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Meine Experimente einen guten Bathtub-Gin herzustellen.

Leute, Gin wird in der Regel 2 x gebrannt in zwei Brennblasen. Entweder im "Direct infusion Verfahren" (der reine Alkohol wird mitsamt aller Botenticals erhitzt)...der leichte Alkohol steigt auf, der schwere Alkohol sinkt auf den Boden der Brennblase. Wird durch die Kühlschlange geleitet und ein zweites Mal destilliert. Das zweite Verfahren ist das "Vapour infusion Verfahren" - hier wird der reine Alkohol erhitzt und der leichte Alkohol steigt auf und "wandert" durch einen Korb, der mit den Botenticals befüllt ist. Dann sinkt das Destillat ebenfalls durch die Kühlschlange ab und wird ein zweites Mal destilliert. So hat man ein sehr kräftiges Destillat und beim "Vapour infusion Verfahren ein mildes. So z.B. stellt Hendrick's seinen Gin her, Rosenwasser Essenz der bulgarischen Rose und Gurkenwasser Essenz aus den Niederlanden hinzu...selbstverständlich auf Trinkstärke verdünnt wird er abgefüllt.
Wunderbar ist die Ginherstellung bei Bombay Sapphire in Whitchurch nahe London zu erleben.
Meine Frau (Hauptberuflich Gin, Rum und Whisky Ambassador) legt gern Ingwer in Vodka ein...trotzdem ist es noch lange kein Gin.
Gruß
 
Wer lesen kann ist klar im Vorteil 😣
 
Wer lesen kann ist klar im Vorteil 😣
Lesen ist eine Sache, Gelesenes verstehen eine andere.

@Kruxx

Aus dem o.a. Link (Amtsblatt der EU) gilt als Gin:
20. Gin

a) Gin ist eine Spirituose mit Wacholder, die durch Aromatisieren von Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs mit Wacholderbeeren (Juniperus communis L.) hergestellt wird.
b) Der Mindestalkoholgehalt von Gin beträgt 37,5 % vol.
c) Bei der Herstellung von Gin dürfen nur Aromastoffe oder Aromaextrakte oder beides verwendet werden, wobei der Geschmack nach Wacholder vorherrschend bleiben muss.

Und da wir uns jetzt - hoffentlich - einig sind, daß Bathtub Gins - wie sie hier vorgestellt wurden - sehr wohl in die Kategorie Gin fallen, können wir hier also guten Gewissens weitermachen... ;)
 
Und wieder mal ein (neuer) User, der gleich in diversen Themen rumflamed 😕
 
Habe auch gerade mal geschaut. Noch nichts auf den Rost gebracht,
aber in jedem Thema provozierend unterwegs. Egal, ob es um Hunde,
Grillkohle oder Getränke geht. Vielleicht hat er zuviel Zeit oder der
Ambassador zuhause bringt mehr Getränke mit heim, als gut für ihn
sind. :hmmmm:
 
Der KiNoBi steht seit einiger Zeit auf der Liste meiner Lieblingsgins ganz weit oben. Seit ein paar Monaten versuche ich nun, die Aromenstruktur dieses Gins nachzubauen. Bisher nur als Bathtub Gin, aber ich schließe nicht aus, daß ich es demnächst auch mit einer Destillation versuche.

Die Kyoto Distillery macht ja kein Geheimnis aus den verwendeten Zutaten: https://kyotodistillery.jp/en/kinobi/ingredients.php

Sie verwenden Wacholderbeeren, Orris (Iriswurzel) und Hinoki (eine Baumart) als Basis, Yuzu und Zitrone für die Zitrusnoten, Sansho (Pfeffer) und Kinome (Blätter) für die herbale und pfeffrige Note, Ingwer für eine gewisse Schärfe, sowie grünen Tee, Bambusblätter und Shiso für ein paar fruchtige und florale Noten.

Ein paar zusätzliche Informationen habe ich mir aus dem Büchlein "Introduction to Basic Gin Destillation" von William Bentley geholt.

Um das Fazit vorwegzunehmen: Mein Klon schmeckt nicht wirklich so wie der KiNoBi. Aber ziemlich ähnlich und mir persönlich schmeckt er mittlerweile mindestens gleich gut. Und: Ich habe noch kein Herstellungsrezept, weil ich ihn bisher immer in einer Art "Step-byStep"-Verfahren hergestellt habe. Das heißt ich beginne mit ein paar Zutaten koste nach ein oder zwei Tagen und seihe etwas ab und/oder gebe etwas zu so lange bis ich mit dem Gin zufrieden bin.

