• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

Kleine Gebäcke aus dem Ramster

Okraschote

Sterneköchin
5+ Jahre im GSV
Vor ein paar Wochen habe ich mir ein neues Buch gekauft, ein Brotbackbuch. Brot für Genießer. Allein das Durchblättern ist ein Genuss. Ich liebe Bücher, die wertig aussehen. Dickes Papier, schöne Schrift, viele Bilder und schön geschrieben. So liebe ich Kochbücher. Dieses Buch erfüllt alle diese Kriterien. Beim Durchlesen fällt auf, dass das Buch eigentlich nur 5 verschiedene Teigsorten enthält, aus denen dann jeweils Abwandlungen vorgestellt werden, die zu kleinen Köstlichkeiten gebacken werden. Es sind nicht nur Brote sondern sehr viele kleine Gebäckstücke dabei. Am Samstag hatte ich Zeit und Muße, zwei der Teige herzustellen und zu verbacken, den weißen und den braunen Teig.

Gleich ist bei allen Broten die sehr hohe Menge an Flüssigkeit, die zugegeben wird. Am Anfang, wenn man dann einen fast flüssigen Teig zwischen den Händen rinnen hat, glaubt man gar nicht, dass daraus was werden kann, aber allein durch die richtige Bearbeitung des Teiges gewinnt dieser an Struktur und ist am Ende weich, fluffig aber dennoch formbar. Ich habe diese Teige - wie im Buch empfohlen - von Hand geknetet und nicht die Küchenmaschine benutzt. Das ist so ein Vergnügen und am Ende solche Befriedigung, dass man aus Mehl, Salz, Hefe und Wasser solche Köstlichkeiten zaubern kann.

Der helle Grundteig besteht aus: 500g Mehl 550 (ich hab frisch gemahlenes von der Adlermühle in Bioqualität genommen), 10g Hefe, 10g Salz und 350g Wasser. Es wird empfohlen, das Wasser auch abzuwiegen, weil die Waage genauer ist als Messbecher.

01.JPG


Die Hefe wird in das Mehl hineingekrümelt und mit dem Mehl zusammen verrieben. Das Salz wird unter das Mehl gemischt und dann das Wasser hinzugegossen. Mit den Händen werden alle Zutaten locker miteinander vermischt, dann kommt der Teig auf die Arbeitsplatte und wird richtig bearbeitet. Man legt die Daumen auf den Teig, die restlichen Finger darunter, hebt die Masse mit Schwung hoch und dreht sie - zum Körper hin - um. Dann wird der vordere Teil des Teiges angehoben und nach hinten über den Rest gelegt. Diesen Vorgang wiederholt man so lange, bis der Teig, der sich am Anfang kaum heben lässt, Struktur bekommt, Zusammenhalt kriegt und formbar wird. Durch dieses Auffalten wird besonders viel Luft in den Teig eingearbeitet. Am Ende wird die Arbeitsplatte ganz leicht bemehlt, aus dem Teig eine Kugel geformt und diese in eine bemehlte Schüssel gelegt und abgedeckt an einen warmen Ort gestellt. Der Teig muss nun 1 Stunde gehen.

Ich bereite direkt den braunen Teig zu. 300g selbstgemahlener Dinkel (Weizen, wie im Rezept angegeben, hatte ich nicht mehr, man kann natürlich auch einfach Weizenvollkornmehl nehmen), 200g Mehl 550, 10g Salz, 10g Hefe und ebenfalls 350g Wasser. Zubereitet wird er wie der helle Teig.

Nach einer Stunde war der weiße Teig schön aufgegangen und ich habe ihn in zwei Teile geteilt und mit der Teigkarte aus der Schüssel gehoben.

02.JPG


Er wird nun nicht mehr geknetet, sondern vorsichtig mit den Händen zu einem Rechteck gedrückt. Ach ja... Sesam-Anis-Stangen sollten es werden, das hab ich ja noch gar nicht verraten.

03.JPG


Den Sternanis, ca. 5 Stück, habe ich gemörsert und dann noch mal durch die Gewürzmühle gejagt. Gemischt habe ich es mit 50g Sesam.

Das Teigviereck wird nun mit der Mischung bestreut, diese habe ich fest angedrückt, dann habe ich ein Teigdrittel zur Mitte hin umgeschlagen und den Teig gut festgedrückt. Auch die zweite Seite wird nun zur Mitte hin umgeschlagen. Dann habe ich noch mal die Gewürz-Sesam-Mischung aufgestreut, gut festgedrückt und von der schmalen Seite aus nach oben zusammengefaltet. Dieses kleine Viereck habe ich kurz ruhen lassen und anschließend noch mal mit den Fingern etwas auseinandergedrückt.

Mit einer Teigkarte kann man nun schmale Streifen (bei mir sind es 11 Stück geworden) abstechen und diese jeweils ineinander verdrehen. Da der Teig innen noch sehr weich und feucht ist, hält die Spirale gut zusammen und wird anschließend noch mal in der Anis-Sesam-Mischung gewälzt.

04.JPG


Mit der anderen Teighälfte passiert genau das gleiche, hier besteht die Mischung aber aus geriebenem Pecorino und Kräutern der Provence.

