Hallo zusammen!
Heute waren wir im einzigen Restaurant in Halle, das im Guide Michelin erwähnt wird - und es war eine äußerst positive Erfahrung.
Vorneweg, das MahnS Chateau befindet sich direkt hinter der Kirche und thront quasi "über dem Hallmarkt". Die Lage ist also 1A
Wie erwähnt ist das MahnS Chateau im Guide Michelin gelistet, hat aber keinen Stern. Wir waren zu dritt, ich hatte das 4-Gang-Menü, mein Verlobter das 3-Gang genauso wie unsere Begleiterin.
Insgesamt kamen wir alle zusammen mit Doppelbestellungen auf 7 verschiedene Gerichte plus Amuse Bouche:
Das "Amuse Bouche" (alias "gruß aus der Küche) war ein kulinarischer Reim - "Geräucherter Bauch mit verkohltem Lauch". Ein ganz simpler aber netter Start, denn der Bauchspeck war unglaublich Zart (sogar das Fett konnte man mit der Gabel durchtrennen) und der Lauch war ein netter rauchiger Gegenpol. Nichts weltbewegendes aber Top Qualität und ein netter Einstieg
Meine Vorspeise Nr. 1 war "Seezunge & Flusskrebse" mit einer Zitrus-Sauce und einem Pistazien-Basilikum-Pesto. Die Seezunge lag auf einem Bett aus Fenchel. Die Flusskrebse waren von guter Qualität - die Seezunge war geschmacklich in Ordnung aber etwas zu "fest" - die Saucen hätten etwas intensiver sein können - aber besonders positiv überrascht war ich tatsächlich vom Fenchel. Dieser war äußerst "mild", denn eigentlich mag ich keinen Fenchel - dieser war in Kombination mit der Vinaigrette und ein paar kleinen Fasern von Mandarine äußerst stimmig.
Diese "Shoyu-Ramen"-Suppe unserer Begleiterin war offenbar ein voller Erfolg, denn die unmittelbare Reaktion war "die schmeckt genau wie in Japan". Ein besseres Kompliment gibt es wohl für Ramen-Suppe nicht
Foie Gras (Gänseleberterrine) mit Brioche, Erdnusspaste, Traubenmost und Avocado-Dip.
Ja, dieses Gericht hat mich in einem Punkt zum Rätseln gebracht. Denn die Terrine war einwandfrei, das Brioche hausgemacht, die Erdnusscreme und der Traubenmost (schmeckte fast wie guter süßer Balsamico) gaben in jeglicher Kombination mit der Terrine ein stimmiges Werk - aber die Avocado lässt mich auch jetzt noch Rätseln. Weder harmonierte sie zur Gänseleber noch zu den anderen Elementen. Ich gehe davon aus, dass es ein "frischer Gegenpol" sein sollte. Hier wäre aber vllt. eine Creme auf Zitrus-Basis noch stimmiger gewesen.
Iberico Secreto mit fermentiertem Knoblauch, gegriltten Auberginen, Mandelbällchen und Mango-Ingwer-Chutney.
Das war ein sehr "reichhaltiges" Gericht voller dunkler und intensiver Aromen. Das Secreto ist ja vermutlich vielen als sehr aromatischer Teil vom Schwein bekannt, und sowohl die Mandelbällchen als auch der schwarze Knoblauch und die Aubergine haben den intensiven Geschmack noch verstärkt. Gottseidank hat das Mango Chutney hier für ein wenig "frische" gesorgt - ein zweites frisches Element hätte aber wohl nicht geschadet!
Backe und Filet von der "alten Kuh" (ich schätze mal txogitxu) mit Rotweinjus, Schalotten, Stangenbohnen und Parmesan-Püree - die Hauptspeise meines Verlobten.
O-Ton "Die einfachste Form von Rafinesse, aber geschmackvoll, gut gewürzt und intensives Aroma"
"Javanais" - Mandelbiskuit, Tonkabohnencreme, Krokant, Rhabarber, Schokolade - auch Dessert meines Verlobten.
O-Ton: "das Biskuit mit der Tonkacreme war sehr gut - der Rhabarber auch, aber die Kombination war nicht optimal"
(Ich habe das Biskuit auch gekostet - war wirklich fluffig und harmonierte mit der Creme oben drauf.
