Seit 2 Jahren in ich zufriedener Besitzer eines El Fuego Portland und habe vieles dazu in diesem Forum gelernt. Ich habe alles mögliche warm- bzw. heißgeräuchert, wie Brisket, Rinderrippen, Pastrami und Pulled Pork. Ans Kalträuchern hatte ich mich lange Zeit nicht ran gewagt. Der Grund: Freunde hatten mir unter anderem erzählt, dass die Räucherspirale ständig abbricht und man eigentlich stundenlang dabei bleiben müsste. Ich hatte den Eindruck, das Kalträuchern sei nur was für Profis.
Aber: Ich liebe geräucherten Schinken und Speck. Gepökelter und warmgeräucherter Schweinebauch war zwar ganz lecker, aber jetzt wollte ich auch mal das klassische Kalträuchern probieren. Ich habe viel hier im Forum recherchiert und bald festgestellt, dass es noch andere Fallstricke gibt: Nach jedem Räuchergang muss das Fleisch ruhen und lüften, möglichst im kühlen Keller. Dumm gelaufen. Dort, wo ich in Schleswig-Holstein wohne, ist der Boden so nass, dass man die Häuser normalerweise ohne Keller baut. Keine Ahnung, wo ich zwischen den Räuchergängen und zum Reifen das Fleisch lagern könnte. Warum eigentlich nicht im kalten El Fuego? Aber auch diesbezüglich gab es wieder Probleme. Wir haben, vor allem in diesem milden Winter, rund ums Haus Mäuse ohne Ende. Mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse. Mein Räucherofen steht auf der überdachten Terrasse, und dort tanzen die Nager in der Nacht Tango. Irgendwo hatte ich gelesen, man könne den El Fuego mäusesicher machen, ohne weitere Erklärungen. Zuerst dachte ich, irgend was von außen am Räucherofen anzubringen. Zu kompliziert, bei den vielen Öffnungen. Von innen die Öffnungen schließen? Das sind so viele. Um die dicht zu kriegen, müsste man eine ganze Bastelwoche einlegen. Außerdem braucht man zum Kalträuchern, aber vor allem auch zwischen den Räuchergängen die Frischluft.
Vor ein paar Tagen kam mir dann die Idee, den ganzen runden Topf mit dem Brenner (ganz unten am El Fuego) oben mäuse- und rattendicht abzuschließen. Den Brenner braucht man ja ohnehin nicht beim Kalträuchern. Wenn da nur nicht die vielen Schrauben wären, die 1 1/2 cm weit aus dem Rand rund um den Topf herausragen. Letztlich hat es aber doch funktioniert. Im Baumarkt habe ich mir Holzleisten mit 2x2 cm Kantenlänge, vier Metallwinkel und ein Drahtgeflecht mit 6 mm Maschengröße besorgt. Ich habe einen Rahmen gebaut, exakt so angepasst, dass er makellos zwischen die vielen Schrauben passte. Nur für eine einzige Schraube, an der Rückseite des Portland, musste ich eine Ausbuchtung in die Leiste schneiden. Dann das Drahtgeflecht oben auf den Rahmen getackert, so, dass es dank des 2 cm hohen Rahmens über den Schrauben blieb. Passt. Sicher bin ich nicht der erste, der auf diese Idee gekommen ist. Aber ich war happy, endlich die Lösung zu haben. Im runden Topf, unter dem Draht, kann ich weiterhin das über die InkBird ITC-308 gesteuerte Schwarzlichtlampe (100 Watt) betreiben, durch das Gitter kann die Wärme problemlos nach oben steigen.
Sowohl beim Räuchern als auch beim Abhängen zwischen den Räuchergängen belasse ich das Fleisch jetzt im El Fuego. Bei meinen bisher ersten drei Räuchergängen mit gewürztem Bauchspeck hat alles bestens funktioniert. Der InkBird hält die Temperatur im El Fuego selbst bei -5 Grad Außentemperatur konstant zwischen 15,5 und 16,5 Grad. Und mein Kaltrauchgenerator, ich habe den Jäger Sparbrand Größe 3, hat bisher ohne zu murren jeweils mindestens 12 Stunden durchgeräuchert und ist mir wider Erwarten bisher niemals ausgegangen. Beim ersten Räuchergang saß ich noch die halbe Nacht daneben, um notfalls neu anzünden zu können. Inzwischen zünde ich den Sparbrand an, kontrolliere nach 30 Minuten und gehe dann ins Bett.
