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Lachstorte, Kürbissuppe, Krustenbraten und Kartoffelgratin

Pinot

Grillkönig
15+ Jahre im GSV
- das war das Geburtstagsessen, das sich unser Großer gestern gewünscht hatte.

Solche Wünsche erfülle ich gerne, also ging’s eine Woche vorher los: der Krustenbraten wird vorbereitet. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen, das Ergebnis des Pökelns war akzeptabel, der Geschmack war – insbesondere nach dem Grillen mit Buchen-Räucher-Spänen – fein und lecker, aber der Braten war stellenweise etwas zu salzig geraten.

Fragen an die Pökelexperten im Forum

Deshalb will ich den Vorgang hier ausführlich schildern, verbunden mit der Bitte, mir anschließend zu sagen, was ich hätte besser machen können.

Das Fleisch war eine Schweineschulter von 3,4 kg (inkl. Schwarte). Die habe ich in eine Lake aus 2,5 l Wasser, 280 g Pökelsalz, 30 g Zucker, 2 El Wacholderbeeren, 1 El Senfkörner, 4 Lorbeerblättern, jeweils ½ El Pfeffer und Piment eingelegt (alles ohne das Salz aufgekocht, etwas ziehen lassen und nach dem Erkalten das Pökelsalz eingerührt).

Erste Frage
Man liest häufig, das sei eine 11%ige Lake (Salz / Wasser). Für mein Verständnis ist das aber eher eine 10%ige Lake (Salz / Gesamtmenge Salz+Wasser). Oder muss man den Zucker auch noch zur Gesamtmenge addieren?


Wie auch immer, das Fleisch war ganz von der Lake bedeckt und lag, mit einem Teller beschwert, von Donnerstag Abend bis Mittwoch Morgen im Kühlschrank, zweimal habe ich es in der Zeit gewendet.

Da mir die Pökelzeit zu kurz erschien....

Zweite Frage
Stimmt die Faustregel: Pro kg Fleisch 6 Tage pökeln (hier also 20 Tage)? Und danach die halbe Zeit fürs Durchbrennen?


... habe ich am Mittwoch Morgen das Fleisch gespritzt. Ich habe auf die Schnelle eine übliche Spritze und Nadel aus der Apotheke benutzt (Kosten insgesamt 30 Cent) – hat problemlos funktioniert.

Gespritzt habe ich quer zur Faser, insgesamt knapp 300 ml der Lake, verteilt auf ca. 15 Einstichstellen.

Dritte Frage
War das zuviel?
Hätte ich fürs Spritzen besser eine schwächere Lake nehmen sollen (wie gesagt das Fleisch schien mir etwas zu salzig)?
Hätte ich öfter einstechen sollen und dabei jeweils weniger einspritzen (wie gesagt: das Fleisch war stellenweise zu salzig, an anderen Stellen war es wunderbar...)
Oder habe ich schlicht zu viel Lake injiziert?


Nach dem Einspritzen lag es nochmals einen Tag in der Lake, am Donnerstag Morgen habe ich es herausgenommen und nochmals einen Tag in den Kühlschrank gelegt

Vierte Frage
Hätte ich es da abwaschen oder gar wässern sollen?


So, jetzt geht's weiter im eigentlichen Bericht (und endlich auch mit Bildern ;))!

Als erstes am Freitagmorgen habe ich Wasser mit Lorbeer, Salz und Kräutern aufgekocht und abkühlen lassen, dann den Krustenbraten mit der Schwarte nach unten hineingelegt.

Danach wurde die Lachstorte vorbereitet (die sollte es zum Mittagessen nach der Schule geben).

Zunächst wurden 7 oder 8 Dinkelpfannkuchen gebacken ...

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... und eine Creme aus Kräuterfrischkäse, Schmand, Mayonaise, Dill, Zucker, Salz, Pfeffer, etwas Olivenöl und weißem Balsamico angerührt, die dann auf jede Lage gestrichen wurde:

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3 Lagen wurden dann zusätzlich mit Räucherlachs belegt....