Aber definitv das Highlight:
Das Dessert von mir und auch unserer Begleiterin - "It's teatime".
Was soll ich sagen - das war definitiv das Highlight. Ich kann gar nicht alles aufzählen, was hier drauf war - aber versuche es trotzdem:
Marshmallows mit Tee-Aroma. Ein intensiv zitroniges Gel mit Anklang von Grüntee. Krokant und Macaron mit Tee-Füllung (wow!). Das Eis im Zentrum hatte Anklang von Tonkabohne und Schwarztee und am genialsten war der grüne Würfel - innen intensiv süße weiße Schokolade und außen ein herbes Grüntee-Matcha-Pulver.
Diese einzelnen Elemente waren derart stimmig und raffiniert - ja, für DIESEN Gang wäre der Stern definitiv verdient!
Fazit:
Der Service war unaufdringlich aber aufmerksam, die WArtezeit zwischen den Gängen genau richtig. Die Auswahl an Getränken für Antialkoholiker (für uns sehr wichtig!) war soweit in Ordnung (als Aperitif gab es eine hausgemachte Limonade und dann zum Essen verschiedene intensive Fruchtsäfte).
Die Gesamtqualität war gut und ich sehe hier definitiv eine "Reise zum Stern" - bei manchen Gerichten fehlen vielleicht noch ein paar Impulse zur Rafinesse, vor allem auch bei den Saucen.
Aber ja, das Dessert hat mich umgehauen und würde in jedem 1-Sterner perfekt glänzen!
Freunde, es ist das EINZIGE Gourmetrestaurant in Halle - wenn ihr also da seid - unbedingt hin - definitiv einen Besuch wert!
Preis: 48 Euro für 3-Gang und 56 fürs 4-Gang-Menü sind fair! Wir zahlten etwas über 200 Euro für 2x3-Gang, 1x4-Gang, diverse Säfte, Aperitiv und Wasser - Preis/Leistung passt!
Empfehlung: JA!
Wir freuen uns auf den nächsten Besuch im Herbst
Heute waren wir im einzigen Restaurant in Halle, das im Guide Michelin erwähnt wird - und es war eine äußerst positive Erfahrung.
Vorneweg, das MahnS Chateau befindet sich direkt hinter der Kirche und thront quasi "über dem Hallmarkt". Die Lage ist also 1A
Wie erwähnt ist das MahnS Chateau im Guide Michelin gelistet, hat aber keinen Stern. Wir waren zu dritt, ich hatte das 4-Gang-Menü, mein Verlobter das 3-Gang genauso wie unsere Begleiterin.
Insgesamt kamen wir alle zusammen mit Doppelbestellungen auf 7 verschiedene Gerichte plus Amuse Bouche:
Das "Amuse Bouche" (alias "gruß aus der Küche) war ein kulinarischer Reim - "Geräucherter Bauch mit verkohltem Lauch". Ein ganz simpler aber netter Start, denn der Bauchspeck war unglaublich Zart (sogar das Fett konnte man mit der Gabel durchtrennen) und der Lauch war ein netter rauchiger Gegenpol. Nichts weltbewegendes aber Top Qualität und ein netter Einstieg
Meine Vorspeise Nr. 1 war "Seezunge & Flusskrebse" mit einer Zitrus-Sauce und einem Pistazien-Basilikum-Pesto. Die Seezunge lag auf einem Bett aus Fenchel. Die Flusskrebse waren von guter Qualität - die Seezunge war geschmacklich in Ordnung aber etwas zu "fest" - die Saucen hätten etwas intensiver sein können - aber besonders positiv überrascht war ich tatsächlich vom Fenchel. Dieser war äußerst "mild", denn eigentlich mag ich keinen Fenchel - dieser war in Kombination mit der Vinaigrette und ein paar kleinen Fasern von Mandarine äußerst stimmig.
Diese "Shoyu-Ramen"-Suppe unserer Begleiterin war offenbar ein voller Erfolg, denn die unmittelbare Reaktion war "die schmeckt genau wie in Japan". Ein besseres Kompliment gibt es wohl für Ramen-Suppe nicht
Foie Gras (Gänseleberterrine) mit Brioche, Erdnusspaste, Traubenmost und Avocado-Dip.
