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PP und PB mit Hindernissen zum Jahreswechsel

Wurmtalgriller

Grillkaiser
5+ Jahre im GSV
Supporter
Hallo miteinander!

Allen guten Vorsätzen zum Trotz, habe ich im Winter deutlich zu wenig gegrillt. Um für das neue und das alte Jahr ein Zeichen zu setzen, habe ich mich deshalb entschlossen, aus dem
Jahr auszugrillen, und zwar mit PP und PB, letzteres zum ersten Mal.

Weil wir Silvester Gäste im Haus hatten (dafür war das Material aber nicht vorgesehen, das habe ich nur auf Vorrat hergestellt) und ich von der Silvesternacht auch sonst gerne was haben wollte, fiel die Wahl auf Amarillo und Krücke. Die Idee dahinter war: Wahrscheinlich werde ich tagsüber fertig, wenn nicht, bin ich in einer Nacht, in der Schlaf zweitrangig ist, sicher bis zum Schlafengehen fertig. Also Samstag einen Nacken vom Schwein und einen vom Rind gekauft, mit MD bzw. Pit Powder Beef gerubbed und bis Montag ins Vakuum gelegt.

Und dann klappte: nichts. Es fing schon damit an, dass wir Montag viel später als geplant aus dem Bett kamen und ich noch Ewigkeiten beim Bäcker verbrachte. Um 12 Uhr (statt um 10) wurde das Fleisch aufgelegt und rannte dann bei konstanten 105-110 Grad erst mal gut los. Am Nachmittag ging dann aber bei 60 bzw. 61 Grad KT sehr lange gar nichts. Gut, dachte ich: Dann heute eben ein frühes Plateau. Also in Butcher Paper gewickelt, Amarillo aufgefüllt und die Temperatur auf 125 Grad erhöht. Die Farbe war zu diesem Zeitpunkt schon sehr ansprechend, und die beiden Woodchunks hatten ihren Rauchgeruch auch schon abgegeben. Aber es ging nach dem Wickeln überaus schleppend voran. So schleppend, wie ich es selbst ohne Krücke noch nicht erlebt hatte.

Weil wir Gäste hatten und ich ja eigentlich nicht mit einem sehr langen Longjob gerechnet hatte, habe ich mir beim Auffüllen des Amarillos wenig Zeit genommen und wenig Mühe gegeben. Das rächte sich dann nachts, weil die Kohle so unglücklich gestapelt war, dass der Grill die Temperatur viel kürzer stabil hielt als gewohnt. So musste ich, nachdem ich um 2 endlich im Bett lag, nachts noch zweimal raus. Und am nächsten Morgen - GT war zwischenzeitlich zweimal auf 90 Grad gesunken - lag die KT immer noch bzw. wieder bei schlappen 75 Grad. Sie war damit im Vergleich zur Nacht sogar leicht gesunken. So quälten die Nacken und ich uns dann durch den Neujahrstag, bis 16 Uhr waren beide trotz konstant 120-140 Grad GT nicht zu mehr als 85 Grad zu bewegen, wo sie stundenlang verharrten. Ich war schon kurz davor, sie einfach zu pullen, beschloss dann aber: Für die Dauer unseres Neujahrsabstechers zu Freunden dürfen sie es sich noch überlegen. Um die Sache potenziell zu beschleunigen, kriegten beide eine zweite Lage Butcher Paper spendiert. Als wir dann 1,5 Stunden später zurück waren, hatten die Sau 92 Grad und die Kuh 90.

Vom Grill kamen sie dann wenig später bei 93 (Schwein) bzw. 94 (Rind) Grad. Das war um 19 Uhr und damit geschlagene 31 Stunden nach dem Auflegen. So lange habe ich ohne Krücke noch nie gebraucht.

Die große Überraschung kam dann beim Pullen: Das PP war das saftigste, das ich bis jetzt hergestellt habe. Leider habe ich davon im gepullten Zustand keine Bilder gemacht, aber es war echt genial schlotzig. Auch das PB war schön saftig, wenngleich lange nicht so wie das PP. Ich denke, das kommt auf dem Bild auch halbwegs rüber. Die Kruste fand ich bei beiden auch klasse, da hat mir die Krücke kaum Nachteile gebracht.

