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Mein erstes Miso

Dres_DE

Vegetarier
- also ob es was wird weiss ich ja erst nach der Fermentationsphase

Guten Morgen

Also - mein Zitronen Koji ist fertig! Statt 48h brauchte ich allerdings 60h - wobei das unter Umständen etwas zu viel war.... da ich schlief, konnte ich da eh nicht eingreifen, zudem ist beim aspergillus luchuensis mehr Zeit gut, da es noch mehr Zitrusnoten hervorbringt. Gestern morgen ein Stück probiert (war schon komisch etwas "Verschimmeltes" in den Mund zu nehmen) und ich war mehr als erstaunt. Das Aroma von Zitrone und Frische war einmalig!

Einen Fehler beging ich jedoch - ich legte dem Temperatursensor nicht in den Reis, sondern zwischen meine beiden GN1/2 Behälter. Ich habe die Kraft der exothermen Reaktion überschätzt - daher kann es sein, dass mein Inkubator zu warm war, machte aber nichts, da das Koji wunderbar geschmeckt hat! Nächstes Mal lege in den Sensor direkt in den Reis.... Tja.

Gestern Abend wurden dann Sojabohnen im Druckkochtopf erhitzt, mit dem Zauberstab zerkleinert und mit dem Reis vermengt. In ca 1 Jahr sehe ich dann, wie mein Zitronen-Miso schmeckt :)

Der Hergang war eine Mischung aus dem, was ich gelesen hatte:

Styroporbox - von unten nach oben: Heizmatte (elektrisch) - Abstandsgitter (Ikea) - Auflaufform mit Rost (gefüllt mit etwas Wasser) - GN1/2 für den Reis - einige Muslin Lappen zum Einwickeln und ein Steuerelement für die Wärme und eine Auqariumpumpe für die Luftzufuhr.
500gr Reis gewaschen, 12h eingeweicht, 40min gedämpft, abkühlen lassen, mit den Sporen geimpft, abgedeckt in die Inkubationskammer. Den Sensor nicht IN den Reis gelegt, sondern oben rauf.... nun ja, Lesson learned!
Nach 12h gewendet, nach weiteren 12h erneut. Das erneut gemacht und bei Stunde 48 sah das schon ganz fest aus, aber ich war im Kopf verwirrt, weil die Temperatur konstant bei 33 Grad war.... es wurde und wurde nicht wärmer.... da die Sporen seit einem halben Jahr abgelaufen waren, hatte ich Angst, dass es daran lag. Im Kopf hatte ich das Projekt begraben, war aber beim Aufräumen am nächsten Morgen über den festen Teppich überrascht.
Vielleicht war der Reis etwas zu weit - die Sporen flogen beim Berühren rum, aber der Geschmack war klasse. Es hatten sich keine Bitternoten eingestellt, kein andersfarbiger Schimmel....

Daher am Abend dann die Sojabohnen mit dem Koji vermengt und nun stehen 2 Gläser "pre-Miso" im dunklen für ca. 1 Jahr :)

Ein paar (wenige) Bilder:
Der gewaschene und gewässerte Reis (Rundkornreis - japanisch)
20201203_182943.jpg


Das etwas überreife aber sehr leckere Koji
20201206_110149.jpg


Meine beiden Miso-Versuche:
20201207_070838.jpg


Nun geht es an die "weizenfreie" und normale Soja-Sosse :)
 
@Dres_DE
Ich hatte vor das Miso mal im Vakuum zu Machen und habe daher mit dem author von Koji almechy mal geschrieben er hatte mir gesagt das Miso Sauerstoff wohl bei der Fermentation benötigt.

im Noma Buch wird auch das Miso mit einem Stofftuch nur abgedeckt .

oder Siehe


Gibt auch mal was zu sehen das welche glasichtfolie darauf spannen . Ob da noch so viel Luft daran kommt ist auch die Frage, aber alle legen zumindest ein Gewicht auf das Miso.
 
