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Neues Hobby: Messer schmieden

Peperoni

Grillkaiser
15+ Jahre im GSV
Nur mal so vorab: Gaucho ist schuld! Macht einfach so geile Messer. Und postet sie auch noch. Grrr.., auch haben will!!!

Aaaaaber: Preis für einen 3-fachen Famielienvater nicht finanzierbar.
Die Rohlinge auch nicht gerade billig.
Idee: Messer selber schmieden?

Literatur gekauft: Messer schmieden für Anfänger, Damast-Messer schmieden für Anfänger, Messer machen wie die Profis, Messer schärfen leicht gemacht.

Für den Preis der Bücher hätte man schon ein schönes Damastmesser von Dick kaufen können (btw., hat jemand das Buch "Messer schmieden" von Harvard Bergland? Gern auch als PDF...), aber man soll ja das alte Handwerk am Leben erhalten, und - man gönnt sich ja sonst nichts, und Bücher haben ja einen bleibenden Wert.....

Fazit: Es läuft im Prinzip immer auf das Gleiche raus: ein Stück/Paket Stahl heiß machen und platt klopfen. Klingt für einen Maschinenbau-Ingenieur nicht allzu schwierig.

Jetzt war der Funke bereits am Glimmen. Also zu Konz-Baustoffe, Hornbach, und zu guter Letzt zum Schrotthändler. Beute: ein paar Ziegelsteine, einen Hammer, und zwei Twingo-Fahrwerkfedern.

Letzten Samstag ging's dann bei schönem Wetter auf's Stückle, und hier ist sie: meine eigene Freiluft-Messer-Schmiede:

01 - Freiluftschmiede.jpg


Die Esse:

Belüftung über ein 3/4"-Wasserrohr und eine Doppelhub-Luftmatratzen-Handpumpe:

02 - Esse.jpg


Der Amboss:

Zwei Baumstamm-Abschnitte und ein Stück Vierkantstahl, der schon meinem Opa gehörte, also quasi ein Familienerbstück:

03 - Amboss.jpg


Mit der Holzkohle aus dem Supermarkt hab' ich dann der Twingo-Feder mal kräftig eingeheitzt:

04 - Feder.jpg


Stück für Stück gerade schmieden:

05 - gerade.jpg


Gar nicht so einfach, weil der Eisenklotz immer wegrutscht:

06 - schmieden.jpg


Und immer wieder zurück in die Glut und Pumpen....

08 - eswird.jpg


Mit zunehmender Länge des geraden Stücks wird es immer schwieriger, die Feder auf dem Amboss zu platzieren, aber wir sind bald am Ziel:

09 - fast.jpg


Die letzten Windungen waren einfach nicht gerade zu kriegen, weil das gerade Ende schon zu lang war:

10 - Fertig.jpg


Hab' ich dann einfach abgeflext, und die Stange gleich mal geteilt, für besseres Handling. Heute war's dann soweit: Schönes Wetter, warm, die Gelegenheit, die Klinge auszuschmieden. Zuerst wurde der Kamin der Esse gepimpt:

11 - Kamin.jpg


Und ab in die Glut mit dem Stab:

12 - Glut.jpg


Und platt klopfen:

13 - Plattklopfen.jpg


Noch platter, und den Erl absetzen:

14 - nochplatter.jpg


Und immer wieder zwischenwärmen:

15 - Gluehen.jpg


Das Ergebnis kann sich doch für's 1. Mal sehen lassen:

16 - Klinge.jpg


Ist auch einigermaßen gerade, hier die Schneidenseite:

17 - Schneide.jpg


Und auch der Messerrücken kann entzücken:

18 - Ruecken.jpg


Nur der Erl ist noch etwas dick, da hab' ich mir 'nen Wolf geklopft, aber die Glut war auch schon fast am Ende. Ich werde den Klingen-Rohling wahrscheinlich abtrennen und dann den Erl noch etwas schlanker schmieden. Mal sehen, wann es weiter geht.....