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... eine Lage mit einer Lachscreme (Jonathan mag den Geschmack so gerne...)...

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... eine Lage mit Scheiben von gekochten Eiern....

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... und abschließend dekoriert:

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Et voilà: Das Anschnittbild:
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Zwischendurch habe ich noch Brot gebacken....

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Um halb drei kam der Braten (Schwarte eingeschnitten, mit Paprika und Knoblauchgranulat einmassiert) auf den Grill, indirekt bei 130° bis 150°, erhoffte Zielzeit: 18:00 bis 18:30:

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Zeit, die Suppe auf den Weg zu bringen: Kürbis, Zwiebel, Knoblauch und Kartoffeln andünsten ...

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... mit feiner Hühnerbrühe aufgießen, kräftig würzen mit Cumin und rotem Curry und ein halbes Stündchen sanft köcheln lassen...

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Mit Kokosmilch und dem Saft einer Orange aufgießen, abschmecken und servieren mit Paprikabutter und Knoblauchcroutons:

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Der Krustenbraten hat dann doch länger gedauert.... Um 19:00 waren die 74° KT erreicht, die Brühe aus der Auffangschale unter dem Braten habe ich entfettet und mit Sherry und etwas Stärke gebunden, das Kartoffelgratin hat bereits seit einer halben Stunde bei 100° warmgehalten auf seinen Auftritt gewartet, und als wir dann mitten im Essen waren fragte Sohnemann Nr.2
„Papa, jetzt hast Du alles fotografiert, warum fotografierst Du eigentlich das Fleisch nicht?“
:patsch: - Sorry, hier erst mal die Reste des Gratins...

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... und die vorläufigen Reste des Bratens:

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Gut, dass mein Sohn mich während des Essens ans Foto erinnert hat, nach dem Essen gab’s nämlich nichts mehr zu knipsen .... :D

Euch allen ein schönes Wochenende, und vielleicht habt Ihr ja den einen oder anderen Tipp für mich.
 
Re: Lachstorte, Kürbissuppe, Krustenbraten und Kartoffelgrat

Ich bin kein Experte, deshalb nur meine bescheidene Meinung.

Deine Rechnung ist (fast) richtig.
Du musst das Gewicht des Wasser und des Salzes addieren (ohne Zucker).
Es kommt aber bei einem Krustenbraten eh nicht so sehr drauf an.
Ich würde das nächste mal aber kein Pökelsalz verwenden,
wenn das Fleisch auf den Grill wandert.

Ein bis zwei Tage Pökelzeit reichen aus, wenn das Fleisch anschließend gegrillt wird.
Es muss nicht mehr durchbrennen. Der Salzgeschmack sollte allenfalls dezent sein.
Deshalb würde ich das Fleisch auch nicht zusätzlich mit einer Lake aufspritzen.
Das Wässern erübrigt sich in dem Fall.


Die Lachstorte find ich genial. Ist ein schönes Partymitbringsel.
Gibt es für die Dinkelpfannkuchen eine Alternative? Crepe z.B.?

:prost:
 
Re: Lachstorte, Kürbissuppe, Krustenbraten und Kartoffelgrat

Cruiser schrieb:
Die Lachstorte find ich genial. Ist ein schönes Partymitbringsel.
Gibt es für die Dinkelpfannkuchen eine Alternative? Crepe z.B.?

Danke, und danke auch für die Tipps. :prost:

Klar gehen Crepes - eigentlich alle Arten von Pfannkuchen, Hauptsache, sie sind nicht dick und schwer - sie sollen eigentlich nur die leckeren Schichten von einander trennen :D
 
Sehr schönes Geburtstagsessen :D Die Lachstorte find ich auch Klasse, ich glaub, die nehm ich mal auf die Nachmachliste.

Gruss lupus
 
Sieht klasse aus.