05.JPG


Die Teigstreifen lege ich auf ein mit Weizendunst ausgemehltes Holzbrett und lasse sie unter einem Tuch noch mal 30 Minuten gehen. In der Zeit heizt Markus den Holzbackofen auf, in dem die Teilchen gebacken werden sollen, ich kümmere mich in der Zwischenzeit um den braunen Teig. Aus dem sollen Mohnsterne entstehen.

06.JPG


Ich forme aus dem Teig 12 kleine feste Kugeln. Den Teig immer wieder auseinanderziehen, die Ränder nach innen drücken und das wiederholen, während das Brötchen gedreht wird. Das verleiht dem Brötchen eine straffe Struktur, es wird, auch wenn man es flach formt, im Ofen richtig schön aufgehen. Aber ich will eigentlich keine Brötchen machen sondern Sterne.

Die Brötchen drücke ich, nachdem sie kurz geruht haben, flach und benetze eine Oberfläche mit Wasser. Diese Seite wälze ich in Mohnkörnern und lege das Brötchen auf die Arbeitsfläche. Mit einer kleinen Karte - eine alte Kreditkarte tut gute Dienste - drücke ich einen Schlitz in das Brötchen. Es muss außen noch zusammenhängen, der Schlitz muss aber durchgehen bis auf die Arbeitsfläche. Das wird noch zweimal wiederholt, so dass ein Sternenmuster in das Brötchen gedrückt wurde. Dann hebe ich es hoch und drehe die entstandenen Ecken nach außen. Innen ist nun ein Loch, außen die Strahlen des Sterns. Ich lege es mit dem Mohn nach oben auf gut ausgemehlte Brettchen und wiederhole den Vorgang mit allen kleinen Teigkugeln.

Als ich damit fertig war, waren auch die Stangen bereit für den Ofen.

07.JPG


Bei ca. 230° brauchen sie etwa 12-15 Minuten im oberen Fach des Ofens.

08.JPG


Danach kommen noch die Käsestangen in den Ofen und werden goldgelb gebacken.

09.JPG


Die Anisstangen sind ein bisschen blass geblieben, sind aber gut durchgebacken und sehr lecker.

10.JPG


Nun sind noch die Mohnsterne dran. Die möchte ich im Gewölbe backen, darum räumt Markus die Glut um, fegt den Ofen aus, schließt die Drosselklappe und spritzt den Boden ab. In zwei Durchgängen werden nun die Sterne gebacken.

11.JPG


Die Käsestangen sind mit Abstand die leckersten Sachen gewesen. Sehr schön würzig durch Käse und Kräuter. Der Teig, den man übrigens auch prima für Baguettes nehmen kann, ist locker und luftig, die Oberfläche ist schön knusprig. Die Teile werden fast sofort komplett aufgefuttert. Auch die Mohnsterne sind eine feine Leckerei. Morgens zum Frühstück frisch getoastet sind sie ein Hochgenuss.
 

Anhänge

  • 01.JPG
    01.JPG
    49,2 KB · Aufrufe: 1.002
  • 02.JPG
    02.JPG
    37,2 KB · Aufrufe: 951
  • 03.JPG
    03.JPG
    58,4 KB · Aufrufe: 968
  • 04.JPG
    04.JPG
    45,1 KB · Aufrufe: 930
  • 05.JPG
    05.JPG
    39 KB · Aufrufe: 940
  • 06.JPG
    06.JPG
    44,4 KB · Aufrufe: 931
  • 07.JPG
    07.JPG
    52,8 KB · Aufrufe: 934
  • 08.JPG
    08.JPG
    39 KB · Aufrufe: 943
  • 09.JPG
    09.JPG
    52 KB · Aufrufe: 961
  • 10.JPG
    10.JPG
    48,1 KB · Aufrufe: 984
  • 11.JPG
    11.JPG
    60,7 KB · Aufrufe: 937
:thumb2::thumb2::thumb2:
Gruß Johannes

.... Freu mich auf den 7.7.
 
Hallo Okraschote,

die Stangen sehen gut aus, die Sterne sind optisch besonders gelungen.

Ich sammle auch Kochbücher, im Moment auch Backbücher.

Ein besonders gelungenes finde ich : GUTES BROT von Roswitha Huber.
Da hab ich schon einige nette Rezept gefunden.

Gruß und schöne Woche Auster2301:sonne:
 
Die sind wirklich lecker und schnell hergestellt, habe ich auch schon ein paar mal gebacken..

:thumb2:
 
Vor ein paar Wochen habe ich mir ein neues Buch gekauft, ein Brotbackbuch. Brot für Genießer. ...

Das Buch habe ich auch. Die Beschreibung der Teigverarbeitung ist toll zu lesen und gut nachzumachen.

Deine Ergebnisse sehen alle sehr lecker aus. Da isst das Auge mit.

Muss auch unbedingt mal wieder was aus dem Buch backen.

Gruß

Ron
 
Ich habe den ersten Teil.

http://amazon.de/Brot-f%C3%BCr-Genie%C3%9Fer-53-Variationen/dp/3884727117

Ein Buch für Sauerteigbrote habe ich nicht, backe aber gern die Rezepte von Ketex nach, er hat sehr viele Sauerteig- und Vorteig-Brote.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Buch hat meine Freundin auch und seit diesem Tag wird ich immer dicker :D
 
Moin Kerstin,

das hast Du sehr schön hinbekommen :top:

:prost:
 
Zurück
Oben Unten