Hallo Zusammen,
nachdem ich hier nun einige Zeit nur gelesen und gefühlt alle Meinungen zu allen HBO Themen gehört habe, will ich einen Teil zurückgeben und hoffe, dass mein Bau auch anderen helfen oder die ein oder andere Diskussion anzetteln kann.
Zu mir
Ich bin Kim, 32 Jahre, Mechatronik-Ingenieur und wohne in einer kleiner Stadt in Südbaden. Ich backe seit ca. 3 Jahren 1-3 mal die Woche Brot und will schon lange einen Holzbackofen hierfür bauen. Der Ofen ist etwas größer dimensioniert, damit auch in einem Rutsch jedes Mal direkt Freunde und Nachbarn mitbacken können. Ein Mal die Woche zusammensitzen, Backen und Bier trinken kann niemandem schaden!
Zum Projekt
Ich habe sehr viel gelesen hier und muss mich erstmal bei allen bedanken, die hier fleißig Erfahrungen posten!
Meine Idee war zuerst den Ofen komplett selbst zu bauen, also inkl. Gewölbe etc. Habe diese Variante geplant und später noch gegen einen Polen-Ofen verglichen.
Wunschdaten:
Backfläche 60x100cm
Ofenhöhe 36-40cm von Backfläche bis Gewölbebogen
Aussehen sollte das Ganze etwa so (mit angedeutetem Dach, ohne Ofentüre)
Die Kosten für einen selbstgemauerten Ofen (nur der ganze Schamottteil!) mit NF2 und Wölbersteinen (9x 2H10 + 4x 2H16) liegen inkl. Versand bei ca. 1100€.
Dem gegenüber stehen die Kosten von ca. 500€ inkl. Versand für den Polenofen (ohne Türe, etc.).
Ich habe mich am Ende weniger wegen dem Preis, sondern eher wegen dem Aufwand für das Mauern des Gewölbes für den Polenofen entschieden. So wie ich mich kenne, habe ich nach der ganzen Backsteinmauerei keinen Bock mehr auch noch ein Gewölbe richtig sauber zu mauern und es wäre dann nicht wirklich gut geworden. Dem wollte ich vorbeugen, auch wenn ich das prinzipiell gerne mal gemacht hätte. Geplant und bestellt wurde nun folgendes:
Kominki Ofen 60x120 (1 Bogen mehr als im 60x90cm Bausatz enthalten)
Keine Türe (selber geschweißt)
Höhe Backfläche bis Gewölbebeginn = 4,5 Steinreihen => 0,5 Reihen mehr als im Bausatz (Optional habe ich noch mehr Steine, könnte also auch noch 1 Reihe mehr werden)
Ofenhöhe 37cm von Backfläche bis Gewölbebogen
Für den Bodenaufbau habe ich hier viel gelesen, viel nachgedacht und versucht die verschiedenen Optionen zu bewerten (was ohne eigene Erfahrung natürlich fast unmöglich ist)
und mich am Ende jetzt einfach für folgendes entschieden, mit dem ich hoffentlich noch genügend Potential zur späteren Optimierung habe, falls nötig:
75mm Ytong (mit Fliesenkleber befestigt)
20-30mm Quarzsand
250x125x30mm Schamottplatten (A30 HQS)
500x200x30mm Schamotteplatten (A30HQ glatt)
Hintergrund zur Wahl des Bodenaufbaus:
75mm Ytong passt zu den Backsteinmaßen der Ummauerung, was am Ende für die Türhöhe relevant ist.
Den Quarzsand habe ich so ausgelegt, dass die Schicht noch erhöht werden kann, 6cm Schamotte allein ohne Sand sollten aber in Kombination mit den 75mm Isolierung schon ausreichen, wenn man den @rasta griller Ofen sieht.
2x 3cm Bodenplatten sind deshalb gewählt, damit man einzelne Platten obendrauf einfach austauschen kann, wenn sie mal am Ende sind und nicht im fertigen Ofen im Sand rumwühlen muss.
Fundamentmaße sind 187cm x 121cm x 25cm mit 2 Reihen 6mm Stahlmatten als Armierung.
