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Neuer Holzbackofen in Niederbayern! Einige Fragen!

Schieber

Putenfleischesser
Servus alle zusammen,

als erstes möchte ich Euch ein großes Lob für dieses Forum, die Beiträge und vor allem für die realisierten Projekte aussprechen!!! Bin echt begeistert, was ich hier alles finden und lesen kann!

Ich selber spiele nun seit unserem Einzug in unser Haus (2013) mit dem Gedanken, einen HBO zu bauen, seit letztem Sommer ist der Wunsch ganz konkret vorhanden.

Bevor ich nun aber meine Pläne kurz schildere und um die Beantwortung einiger Fragen bitte, möchte ich mich kurz vorstellen:
Mein Name ist Stefan, bin verheiratet und habe ein Kind! Beruflich bin ich mehr oder weniger Schreibtischtäter. Meine Freizeit verbringe ich deshalb zum Ausgleich sehr gerne mit Waldarbeit (Brennholz ist also bei mir nie ein Problem :thumb2:), kleineren oder auch größeren Heimwerkerprojekten und mit :angler:.

Wie erwähnt plane ich nun einen HBO neben meiner Terrasse. Trotz längerer Internetrecherche sind aber noch (vermutlich aufgrund fehlender Vorkenntnisse) wesentliche Fragen offen, deren Klärung allerdings für die weitere Planung von wesentlicher Bedeutung ist. Deshalb bitte ich euch sehr herzlich, mir dabei zu helfen!

Grundsätzliches zum Vorhaben:
Den Ofen möchte ich vom Prinzip her aufbauen wie den Holzbackofen "Smart 60". Die Backfläche sollte ca. 60 x 90 cm betragen. Hauptsächlich verwendet werden soll der Ofen für Pizza und Fleisch!

Nun zu meinen Fragen:
1. Bin ich mit dieser Art von Aufbau überhaupt auf dem richtigen Weg (v.a. Für Fleisch)? Kann ich damit evtl. Auch mal die eine oder andere Forelle räuchern?

2. Wie dick sollte der Backraum aus Schamotte und die entsprechende Dämmung ausgeführt werden. Gibt es dazu irgendwelche groben Verhältnisse, die von Schamotte zu Isolierung eingehalten werden sollten?
Konkret habe ich mir folgendes überlegt: auf den Boden 10er Ytong, dann 2-3 cm Sand, darauf die Schamottesteine mit 6,4 cm. Bevor der Backraum mit 8 cm Steinwolle isoliert wird, wird dieser ebenfalls aus Schamotte gemauert. Welche Stärke passt hier zu dem bisherigen Aufbau besser, 6,4 oder 12,5 cm??

3. Wie dick sollte die "Zwischendecke" (also die Trennung zwischen Brennkammer und Backraum) ausgeführt werden? Sind hier 5 cm angemessen? Welches Material würdet ihr hierfür empfehlen? Schamotte?

4. Sollten Brennkammer und Backraum nur im hinteren Teil des Ofens verbunden/offen sein (ca 5 cm) und entsprechend der Rauchabzug vorne sitzen oder sollten drei Seiten offen sein und der Rauchabzug in der Mitte sitzen? Vor- und Nachteile??

5. Wenn der komplette Ofen mit Blech verkleidet werden würde, sind dann Schäden durch Kondenswasser zu befürchten?

Bitte entschuldigt den langen Text und die vielen Fragen! Ich hoffe dennoch, dass ich die ein oder andere Rückmeldung bekomme und ich somit meinem Ofen einen Schritt näher komme!

Für Eure Hilfe bedanke ich mich schon jetzt ganz herzlich!!!

Viele Grüße und eine gute Nacht
Stefan
 
Hallo Stefan,
Dein Anliegen ist Ehrenhaft.
zu 1 Grundsätzlich ja.
zu 2 und 3 Gibt es keine Schamottsteine dabei?
zu 4 sowohl als auch
zu 5 wenn das Blech dicht ist, nein.

So, und jetzt schaust Du noch nach dem Ramster.
 
Hauptsächlich verwendet werden soll der Ofen für Pizza und Fleisch!

