Servus,
so - was lange währt wird endlich gut...? Schauen wir mal.
Kleine Vorgeschichte
Ich hatte ja hier einen ausführlichen Mehltest für den Forenkollegen @Kolo gemacht. Das war sehr spannend, denn grundsätzlich kann ich ohnehin nicht widerstehen ständig was neues zum Thema Pizzateig auszuprobieren. Selten, dass ich 2x den gleichen Teig mache. Nun, das hat den Johannes @Captain Liechtenstein auf die Idee gebracht, mir mal aus seiner Region (Allgäu) Pizzamehl zum Testen zur Verfügung zu stellen. Leichtsinnigerweise habe ich natürlich zugesagt, dann aber aus diversen Gründen es nicht mehr geschafft das zeitnah zu bewerkstellingen. Nicht, dass nicht die ein oder andere Pizza auf dem Speiseplan stand - nein, so ein Test macht echt Arbeit. Zum einen muss man ja mehrere Teige gleichzeitig machen, aber auch die Unterschiede notieren und sich schon mal überlegen wie man das alles zu Papier bzw. ins Forum bringt.
Zunächst - nochmals vielen herzlichen Dank für das Mehl und die Geduld dass es etwas länger gedauert hat! Während ich hier tippe, stehen nun die Teige gleichzeitig und warten auf weitere S+F. Zudem war der Johannes auch nicht kleinlich und hat mir 3 Sorten mit jeweils 2-3 Kilo zugesendet, so dass ich neben diesem Test hier noch später weitere Erfahrungen beisteuern kann.
Noch was vorweg
Beim letzten Test hatte ich auch versucht den Geruch von Mehl und Teig zu beschreiben. Üblicherweise bin ich im Winter immer etwas verschnupft, ich gebe mein bestes aber im Vergleich zum letzten Test habe ich da ein leichtes Handicap.
Rezept
Weitgehend halte ich mich an das Rezept vom letzten Mal, muss aber wegen der Temperaturen an den Hefemengen Änderungen vornehmen. Statt 0,05% habe ich nun auf 0,07% erhöht. Das ist immer noch verdammt wenig, die PizzApp würde viel mehr empfehlen.
62 % Hydration
2,5% Salz
0,07 % Hefe
Zubereitung ca. 2,5 h mit 3 x S+F bei RT@22°. Stockgare ca. 16h im Keller bei 12°. Stückgare dann ca. 4-5h bei RT. Eine weitere Änderung ist: Im Winter backe ich in aller Regel drinnen im Effeuno - ist es draußen kalt, muss ich ständig raus und rein, was auf Dauer ziemlich ungemütlich ist. Bei letzten Mal habe ich im Bollore mit Holz gebacken.
Mengenmäßig habe ich 500g Mehl je Sorte angesetzt, damit lässt es sich leichter rechnen. Das ergibt 3 Teiglinge, wobei ich 250g anstrebe. Es wird was Resteig übrig bleiben, mal sehen was mir damit einfällt.
Kandidaten
Es kommen die folgende Mehlsorten von Johannes zum Einsatz:
Weissachmühle - Pizzamehl
Auf dieses Mehl bin ich besonders gespannt. Es hat ca. 10% Eiweiss, also eher ein schwaches - oder anders gesagt - typisch deutsches Mehl. In der Zutatenliste steht: Weizenmehl, Weizendunst und Malzextrakt. Aha, dieses Mehl wurde gepimpt. Das ist nicht das erste deutsche "Pizzamehl" das mir als Mischung von Mehl und Dunst unterkommt. Bin gespannt wie sich der Teig morgen beim backen verhält.
Beschaffenheit Mehl
Fühlt sich extrem fein an, Tendenz zu "staubig".
Farbe
Das Mehl hat einen leicht gelblichen Farbton.
Geruch trocken
Ich hatte mir den typischen Weizenduft notiert, aber habe ich hier Vanille in der Nase? Jedenfalls nehme ich sehr angenehme Noten war.
Geruch frischer Teig
Ja, da ist es wieder - das leicht vanillige. Aber nachdem ich das feuchte Handtuch abnehme für das erste S+F abnehme: Klar, hier kommt was malziges durch. Unverkennbar.