Hut ab!

:prost:
 
Sehr fein

Die Lachstorte ist ja mal ne tolle Idee :o
Nette Alternative zu den sonst üblichen süßen Teilen.

Die werde ich auch mal probieren :prost: :prost:
 
Super Geburtstagsessen... :respekt:

Tolle Präsentation und schöner Bilder... :thumb2:

Die Lachstorte wird vermerkt... :mosh:

:trinkbrüder:
 
Oh ja sehr schön umgesetzt :)

Grillschlurch
 
Hallo, das mit dem Spritzen vom Fleisch war schon o.k. aber das nächste Mal zuerst das Fleisch spritzen (da kannst Du die Spritzlake ruhig 12-15%ig machen).
Die Lake, in der Du das Fleisch dann lagerst, sollte dann allerdings bedeutend weniger Salz enthalten, so 6-9%. Je höher die Spritzlake war, desto geringer machst Du die Lagerlake. Lass das Fleisch dann noch ca. 3 Tage in der Lake. Wenn Du das gut gespritzt hast, reicht das vollkommen.
Dadurch dass Du das Fleisch zuerst in der 10%igen Lake fast eine Woche lang in der Lake eingelegt hast und dann mit derselben Lake zusätzllich gespritzt hast, hat sich der Salzgehalt unterschiedlich abgesetzt (Außen und innen schärfer, als in den Schichten dazwischen).
Wenn Du die Spritzlake schärfer machst als die Lagerlake, wandert das Salz langsam und gleichmäßig, von innen nach außen (in die nicht so scharfe Lagerlake), somit bekommt das Fleisch einen gleichmäßigeren und milderen Salzgehalt.
Hoffe ich konnte Dir das einigermaßen verständlich erklären. :)
Ach ja, Deine Lachstorte sieht verdammt gut aus. :sabber: :thumb2:
Leckere Idee. :thumb2:
:prost:
 
Thermo-nator schrieb:
Hallo, das mit dem Spritzen vom Fleisch war schon o.k. aber das nächste Mal .....
Hoffe ich konnte Dir das einigermaßen verständlich erklären. :)

Danke, Thermo-nator, für Deine Erklärung, das ist nachvollziehbar!

Was meinst Du zur Menge Lake, die ich gespritzt habe? Sind knapp 10% vom Fleisch ein vernünftiger Richtwert oder ist das zuviel?

Ich will ja nicht nur Krustenbraten pökeln, sondern in der kommenden kalten Jahreszeit auch mal das eine oder andere gepökelte Schweinelendchen auf Sauerkraut garen oder auch hier und da einen gekochten Schinken machen - bisher hatte ich die immer nur in der Lake gepökelt, aber da muss man halt weiter im Voraus planen: ich denke, dass man durchs Spritzen doch einige Vorbereitungszeit einsparen kann :D
 
10% ist schon in Ordnung.
Schweinelendchen würd ich nicht spritzen, da das Fleisch doch ziemlich zart ist und durchs Spritzen eventuell die Fleischfasern zerreißen könnten.
:prost:
 
Thermo-nator schrieb:
10% ist schon in Ordnung.
Schweinelendchen würd ich nicht spritzen, da das Fleisch doch ziemlich zart ist und durchs Spritzen eventuell die Fleischfasern zerreißen könnten.
:prost:

Herzlichen Dank!! :prost:
 
:o Schön geworden. Sabber Sabber Sabber. Ich habe jetzt Hunger. :cool: :prost:
 
Hallo Pinot,

bin spät dran und schließe mich Thermo-nator's Sichtweise an.

Zusätzlich solltest Du folgendes beachten: Einspritzen nur beim Herausziehen der Nadel. Ansonsten bilden sich Wasser- und somit Salzinseln. Evtl auch ein Grund, warum Dir der Braten "stellenweise" zu salzig war.

Also Nadel langsam herausziehen und ebenso langsam einspritzen. :prost:
 
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