Den Unterbau des Ofens mache ich aus Backsteinen, die ich vom Scheunenabriss vor dem Hausbau übrig habe. Die haben jetzt 2 Jahre im Garten
gelegen und warten auf ein zweites Leben.
Die Ummauerung des Ofens mache ich ebenfalls mit den Backsteinen. Es ergeben sich dann zwischen Schamott und Ummauerung ca. 50mm für die Isolierung
aus Steinwolle (Reststücke von einem HBO Bauer aus der Nähe) und alten Kamin-Mantelsteinresten.
Der Kamin wird aus Schamottrohren gemauert, die ebenfalls vom Abriss übrig sind. Innenmaß quadratisch 140x140mm. Kaminhöhe wird am Ende irgendwo zwischen 2,5m und 3m liegen.
Die Rauchgasklappe werde ich aus 4mm Stahlwinkeln und einer 5mm Stahlplatte mit Verstärkungsrippen schweißen, die Betätigung soll dann mit einer Verlängerungsstange nach
vorne zum Ofen gehen.
Evtl. sehe ich noch eine Möglichkeit vor Wasserdampf in den Ofen zu bringen. Das macht beim Backen im Elektroofen einen ziemlichen Unterschied, aber ich weiß noch nicht
ob es beim HBO notwendig ist. Bei Rastagriller? habe ich das gesehen, scheint also zu gehen.
Im Voraus habe ich alles im CAD aufgebaut und eine Zeichnung abgeleitet. Das packe ich hier in den Anhang. Bitte keine Kommentare zur Bemaßung, ich weiß, dass das keiner Norm entspricht und schon gar nicht meinem Anspruch Für eine Bauzeichnung reicht es mir auf jeden Fall.
Zum Abschluss ein paar Bilder bis zum aktuellen Stand von geschweißter Türe (noch ohne Holzgriff), gewähltem Standort (die Backsteine für alles im Hintergrund), Fundamentbau und den ersten beiden gemauerten Reihen.
Anmerkungen? Ideen? Hab ich irgendwo einen Bock drin, den ich nicht sehe?
Grüße,
Kim
nachdem ich hier nun einige Zeit nur gelesen und gefühlt alle Meinungen zu allen HBO Themen gehört habe, will ich einen Teil zurückgeben und hoffe, dass mein Bau auch anderen helfen oder die ein oder andere Diskussion anzetteln kann.
Zu mir
Ich bin Kim, 32 Jahre, Mechatronik-Ingenieur und wohne in einer kleiner Stadt in Südbaden. Ich backe seit ca. 3 Jahren 1-3 mal die Woche Brot und will schon lange einen Holzbackofen hierfür bauen. Der Ofen ist etwas größer dimensioniert, damit auch in einem Rutsch jedes Mal direkt Freunde und Nachbarn mitbacken können. Ein Mal die Woche zusammensitzen, Backen und Bier trinken kann niemandem schaden!
Zum Projekt
Ich habe sehr viel gelesen hier und muss mich erstmal bei allen bedanken, die hier fleißig Erfahrungen posten!
Meine Idee war zuerst den Ofen komplett selbst zu bauen, also inkl. Gewölbe etc. Habe diese Variante geplant und später noch gegen einen Polen-Ofen verglichen.
Wunschdaten:
Backfläche 60x100cm
Ofenhöhe 36-40cm von Backfläche bis Gewölbebogen
Aussehen sollte das Ganze etwa so (mit angedeutetem Dach, ohne Ofentüre)
Die Kosten für einen selbstgemauerten Ofen (nur der ganze Schamottteil!) mit NF2 und Wölbersteinen (9x 2H10 + 4x 2H16) liegen inkl. Versand bei ca. 1100€.
Dem gegenüber stehen die Kosten von ca. 500€ inkl. Versand für den Polenofen (ohne Türe, etc.).
