• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

Pasta Maschine - aber welche? (Ein Erfahrungsbericht)

Peter.K

Vegetarier
Nachdem ich die verschiedenen Threats hier gelesen hatte (insbesondere natürlich semi-professionelle-nudelmaschine-bottene-lillo-due-haeussler-pn100) war für mich klar: das will ich auch!
In dem Threat geht es inhaltlich allerdings nicht mehr um Kaufentscheidungen, daher dieser separate Eintrag.

Natürlich haben wir schon eine manuelle Marcato Atlas Maschine im Keller aber die Herstellung auf diese Art ist doch relativ aufwendig und daher wird dieses Gerät kaum benutzt.

Also hatte ich mir als ersten Schritt einen Aufsatz für unsere Küchenmaschine bestellt und ein paar Erfahrungen gesammelt (LINK)

Nachdem klar war, dass ich weiter nudeln möchte, stellte sich jetzt die entscheidende Frage: Welche Maschine soll ich mir anschaffen?

In dem Bottene / Häussler Thread ist ja schon einiges gesagt. Da sich die Informationen allerdings recht spezifisch auf genau diese Maschine beziehen, wollte ich noch einen Schritt zurück gehen und habe mir zuerst ein paar generelle Gedanken gemacht.

Zuerst ein kleiner Exkurs zum Thema Pastakonsum.
Die Italiener haben mit großem Abstand den höchsten pro Kopf Verbrauch: ca. 25 kg / Jahr.
In Deutschland liegt der Wert bei ca. 8 kg / Kopf / Jahr.
Was bedeutet das? 8 kg / Jahr entsprechen ca. 150 g / Woche. Also einmal in der Woche Nudeln als Hauptspeise.
Vom Bauchgefühl liege ich da allerdings selbst im Jahresschnitt deutlich drüber.
Bei einem 4-Personen Haushalt ergibt sich also ein Bedarf von ca. 600g pro Woche.
Mit saisonalen Schwankungen und Korrekturfaktoren würde ich eine Bandbreite von 600 - 900g pro Woche erwarten.
Warum das Ganze? Ich wollte vorab mal ein Gefühl für die zu produzierenden Mengen bekommen. Weiter unten greife ich das Thema noch einmal auf.

Basierend auf den Beschreibungen und Erfahrungen hier im Forum gab es für mich mehrere Maschinen, die ich mir näher anschauen wollte:
- Philips Pastamaker
- Bottene Lillo Due
- La Monferrina Dolly
- Fimar PF25E
Und als Vergleich dazu natürlich meine Bosch MUM mit Fleischwolf und Pasta-Aufsatz.

"Anschauen" ist dabei allerdings gar nicht so einfach. Während der Philips Pastamaker noch recht verbreitet ist, findet man die restlichen Maschinen nicht so einfach bei Händlern um die Ecke. Daher mussten sich die Recherchen größtenteils auf das Internet beschränken.

Von vorneherein sprachen mich zwei der Maschinen besonders an. Eine eher vom Bauch her und die andere vom Kopf.
Da ich das Ganze aber etwas breiter aufziehen wollte, habe ich mir ein paar Gedanken zu den Entscheidungskriterien gemacht und für mich eine Bewertungsmatrix entwickelt (hatten wir vor etlichen Jahren mal in einem Training zum Thema: kaufe ich mir einen Sportwagen oder eine Familienkutsche …)

Dafür habe ich zuerst verschiedene Kriterien definiert (sind weiter unten detailliert ausgelistet).
Als nächstes habe ich für die Kriterien eine Gewichtung festgelegt:
3 - sehr wichtig
2 - wichtig
1 - weniger wichtig
0 - unwichtig
Für jede Maschine einzeln gab es dann eine Wertung der einzelnen Kriterien:
3 - sehr gut
2 - gut
1 - weniger gut
0 - schlecht

Wenn mir also zum Beispiel ein Kriterium sehr wichtig ist (Faktor 3) und die Maschine dieses aus meiner Sicht sehr gut erfüllt (3 Punkte), erhält die Maschine insgesamt 9 Punkte.

Dabei ist natürlich klar, dass sowohl die Kriterien, die Gewichtung als auch die Auswertung völlig subjektiv sind.
Für mich kommt bestimmt ein anderes Ergebnis heraus als für jemand anderen.

Bewertungsmatrix.png


Daher möchte ich auch gar nicht zu sehr auf meine einzelnen Ergebnisse eingehen, sondern lediglich meine Bewertungskriterien teilen.
Vielleicht ist das ja noch für den ein oder anderen Einsteiger ebenfalls hilfreich. Die Bewertungsmatrix funktioniert ja auch mit beliebigen anderen Produkten.