@Firechef @DarkRoast

Ich habe mich auch kurz mit der Autorin vom Miso (Frau Claudia Zaltenbach) in Verbindung gesetzt....

hier Ihre Antwort:
Hallo Andreas,
vielen Dank für Deine (ich hoffe, das ist in Ordnung) Mail. Also
grundsätzlich ist die Fermentation bei Miso eine anaerobe Fermentation, d.h.
sie braucht keine Luft. Ich habe auch die besten Erfahrungen damit gemacht,
wenn das Glas luftdicht verschlossen war. Andererseits, es tut nicht weh,
wenn es nicht so ist. Das ist etwas kurios. Selbst durch die Holzfässer fand
ja ursprünglich ein Austausch mit der Umgebung statt. In Korea wird das
Daenjang mehr oder weniger nur "abgedeckt" aber nicht verschlossen
hergestellt. Ich habe die Erfahrung gemacht, lasse ich ein Minimum an Luft
zu, dann bekomme ich ein eher trockenes Miso. Verschließe ich es komplett,
dann agiert es trotzdem, denn rein grundsätzlich ist die Luft nicht
notwendig. Lässt man dem Miso ein bisschen "Luft" können noch verschiedene
Hefen zur Fermentation beitragen, die meist eh schon im Getreide enthalten
sind. Es wird auch in Japan nie so praktiziert, dass man ein Miso komplett
abschottet. Einmal den Deckel aufgemacht und schon ist ein Austausch mit
allem was uns umschwirrt da. Ich persönlich mache das genauso. Das sollte
man auch nicht zu streng sehen. Ich rate zum luftdichten Verschließen, aber
allein durch Proben und weil selbst eine Frischhaltefolie ein Minimum an
Austausch mit der Umgebung zulässt, ist es gar nicht möglich einen komplett
anaeroben Zustand herzustellen. Viel eher kann es passieren, dass man das
Salz zu sparsam dosiert und sich dann Schimmel ausbreitet.
Ich wünsche Dir jedenfalls gutes Gelingen. Miso ist was Tolles!

Herzliche Grüße
Claudia

Ich habe nun meine Gläser verschlossen.... und ich werde es einmal die Woche "entlüften"....
 
Was genau ist denn die Expertise dieser Frau Zaltenbach?

Eine anaerobe und eine aerobe Fermentation von Miso sind zwei Paar Schuhe mit unterschiedlichen Endprodukten. Und um das zu wissen, muß man noch nicht einmal Mikrobiologie studiert haben*). Die "klassische" Herstellung von Miso - nachzulesen bei Shurtleff & A. Aoyagi: "The Book of Miso" - ist eindeutig aerob.


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*) Und, ja, ich weiß, daß das einigermaßen präpotent klingt...
 
Oh man - ich wollte hier keinen Krieg anzetteln :) Ich werde mich dann mal einlesen... der Noma Guide geht da nicht tief genug in die Materie.... Harold McGee's Meisterwerk ebenfalls nicht

Nun schwanke ich zwischen "The book of Miso" und dem "Koji Alchemy".... @DarkRoast ....
 
Oh man - ich wollte hier keinen Krieg anzetteln :)
Hast du ja auch nicht. Ich weiß auch nicht wirklich, ob - bzw. inwieweit es auf dieses Buch tatsächlich zutrifft, aber mir sind in letzter Zeit so viele Bücher untergekommen, in denen die Fachkenntnis der Autoren deutlich zu wünschen übrig läßt. Insbesondere wenn es um physikalische/chemische/mikrobiologische Grundlagen geht.

Nun schwanke ich zwischen "The book of Miso" und dem "Koji Alchemy".... @DarkRoast ....
Meine Empfehlung wäre Koji-Alchemy - zuerst. Nicht nur weil es moderner ist, sondern auch weil darin wirklich viele Zusammenhänge gut erklärt sind. Ich wünschte so ein Buch hätte es gegeben, als ich vor ein paar Jahren begonnen habe, mich mit Fermentation auseinander zu setzen.
 
Oh man - ich wollte hier keinen Krieg anzetteln :) Ich werde mich dann mal einlesen... der Noma Guide geht da nicht tief genug in die Materie.... Harold McGee's Meisterwerk ebenfalls nicht

Nun schwanke ich zwischen "The book of Miso" und dem "Koji Alchemy".... @DarkRoast ....
Unbedingt Koji almechy das Buch ist super.

Das Book of Miso habe ich mir auch geholt aber finde das nicht ganz so gut.

