Kamera: check - Chip in der Kamera: check - Grillrost mit der Drahtbürste sauber gemacht: check.
Ok, räusper, dann kann's ja losgehen.
Werte Grillgemeinde,
auch heute melde ich mich wieder vom Pilgerpfad der verführerischen Köstlichkeiten. Die Sonne scheint mal wieder über dem Norden, ein Schweinefilet liegt im Kühlschrank und da ich noch ein Rezept dieser Art in der Bibel offen hatte, gab es heute
Schweinefilets mit Rauchpaprika-Rouille von Seite 107.
Änderungen zum Rezept: Fehlanzeige.
Hier schon mal das gewürzte Schweinderl.
Während das Schweinchen gewürzt ein wenig aufwärmte, habe ich den Grill angeheizt - den Grillrost hatte ich mit der gestrigen Resthitze noch gereinigt - und die Paprika aufgelegt. Zusätzlich sollte es heute noch Grillkartoffeln geben, aber das ist eine andere Geschichte, es kann ja nicht immer alles klappen.
Hier sahen die Kartoffeln noch gut aus.
Was macht diese Paprika da?
Ah ok, jeder muss ja mal dampf ablassen.
Als die Paprika ihre typisch unappetitliche schwarze Farbe angenommen hatte und Blasen warf, habe ich sie vom Grill genommen und geschält. Ich denke, wenn man sie noch ein paar Minuten ruhen lässt, lässt sich die verbrannte Haut besser entfernen, aber ich hatte es heute ein wenig eilig. Also gleich runter mit der Pelle und rein mit der Paprika in den Mixer, wo schon Semmelbrösel, Zitronensaft, Paprikapulver, Knoblauchzehen und ein Messbecher voll Olivenöl warteten.
Während ich so vor mich hin mixte und das Öl ganz langsam einfließen ließ, schweiften meine Erinnerungen ab zu den Kartoffeln, die seit 10 Minuten in direkter Hitze auf ein und der selben Seite in der Grillschale lagen. Das Ergebnis hätte ich euch auch nicht unter der Prämisse "auf den Fotos sehen die viel dunkler aus" verkaufen können. Also habe ich mir das Foto gleich gespart. Man konnte die verbrannte Seite abschneiden, der Rest war sehr lecker.
Die Rouille gefiel mir dagegen wesentlich besser, die sieht wirklich so aus wie auf dem Foto in der Bibel. Na sehn'se, darauf kommt's doch an, wen interessieren da schon ein paar Brandenburger, die eh nur Beilage sind.
Also habe ich fröhlich das Filet auf direkte Hitze gelegt und die Kamera runtergeschmissen. Na bravo, sie zerflog zu meinem Schrecken gleich in mehrere Teile, zum Glück nur solche, die man eh abmontieren konnte. Ok, der Griff ist ein wenig aufgeplatzt, aber man kann sie noch benutzen.
Also zurück zum Fleisch. Das habe ich 2 Minuten von jeder Seite angebraten und dann bei ca. 45 Grad in den indirekten Bereich verfrachtet. Nach weiteren 12 Minuten bei 210 Grad waren 62 Grad KT erreicht und es konnte serviert werden.
Sieht doch aus wie in der Bibel.
Man sieht deutlich, dass der Hauptbestandteil der Paste Öl ist.
Fazit: Grillrost gereinigt, Kamera mit Chip bestückt, dafür jetzt mit ein paar Schrammen. Ich muss an meinem Timing beim Zubereiten mehrerer Speisen arbeiten, das klappt noch nicht so gut. ich brauche eine Outdoor-Küche, dieses ewige hin und her Gerenne führt zu nichts.
Und das Essen war lecker, Schwein und (Achtung Wortwitz) Paste passten hervorragend zusammen. Bei der Paste dominierten geschmacklich Olivenöl und Paprika. Feines Essen, das einen nicht vom Hocker haut. Könnt ihr mal nachbauen.
Grüßle
Martin