Kann @rooster zu 100% bestätigen. Habe mir selber einen Ramster zugelegt. Ideal für die schnelle Pizza oder lecker Flammkuchen. Zur Zeit räuchere ich mehr darin (kalt) wie Käse und Schinken. Auch ideal als Zusatzgerät beim Grillen. Da nutze ich ihn für die Beilagen, oder zum Warmhalten. Du kannst aber problemlos auch mal ein Huhn am Spieß machen oder einen Krustenbrate, Grillhaxen usw.. Und bei Bedarf kannst du auch anfangen einen kompletten Backkurs zu belegen. Also das Gerät ist so ein bisschen die eierlegende Wollmilchsau - je nachdem welchen Typ Ramster du dir ausguckst. Du hast nur ein Problem. Du musst ihn eigentlich gleich nutzen. Er ist fertig einsatzbereit. Außer du baust dir einen Stellplatz selber und mauerst ihn zur besseren Temperaturhaltung noch ein.
So das war jetzt ganz schön viel Text und nun musst du dich erst mal neu informieren. Ansonsten kannst du auch @Backwahn hier im Forum anschreiben. Er kann dir am Besten alles zu seinen Ramsters mitteilen.

Gruß Andy
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

zu 2 und 3 Gibt es keine Schamottsteine dabei?
zu 4 sowohl als auch
Ich möchte den HBO komplett in Eigenarbeit erstellen, möchte mich dabei nur grob an den entsprechenden Aufbau des Ofens halten! Deshalb bin ich etwas unschlüssig, was die Stärke der Schamottesteine angeht!

Was ist besser, die Variante mit Abzug vorne oder die mit Abzug hinten?

So, und jetzt schaust Du noch nach dem Ramster.
Danke für den Hinweis. Ist ein sehr interessanter Ofen! Da ich aber wie gesagt komplett selber bauen will, kommt der Kauf eines fertigen Ofens nicht in Frage!

VG
Stefan
 
Für den Bau Deines HBO kann ich selbst Dir leider keine Hinweise geben, ich hab mir auf Grund der noch nicht geklärten Eigentumsverhältnisse beim Haus der SchwieMu den Ramster Le Grand bei Thomas Ramster @Backwahn geholt. Der Hinweis von @Würtschentester, doch mal bei Thomas nachzufragen ist gut, Thomas ist allerdings im Moment schwer mit dem Ausbau seines Geschäftes beschäftigt und ziemlich im Stress. Er schaut deshalb nicht unbedingt regelmäßig ins Forum.

Gute Hinweise findest Du sicher bei @Grappaschlucker, der hat ein tolles HBO-Projekt hingelegt und hat m.E. viel Ahnung vom Thema. Er hat schon vielen HBO-Bauherren nützliche Hinweise gegeben.
 
Hallo Schieber,

du bist auf dem richtigen Weg. Ich habe mich vor Jahren auch zum Selbstbau entschieden und mittlerweile an verschiedenen Öfen richtig Spaß.

In diesem Forum findest du jede Menge Anregungen zu deinen Fragen. Nun in Kurzform meine Einschätzungen (=jeder hat seine eigenen Philosophien) zu deinen Projekt:

Selbstbau: Super - immer eine Herausforderung!

Räuchern - geht sehr gut. Siehe meinen Beitrag "Smoke on the Salmon"
Pizza - passt, für Fleisch und große Braten ist das Halten der Restwärme extrem wichtig. Selbstbau - gut isoliert.
Isolierung Boden und Wände. Direkt auf das Gewölbe Hochtemperatur Iso Mat. um 5cm, normale Mineralfaser geht nicht - da nimmt die Bindung Schaden. Außendämmung Ytong 10cm.
Gewölbedicke: um 6+cm passt zu deinem Projekt.
Zwischendecke - auch 6+cm
Blechverkleidung: für genügende Hinterlüftung und Abluft sorgen, sonst tropft dir das Schwitzwasser raus und die Konstruktion versottet!

Zusätzlich: thermische Trennung im Türbereich betrachten - sonst geht dir die Speicherwärme weg. Türen dämmen, Dichtheit des Ofens nach dem Feuern betrachten.

Viel Spaß und Grüße Günter
 
Hallo Stefan.
Je dicker Du das Schamottegewölbe baust, um so länger musst Du heizen und um so länger hast Du Hitze im Ofen.
Pizza und Fleisch: da liegst Du mit 6cm und dicker Isolierung richtig. Auch für eine Ladung Brot.
Die von @Purist Rauch genannte Isolierung gibt es auch auf Drahtgewebe gesteppt. Damit kannst Du sehr einfach isolieren.
Ich habe dann Perlite mit Zement erdfeucht gemischt und 9-10cm auf die Isomatte getan.
Bei einer Blechverkleidung würde ich auf Niro gehen wegen dem Rost.
Aber würd ich mir nochmal überlegen und vielleicht ein Dach? In jedem Fall ist es da angenehmer drunter wenn beim Pizzabacken Regen(schauer) kommen.
Ich back auch im Winter Pizza, Brot und ....
Und den Schamotte baust Du mit Rath universal super oder dem Mörtel vom Schamotteshop (hydraulisch und keramisch abbindend!!!!!)
Viel Spaß und
:bilder:
 
....Gute Hinweise findest Du sicher bei @Grappaschlucker, der hat ein tolles HBO-Projekt hingelegt und hat m.E. viel Ahnung vom Thema. Er hat schon vielen HBO-Bauherren nützliche Hinweise gegeben.