Ja, dieses Gericht hat mich in einem Punkt zum Rätseln gebracht. Denn die Terrine war einwandfrei, das Brioche hausgemacht, die Erdnusscreme und der Traubenmost (schmeckte fast wie guter süßer Balsamico) gaben in jeglicher Kombination mit der Terrine ein stimmiges Werk - aber die Avocado lässt mich auch jetzt noch Rätseln. Weder harmonierte sie zur Gänseleber noch zu den anderen Elementen. Ich gehe davon aus, dass es ein "frischer Gegenpol" sein sollte. Hier wäre aber vllt. eine Creme auf Zitrus-Basis noch stimmiger gewesen.
Iberico Secreto mit fermentiertem Knoblauch, gegriltten Auberginen, Mandelbällchen und Mango-Ingwer-Chutney.
Das war ein sehr "reichhaltiges" Gericht voller dunkler und intensiver Aromen. Das Secreto ist ja vermutlich vielen als sehr aromatischer Teil vom Schwein bekannt, und sowohl die Mandelbällchen als auch der schwarze Knoblauch und die Aubergine haben den intensiven Geschmack noch verstärkt. Gottseidank hat das Mango Chutney hier für ein wenig "frische" gesorgt - ein zweites frisches Element hätte aber wohl nicht geschadet!
Backe und Filet von der "alten Kuh" (ich schätze mal txogitxu) mit Rotweinjus, Schalotten, Stangenbohnen und Parmesan-Püree - die Hauptspeise meines Verlobten.
O-Ton "Die einfachste Form von Rafinesse, aber geschmackvoll, gut gewürzt und intensives Aroma"
"Javanais" - Mandelbiskuit, Tonkabohnencreme, Krokant, Rhabarber, Schokolade - auch Dessert meines Verlobten.
O-Ton: "das Biskuit mit der Tonkacreme war sehr gut - der Rhabarber auch, aber die Kombination war nicht optimal"
(Ich habe das Biskuit auch gekostet - war wirklich fluffig und harmonierte mit der Creme oben drauf.
Aber definitv das Highlight:
Das Dessert von mir und auch unserer Begleiterin - "It's teatime".
Was soll ich sagen - das war definitiv das Highlight. Ich kann gar nicht alles aufzählen, was hier drauf war - aber versuche es trotzdem:
Marshmallows mit Tee-Aroma. Ein intensiv zitroniges Gel mit Anklang von Grüntee. Krokant und Macaron mit Tee-Füllung (wow!). Das Eis im Zentrum hatte Anklang von Tonkabohne und Schwarztee und am genialsten war der grüne Würfel - innen intensiv süße weiße Schokolade und außen ein herbes Grüntee-Matcha-Pulver.
Diese einzelnen Elemente waren derart stimmig und raffiniert - ja, für DIESEN Gang wäre der Stern definitiv verdient!
Fazit:
Der Service war unaufdringlich aber aufmerksam, die WArtezeit zwischen den Gängen genau richtig. Die Auswahl an Getränken für Antialkoholiker (für uns sehr wichtig!) war soweit in Ordnung (als Aperitif gab es eine hausgemachte Limonade und dann zum Essen verschiedene intensive Fruchtsäfte).
Die Gesamtqualität war gut und ich sehe hier definitiv eine "Reise zum Stern" - bei manchen Gerichten fehlen vielleicht noch ein paar Impulse zur Rafinesse, vor allem auch bei den Saucen.
Aber ja, das Dessert hat mich umgehauen und würde in jedem 1-Sterner perfekt glänzen!
Freunde, es ist das EINZIGE Gourmetrestaurant in Halle - wenn ihr also da seid - unbedingt hin - definitiv einen Besuch wert!
Preis: 48 Euro für 3-Gang und 56 fürs 4-Gang-Menü sind fair! Wir zahlten etwas über 200 Euro für 2x3-Gang, 1x4-Gang, diverse Säfte, Aperitiv und Wasser - Preis/Leistung passt!
Empfehlung: JA!
Wir freuen uns auf den nächsten Besuch im Herbst