Meine Zutaten sind:
  • Wacholderbeeren
  • Earl Green Tee (mit echter Bergamotte hergestellt)
  • Sichuan-Pfeffer (anstelle von Sansho)
  • Zitronen-, Orangen- und Limonen-Zesten
  • Ingwer
sowie als experimentelle Zutaten
  • Iriswurzel
  • Korianderblätter
  • Kinome (Sichuan-Blätter, die habe ich dankenswerterweise von einem Freund, der einen kleinen Sichuan-Strauch hat)

Den Ansatz mache ich mit verdünntem 70%-igen Ethanol aus der Apotheke. Was mir im Geschmack immer noch fehlt, ist ein bißchen Holz, ich denke ich werde irgendwann in ein kleines Holzfäßchen investieren.

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Der Gin-Ansatz ist links im kleinen Erlenmeyer! :D

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Da habe ich versucht ein paar zusätzliche Aromen zu bekommen indem ich den Gin-Ansatz auf einen kleinen Rest Plantation-Rum gegeben habe. Die Variante hat mich im Endeffekt aber doch nicht überzeugt.
 
Diese Woche kam mir in den Sinn, warum nicht einmal Bathtub-Gin mit Holunderbeeren aromatisieren? 🤔

Ich bin also vorhin mit dem Fahrrad los und habe ca. 1kg Holunderbeeren gesammelt.

Da ich ein ungeduldiger Mensch bin, habe ich keinen völlig neuen Bathtub-Gin mit den Beeren angesetzt, sondern habe aus den Beeren einen Sirup gekocht.
Also die Schnelle Nummer zum Erfolg. 😯

Rezept:
1kg Holunderbeeren
120g Rohrzucker
50ml Zitronensaft
6 Nelken
1 Stange Zimt

Die Beeren von den Stielen abstreifen, waschen.
Alles 10min köcheln lassen, pürieren, durch ein Sieb streichen, fertig! 😉
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Das ergibt so ca. ½ Liter Sirup.
200ml davon habe ich noch nach Geschmack nachgezuckert und mit 750ml vorhandenen Bathtub-Gin versetzt.
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Abgefüllt hab ich das Ganze in eine schöne Flasche (soll ja was hermachen 😅).
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Kleine Kostprobe!
Schön mild, leicht süss.
Leider hat das Gebräu nun keine 40% mehr, es ist also eher ein Gin-Likör. 😎
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Den Rest vom Sirup habe ich Zwecks späterer Verwendung in kleine Gläser eingekocht.
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So, das war's für heute!
Schönes Wochenende! 😊
 

@Mesadi

Tolle Idee, das kochen zum Sirup war wohl genau richtig bei Holunderbeeren.
Hinweis: Holunderbeeren enthalten das schwach-giftige Sambunigrin und erzeugen daher bei Verzehr in roher Form Erbrechen, Schwindel, Durchfall, teilweise auch Sehstörungen oder Herzrhythmusstörungen. Deshalb müssen die Holunderbeeren vor dem Verzehr erhitzt werden, damit dieser Inhaltsstoff unwirksam wird.

Ich habe die Letzten überreifen und fast vertrockneten Johannisbeeren (schwarz/rosa) genommen und mit gekauften billigen GIN mal zum Testen angesetzt, soll so etwas wie Tanqueray Blackcurrant Royale werden.
 
Moin moin, schade das hier nix mehr geschrieben wird. Was ist denn passiert (alle zum ausnüchtern in der Zelle 🙈😂). Gibt's noch ein paar Tests? Will heute meinen ersten ansetzen, mal schauen was es wird.
Schöne Weihnachtszeit euch allen
Rici-
 
Ich bin gerade erst über den fred gestolpert. Solche Ginversuche mache ich auch schon länger und bin bei folgenden Zutaten hängen geblieben. Wacholder so etwa sechs bis zehn Beeren pro Liter Vodka. Bleibt insgesamt zwei Tage drin. Dann etwas Zimt und Nelke sowie Rosmarin.
Geschmacksverstärker in Form von einem gestrichenen Löffel Zucker und einer guten Prise Salz. Keine Angst. Schmeckt man nicht. Hebt aber ungemein.
Und dann Signature: eine Tonkabohne. Die bleibt auch nach dem abfüllen in die Flasche drin. Wird jedenfalls nachgefragt das Zeug......
 
Moin, heute abend wird der erste test anstehen. Ich bin schon sehr gespannt. Der Geruch ist schon herrlich.
 

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So Leute, Ende Juli hatten wir Sauerkirschen en masse, da hab ich mal was ausprobiert...
https://www.grillsportverein.de/forum/threads/was-macht-ihr-alle-grad.94689/page-3180#post-5661406
... Sauerkirschen, 100g Zucker, Gin.
Am 2. Weihnachtsfeiertag kam die Flasche nun auf den Tisch!
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Der Gin hat schön Farbe gezogen, so hatte ich mir das vorgestellt.

Leicht säuerlich, schön fruchtig, der Gin kommt prima durch!
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Leider hat man von so einer 0,7l Flasche wegen der Früchte nur einen halben Liter Gin.
Da wir aber im Sommer genug Sauerkirschen hatten, hab ich noch 5-6kg im Frost liegen. Da setz ich gleich neuen davon an! 😉
 
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