Auch ganz nett ist von Shockey, Miso -Tempeh -natto. Das lohnt sich auch noch.
 
So - seit heute liegt das Buch hier!

Zudem PerlgraupenZitrus-Koji in der Mache.

Shio Koji nach Noma angefertigt und einen Soja-Sossen Ansatz - wobei ich nicht weiss, ob der was wird.... Hat hier jemand schon Soja Sosse hinter sich? Im Blog stand was von "Aktivität" im Glas - wobei ich mich frage, wie das bei 15% Salzlake gehen soll.... Nun ja, das Teil ist erst 2 Tage alt ;) Ich muss dem ganzen wohl Zeit geben....

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Dres
 
So - seit heute liegt das Buch hier!

Zudem PerlgraupenZitrus-Koji in der Mache.

Shio Koji nach Noma angefertigt und einen Soja-Sossen Ansatz - wobei ich nicht weiss, ob der was wird.... Hat hier jemand schon Soja Sosse hinter sich? Im Blog stand was von "Aktivität" im Glas - wobei ich mich frage, wie das bei 15% Salzlake gehen soll.... Nun ja, das Teil ist erst 2 Tage alt ;) Ich muss dem ganzen wohl Zeit geben....

Anhang anzeigen 2389683Anhang anzeigen 2389686

Dres
Habe mir da auch schwer getan, vor allem mit der Temperatur beim Koji da dieser heizt ohne Ende.
Kann die nur sagen das bei mir die Bohnen. Noch mehr mit Pilz überzogen waren.

Die Ladung habe ich im September gemacht
Und sieht so aus:

ich hatte zwischen rein sogar noch mal 15% lake zugegeben.
Riecht leicht süßlich .

ich rühre jetzt einmal die Woche Bochum ansonsten habe ich die ersten 7 Wochen das täglich gemacht. Hier gibts unterschiedliche Angaben.

ob ich jetzt auf den richtigen Weg bin , keine Ahnung aber es riecht gut, kein Schimmel oder sowas zu sehen. Geschmack ist aber weit weg von Sojasauce

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@Firechef - ich suchte noch auf YT Hilfe - dort fand ich ein Video, wo die Bohne / der Weizen komplett weiss waren... tja. Aber laut der Anleitung vom fermentationculture sollten die Bohnen bei zu grosser Hitze in die Lake - getan.... seither wird einmal am Tag gerührt.... viel tut sich da nicht. Ein leichter "Zisch" kommt beim Öffnen, aber viel ist da noch nicht.
Es riecht auch süsslich, aber da fehlt noch alles :)

Das Shio Koji stinkt fast schon... ist ein grauer Brei.... soll wohl auch so sein. Ich wollte es noch etwas fermentieren lassen, ehe ich es verwende. Ich hatte da an Hähnchenbrustfilet oder Schnitzel gedacht, aber weiter kam ich bisher nicht.....

Aber ich bin echt fasziniert von dem Projekt. Meine Hauptfrage: WER hatte die Idee, sich etwas Verschimmeltes in den Mund nehmen.... oder aber es mit Soja-Bohnen und Salzwasser fermentieren zu lassen. Klar, das mit dem Salz usw kann durchaus durch Wissenschaft kommen, aber ich bin wirklich erstaunt von der Entwicklung.

Das Alchemy Buch ist klasse - ich befinde mich noch in der Aufwärmphase, wo mir der "Mund" wässrig geschrieben wird mit alldem, was mich erwartet :)

Frage: Habt ihr Lust ein paar Sporen zu tauschen? Ich hätte die a. luchuensis - und suche selbst den a. oryzae - wollte mir den nicht extra bestellen. Ich wollte demnächst selbst Sporen herstellen - gucken, ob es funktioniert. Würde aber ein paar 0.x Gramm versenden können....
 
In addition:

Habe letzte Woche dieses Teil hier bekommen - für den ersten Tag! Ich hoffe, dass es bei der Luftfeuchtigkeit hilft.... wollte das Wasser aus der Bain Marie vernebeln und einmal nachfüllen..... für das kleine Geld kann ich hoffentlich nicht viel falsch machen....

Ich werde berichten.
 
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