Verarbeitung
Nun, das Mehl nimmt das Wasser gut auf, der Großsteil ließ sich im ersten Durchgang gut einarbeiten. Es neigt dazu etwas klebrig zu sein, aber das beunruhigt mich nicht. Leichte Klumpenbildung. Beim ersten S+F baut es spürbar Spannung auf, beim zweiten fühlt sich der Teig schon sehr geschmeidig an. Die Klümpchen sind nun weg, es klebt auch nix mehr. Nach dem 2. S+F alles glatt und ein recht fester Teig.
Meine Erwartungen
Puh, sehr schwierig einzuschätzen. Ich tippe auf relativ gute Verarbeitung und einer guten Bräunung - aber vermutlich kein typisches "Leoparding". Wenn es anders ist, würde mich das freuen.
Teig vor dem S+F
Hier beim 2. S+F
Denke man sieht gut, dass hier eben auch größere Partikel vorhanden sind, das dürfte der Dunstanteil sein.
In Form gebracht.
Rustikales Pizzamehl "Von Hier" - Biomehl
Ein weiteres spannendes Mehl - aber ein Pizzamehl? Egal, als erstes habe ich mal die BMG Nummer 7637374 auf der Packung angegebenen Seite recherchiert. So erfährt man, woher das Mehl genau kommt (habe ich euch oben verlinkt). Es handelt sich also um die Engelhardmühle, einer reinen Biomühle. Nun, das Etikett sagt: 12% Eiweiß, aber es handelt sich um Weizenmehl 1050. Nun, das ist eigentlich ein typisches Brotmehl und erklärt auch den etwas höheren Eiweissgehalt. In den Randschichten des Korns ist mehr davon enthalten.
Beschaffenheit Mehl
Deutlich gröber, die aus den Randschichten dunklen Partikel sind deutlich sichtbar.
Farbe
Gelb-bräunlich, unterscheide sich stark von den anderen Mehlsorten.
Geruch trocken
Intensiver Weizenduft.
Geruch frischer Teig
Zunächst ein leicht säuerlicher, grasiger Geruch - der Teig riecht viel intensiver als alle anderen.
Verarbeitung
Nun, das Mehl nimmt das Wasser sofort auf und es ensteht ein homogener Teig. Allerdings merkt man schon, dass es sehr dehnbar ist und nach dem ersten S+F eher zum reißen tendiert. Gefühlt ist das auch nach dem 2. S+F nicht viel besser. Auch beim 3. mal ausziehen reiße ich ein Loch rein. Ich merke mir mal vor, dass ich hier vorsichtig agieren muss.
Meine Erwartungen
Meine bisheriger Eindruck ist: Es ist ein "normales" 1050er Brotmehl, das als "rustikales Pizzamehl" verkauft wird. Klar, man kann mit jedem Mehl eine Pizza backen. Ich werde es entsprechend für herzhafte Beläge verwenden. Auf alle Fälle gibt es eine mit Schmand, kalt geräuchertem Schinken, Zwiebel und Kren. Das passt sicher wie die Faust auf's Auge. Aber für eine Marherita vermute ich wird es nicht passen. Der Johannes hat schon angedeutet, dass er das Mehl eher zur Beimischung verwendet.
Teig vor dem 1. S+F
2. S+F - man sieht schon, dass dieses Mehl hier nicht so schön elastisch daherkommt.
...beim 3. S+F wird das nicht besser
Deutlich dunkler als der Teig mit den anderen Mehlsorten.
Friesinger Pizzamehl - der "blaue Sack"
Nein, keine Angst, das ist nicht die wöchtentliche Kokslieferung! Aber der Johannes hat aus Mangel an Alternativen gleich zur 10 kg Packung gegriffen. Ein Teil davon ist beim mir gelandet und soll quasi die Referenz als "Allerweltsmehl" darstellen. Für mich ist das spannend, weil ich es schon viele Jahre nicht mehr verwendet habe. Ich habe es eigentlich als sehr "durstiges" Mehl in Erinnerung und bin gespannt wie es sich schlägt. Was man wissen muss: Die Friesinger Mühle ist jetzt im Gegensatz zu den beiden anderen Mühlen ein richtig großer Industriebetrieb. Man darf hier also ein Produkt erwarten, das über eine konstante Qualtiät verfügt. Von dem her ist es in diesem Test geradezu ideal. Mit 12% Eiweiss als Tipo 00 haben wir es hier mit einem sehr typischen Pizzamehl zu tun - aber halt nix italienisches sondern aus Deutschland.
