das wert ist. Wenn der Preis irgendwann etwas fallen sollte oder das Gerät im Angebot ist, wird es mit Sicherheit für viele Leute eine interessante Alternative.
Also ein solider Sous Vide Stick mit dem man seinen Spaß haben wird!
PS: Bei den Fotos habe ich die Schutzfolie noch auf dem Display. Das sind KEINE Kratzer!
ich habe vor einiger Zeit erste Erfahrungen mit einem anderen (normalen) Sous Vide Stick (Steba SV50) gesammelt, den ich mir öfters geliehen hatte. Nun hat Inkbird einen WiFi Stick rausgebracht und da habe ich zugeschlagen, weil ich bereits mehrere Thermometer von diesem Hersteller habe und immer zufrieden war. Anbei "kurz" meine Eindrücke und Erfahrungen.
Verarbeitung
Die Verarbeitung ist ordentlich und nicht billig, aber auch kein Premium. Die leicht mattierte Oberfläche ist griffig und unanfällig. Die Touch-Buttons an der Oberseite sind gut lesbar und flach in der Abdeckung integriert. Das Display könnte für meinen Geschmack etwas Blickstabiler sein. Schon bei einem kleinen Winkel ist dieses nicht mehr so Kontrastreich.
Zum unteren Teil ist ebenfalls nicht viel zu sagen. Der Edelstahlzylinder ist gut gearbeitet und hat keine scharfen Kanten. Das Einzige was ich schade finde bei dem Preis ist, dass das Schaufelrad aus Kunststoff ist. Sollte dies Mal (bei der Reinigung) kaputtgehen, wird es schwer dies zu reparieren, falls es dies überhaupt als Ersatzteil gibt. Dafür ist es aber geschraubt und nicht wie bei anderen Herstellern geklebt. Dafür schon mal ein Pluspunkt.
Der Klemmgriff zum Einhängen in den Topf ist ausreichend dimensioniert, um dem Stick festen Halt zu geben und passt auch ohne Probleme über größere Kanten, so wie bei mir in einem GN-Behälter. Das Material scheint mir auch stabil genug zu sein. Ich hatte erst von den Fotos etwas Bedenken, da es dort etwas "dünn" aussieht. Aber bisher hat sich das nicht bestätigt.
Der Motor ist angenehm leise. Am Anfang macht das Schaufelrad die üblichen Geräusche, bis der Wasserstrom entstanden ist. Ab dann ist das Gerät wirklich sehr angenehm und kaum wahrzunehmen. Wirklich gut.
Bedienung / Einrichtung / App
Die grundsätzliche Nutzung ist denkbar einfach. Stecker in Steckdose, einschalten, Temperatur und Zeit einstellen und schon geht es los. Man braucht die App nicht zwingend zu verwenden. Ehrlich gesagt sehe ich das eh nur als nettes Beiwerk. Denn was soll schon passieren?! Ein Sous Vide Stick ist dafür gemacht, eine Temperatur im Wasser zu halten. Da brauche ich nicht per App kontrollieren.
Beim Steba SV50 konnte man die Temperatur sehr einfach mit einem Drehrad einstellen. Beim Inkbird geht dies "leider" nur mit Tasten. Klappt zwar auch, geht nur nicht so schön schnell von der Hand.
Aber ansonsten ist die Einrichtung der App ebenfalls sehr leicht. Zuerst die App aus dem Play- oder App-Store herunterladen, Handy mit dem WLAN verbinden, SV Stick wählen, WLAN Daten eingeben, warten bis der Stick konfiguriert wurde, fertig. Dauer 1 Minute. Danach verbindet sich der Stick immer automatisch mit dem WLAN und kann über die App auch von unterwegs gesteuert werden.
Ein Vorteil der App hingegen zur Bedienung am Stick ist übrigens, dass man die Temperatur in 0,1°C Schritten einstellen kann. Am Stick selbst über die Tasten geht dies nur in 0,5°C Schritten. Ob man das braucht ist eine andere Frage.
Die Anleitung liegt leider nur in englischer Sprache bei, aber meiner Meinung nach benötigt man diese auch nicht. Alles kein Hexenwerk.
Funktionen
Neben der zuvor beschrieben WLAN Funktionen über die App hat das Gerät selbst auch noch weitere Funktionen. Über das beleuchtete Display kann man z.B. "Rezepte" abfragen. Hierbei geht es hauptsächlich darum die Fleischart und Gargrad auszuwählen. Sollte man mal nicht sicher sein, welche Temperatur und Zeit man benötigt ist das eine nette Hilfe.
Neben den direkten Funktionen gibt es auch noch Sicherungseinrichtungen. So warnt der Stick, wenn zu wenig Wasser vorhanden ist, oder wenn dieser es nicht schafft die gewünscht Temperatur zu erreichen, was z.B. passieren kann, wenn der Topf zu groß bzw. Wenn zu viel Wasser im Behälter ist.