Ach ja: Eine Abluftregelung habe ich ebenfalls "eingebaut". Nichts raffiniertes im Eigenbau, sondern ein fertiges Rohr mit verstellbarer Drosselklappe, das exakt anstelle des Deckels auf den Luftauslass passt und das ich für kleines Geld erstanden habe. Und hier noch ein Tipp für die Durchführung des Kabels zur Heizlampe: Normale 220 Volt Stecker passen nicht durch die Öffnungen im runden Topf. Ich habe mir deshalb eine einfache Renovierungsfassung mit kurzem Kabelstück gekauft und diese über eine billige Mini-Kabelkupplung mit dem eigentlichen Kabel zum InkBird verbunden. Das passt super durch die Öffnungen, so dass ich jetzt, ohne Schrauberei an einer Lüsterklemme, schnell von Heiß- auf Kalträuchern umbauen kann.
Mein nächstes Projekt ist bereits in Arbeit. Im Vakuum pökelt gerade ein 2,5 kg Schweinenacken. Der soll demnächst kalt geräuchert werden und ergibt hoffentlich eine Art Coppa.
Anbei ein paar Bilder, die meine Umbauten zeigen. Das ist jetzt ein eigentlich viel zu langer Post geworden. Ich hoffe, dass er trotzdem für den einen oder anderen Leser nützlich ist.
Mein Mäuseschutzrahmen, darüber der Sparbrand. Die Heizlampe ist unter dem Gitter
Der Rahmen, gebaut aus 2x2 cm Kantholz und Metallwinkeln, mit Drahtgeflecht 6 mm Maschenweite
Nochmal der Rahmen. Einfach zu bauen, aber man muss ihn exakt zwischen die im El Fuego vorhandenen Schrauben einpassen
Nochmal das gleiche. Der Sparbrand steht in einer flachen Edelstahlschale
Meine ersten Speckseiten nach den ersten zwei Räuchergängen
Einfache Abluftregelung. Über den Hebel kann eine Drosselklappe verstellt werden, Billiges Fertigteil aus dem Netz
Auch die Abluftregelung habe ich mit einem Gitter mäusesicher gemacht. Alle Öffnungen sind somit gesichert.
Und hier die trennbare Mini-Kabelkupplung. Ich kann jetzt die Wärmlampe von innen einsetzen, die Kupplung durch eines der Löcher im Boden nach draußen führen und dort mit dem Gegenstück am Stromkabel und somit dem InkBird verbinden.
Aber: Ich liebe geräucherten Schinken und Speck. Gepökelter und warmgeräucherter Schweinebauch war zwar ganz lecker, aber jetzt wollte ich auch mal das klassische Kalträuchern probieren. Ich habe viel hier im Forum recherchiert und bald festgestellt, dass es noch andere Fallstricke gibt: Nach jedem Räuchergang muss das Fleisch ruhen und lüften, möglichst im kühlen Keller. Dumm gelaufen. Dort, wo ich in Schleswig-Holstein wohne, ist der Boden so nass, dass man die Häuser normalerweise ohne Keller baut. Keine Ahnung, wo ich zwischen den Räuchergängen und zum Reifen das Fleisch lagern könnte. Warum eigentlich nicht im kalten El Fuego? Aber auch diesbezüglich gab es wieder Probleme. Wir haben, vor allem in diesem milden Winter, rund ums Haus Mäuse ohne Ende. Mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse. Mein Räucherofen steht auf der überdachten Terrasse, und dort tanzen die Nager in der Nacht Tango. Irgendwo hatte ich gelesen, man könne den El Fuego mäusesicher machen, ohne weitere Erklärungen. Zuerst dachte ich, irgend was von außen am Räucherofen anzubringen. Zu kompliziert, bei den vielen Öffnungen. Von innen die Öffnungen schließen? Das sind so viele. Um die dicht zu kriegen, müsste man eine ganze Bastelwoche einlegen. Außerdem braucht man zum Kalträuchern, aber vor allem auch zwischen den Räuchergängen die Frischluft.