Beschaffenheit Mehl
Hier haben wir wieder so ein Mehl, das eher "klumpig" daherkommt und nicht so fein ist wie andere Mehlsorten.
Farbe
gelblich
Geruch trocken
schwacher Weizenduft, keine besonderen Aromen wahrnehmbar.
Geruch frischer Teig
Im nassen Zustand riecht der Teig angenehm mild, ich kann jetzt aber nichts ausgeprägtes wahrnehmen.
Verarbeitung
Wasseraufnahme ist zuächst sehr gut, aber von allen Mehlsorten klebt es mir auffallend an den Händen. Teig ist nach dem mischen alles andere als homogen und neigt eher zur Klumpenbildung. Das gibt sich nach dem ersten S+F und ist nach dem zweiten S+F weg. Nach dem dritten S+F ist es immer noch sehr dehnbar, in etwa so wie das Mehl der Weissachmühle. Ich hätte darauf getippt, dass es deutlich mehr Spannung hat. Aber die Unterschiede sind zumindest bis jetzt gar nicht so groß.
Meine Erwartungen
Lang, lang ist es her - keine Ahnung. Vermutlich wird es am ehesten möglich sein, eine Napolitana mit Leoparding zu backen. Ich lasse mich überraschen.
Vor dem 1. S+F, noch relativ unstrukturiert.
2. S+F - Teig ist sehr denhnbar, die Struktur aber nun schon viel besser.
Auch hier - schaut alles schon gut aus.
Rinforzata - Molino Grossi
So, drei Sorten a 3 Teiglinge ergibt 9 Pizzen. Reicht das für 6 hungrige Leute? Meine Frau meint nein: Ich solle eine mehr backen, was übrig bleibt soll unser frisch ausgezogener Sohn dann als eiserne Reserve mitnehmen. Das passt mir überhaupt nicht ins Konzept, also mache ich einfach einen weiteren Test mit einem 4. Teig und gleichen Mengen. Dann muss mein Sohn halt eine Woche Pizza essen...
Bei der Mühle kaufe ich schon seit längerem Mehl im Italienurlaub. Ich wollte unbedingt regionales Mehl kaufen und bin dann mal auf die Mühle gestossen. Das zwar auch immer mit etwas Aufwand verbunden, aber mir wurde versichert, dass alles regional aus der Emilia Romagna kommt und auch ohne irgendwelche Zusätze auskommt. Im letzten Jahr hat den Einkauf meine Tochter @CarinasCorner übernommen. Jedenfalls liebe ich das Mehl, es ist abseits vom Mainstream und auch wenn es nicht die Eigenschaften so manches Turbomehls hat: Es lässt sich super verarbeiten und ist geschmacklich eine Wucht.
Das Rinforzata ist ein Tipo 0 und kommt mit einem W-Wert von 200 daher bei 11% Eiweiß. Also eher ein schwaches Mehl, welches gut in den Vergleich passt und rein von den Eckdaten zwischen den anderen Sorten einreiht.
Beschaffenheit Mehl
Auch eher "kompakt" und etwas "griffiger", irgendwo zwischen dem Mehl der Weissacher Mühle und dem der Friesinger.
Farbe
weiß - gelblich.
Geruch trocken
Es wurde ja im Sommer schon geliefert, leider ist der sonst intensive Weizengeruch schon sehr schwach. Wird Zeit, dass es verwendet wird.
Geruch frischer Teig
Im nassen Zustand umspielt meine Nase ein angenehm milder und auch intensiver Geruch. Freut mich, dass die lange Lagerzeit nicht gänzlich zu Aromenverlust geführt hat (Juli 2021).
