Am 26.02.19 um 18:00 Uhr erscheint die neue Ausgabe des Guide Michelin in Deutschland. Nach einigem Wirbel um die französische Ausgabe, welche in diesem Jahr drei Drei-Sterne Restaurants abgewertet hat, kann man gespannt sein, ob sich diese strenge Linie in Deutschland fortsetzen wird.
Wie im Michelin Sterne Thread schon diskutiert https://www.grillsportverein.de/for...estaurants-in-2018.285618/page-9#post-3678757 werden auch für München einige Änderungen erwartet. Der Königshof * ist wegen Umbau für mehrere Jahre geschlossen, das Restaurant
Dallmayr ** wurde mit neuem Küchenchef und Stil komplett umgestaltet und wird vermutlich mit einem Stern wieder neu einsteigen.
Zwei potentielle Neuzugänge in die Welt der Sterne sind das Mural und das Tian. Ein Besuch der beiden Restaurants vor der Veröffentlichung des Michelin ist also keine schlechte Idee. Zum einen steigen die Preise meist direkt nach Erhalt schnell an und auch auf eine spontane Reservierung wirkt sich ein Stern nicht gerade positiv aus.
Das Mural befindet sich in einem ehemaligen Stromumspannwerk der Stadtwerke. In diesem ist auch das MUCA (Museum of Urban and Contemporary Art), welches zum ersten Mal in Deutschland Street Art in ein Museum bringt.
Entsprechend „interessant“ ist der Gastraum, der sich direkt neben dem Museum befindet und nur durch einen Vorhang vom restlichen Teil des Hauses getrennt ist. Im ganzen Restaurant herrscht Industriehallenchic mit rostigen Leitungen und schlecht verputzten Wänden.
Bei genauerem Hinsehen fällt allerdings sofort auf, dass hier jeder schiefe Nagel und jedes Heizungsrohr sauber und genau am richtigen Ort platziert ist.
Mittags fungiert das Restaurant als Tagesbar mit etwa 10 verschiedenen Gerichten. Abends gibt es nur ein 7-gängiges Menü (8 mit einem zusätzlichen Käsegang), das auch in 5 oder 6 Gängen serviert werden kann.
Weintechnisch wird viel mit naturvergorenen und biodynamisch erzeugten Weinen gearbeitet. Auf der Karte findet sich auch glasweiser Bollinger Champagner, von dem wir erstmal welchen bestellen.
Als ersten Gruß aus der Küche erhalten wir einen hauchdünnen Muschelchip aus einem Urgetreide (Emmer), gefüllt mit Kalbstatar und einer Senf-Mayonnaise.
Weiter geht es mit einem wunderbar knusprigen Backhendl mit einer Rettichscheibe, gebeiztem Eigelb und etwas Dill. 8/10
Anschließend alle 8 Gänge des Menüs mit kurzer Beschreibung. Für detailliertere Antworten dürft ihr gerne fragen.
Saibling mit Kohlrabi, Petersilie, marinierter Gurke, etwas Felchenkaviar und einem heißen, intensiv duftenden Krustentierfond.
Billesberger Kartoffelcreme mit frittiertem Wachtelei, Spinat, Petersilie und knuspriger Hühnerhaut. Ein tolles Napfgericht, bei dem es einfach Spaß macht, mit dem Löffel kreuz und quer durch das Gericht zu fahren, da alles wunderbar zueinander passt. 8/10
Speckbrot.
Ein Gang mit Rotkohl, oben in einer weichen Scheibenform und unten klassisch gehobelt mit Schmalz und Koriander.
Bayerische Garnele, roh und gehackt (daher auch die etwas gräuliche Farbe) mit Lauchzwiebeln, Miso und Weizen. Es handelt sich um eine White Tiger Garnele aus einer regionalen Zucht im Nord-Osten von München. Roh zubereitet besitzt diese Garnele eine herrliche Cremigkeit und Zartheit. 8/10
Onglet mit Sellerie, Rindermark, Haselnuss und einem ebenfalls in Mark gebackenem Brioche. Herzhaft und sehr, sehr mächtig zugleich. 8/10
Ente mit marinierter Zwiebel, Granatapfel und Sesamöl. Eine wirklich hervorragende Ente in perfekter Qualität. Bei einer Begleitung, die keine Ente mag, hat es die Küche spontan geschafft ein mehr als ansehnliches Stück Kalbsfilet von gleicher Qualität wie die Ente zu liefern. 8,5/10
Ein Käsegang mit geriebenem erwärmten Apfel. Gut aber eher unspektakulär 7/10.