Vielen Dank für das Lob! Das geht mal runter wie Öl.

Nun zum eigentlichen Objekt der Begierde:
Die Herstellungskosten für solch einen "kleinen" Ofen stehen natürlich in keinem Verhältnis zur Größe. Weiß ja nicht, wieviel hungrige Mäuler Du auf einmal stopfen möchtest, aber eine Backfläche mit 60x90cm (und das auch noch in der Tiefe, nicht mal in der Breite) ist nicht die Welt. Ich würde da mal schauen, ob ich den Backraum nicht in der Breite 90cm, dafür in der Tiefe 70cm hinbekommen würde. Denn dann passen 2 Pizzen nebeneinander rein.
Zu den Steinen: Am Boden reichen 6cm dicke aus. Denn der Sand dient neben der Nivellierung auch noch als Speichermasse.
Die Wände würde ich nicht dicker als die 6,4cm machen. denn sonst mußt du sehr lange vorheizen, bis Dein Ofen "voll aufgeladen" ist. Ist er nicht voll aufgeladen, dann fällt die Temperatur schnell ab, wenn Du das Feuer aus dem Ofen nimmst. (z.B. zum Brot backen)
Zur Isolierung: Wenn Du Steinwolle nimmst (hat @Purist Rauch auch schon geschrieben) dann achte darauf, daß Du keine "Häuslesbauer" Steinwolle verwendest, denn die legt bei 150°Grad die Ohren an. Soll heißen: Die Bindemittel verflüchtigen sich und sie sackt dann zusammen und zieht Feuchtigkeit. Bestehst Du auf Steinwolle, dann besorg sie Dir beim Ofenbauer, oder beim Kaminbauer.
Alternativ kannst Du um den Ofen auch eine zweite Hülle bauen und den Zwischenraum mit Perlite auffüllen. Funktioniert! Hab ich bei meinem Ofen auch gemacht.
Mit Blech einhausen ..... Hmmmm.... Geschmackssache! Hängt von der Umgebung ab.
Vom Grundsatz her: Wenn Du einen 2- Geschossigen Ofen baust und hinten die Flammen hochkommen sollen: Dann der Abzug vorne! Hat auch den Vorteil, daß Du dann direkt an den Abgasschieber drankommst.
Ich nehm mal Platz und schnapp mir ´n Bier....:bierchips:

Edit sagt gerade: Da war der Johannes schneller. Und: Dach ist Pflicht!
 
...
Nun zu meinen Fragen:
1. Bin ich mit dieser Art von Aufbau überhaupt auf dem richtigen Weg (v.a. Für Fleisch)? Kann ich damit evtl. Auch mal die eine oder andere Forelle räuchern?
...
Grundsätzlich ist das möglich, man sollte sich jedoch genau mit der Bauform beschäftigen.
Wenn du öfters mal ein paar Pizzen machen willst, ist eine Bauform wie der Ramster Le Ronde perfekt.
Durch das heizen von unten (Dauerfeuer) kannst du recht schnell eine hohe Hitze für die Pizza erzeugen.
Nach 30min könnte da die erste Pizza rein.

Für Fleisch würde ich vorher das Feuer raus räumen, damit es nicht unabsichtig verqualmt.
Das bedeutet jedoch, dass du viel Speicher-Masse und Isolierung brauchst um dein Fleisch durchgaren zu können.

Unterm Strich musst du sagen, wo deine Pio liegt. Für das was du beschrieben hast würde ich dir einen Ramster Typ doppelter Gotthardt empfehlen.
Ob du so eine Bauform "einfach" selbst bauen kannst... nicht ganz einfach...
 
Hi,

vielen Dank für die Antworten!!!

