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Mit dem Quark fing alles an...

Stoffel

Vegetarier
15+ Jahre im GSV
Hallo Gemeinde, erlaubt mir wenn ich mich kurz vorstelle. Ich komme aus Hessen und habe wie die meisten von Euch ein tolles Hobby - Das Selber machen. Wen es interessiert, dem schildere ich "kurz" meinen Werdegang:

1999 kaufte ich mir einen Joghurtbereiter, der mittels Zwischenwiderstand zum Quarkmaschine umgebaut wurde. Ausschlagmenge 500g Quark in 15 Stunden. Nicht viel, aber seit dem esse ich keinen gekauften Quark mehr, selbstgemacht ist einfach besser.

Doch damit nicht genug:

Im Apfeljahr 2008, bei uns an der Bergstraße hingen die Äpfel bis die Äste brachen an den Bäumen, beschloss ich Apfelsaft und –wein selber zu machen. Obstmühle, Presse und 2 x 100l Fässer zur Aufnahme des zu vergärenden Safts gekauft und los ging es. 160 l Apfelwein und 70 l Apfelsaft, in Flaschen und 5l-Bag-in-Boxes gefüllt, waren das Ergebnis von 3 Wochenenden. Meine Kinder wollen keinen anderen Saft mehr und der Apfelwein ist fruchtig und wirklich lecker. Auch hier gilt: selbstgemacht ist einfach besser.

Doch damit immer noch nicht genug:

Zum Abkochen (Sterilisieren) des Apfelsafts und für leckeren Glühwein im Winter, habe ich einen 30l Glühwein-/Einkochtopf mit Auslaufhahn gekauft. Ihr merkt schon was bald kommt?
Glühwein, Apfelwein und –saft werden natürlich nicht den ganzen Winter produziert. Die Investition des Glühweintopfes sollte sich aber amortisieren. Also wird der Topf zum Einkochen von Wurst verwendet. Im Vogelsberg gibt es eine Wurstspezialität – die Kartoffelwurst. Im Rhein-Main-Gebiet schwer zu bekommen, also ist selbstgemacht angesagt. Wie der Name schon sagt, Wurst aus Schweinefleisch und gestampften, gekochten Kartoffeln mit unterschiedlichen Gewürzen - ohne Geschmackszusatz-, Farb- oder gar Konservierungsstoffe. Einfach Kartoffelwurst. Inzwischen versorge ich die halbe Nachbarschaft mit dieser Wurst. Selbstgemacht ist einfach besser.