Vor ein paar Tagen kam mir dann die Idee, den ganzen runden Topf mit dem Brenner (ganz unten am El Fuego) oben mäuse- und rattendicht abzuschließen. Den Brenner braucht man ja ohnehin nicht beim Kalträuchern. Wenn da nur nicht die vielen Schrauben wären, die 1 1/2 cm weit aus dem Rand rund um den Topf herausragen. Letztlich hat es aber doch funktioniert. Im Baumarkt habe ich mir Holzleisten mit 2x2 cm Kantenlänge, vier Metallwinkel und ein Drahtgeflecht mit 6 mm Maschengröße besorgt. Ich habe einen Rahmen gebaut, exakt so angepasst, dass er makellos zwischen die vielen Schrauben passte. Nur für eine einzige Schraube, an der Rückseite des Portland, musste ich eine Ausbuchtung in die Leiste schneiden. Dann das Drahtgeflecht oben auf den Rahmen getackert, so, dass es dank des 2 cm hohen Rahmens über den Schrauben blieb. Passt. Sicher bin ich nicht der erste, der auf diese Idee gekommen ist. Aber ich war happy, endlich die Lösung zu haben. Im runden Topf, unter dem Draht, kann ich weiterhin das über die InkBird ITC-308 gesteuerte Schwarzlichtlampe (100 Watt) betreiben, durch das Gitter kann die Wärme problemlos nach oben steigen.
Sowohl beim Räuchern als auch beim Abhängen zwischen den Räuchergängen belasse ich das Fleisch jetzt im El Fuego. Bei meinen bisher ersten drei Räuchergängen mit gewürztem Bauchspeck hat alles bestens funktioniert. Der InkBird hält die Temperatur im El Fuego selbst bei -5 Grad Außentemperatur konstant zwischen 15,5 und 16,5 Grad. Und mein Kaltrauchgenerator, ich habe den Jäger Sparbrand Größe 3, hat bisher ohne zu murren jeweils mindestens 12 Stunden durchgeräuchert und ist mir wider Erwarten bisher niemals ausgegangen. Beim ersten Räuchergang saß ich noch die halbe Nacht daneben, um notfalls neu anzünden zu können. Inzwischen zünde ich den Sparbrand an, kontrolliere nach 30 Minuten und gehe dann ins Bett.
Ach ja: Eine Abluftregelung habe ich ebenfalls "eingebaut". Nichts raffiniertes im Eigenbau, sondern ein fertiges Rohr mit verstellbarer Drosselklappe, das exakt anstelle des Deckels auf den Luftauslass passt und das ich für kleines Geld erstanden habe. Und hier noch ein Tipp für die Durchführung des Kabels zur Heizlampe: Normale 220 Volt Stecker passen nicht durch die Öffnungen im runden Topf. Ich habe mir deshalb eine einfache Renovierungsfassung mit kurzem Kabelstück gekauft und diese über eine billige Mini-Kabelkupplung mit dem eigentlichen Kabel zum InkBird verbunden. Das passt super durch die Öffnungen, so dass ich jetzt, ohne Schrauberei an einer Lüsterklemme, schnell von Heiß- auf Kalträuchern umbauen kann.
Mein nächstes Projekt ist bereits in Arbeit. Im Vakuum pökelt gerade ein 2,5 kg Schweinenacken. Der soll demnächst kalt geräuchert werden und ergibt hoffentlich eine Art Coppa.
Anbei ein paar Bilder, die meine Umbauten zeigen. Das ist jetzt ein eigentlich viel zu langer Post geworden. Ich hoffe, dass er trotzdem für den einen oder anderen Leser nützlich ist.
Mein Mäuseschutzrahmen, darüber der Sparbrand. Die Heizlampe ist unter dem Gitter
Der Rahmen, gebaut aus 2x2 cm Kantholz und Metallwinkeln, mit Drahtgeflecht 6 mm Maschenweite
Nochmal der Rahmen. Einfach zu bauen, aber man muss ihn exakt zwischen die im El Fuego vorhandenen Schrauben einpassen
Nochmal das gleiche. Der Sparbrand steht in einer flachen Edelstahlschale
Meine ersten Speckseiten nach den ersten zwei Räuchergängen
Einfache Abluftregelung. Über den Hebel kann eine Drosselklappe verstellt werden, Billiges Fertigteil aus dem Netz
Auch die Abluftregelung habe ich mit einem Gitter mäusesicher gemacht. Alle Öffnungen sind somit gesichert.
Und hier die trennbare Mini-Kabelkupplung. Ich kann jetzt die Wärmlampe von innen einsetzen, die Kupplung durch eines der Löcher im Boden nach draußen führen und dort mit dem Gegenstück am Stromkabel und somit dem InkBird verbinden.