Dahlienwurzel mit Kerbelsorbet, weißer Schokolade und Sonnenblumenkernen. 7,5/10
Frischkäse mit Orangeneis, Salzkaramell- und Orangen-Tupfern mit Nussbutterbrösel 7,5/10
Anschließend noch ein paar kleine Petit Fours.
Haselnusskuchen mit Ingwergel, Cheesecake mit Zitrone, Apelküchlein, Johannisbeerstrauch-Eis
Ein mehr als gelungener Abend in einem modern lässigen Restaurant. Bei aller Coolness wirkt es an keiner Stelle übertrieben oder aufgesetzt. Wenn ich an dieses Restaurant denke, fällt mir vor allem das Wort „Spaß“ ein. Es macht einfach Spaß hier zu essen, sowohl wegen dem Ambiente als auch wegen des Essens. Der Service ist jung aber sehr fachkundig. Die beiden Küchenchefs sind 23 und 24 Jahre alt, was man den Gerichten aber nicht anmerkt. Insgesamt eine 8/10 ohne große Ausreißer nach unten oder oben.
Ein tolles ungezwungenes Restaurant, das, sollte es tatsächlich einen Stern bekommen, das entspannteste und lässigste Sternelokal in Bayern ist. Wie meine Begleitung treffend anmerkt, auch ein sehr gut geeignetes Restaurant, um Leute an die gehobene Küche heranzuführen.
Für einen Stern hat es an diesem Abend definitiv gereicht. Einzig, da es das neue Team im Service und der Küche erst seit gerade einmal 5 Monaten gibt, und die Tatsache, dass es viel schwerer ist, einen Stern zu bekommen, als Ihn zu behalten, könnten in diesem Jahr noch dagegen sprechen. Wir werden sehen, am Dienstag Abend wissen wir mehr.
Wie im Michelin Sterne Thread schon diskutiert https://www.grillsportverein.de/for...estaurants-in-2018.285618/page-9#post-3678757 werden auch für München einige Änderungen erwartet. Der Königshof * ist wegen Umbau für mehrere Jahre geschlossen, das Restaurant
Dallmayr ** wurde mit neuem Küchenchef und Stil komplett umgestaltet und wird vermutlich mit einem Stern wieder neu einsteigen.
Zwei potentielle Neuzugänge in die Welt der Sterne sind das Mural und das Tian. Ein Besuch der beiden Restaurants vor der Veröffentlichung des Michelin ist also keine schlechte Idee. Zum einen steigen die Preise meist direkt nach Erhalt schnell an und auch auf eine spontane Reservierung wirkt sich ein Stern nicht gerade positiv aus.
Das Mural befindet sich in einem ehemaligen Stromumspannwerk der Stadtwerke. In diesem ist auch das MUCA (Museum of Urban and Contemporary Art), welches zum ersten Mal in Deutschland Street Art in ein Museum bringt.
Entsprechend „interessant“ ist der Gastraum, der sich direkt neben dem Museum befindet und nur durch einen Vorhang vom restlichen Teil des Hauses getrennt ist. Im ganzen Restaurant herrscht Industriehallenchic mit rostigen Leitungen und schlecht verputzten Wänden.
Bei genauerem Hinsehen fällt allerdings sofort auf, dass hier jeder schiefe Nagel und jedes Heizungsrohr sauber und genau am richtigen Ort platziert ist.
Mittags fungiert das Restaurant als Tagesbar mit etwa 10 verschiedenen Gerichten. Abends gibt es nur ein 7-gängiges Menü (8 mit einem zusätzlichen Käsegang), das auch in 5 oder 6 Gängen serviert werden kann.