Die Kriterien im Einzelnen

Preis

Was kostet die Maschine und was ist im Lieferumfang bereits dabei?Auf welche Kosten werde ich mit einer Auswahl an Matrizen kommen?

Transportfähigkeit
Hierzu zählen Gewicht und Form
Gewicht
Als Vergleich: Ein vollgepackter Koffer wiegt 22kg.
Wenn die Maschine deutlich schwerer wird, ist der Transport eher beschwerlich.
Form
Als Vergleich hier: 10kg Hantel vs. 30kg Umzugskarton mit scharfen Kanten

Erweiterungsfähigkeit / Matrizen (welche Matrizen gibt es für die Maschine?)
Dazu habe ich nach drei Kategorien unterschieden:
eigene Matrizen - vom Hersteller direkt
baugleiche Matrizen von Drittherstellern - die direkt ohne Adapter passen
Matrizen von Drittherstellern mit Adaptern - Dazu muss extra ein Adapter gekauft werden und die Qualität der Nudeln ist wahrscheinlich schlechter als bei eigenen Matrizen, vor allem wenn die Matrizen einen anderen Durchmesser haben.

Ist ein elektrischer Nudelschneider verfügbar?
Falls ich später einmal aufrüsten möchte für kurze Pasta

Design
sehr subjektiv, aber das Auge schaut ja auch mit.
Plastik vs. Heavy-Duty Gastro-/Industriedesign, …

Wertigkeit
Was macht die Maschine für einen Eindruck von der Verarbeitung, was für Materialien sind verbaut worden, wie lange ist die zu erwartende Lebensdauer.

Zukunftssicherheit
Wie lange ist die Maschine schon auf dem Markt? Wie verbreitet ist sie? Wird es die Maschine so in der Zukunft noch geben und wie lange bekomme ich dafür Ersatzteile?
Kann ich gekauftes zusätzliches Equipment weiter benutzen.

Performance
Basierend auf der Annahme pro Person/Portion etwa 150-200g Teig habe ich verschiedene Kriterien dokumentiert

maximale Menge Teig für 1 Vorgang - wieviel Teig kann ich mit einem Vorgang verarbeiten
Teig kg/h laut Hersteller - wie schnell ist die Maschine bei der Herstellung?

Für welchen Einsatzzweck ist die Maschine ausgelegt und wie schlägt sie sich in den anderen Bereichen. Bei der Gewichtung ist meine Einschätzung eingegangen, was ich wohl am meisten brauche.
- Eignung für kleine Mengen (0-600g Teig) (bis 4 Personen)
- Eignung für mittlere Mengen (600-1500g Teig) (4 bis 8 Personen)
- Eignung für große Mengen (1500-2500g Teig) (mehr als 8 Personen / auf Vorrat)

Handhabung
Hier gibt es einen deutlichen Unterschied zu Spezialmaschinen im Vergleich zu Küchenmaschinen, die nach dem Kneten umgebaut werden müssen und der Teig anschließend manuell nach und nach zur Verarbeitung zugeführt werden muss.

Reinigung
wie aufwendig ist die Reinigung?
Spülmaschine / Hand; Anzahl Teile.

Qualität der Pasta
Was ich leider nicht in die Auswertung mit einfließen lassen konnte, ist die Qualität der produzierten Pasta. Dazu hätte ich wirklich die Maschinen gegeneinander laufen lassen und die Pasta anschließend verkosten müssen. Also habe ich einmal angenommen, dass alle Maschinen relativ schnell gute Ergebnisse liefern und diese dann auch konstant gehalten werden.

Die Matrix habe ich dann tatsächlich für die verschiedenen Maschinen ausgefüllt.
Dabei habe ich versucht (für mich selbst) so objektiv wie möglich zu bewerten und habe die Gesamtpunktzahl erst einmal ausgeblendet.

Erstes interessantes Ergebnis: am schlechtesten hat die Bosch MUM mit Fleischwolf und Pasta-Aufsatz abgeschnitten. Diese Lösung erreichte nur knapp halb so viel Punkte wie der Rest des Feldes und zeigt damit klar die Grenzen von diesem Ansatz auf. Für den gelegentlichen Einsatz und den Einstieg ausreichend, für eine regelmäßige Anwendung aber weniger geeignet.