Der untere Teil des Sticks kann zur einfacheren Reinigung zerlegt werden. Das heißt, man kann den Edelstahlzylinder und auch die untere Kunststoffabdeckung entfernen. Somit kann man alles leicht reinigen bzw. nach einiger Zeit eventuellen Kalk besser entfernen. Allgemein sollte es ja nicht allzu dreckig werden, es ist ja nur Wasser. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass man beim abnehmen des Zylinders den Haltearm öffnet, da der Zylinder ansonsten gegen das Schaufelrad gedrückt wird und verbiegen kann.
Leistung
Ich war etwas skeptisch, da das Gerät nur 1000 Watt hat. Die meisten anderen Sticks liegen irgendwo zwischen 1200 und 1500 Watt. Andererseits muss ja auch nicht so viel geleistet werden. Man kocht ja nicht damit, sondern hält nur Wasser auf einer Temperatur. Außerdem sollte man immer mit bereits warmen Wasser starten und nicht eiskaltes Wasser nehmen und dieses mit dem Sick aufwärmen. Das dauert zu lange und kostet unnötig Strom. Daher gleich mit warmen Leitungswasser starten.
In diesem Fall ist es tatsächlich so, dass der Stick eher langsam beim Erwärmen ist. Das bin ich etwas schneller gewohnt. Wenn man aber wie gesagt “Starthilfe” gibt ist es ok. Die Temperatur hält er dann ohne Probleme.
Die Umwälzmenge ist "ok". Die Angabe ist bis zu 15 Liter Wasser. Das ist denke ich durchschnittlich. Für die meisten Haus-Anwendungen vermutlich genug, wer mit GN-Behältern arbeitet darf halt nicht zu große nehmen, da sonst die Temperatur nicht erreicht oder gehalten werden kann, bzw. Die Temperatur auch nicht im gesamten Topf/Behälter gleich ist. Da muss man aufpassen.
Ansonsten ist die Wasserbewegung im Topf aber gut. Das kleine Schaufelrad arbeitet ordentlich und man kann die Bewegung auch sehen im Wasser. Von daher voll in Ordnung.
Genauigkeit
Die Temperatur lässt sich am Gerät in 0,5°C und über die App in 0,1°C Schritten einstellen. Das ist schon sehr feinfühlig für 15 Liter Wasser. Leichte Schwankungen sind hier bei SV Sticks eigentlich normal (+/- 1-2°C) und machen am Ergebnis keinen Unterschied. Im Test mit einem geeichten Thermapen waren über längere Laufzeiten keine größeren Schwankungen zu erkennen. Der Stick lag eigentlich immer exakt auf der eingestellten Temperatur. Auch im ersten 3 Stunden Test konnte ich keinerlei Abweichung im Betrieb messen. Wirklich sehr gut! Vom Steba war ich 1-2 Grad Abweichung gewöhnt, deshalb war ich sehr überrascht bei diesem Versuch.
Es wird aber immer wieder gerne vergessen, dass es sich auch bei Sous Vide um kochen handelt und keine Atomwissenschaft. Selbst wenn man mal 3°C daneben liegt ist das kein Untergang. Das Ergebnis wird genauso gut.
Testgericht
Zum Test habe ich Entenbrust mit einer Rotweinsauce und Kartoffeln und Apfel-Rotkohl gemacht. Leider war die Ente ein bisschen zu lange im SV (3 Stunden) und die Kruste ist nicht optimal gelungen. Aber dafür kann der Stick nichts. Dieser hat super funktioniert und die Temperatur wirklich durchgehend sehr genau gehalten!
Fazit
Ich finde den Sous Vide Stick sehr gut! Er ist von den Eckdaten her durchschnittlich und macht grundsätzlich nichts anders als andere Gerät am Markt. Wer keinen Schnick-Schnack sucht, kommt bei anderen Herstellern vermutlich günstiger weg für ggf. noch mehr Leistung.
Der Inkbird Stick hat seine Stärker ganz klar bei der Genauigkeit, WLAN Anbindung und den erweiterten Funktionen im Gerät. Da steht er auch ziemlich gut da und ich mag die Möglichkeiten. Man sollte aber wie gesagt gut überlegen, ob es einem das wert ist. Wenn der Preis irgendwann etwas fallen sollte oder das Gerät im Angebot ist, wird es mit Sicherheit für viele Leute eine interessante Alternative.
Also ein solider Sous Vide Stick mit dem man seinen Spaß haben wird!
PS: Bei den Fotos habe ich die Schutzfolie noch auf dem Display. Das sind KEINE Kratzer!