Verarbeitung
Meine Güte - ich habe das Mehl ganz anders in Erinnerung. Seit wann ist das so durstig? Ich habe Mühe, das Mehl in das Wasser einzuarbeiten. Damit die anderen Teige nicht zu lange stehen höhre ich einfach mal auf und lasse den Teig so stehen. Auffällig: Das Gluten ist jetzt im ersten Durchgang schon deutlich ausgeprägt. Nachdem ich alle anderen Teige bearbeitet habe, fange ich beim Grossi wieder an - ein bisschen noch vermengen, jetzt passt es. Auch beim Friesinger und dem Weissacher Mehl mache ich das, dort sind auch noch ein paar Mehlnester drin gewesen. Auffällig ist auch, dass es beim S+F das widerspenstigeste Mehl von allen ist - es zieht sich wieder zusammen. Das war bei keinem anderen Mehl so.
Meine Erwartungen
Tja, ich tipp mal drauf, dass die beste Optik von allen Mehlsorten hat. Typischen Leoparding sollte sich einstellen. Normalerweise verwende ich das Mehl eher bei niedrig hydrierten Pizzen wenn es um "Knusperpizzen" geht.
Großes Fragezeichen...???
Ja, ich stelle mir die Frage: Ist es wirklich das Rinforzata? Oder haben wir bei 2 Säcken was vertauscht? Leider ist bei der Mühle nie das drin, was draufsteht, man hat das Gefühl dass hier eher das Mehl in die Säcke abgefüllt werden, die gerade da sind. Oder wurde was falsch verstanden? Mir kommt es etwasspanisch italienisch vor, dass sich ein Mehl mit 11% Eiweissgehalt so von den anderen abhebt. Möglicherweise ist es doch das Rossa forte? Oder ein ganz anderes? Aber das hatte ich ja auch das Rossa forte im Einsatz und mir wäre nicht aufgefallen, dass hier was nicht passt. Mal schauen, bleibt spannend.
Vor dem ersten S+F - im Vergleich zu den anderen Mehlsorten schon jetzt ein ziemlich gutes Glutengerüst.
2. S+F - relativ wiederspenstig.
Sehr geschmeidig - der Teig ist auch auffallend heller als die anderen Mehlsorten.
so - was lange währt wird endlich gut...? Schauen wir mal.
Kleine Vorgeschichte
Ich hatte ja hier einen ausführlichen Mehltest für den Forenkollegen @Kolo gemacht. Das war sehr spannend, denn grundsätzlich kann ich ohnehin nicht widerstehen ständig was neues zum Thema Pizzateig auszuprobieren. Selten, dass ich 2x den gleichen Teig mache. Nun, das hat den Johannes @Captain Liechtenstein auf die Idee gebracht, mir mal aus seiner Region (Allgäu) Pizzamehl zum Testen zur Verfügung zu stellen. Leichtsinnigerweise habe ich natürlich zugesagt, dann aber aus diversen Gründen es nicht mehr geschafft das zeitnah zu bewerkstellingen. Nicht, dass nicht die ein oder andere Pizza auf dem Speiseplan stand - nein, so ein Test macht echt Arbeit. Zum einen muss man ja mehrere Teige gleichzeitig machen, aber auch die Unterschiede notieren und sich schon mal überlegen wie man das alles zu Papier bzw. ins Forum bringt.
Zunächst - nochmals vielen herzlichen Dank für das Mehl und die Geduld dass es etwas länger gedauert hat! Während ich hier tippe, stehen nun die Teige gleichzeitig und warten auf weitere S+F. Zudem war der Johannes auch nicht kleinlich und hat mir 3 Sorten mit jeweils 2-3 Kilo zugesendet, so dass ich neben diesem Test hier noch später weitere Erfahrungen beisteuern kann.
Noch was vorweg
Beim letzten Test hatte ich auch versucht den Geruch von Mehl und Teig zu beschreiben. Üblicherweise bin ich im Winter immer etwas verschnupft, ich gebe mein bestes aber im Vergleich zum letzten Test habe ich da ein leichtes Handicap.