Weintechnisch wird viel mit naturvergorenen und biodynamisch erzeugten Weinen gearbeitet. Auf der Karte findet sich auch glasweiser Bollinger Champagner, von dem wir erstmal welchen bestellen.
Als ersten Gruß aus der Küche erhalten wir einen hauchdünnen Muschelchip aus einem Urgetreide (Emmer), gefüllt mit Kalbstatar und einer Senf-Mayonnaise.
Weiter geht es mit einem wunderbar knusprigen Backhendl mit einer Rettichscheibe, gebeiztem Eigelb und etwas Dill. 8/10
Anschließend alle 8 Gänge des Menüs mit kurzer Beschreibung. Für detailliertere Antworten dürft ihr gerne fragen.
Saibling mit Kohlrabi, Petersilie, marinierter Gurke, etwas Felchenkaviar und einem heißen, intensiv duftenden Krustentierfond.
Billesberger Kartoffelcreme mit frittiertem Wachtelei, Spinat, Petersilie und knuspriger Hühnerhaut. Ein tolles Napfgericht, bei dem es einfach Spaß macht, mit dem Löffel kreuz und quer durch das Gericht zu fahren, da alles wunderbar zueinander passt. 8/10
Speckbrot.
Ein Gang mit Rotkohl, oben in einer weichen Scheibenform und unten klassisch gehobelt mit Schmalz und Koriander.
Bayerische Garnele, roh und gehackt (daher auch die etwas gräuliche Farbe) mit Lauchzwiebeln, Miso und Weizen. Es handelt sich um eine White Tiger Garnele aus einer regionalen Zucht im Nord-Osten von München. Roh zubereitet besitzt diese Garnele eine herrliche Cremigkeit und Zartheit. 8/10
Onglet mit Sellerie, Rindermark, Haselnuss und einem ebenfalls in Mark gebackenem Brioche. Herzhaft und sehr, sehr mächtig zugleich. 8/10
Ente mit marinierter Zwiebel, Granatapfel und Sesamöl. Eine wirklich hervorragende Ente in perfekter Qualität. Bei einer Begleitung, die keine Ente mag, hat es die Küche spontan geschafft ein mehr als ansehnliches Stück Kalbsfilet von gleicher Qualität wie die Ente zu liefern. 8,5/10
Ein Käsegang mit geriebenem erwärmten Apfel. Gut aber eher unspektakulär 7/10.
Dahlienwurzel mit Kerbelsorbet, weißer Schokolade und Sonnenblumenkernen. 7,5/10
Frischkäse mit Orangeneis, Salzkaramell- und Orangen-Tupfern mit Nussbutterbrösel 7,5/10
Anschließend noch ein paar kleine Petit Fours.
Haselnusskuchen mit Ingwergel, Cheesecake mit Zitrone, Apelküchlein, Johannisbeerstrauch-Eis
Ein mehr als gelungener Abend in einem modern lässigen Restaurant. Bei aller Coolness wirkt es an keiner Stelle übertrieben oder aufgesetzt. Wenn ich an dieses Restaurant denke, fällt mir vor allem das Wort „Spaß“ ein. Es macht einfach Spaß hier zu essen, sowohl wegen dem Ambiente als auch wegen des Essens. Der Service ist jung aber sehr fachkundig. Die beiden Küchenchefs sind 23 und 24 Jahre alt, was man den Gerichten aber nicht anmerkt. Insgesamt eine 8/10 ohne große Ausreißer nach unten oder oben.
Ein tolles ungezwungenes Restaurant, das, sollte es tatsächlich einen Stern bekommen, das entspannteste und lässigste Sternelokal in Bayern ist. Wie meine Begleitung treffend anmerkt, auch ein sehr gut geeignetes Restaurant, um Leute an die gehobene Küche heranzuführen.
Für einen Stern hat es an diesem Abend definitiv gereicht. Einzig, da es das neue Team im Service und der Küche erst seit gerade einmal 5 Monaten gibt, und die Tatsache, dass es viel schwerer ist, einen Stern zu bekommen, als Ihn zu behalten, könnten in diesem Jahr noch dagegen sprechen. Wir werden sehen, am Dienstag Abend wissen wir mehr.
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