Fortsetzung folgt...
 

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Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Ohne von dieser Materie überhaupt Ahnung zu haben, finde ich es für den ersten Versuch sehr gelungen!
 
:respekt:

bin mal gespannt, wie das so weitergeht. Ich hab zwar meine Zweifel bezüglich des verwendeten "Rohmaterials", aber für Übungszwecke und vor allem für den ersten Versuch - alle Achtung!

Ich wünsch dir noch viel Spass damit und deinen Nachbarn allzeits einen gut funktionierenden Gehörschutz :D
 
Dein Thread ist mal erfrischend anders...

Hoffentlich wirst Du beim Kloppen nicht bekloppt :D
 
Alle Achtung!
Ich schwanke noch zwischen Respekt und Kopfschütteln aber mit starker Tendenz zum Respekt.
Da kann ich als handwerklich vollkommen unbegabter Verwalter nur staunend auf der Bank sitzen bleiben. Mal schauen, wo das hinführt.
 
@Cruiser: ...nur tote Fische schwimmen mit dem Strom!

@QBorg: Für Messer brauchst du einen härtbaren Kohlenstoffstahl, möglichst über 0,6%, besser: 0,8-1,0%. Federstahl bringt das, ist zudem soweit legiert, um für Zähigkeit, Belastbarkeit und Flexibilität zu sorgen. Er ist leicht zu schmieden (...na ja..), und verzeiht auch mal Fehler (Zitat aus einem meiner Bücher). Alternativ kannst du auch Feilen, Meißel, Sägeblätter und ähnliches verwenden. Natürlich kann man sich auch ein Stück Flacheisen kaufen.
Bei Damast wird's dann schon etwas interessanter, 1.2842 (90MnCrV8), gepaart mit 'nem Nickelstahl, oder 1.2510, oder stinknormalen St-37, vieleicht die Mittellage aus blauem Papierstahl, aber das ist ein Thema für sich, Fortsetzung folgt ja wie schon angedeutet...

Btw., wer kommt problemlos und günstig an Borax ran?
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss man nicht Schamottsteine nehmen für die Esse? Na ja, das weißt du spätestens, wenn die Ziegel reißen. Mir wäre die Klinge noch eine Idee zu dick und nicht breit genug. Der Erl hängt auch vom Griff ab und wie die Balance sein soll. Bin jedenfalls gespannt wie's weitergeht. Damast würd ich erstmal lassen. Ein gutes selbstgeschmiedetes Monostahlmesser ist schon eine schöne Herausforderung.
 
Die Idee und die Initiative die du an den Tag legst finde ich Super! Mach weiter so und wie man erkennen kann, hat schon mal eine Messerform :-)

Weiter so!
 
Schöne Sache! :thumb2:

Ohne großen Geld und Materialaufwand eine Schmiede gebaut und `ne
Klinge geschmiedet.

Hut ab! ::hut::
 
Ist einfach ein geniales Forum hier!

Tolle Bastelei und ich bleib´ dabei.

:prost:

Gruß
Humpadiedel
 
Sehr schön, das motiviert mich auch.

Habe schon länger nen Amboss und einen Schmiedeschraubstock geschossen, habe aber noch keine Esse.

Hätte nicht gedacht, dass es mit so einer Improvision funktioniert

Supergeil!
 
nimm Eierkohlen (kleinhauen), - besser Schmiedekohle, dann solltest
du schneller auf Temperatur kommen.

(auf keinen Fall Eier- & Schmiedekohlen mischen)

Gruß :prost:
buersty
 
Moin,

sehr schöne Sache. Beim Rohmaterial seh ichs ähnlich, ich würd vielleicht für die nächsten keinen Federstahl nehmen sondern mal nach alten Feilen Ausschau halten, die sind schön hart.

VG Philipp
 
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