Rezept
Weitgehend halte ich mich an das Rezept vom letzten Mal, muss aber wegen der Temperaturen an den Hefemengen Änderungen vornehmen. Statt 0,05% habe ich nun auf 0,07% erhöht. Das ist immer noch verdammt wenig, die PizzApp würde viel mehr empfehlen.
62 % Hydration
2,5% Salz
0,07 % Hefe
Zubereitung ca. 2,5 h mit 3 x S+F bei RT@22°. Stockgare ca. 16h im Keller bei 12°. Stückgare dann ca. 4-5h bei RT. Eine weitere Änderung ist: Im Winter backe ich in aller Regel drinnen im Effeuno - ist es draußen kalt, muss ich ständig raus und rein, was auf Dauer ziemlich ungemütlich ist. Bei letzten Mal habe ich im Bollore mit Holz gebacken.
Mengenmäßig habe ich 500g Mehl je Sorte angesetzt, damit lässt es sich leichter rechnen. Das ergibt 3 Teiglinge, wobei ich 250g anstrebe. Es wird was Resteig übrig bleiben, mal sehen was mir damit einfällt.
Kandidaten
Es kommen die folgende Mehlsorten von Johannes zum Einsatz:
Weissachmühle - Pizzamehl
Auf dieses Mehl bin ich besonders gespannt. Es hat ca. 10% Eiweiss, also eher ein schwaches - oder anders gesagt - typisch deutsches Mehl. In der Zutatenliste steht: Weizenmehl, Weizendunst und Malzextrakt. Aha, dieses Mehl wurde gepimpt. Das ist nicht das erste deutsche "Pizzamehl" das mir als Mischung von Mehl und Dunst unterkommt. Bin gespannt wie sich der Teig morgen beim backen verhält.
Beschaffenheit Mehl
Fühlt sich extrem fein an, Tendenz zu "staubig".
Farbe
Das Mehl hat einen leicht gelblichen Farbton.
Geruch trocken
Ich hatte mir den typischen Weizenduft notiert, aber habe ich hier Vanille in der Nase? Jedenfalls nehme ich sehr angenehme Noten war.
Geruch frischer Teig
Ja, da ist es wieder - das leicht vanillige. Aber nachdem ich das feuchte Handtuch abnehme für das erste S+F abnehme: Klar, hier kommt was malziges durch. Unverkennbar.
Verarbeitung
Nun, das Mehl nimmt das Wasser gut auf, der Großsteil ließ sich im ersten Durchgang gut einarbeiten. Es neigt dazu etwas klebrig zu sein, aber das beunruhigt mich nicht. Leichte Klumpenbildung. Beim ersten S+F baut es spürbar Spannung auf, beim zweiten fühlt sich der Teig schon sehr geschmeidig an. Die Klümpchen sind nun weg, es klebt auch nix mehr. Nach dem 2. S+F alles glatt und ein recht fester Teig.
Meine Erwartungen
Puh, sehr schwierig einzuschätzen. Ich tippe auf relativ gute Verarbeitung und einer guten Bräunung - aber vermutlich kein typisches "Leoparding". Wenn es anders ist, würde mich das freuen.
Teig vor dem S+F
Hier beim 2. S+F
Denke man sieht gut, dass hier eben auch größere Partikel vorhanden sind, das dürfte der Dunstanteil sein.
In Form gebracht.
Rustikales Pizzamehl "Von Hier" - Biomehl
Ein weiteres spannendes Mehl - aber ein Pizzamehl? Egal, als erstes habe ich mal die BMG Nummer 7637374 auf der Packung angegebenen Seite recherchiert. So erfährt man, woher das Mehl genau kommt (habe ich euch oben verlinkt). Es handelt sich also um die Engelhardmühle, einer reinen Biomühle. Nun, das Etikett sagt: 12% Eiweiß, aber es handelt sich um Weizenmehl 1050. Nun, das ist eigentlich ein typisches Brotmehl und erklärt auch den etwas höheren Eiweissgehalt. In den Randschichten des Korns ist mehr davon enthalten.
Beschaffenheit Mehl
Deutlich gröber, die aus den Randschichten dunklen Partikel sind deutlich sichtbar.