Doch dann ging es endlich los: Nach längerem Überlegen was man noch alles selber machen kann, kam ich endlich aufs Bier. Schon immer stand ich lange und ratlos vor den Bierregalen, das gekaufte Bier schmeckt mir nicht so richtig und ich suche nach privatgebrautem Exotenbier. Ich bin ein Freund von trüben Keller-, Zwickel-, oder auch Märzenbieren. Trinken tue ich aber am liebsten gezapftes von kleinen Gasthausbrauereien.
Mit meinem Glühweintopf sollte also begonnen werden. Gäreimer und Bierkit im Internet bestellt und Kühlspirale, Digitalwaage, Spindel, Malzmühle (ich wusste schon dass ich die mal brauchen werde) von Freunden zum Geburtstag gewünscht. Kurz darauf sollte es los gehen.
Das erste „halbselbstgebraute“ Klosterbier vom Bierkit schmeckte süßlich und hatte wenig Kohlensäure. Ich war nur wenig enttäuscht, denn mir war klar, das Gute Bier ist ganz selbst gemacht.
In einer Mälzerei im Nachbarort habe ich nach einem Säckchen Malz gefragt und freundlicherweise etwa 30kg Münchner Malz zur Probe erhalten. Da ich nicht unverschämt sein wollte, aber unbedingt noch helles Malz brauchte, habe ich wenig später noch 50kg Pilsner Malz dazugekauft. Weizenmalz haben die leider nicht im Sortiment. Hefe, Weizenmalz (inzwischen lagern etwa 100 kg unterschiedliches Malz in Kunststofffässern bei mir im Keller) und Hopfen im Internet bestellt, beim Hauptzollamt den Sud angemeldet und am 1.Mai 2009 sollte es losgehen.
Das Ergebnis, 18l Weizenbier, war so lecker, das schnell fest stand, das Gebinde in dieser Größenordnung nicht ausreichen würden. Immer wieder fragten Nachbarn und Freunde nach dem Ergebnis und wollten natürlich eine Kostprobe.
Einen Gas-Hockerkocher habe ich vom Camping im Keller, es fehlte ein größerer Topf. Als ich durch einen Tipp einen bezahlbaren im Netz gefunden, bestellt und geliefert bekam, wurde der nächste Sud beim Hauptzollamt angemeldet. CC-Kegs habe ich beim Getränkehändler meines Vertrauens gegen Pfand „geliehen“. Einen Teil fülle ich aber auch in 1l und 0,5l Bügelflaschen ab, um zum Probieren nicht das Fass anzapfen zu müssen. Inzwischen habe ich von mehreren Mälzereien in der Umgebung kostenlose Malzproben bekommen. Da weiss ich wo es her kommt und dass es „frisch“ ist. Hopfen baue ich seit diesem Sommer auch an, die Ausbeute ist aber wie erwartet im 1. Jahr nicht sonderlich ergiebig. Für einen Sud sollte es aber reichen.
Bisher habe ich 8 Sude hinter mir und ich muss sagen, dass mir nur einer nicht so richtig gelungen ist. Die anderen 7 waren sehr lecker. Weizenbier und Altbier, also obergärige Biere, wechseln sich ab und jedes für sich ist ein Genuss. Bald werde ich mich an andere Spezialitäten wagen, aber bisher schmecken mir diese Sorten vorzüglich.
Leider habe ich keinen Braukeller und ich muss das ganze Gerödel vom Speicher und wieder zurück bringen. Das Rüsten, Reinigen und wieder verstauen bereitet die meiste Mühe, das Ergebnis aber entschädigt doch für vieles. Endlich ein Bier so gebraut und im Geschmack, wie ich es bislang nur in Gasthausbrauereien zu trinken bekam.
Alles in Allem wirklich ein tolles Hobby und ich werde das Bier, den Apfelwein, den Apfelsaft, die Wurst und den Quark solange ich kann selber machen. Hausgemacht schmeckt’s halt am besten.
Seit ich in diesem Forum mitlese, ist neben Wurst im Glas auch die Rohwurst hinzugekommen (geräuchert und ungeräuchert).
Nach dem Bau eines Kalträucherofens aus Holz konnte auch die Schinkenproduktion mit Erfolg starten. Hinzu kam der Vakuumierer und ein Graef Allesschneider.
GÖGA verzweifelt, aber der Erfolg stärkt mich.
Die Geister die ich rief..... Wenn man erst mal mit dem Selbermachen angefangen hat, lässt es einen nicht mehr los. Ich weiss inzwischen nicht mehr was ich zuerst machen soll. Bier, Wurst, Schinken, Käse.... immer im Wechsel.

Ich weiss, Ihr wollt Bilder sehen. Bei dem umfangreichen Equipment gebt mir bitte Zeit.

Es grüßt Euch der Stoffel
 
Herzlich Willkommen - Nachbar

Bitte Wurst- und Bierlieferungen demnächst auch in die Wetterau :lol:


gruß

Frank
 
Das passt schon :thumb1:

:prost:
bbq4you
 
Hej Stoffel,

herzlich Willkommen! Selbermachen ist nicht nur gesünder und leckerer, es macht auch riesen Spass.
Ich kann mit dir fühlen, ich kenne auch das Gefühl, wenn GöGa die Kollegen mit den weißen Turnschuhen und der Nichtraucherjacke holen will.

Lass dich nicht beirren, mach weiter so.
Auf ein Selbstgebrautes :prost:

Andi
 
Schöne Vorstellung. Dann mal ein Herzliches Willkommen aus OWL.
 
Beeindruckende todo Liste. Solche Männer braucht das Land.
Ein "Herzliches Willkommen" aus dem Ostallgäu.
 
Hallo Stoffel,

Top Vorstellung und herzlich willkomen im Forum.
Bierbrauen rockt richtig, so wie Du es beschrieben hast fängt es an
und so endet es: www.lindenbergbraeu.ch
:weizen:
Mit rauchigen Grüssen

Lindenbergi
 
toller Roman, den Du da verfaßt hast

Willkommen aus dem Ammertal

Gruß Frank

P.S.: Hast Du überhaupt noch Zeit zum Arbeiten? Oder machst Du Dich bald selbständig mit den ganzen Erzeugnissen?
 
Willkommen!

Das war ja quasi eine Einladung für ein OT... ;-)


janssen
 
Servus Stoffel.

Tolle Vorstellung. :thumb1:

Dann mal herzlich willkommen hier.

:prost::prost:

Gruß Jens
 
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