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Pikantes Gurken-Chutney

Balkonglut

Grillkaiser
10+ Jahre im GSV
Im örtlichen Supermarkt sah ich von der Firma Hengstenberg unter dem Label „Hengstenberg 1896“ ein Produkt namens „SWEET & SPICY DIPPING SAUCE“. Da ich bei industriell hergestellten Lebensmitteln (fast) immer die Zutatenliste lese, dachte ich mir: „Liest sich lecker.“ und „Das kannst du selbst nachbauen!“…

Hier die originalen Zutaten:

Gurken (57%), Zucker, Zwiebeln (7%), Wasser, modifizierte Stärke, Branntweinessig, Salz, Senfkörner, Gewürze, Säuerungsmittel Citronensäure, Antioxidationsmittel Ascorbinsäure, Farbstoff Riboflavin, natürliche Aromen.

O.K.! Manche Sachen brauche ich nicht, wenn ich meine selbst gemachten Sachen innerhalb von ein paar Tagen verzehre, manche Sachen – wie Farbstoff und "natürliche Aromen" – verstehe ich nicht... Daraus entstand bei mir ein Mix aus „Kaufe ich ein“ und „Habe ich noch im Kühlschrank“, der wie folgt aussieht:

Zutaten:
  • 1 Glas (360 gr. Abtropfgewicht) Gewürzgurken, keine Salzgurken, die sind nicht knackig
  • 2 geröstete Paprika aus dem Glas oder 1 frische rote Paprika
  • 1 große Zwiebel
  • ca. 2 EL grüne oder rote Jalapeno aus dem Glas - hier kann jeder die Schärfe selbst bestimmen
  • ca. 3 EL Zucker oder für Diabetiker ein Ersatzstoff (z.B. Stevia "Wie Zucker")
  • ca. 1 EL Senfkörner
  • ca. 1 – 2 TL Knoblauch (granuliert oder frisch gepresst: 2 – 3 Zehen)
  • ca. 1 EL Salz
  • ca. 1 TL schwarzer Pfeffer
  • Saft einer halben Zitrone (abgeriebene Schale könnte auch nicht schaden…)
  • ca. 5 – 10 EL Kräuteressig
  • optional: 1 Chipotle in Adobo und 3 TL von der Sauce, frische Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Basilikum
  • „geeignetes“ zum binden: bei mir ca. 2 EL Pfeilwurzmehl (vegan und BIO!), wird beim nächsten Mal durch Guakernmehl ersetzt
Da Zucker als Zutat an zweite Stelle steht, habe ich die Zuckermenge mal ganz erheblich reduziert, zumal meine GöGa Diabetikerin Typ 2 ist. Außerdem habe ich einen Ersatzstoff benutzt. Die übrigen „Ergänzungen“ entstanden aus dem Bauch heraus – sie können den Geschmack nicht verschlechter, sondern nur verbessern. Wasser kann man weglassen, das erhöht bei industriell hergestellten Produkten nur den Gewinn…

Zum Thema „Bindung“ und Pfeilwurzmehl:
Industriell hergestellte „Saucen“ werden gebunden. Statt einer Wasser-/Flüssigkeitsschicht auf der Sauce hat man eine schöne Konsistenz. Das finden die Kunden gut, weil es einen „guten Eindruck“ vermittelt. Oft findet man auf der Zutatenliste Guakernmehl, Xantan, Agar-Agar oder andere Bindemittel. Ich habe nach einem Bindemittel gesucht, welches geschmacksneutral ist und möglichst nicht die 4 lebenswichtigen Vitamine (B, A, S und F) enthält. Von einer Kochaktion für eine sich vegan ernährende Freundin hatte ich noch Pfeilwurzmehl im Schrank. Das bindet aber nur, wenn die zu bindende Masse ca. 65°C hat. Damit hat es bei vorsichtiger Erwärmung des Chutneys auch mit der Bindung geklappt. Die Flüssigkeit ist gut gebunden, das Chutney "schwimmt" nicht in Flüssigkeit, sondern hat eine schöne Konsistenz bekommen. Für die nächsten Bindemittel-Aktionen habe ich im Reformhaus Guakernmehl erstanden; das bindet auch kalte Flüssigkeiten.

Zubereitung:
Hilfreich bei der Zubereitung ist eine Küchenmaschine. Bei mir eine Bosch MUM mit „Schredder“ (das ist der große Aufsatz mit den rotierenden Messern). Wer keine Küchenmaschine hat, kann auch die Zutaten klein schnippeln.

Die Zwiebel wird geschält und in grobe Würfel geschnitten; dann in der Küchenmaschine mit der Momentschaltung zerkleinert. Jetzt werden die Gurken längs halbiert und dann in drei oder vier Teile zerteilt. Die gerösteten Paprika abtropfen lassen und ebenfalls in drei oder vier Teile zerschneiden. Frische Paprika waschen, entkernen, und ebenfalls in kleinere Stücke schneiden. Das alles und die restlichen Zutaten/Gewürze kommen zu der Zwiebel in die Küchenmaschine. Dann wird das ganze langsam und mit wechselnder Geschwindigkeit zu einem nicht zu feinen Brei zerkleinert. Das ganze sollte kein Brei werden, sondern noch stückig sein! Jetzt kann man schon abschmecken und das Chutney seinem persönlichen Geschmack anpassen. Zu „laff“: Jalapeno nachlegen. Zu „fad“: Essig nachschütten oder salzen und pfeffern. Oder noch etwas Zucker oder, oder, oder. Ihr könnt ja schmecken und produziert hier nicht für den Gaumen von Otto Normalverbraucher, sondern für Euren Geschmack!

(Bei der Verwendung eines Bindemittels, welches in eine warme/heiße Masse gerührt werden muss:) Nun wird die Masse in einen passenden Kochtopf umgefüllt und vorsichtig (!) erhitzt. Das Pfeilwurzmehl wird mit der gleichen Menge kaltem Wasser gut verrührt und bei ca. 68°C in die Masse löffelweise eingerührt, bis das Chutney die gewünschte Konsistenz hat. Wer es wässerig mag, kann es natürlich lassen oder ein anderes Bindemittel benutzen.

Verwendung:
Neben der Verwendung als Dip kann man das Chutney auch prima unter den nächsten Burger streichen!

Ihr wisst, dass es schwierig ist so etwas zu fotografieren, aber ihr wollt ja immer Bilder haben:

Das Löffelbild

Gurken Chutney 1.JPG


Im Glas ist gut zu erkennen, dass sich fast keine Flüssigkeit abgesetzt hat

Gurken Chutney 2.JPG


Viel Spaß beim nachbauen! Wenn Ihr noch eine Anregung zur Verbesserung oder Fragen habt: einfach hier reinschreiben!

Gruß

Balkonglut
 
Sieht richtig gut aus! Und ist gebookmarkt! Danke!
 
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