Ich fasse jetzt mal zusammen, welche Erkenntnisse ich schon einmal mitnehme (und welche Fragen sich dazu noch ergeben)

- 6,4 cm Schamotte reichen
- bei Isolierung auf Beständigkeit bei hohen Temperaturen achten. Wenn ich jetzt mit entsprechend geeigneter Steinwolle dämme, reichen dann 10 cm aus oder muss ich auf jeden Fall noch mit einer anderen Isolierung kombinieren, z.B. Perlit?
- Blechverkleidung nochmal überdenken
- unbedingt Tür isolieren! Diese werde ich selber bauen, aus Edelstahl. Wie isoliere ich so eine Tür dann?
- beim Mörtel auf hydraulische Abbildung achten
- den Backraum breiter, dafür weniger tief
- wenn ich mir den "doppelten Gotthard" anschaue: Der hat in der unteren Brennkammer eine Kuppel. kann die Abtrennung nach oben auch aus einer ganz normalen Platte bestehen?

Leider gehen mir die Fragen nicht aus. Aber ich hoffe, dass ihr mich weiterhin so unterstützen werdet! Nochmals vielen Dank dafür!!!

VG
Stefan
 
Die Tür würde ich innen mit einer U Schiene unten und einer Schraube oben so konstruieren, dass Du eine dünne Schamotteplatte in das U legst und sie dann mit der Schraube zart anziehen. Schamotte lässt sich gut bearbeiten. Bei eBay bekommst Du dünne Platten 2 cm stark für kleines Geld.
 
Edelstahl Tür bringt nur was, wenn das Material entsprechend stark ist. Weil die innen heiß wird und außen kalte Luft dran kommt, wird der Verzug größer sein, als bei normal Stahl. Preislich ist Normalstahl auch günstiger als Edelstahl. Und: Auch Edelstahl rostet!
Wenn du 10 - 15cm (hier ist mehr = besser!!) dicke Steinwoll- oder andere -z.B. Keramikmattenisolierung nimmst sollte das ausreichen. Sofern dann noch eine Ummauerung drumrum kommt. Wenn du die Blech- Einhausung vorziehst, dann mußt du darauf achten, daß Du Be- und Entlüftungsöffnungen vorsiehst, damit Dir bei Wollendämmung Kondenswasser entweichen kann. Mit Perlite- Dämmung ist das nicht so kritisch, weil Perlite nicht hygroskopisch ist, also kein Wasser zieht.
Und wegen der Isolierung der Türe würde ich mir erst Gedanken machen, wenns soweit ist.
 
Okay, alles klar! Ich werde eure Hinweise berücksichtigen!

Als nächsten Schritt muss ich mir dann erstmal über die endgültigen Maße klar werden. Dann werde ich erst einmal ein Modell (aus Holz oder so) erstellen, um genau beurteilen zu können, wo und in welcher Ausrichtung das Ding dann am besten zu Haus und Terrasse passt.

Eine Frage habe ich allerdings noch:
Ein doppelgeschössiger Ofen (brennkammer und Backraum) bedingt ja automatisch eine größere Öffnung mit zwei Türen.
Eigentlich würde es mir besser gefallen, die Öffnung auf Höhe durch ein Sturz zu trennen, und somit zwei separate Türen einzubauen
 
Kannst Du machen, sollte nur kein Eisen im Sturz sein, da es sich in der Hitze ausdehnt und den Sturz sprengt.
 
Sorry, hab grad gesehen, dass beim Absenden Teile des Textes verschwunden sind. Also hier noch einmal:

Eigentlich würde es mir besser gefallen, die Öffnung auf Höhe der "Zwischendecke" durch ein Sturz zu trennen, und somit zwei separate Türen einzubauen. Kann ich dafür Granit benutzen oder wird das schief gehen? Im Internet findet man leider, dass Granit reißen kann, wenn er einseitig sehr heiß wird.
 
Granit! da ist die Rissgefahr groß wenn nicht gar unausweichlich. Ich trenne thermisch immer weitgehend. Schamottgewölbe innen = heiß. Außen Isoliergemäuer kalt und die Stahlteile sollten sich ausdehnen können. Bögen, Stürze oder optisches Beiwerk als Konstruktionsteile thermisch entkoppeln.
 
Granit reißt. Du hast im Ofen locker mal Temperaturen von >400°Grad. Selbst wenn Du den Stein irgendwie thermisch entkoppeln kannst, wird er an der Ofenseite erhitzt und an der Außenseite nicht. das führt zu Spannungen. Und da Granit mit zu den härtesten Materialien gehört, macht er diese einseitige Temperaturbelastung nicht mit.
 
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