Warum die beiden Brocken so widerpenstig waren, verstehe ich noch immer nicht so ganz. Nachdem die zweite Lage Butcher Paper anscheinend was gebracht hat, liegt natürlich der Verdacht nahe, dass ich beim Wickeln was falsch gemacht habe, also nicht dicht und/oder nicht eng genug. Beim Auspacken ist mir, obwohl ich besonders darauf geachtet habe, aber nichts aufgefallen. Selbst wenn: Auch ohne Krücke habe ich so krasse Plateaus noch nicht erlebt. Dass es gleich bei zwei Fleischstücken gleichzeitig so gekommen ist, spricht deutlich dafür, dass es weniger am Fleisch als an den Rahmenbedingungen lag. Die waren aber eigentlich im Wesentlichen so wie immer, abgesehen davon, dass ich wie gesagt häufiger die Greek Fire umschichten musste. Das und mehrere jeweils vorausgegangene Temperatureinbrüche waren sicher alles andere als hilfreiche Faktoren.

Aber mit dem Ergebnis bin ich voll zufrieden, und ich bin echt positiv überrascht, dass das stundenlange „Warmhalten“ bei unter 100 Grad GT und gleichbleibender bzw. sogar fallender KT der Saftigkeit offenbar nicht geschadet hat. Das „piepegal“-Prinzip wurde also einmal mehr bestätigt. Das Fleisch liegt jetzt portioniert und vakuumiert im Froster (daher auch kein Tellerbild). Mein erster PB-Burger steht daher noch aus. Vom Naschen her glaube ich aber, dass ich - obwohl sonst mehr Rind- als Schweinliebhaber - das PP bevorzuge. Dennoch bin ich froh, PB jetzt endlich auch mal ausprobiert zu haben.

Jetzt bin ich jedenfalls um einige Erfahrungen reicher, mit ordentlichen Fleischvorräten ausgestattet und kann von mir behaupten, in den letzten Stunden des alten Jahres und in den ersten des neuen Jahres gegrillt zu haben.

Mit dem Butcher Paper muss ich noch weitere Erfahrungen sammeln. Das hat noch nicht die erhoffte Zeitersparnis gebracht. Eigentlich finde ich ja den Amarillo perfekt für PP mit Krücke. Wenn es dann aber trotzdem so lange dauert, ist der Minionring die komfortablere Methode. Wickeln denn alle immer nur in eine Lage Butcher Paper?

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Finde es klasse, wenn auch mal gepostet wird wenn es nicht 100%ig gelaufen ist. Das ist für alle interessanter wie der 1000ste Bericht über PP in der Standartversion.
Und ein klasse Ergebnis :ola:
 
Ende gut ... alles gut :thumb2:
Klasse Bericht !
 
Danke für Eure Aufmunterungen. Das Ergebnis hat mich auch total versöhnt. Ich war ohnehin die ganze Zeit eher verwundert und ratlos als sauer und verzweifelt. Dass irgendwas rauskommt, das man essen kann, war ja zu erwarten. ;)

Trotzdem lässt es sich über das ganze Theater deutlich entspannter lachen, wenn das Ergebnis die Erwartungen erfüllt oder übertrifft. Das war zum Glück der Fall. Vielleicht ist es ja dem einen oder anderen eine Beruhigung, wenn es mal wieder nicht läuft. :prost:
 
So ähnlich ist es mir bei meinem letzten Pulled Pork auch gegangen. Nur anders herum. Nachdem der Geil auf 110°eingedeckt war bin ich mal kurz weg Kaffee trinken und einkaufen. Leider hatte sich das ganze auf über 2 Std hingezogen. Als ich zurück kam, lief der Grill auf über 150°C. Hat dem OP aber überhaupt nichts gemacht. Im Gegenteil, war eines der saftigsten die ich bisher gegrillt hatte. Also am besten nicht verrückt machen, OP verzeiht verzeiht vieles.
Gruß Alpenfahrer
 
Ist schon echt bitter: Man hat den Grill eigentlich gut im Griff und muss selten eingreifen. Aber wehe, man hat mal andere Pläne! Dann macht er, was er will und braucht Eingriffe. :D

Gerade PP ist da aber echt nachsichtig. Ribs gehen wahrscheinlich schneller „kaputt“.
 
Es war doch alles verständlich! Nach einer langen Vergrillung mit ausreichender Flüssignahrung schreibe ich ganz ohne Autokorrektur viel schlimmer. :trinkbrueder-smilie_text
 
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