Farbe
Gelb-bräunlich, unterscheide sich stark von den anderen Mehlsorten.
Geruch trocken
Intensiver Weizenduft.
Geruch frischer Teig
Zunächst ein leicht säuerlicher, grasiger Geruch - der Teig riecht viel intensiver als alle anderen.
Verarbeitung
Nun, das Mehl nimmt das Wasser sofort auf und es ensteht ein homogener Teig. Allerdings merkt man schon, dass es sehr dehnbar ist und nach dem ersten S+F eher zum reißen tendiert. Gefühlt ist das auch nach dem 2. S+F nicht viel besser. Auch beim 3. mal ausziehen reiße ich ein Loch rein. Ich merke mir mal vor, dass ich hier vorsichtig agieren muss.
Meine Erwartungen
Meine bisheriger Eindruck ist: Es ist ein "normales" 1050er Brotmehl, das als "rustikales Pizzamehl" verkauft wird. Klar, man kann mit jedem Mehl eine Pizza backen. Ich werde es entsprechend für herzhafte Beläge verwenden. Auf alle Fälle gibt es eine mit Schmand, kalt geräuchertem Schinken, Zwiebel und Kren. Das passt sicher wie die Faust auf's Auge. Aber für eine Marherita vermute ich wird es nicht passen. Der Johannes hat schon angedeutet, dass er das Mehl eher zur Beimischung verwendet.
Teig vor dem 1. S+F
2. S+F - man sieht schon, dass dieses Mehl hier nicht so schön elastisch daherkommt.
...beim 3. S+F wird das nicht besser
Deutlich dunkler als der Teig mit den anderen Mehlsorten.
Friesinger Pizzamehl - der "blaue Sack"
Nein, keine Angst, das ist nicht die wöchtentliche Kokslieferung! Aber der Johannes hat aus Mangel an Alternativen gleich zur 10 kg Packung gegriffen. Ein Teil davon ist beim mir gelandet und soll quasi die Referenz als "Allerweltsmehl" darstellen. Für mich ist das spannend, weil ich es schon viele Jahre nicht mehr verwendet habe. Ich habe es eigentlich als sehr "durstiges" Mehl in Erinnerung und bin gespannt wie es sich schlägt. Was man wissen muss: Die Friesinger Mühle ist jetzt im Gegensatz zu den beiden anderen Mühlen ein richtig großer Industriebetrieb. Man darf hier also ein Produkt erwarten, das über eine konstante Qualtiät verfügt. Von dem her ist es in diesem Test geradezu ideal. Mit 12% Eiweiss als Tipo 00 haben wir es hier mit einem sehr typischen Pizzamehl zu tun - aber halt nix italienisches sondern aus Deutschland.
Beschaffenheit Mehl
Hier haben wir wieder so ein Mehl, das eher "klumpig" daherkommt und nicht so fein ist wie andere Mehlsorten.
Farbe
gelblich
Geruch trocken
schwacher Weizenduft, keine besonderen Aromen wahrnehmbar.
Geruch frischer Teig
Im nassen Zustand riecht der Teig angenehm mild, ich kann jetzt aber nichts ausgeprägtes wahrnehmen.
Verarbeitung
Wasseraufnahme ist zuächst sehr gut, aber von allen Mehlsorten klebt es mir auffallend an den Händen. Teig ist nach dem mischen alles andere als homogen und neigt eher zur Klumpenbildung. Das gibt sich nach dem ersten S+F und ist nach dem zweiten S+F weg. Nach dem dritten S+F ist es immer noch sehr dehnbar, in etwa so wie das Mehl der Weissachmühle. Ich hätte darauf getippt, dass es deutlich mehr Spannung hat. Aber die Unterschiede sind zumindest bis jetzt gar nicht so groß.
Meine Erwartungen
Lang, lang ist es her - keine Ahnung. Vermutlich wird es am ehesten möglich sein, eine Napolitana mit Leoparding zu backen. Ich lasse mich überraschen.
Vor dem 1. S+F, noch relativ unstrukturiert.
