Marius_DUS
Militanter Veganer
Heute habe ich meine Outdoorküche fertiggestellt. Was ein "Projekt für's Wochenende" werden sollte, hat fast 2 Jahre gedauert. Am Anfang plant man es simpel, dann kommt das Eine zum Anderen.... : - )
Ich habe hier im Forum viel gelernt, schreibe aber selbst nicht gerne. Aus Dank und Respekt für das Forum stelle ich aber gerne ein paar Infos und Tipps vor.
Da es ein Herzensprojekt von mir ist, habe ich nicht versucht die Küche zu den günstigsten Kosten zu bauen. Ich weiß nicht wie teuer alles zusammen war und will es auch lieber nicht ausrechnen. Ich habe überall versucht, die auch optisch schönsten Komponenten zu nehmen. Ich war lange unentschlossen, ob ich eine Küche bauen oder kaufen soll. Wenn Kauf, hätte ich eine Cube oder Freiluft Küche genommen. Die finde ich am schönsten. Am Ende habe ich mich dann für die "Make" Option entschlossen, weil es ewig an mir genagt hätte, wie mein Eigenbau wohl geworden wäre ; - ).
Folgendes ist erwähnenswert:
- Motedis Aluprofile 4cm Nut 8 (man hätte auch 3cm nehmen können). War die richtige Wahl, Holz ist nicht viel günstiger und kann sich verformen. Das darf aber wegen der Keramikoberfläche nicht passieren. Kann man zugeschnitten bekommen, aber mit der Kappsäge gehts auch prima. Auch bist du dann flexibler. Ich würde sie jetzt nicht mehr zugeschnitten ordern, sondern nach Bedarf schneiden. Ich habe anfangs das Gesamtgerüst mit den reingedrehten Schneidhülsen gebaut. Das ist recht aufwändig, hält aber Bombe. Für die Schubladen reichen aber auch die Eckwinkel. Die sind einfacher zu verbauen.
- Innenausbau mit Juncker Slim Line Schubladen und Siebdruckplatten. Ist easy, man montiert die Scharniere an den Profilen.
- Die Keramik Arbeitsplatte Marazzi Elegant Black 12mm hat eine eingelassene Spüle. Der Küchenbauer hat mir davon und vom der Gehrungskante hart abgeraten, weil die auf Gehrung geschnittenen Kanten nichts für BBQ Gewichte sind. War mir aber egal, ich finds mega und bin halt vorsichtig. Unter der Arbeitsplatte ist eine MDF Outdoorplatte als Schablone. Die habe ich dem Küchenbauer geliefert, damit der wusste wie die Größe und Aufteilung ist. Dem Lieferanten der Arbeitsplatte (Name nenne ich bewusst nicht) würde ich aber keine Empfehlung geben, da unzuverlässig, schluderig und viel zu spät geliefert. Wenn man die Schablone selbst anfertigt, kann das aber jeder Steinhändler.
- Ganz links ist ein Pit Cooking Wok Kochfeld im neuen Outdoor Kit. Das gibts erst seit diesem Jahr, ich habe es in Holland gekauft weil die deutschen Händler es nicht anbieten möchten. Es gibt auch andere, die sehen aber nicht so sexy aus. Ich finds cool, dass der Ring rund durch die Keramik geht und keine Platte zu sehen ist. Da gibts verschiedene Modelle, das hier ist der stärkste Einzelring.
- Rechts daneben ist ein doppeltes Invisacook Induktionskochfeld. Wie der Name schon sagt, man sieht es nicht. Es ist in die Keramik von unten eingelassen, in einer Schublade habe ich das Display eingelassen. Ich habe mir eine doppelte Version bauen lassen, sodass man hier eine Warmhalteplatte oder eine große Pfanne erhitzen kann. Die Silikonmatte auf dem einen Bild ist nur aufgelegt, es geht auch ohne. Das Ding funktioniert und hat einen krassen Shop Effekt, aber ich bin nicht sicher ob sie draussen lange hält. Ist eher für den Inneneinsatz gedacht. Mich hat sie nicht viel gekostet, deswegen habe ich mir das gegönnt. Laut meiner Kenntnis bietet ein andere Outdoorküchen-Produzent das System vom gleichen Hersteller unter anderem Namen für fast 10k€ an. Das finde ich völlig weltfremd.
- In der Mitte ist ein Frammkraft Block D in der 5. Generation verkauft. Ich habe mich für den Infrarotgrill entschieden, weil die Hitze von den Seiten kommt und keine schädlichen Dämpfe durch Fettverbrennung kommen können. Bin zufrieden, es gibt auch allerlei Zubehör. Den Griff habe ich schwarz lackiert, da das Eichenholz nicht zum Cumaru Holz passt.
- Rechts vom Grill ist noch die Spüle mir Warm und Kaltwasseranschluss und ausziehbarem Hahn. Darunter ist ein Wasserbehälter mit einer Gardena Schmutzwasserpumpe, weil ich erst 20m durch den Garten unter dem Rasen führen muss, bevor das Wasser in den Ablauf geht. Sieht man aber nichts von.
- Verkleidet ist die Küche mit einem Triple Profil vom Holz Geven, da man so nicht durchsehen kann. Das war viel mehr Arbeit als gedacht. Das Cumaru Holz ist extrem hart und schwer. Man muss alles vorbohren. Bei den Schubladen hängen die Holzprofile an den Blenden der untersten Schubladen. Das ist ein hohes Gewicht, geht aber gerade so.
- Von hinten ist die Küche mit einer Bauhaus Mehrzweckplatte versehen, da hier eine Duftbaumhecke ist. Die Hecke soll hochwachsen, damit man die Gartenhütte dahinter nicht mehr sieht.
- Die Gasflaschen sind in der Hecke versteckt, da ich den Platz in der Küche dafür nicht hergeben wollte.
- Die Terasse hat ein recht starkes Gefällt von 8cm über die 360cm Länge. Das musste nicht nur durch unterschiedlich hohe Stützfüße, sondern auch durch schräge Unterkanten der Holzverkleidung ausgeglichen werden.
Ich bin gespannt, ob euch die Küche gefällt? Hättest du was anders gemacht?
Ich hoffe, dass dies ein paar Inspirationen für deinen Küchenbau gibt.
Es hat mir insgesamt sehr viel Spaß gemacht und ich bin mit dem Resultat sehr zufrieden.
Viel Erfolg!