Zweites interessantes Ergebnis: es gibt keinen klaren Sieger. Alle Maschinen liegen recht nah beieinander. Auch der Philips Pastamaker liegt bei den gewählten Kriterien auf Augenhöhe mit den deutlich teureren Maschinen und ist damit klarer Preis/Leistungs-Sieger. Also wieder einmal reine Geschmacksfrage.

Wie auch mehrere andere Forumsteilnehmer vor mir habe ich mich dennoch für die Bottene Lillo Due entschieden. Auf die La Monferrina Dolly habe ich zwar auch die ganze Zeit geschielt, aber der preisliche Abstand war mir dann doch zu hoch. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob sie nicht doch eine halbe Nummer zu groß ist.
 
Wow, was für ein Aufwand 👍
Hast du die Bottene schon bekommen?


Auch der Philips Pastamaker liegt bei den gewählten Kriterien auf Augenhöhe mit den deutlich teureren Maschinen und ist damit klarer Preis/Leistungs-Sieger.
Den PM habe ich und bin sehr zufrieden damit 👍
 
So in der Art entscheide ich mich auch immer. Das dauert dann zwar immer Monate lang aber seither gabs wenig fehlkäufe.
Zwei Fehlkäufe vor diese Art Entscheidungsfindung waren der Nudelvorastz der MUM8 und die Pastavorsätze für den Wolf.
Nach dieser Enttäuschung hab ich mich für die Fimar 1,5 entschieden. Matritzen kauf ich bei pastidea.com ( adapter mitkaufen).
Wollte eigentlich die 2,5 aber hab die 1,5 SEHR günstig bekommen. Ausserdem macht das bei den Matritzen-Preisen auch gleich was aus. Ob mans braucht muss jeder selbst entscheiden.
Wenn meine "kleine" Fimar mal aufgeben sollte, was ich aber nicht glaube, gibts die 2,5.
 
Sehr wissenschaftlich, aber ich verstehe die Entscheidung, bzw.
die Begründung nicht...

Die Bottene ist doch um einiges teurer, oder stehe ich auf dem
Schlauch?

:prost:
 
Die Bottene ist doch um einiges teurer, oder stehe ich auf dem Schlauch?
Verglichen mit dem Philips Pastamaker ist die Bottene um einiges teurer.
Im Vergleich zu der La Monferrina ist sie um einiges günstiger.
Und dann gibt es noch ein paar Maschinen, die sich irgendwo dazwischen tummeln,
zum Beispiel die Fimar, die TR50 von La Pastaia oder die La Fattorina.

Wow, was für ein Aufwand 👍
Hast du die Bottene schon bekommen?
Ja, ist bereits voll im Einsatz und ich bin vor allem mit den Ergebnissen mega zufrieden.
Da schicke ich demnächst noch einmal ein Update.
 
Sehr wissenschaftlich, aber ich verstehe die Entscheidung, bzw.
die Begründung nicht...

Die Bottene ist doch um einiges teurer, oder stehe ich auf dem
Schlauch?

:prost:
Man darf bei dieser ganzen Preis/Leistungsgeschichte die zu erwartende Lebensdauer nie ganz aus dem Auge verlieren oder zu knapp bewerten. Auf den ersten Blick mag der Philips günstiger sein aber bei genauerer Betrachtung verliert er in fast allen Belangen gegen die Bottene:

Wiederverkaufswert: eine direkt importierte Bottene lässt sich nahezu verlustfrei wieder verkaufen falls man feststellt dass Nudeln selbst herstellen einem doch nicht so liegt, oder sich die persönlichen Umstände ändern.

Zu erwartende Nutzungsdauer:
Bei einer geschätzten Produktionsmenge von etwa 30kg Pasta/Jahr (4 Personen Haushalt) gebe ich dem PM 5-7 Jahre bevor er den Dienst quittiert, die Bottene hält selbst bei 50 Kilo etwa 30 Jahre. (Zugegeben das sind Vermutungen aber wenn jemand gegenteiliges nachweisen kann dann korrigiert mich)
 
Und dann gibt es noch ein paar Maschinen, die sich irgendwo dazwischen tummeln,
zum Beispiel die Fimar, die TR50 von La Pastaia oder die La Fattorina.
Ich besitze die TR50 von La Pastaia. Ich forschte vorweg ein wenig, ist identisch mit der Sela TR50, welche ich bei gewerblichen Händlern zu 1500 Euro fand. Dagegen war dann das gute Stück bei Pastidea inklusive 4 Matrizen nach Wunsch schon ein „Schnapper“.
 
Zurück
Oben Unten