2. S+F - Teig ist sehr denhnbar, die Struktur aber nun schon viel besser.
Auch hier - schaut alles schon gut aus.
Rinforzata - Molino Grossi
So, drei Sorten a 3 Teiglinge ergibt 9 Pizzen. Reicht das für 6 hungrige Leute? Meine Frau meint nein: Ich solle eine mehr backen, was übrig bleibt soll unser frisch ausgezogener Sohn dann als eiserne Reserve mitnehmen. Das passt mir überhaupt nicht ins Konzept, also mache ich einfach einen weiteren Test mit einem 4. Teig und gleichen Mengen. Dann muss mein Sohn halt eine Woche Pizza essen...
Bei der Mühle kaufe ich schon seit längerem Mehl im Italienurlaub. Ich wollte unbedingt regionales Mehl kaufen und bin dann mal auf die Mühle gestossen. Das zwar auch immer mit etwas Aufwand verbunden, aber mir wurde versichert, dass alles regional aus der Emilia Romagna kommt und auch ohne irgendwelche Zusätze auskommt. Im letzten Jahr hat den Einkauf meine Tochter @CarinasCorner übernommen. Jedenfalls liebe ich das Mehl, es ist abseits vom Mainstream und auch wenn es nicht die Eigenschaften so manches Turbomehls hat: Es lässt sich super verarbeiten und ist geschmacklich eine Wucht.
Das Rinforzata ist ein Tipo 0 und kommt mit einem W-Wert von 200 daher bei 11% Eiweiß. Also eher ein schwaches Mehl, welches gut in den Vergleich passt und rein von den Eckdaten zwischen den anderen Sorten einreiht.
Beschaffenheit Mehl
Auch eher "kompakt" und etwas "griffiger", irgendwo zwischen dem Mehl der Weissacher Mühle und dem der Friesinger.
Farbe
weiß - gelblich.
Geruch trocken
Es wurde ja im Sommer schon geliefert, leider ist der sonst intensive Weizengeruch schon sehr schwach. Wird Zeit, dass es verwendet wird.
Geruch frischer Teig
Im nassen Zustand umspielt meine Nase ein angenehm milder und auch intensiver Geruch. Freut mich, dass die lange Lagerzeit nicht gänzlich zu Aromenverlust geführt hat (Juli 2021).
Verarbeitung
Meine Güte - ich habe das Mehl ganz anders in Erinnerung. Seit wann ist das so durstig? Ich habe Mühe, das Mehl in das Wasser einzuarbeiten. Damit die anderen Teige nicht zu lange stehen höhre ich einfach mal auf und lasse den Teig so stehen. Auffällig: Das Gluten ist jetzt im ersten Durchgang schon deutlich ausgeprägt. Nachdem ich alle anderen Teige bearbeitet habe, fange ich beim Grossi wieder an - ein bisschen noch vermengen, jetzt passt es. Auch beim Friesinger und dem Weissacher Mehl mache ich das, dort sind auch noch ein paar Mehlnester drin gewesen. Auffällig ist auch, dass es beim S+F das widerspenstigeste Mehl von allen ist - es zieht sich wieder zusammen. Das war bei keinem anderen Mehl so.
Meine Erwartungen
Tja, ich tipp mal drauf, dass die beste Optik von allen Mehlsorten hat. Typischen Leoparding sollte sich einstellen. Normalerweise verwende ich das Mehl eher bei niedrig hydrierten Pizzen wenn es um "Knusperpizzen" geht.
Großes Fragezeichen...???
Ja, ich stelle mir die Frage: Ist es wirklich das Rinforzata? Oder haben wir bei 2 Säcken was vertauscht? Leider ist bei der Mühle nie das drin, was draufsteht, man hat das Gefühl dass hier eher das Mehl in die Säcke abgefüllt werden, die gerade da sind. Oder wurde was falsch verstanden? Mir kommt es etwas
Vor dem ersten S+F - im Vergleich zu den anderen Mehlsorten schon jetzt ein ziemlich gutes Glutengerüst.
2. S+F - relativ wiederspenstig.
Sehr geschmeidig - der Teig ist auch auffallend heller als die anderen Mehlsorten.