Ich habe mich am Ende weniger wegen dem Preis, sondern eher wegen dem Aufwand für das Mauern des Gewölbes für den Polenofen entschieden. So wie ich mich kenne, habe ich nach der ganzen Backsteinmauerei keinen Bock mehr auch noch ein Gewölbe richtig sauber zu mauern und es wäre dann nicht wirklich gut geworden. Dem wollte ich vorbeugen, auch wenn ich das prinzipiell gerne mal gemacht hätte. Geplant und bestellt wurde nun folgendes:
Kominki Ofen 60x120 (1 Bogen mehr als im 60x90cm Bausatz enthalten)
Keine Türe (selber geschweißt)
Höhe Backfläche bis Gewölbebeginn = 4,5 Steinreihen => 0,5 Reihen mehr als im Bausatz (Optional habe ich noch mehr Steine, könnte also auch noch 1 Reihe mehr werden)
Ofenhöhe 37cm von Backfläche bis Gewölbebogen
Für den Bodenaufbau habe ich hier viel gelesen, viel nachgedacht und versucht die verschiedenen Optionen zu bewerten (was ohne eigene Erfahrung natürlich fast unmöglich ist)
und mich am Ende jetzt einfach für folgendes entschieden, mit dem ich hoffentlich noch genügend Potential zur späteren Optimierung habe, falls nötig:
75mm Ytong (mit Fliesenkleber befestigt)
20-30mm Quarzsand
250x125x30mm Schamottplatten (A30 HQS)
500x200x30mm Schamotteplatten (A30HQ glatt)
Hintergrund zur Wahl des Bodenaufbaus:
75mm Ytong passt zu den Backsteinmaßen der Ummauerung, was am Ende für die Türhöhe relevant ist.
Den Quarzsand habe ich so ausgelegt, dass die Schicht noch erhöht werden kann, 6cm Schamotte allein ohne Sand sollten aber in Kombination mit den 75mm Isolierung schon ausreichen, wenn man den @rasta griller Ofen sieht.
2x 3cm Bodenplatten sind deshalb gewählt, damit man einzelne Platten obendrauf einfach austauschen kann, wenn sie mal am Ende sind und nicht im fertigen Ofen im Sand rumwühlen muss.
Fundamentmaße sind 187cm x 121cm x 25cm mit 2 Reihen 6mm Stahlmatten als Armierung.
Den Unterbau des Ofens mache ich aus Backsteinen, die ich vom Scheunenabriss vor dem Hausbau übrig habe. Die haben jetzt 2 Jahre im Garten
gelegen und warten auf ein zweites Leben.
Die Ummauerung des Ofens mache ich ebenfalls mit den Backsteinen. Es ergeben sich dann zwischen Schamott und Ummauerung ca. 50mm für die Isolierung
aus Steinwolle (Reststücke von einem HBO Bauer aus der Nähe) und alten Kamin-Mantelsteinresten.
Der Kamin wird aus Schamottrohren gemauert, die ebenfalls vom Abriss übrig sind. Innenmaß quadratisch 140x140mm. Kaminhöhe wird am Ende irgendwo zwischen 2,5m und 3m liegen.
Die Rauchgasklappe werde ich aus 4mm Stahlwinkeln und einer 5mm Stahlplatte mit Verstärkungsrippen schweißen, die Betätigung soll dann mit einer Verlängerungsstange nach
vorne zum Ofen gehen.
Evtl. sehe ich noch eine Möglichkeit vor Wasserdampf in den Ofen zu bringen. Das macht beim Backen im Elektroofen einen ziemlichen Unterschied, aber ich weiß noch nicht
ob es beim HBO notwendig ist. Bei Rastagriller? habe ich das gesehen, scheint also zu gehen.
Im Voraus habe ich alles im CAD aufgebaut und eine Zeichnung abgeleitet. Das packe ich hier in den Anhang. Bitte keine Kommentare zur Bemaßung, ich weiß, dass das keiner Norm entspricht und schon gar nicht meinem Anspruch Für eine Bauzeichnung reicht es mir auf jeden Fall.
Zum Abschluss ein paar Bilder bis zum aktuellen Stand von geschweißter Türe (noch ohne Holzgriff), gewähltem Standort (die Backsteine für alles im Hintergrund), Fundamentbau und den ersten beiden gemauerten Reihen.
Anmerkungen? Ideen? Hab ich irgendwo einen Bock drin, den ich nicht sehe?
Grüße,
Kim