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Prosciutto Crudo selber machen

Patjag

Metzger
Ich beschäftige mich schon seit geraumer Zeit mit dem Thema eine ganze Keule zum Schinken zu verarbeiten.
Allerdings würde ich da sicherheitshalber den Knochen hohl auslösen.
Nachdem ich jetzt eine Beschreibung zu diesem Thema gefunden habe stelle ich das mal zur diskussion.
Bin gespannt was ihr dazu sagt.

Prosciutto Crudo

Für eine frische Schweinekeule, beginnt der Reifungsprozess auf dem Weg zum Prosciutto crudo mit einer Ruhephase. Bei einer Temperatur zwischen -1° und +3° C werden die Schweinekeulen für etwa 24 Stunden gelagert, um die Temperatur und den Feuchtigkeitsgehalt des Fleisches zu homogenisieren. Das Fleisch wird so gefestigt. Danach werden die Keulen zurechtgeschnitten damit sie eine rundliche Form mit einem Bogen am oberen Ende bekommen und der Fleischrand nicht weiter als 8 cm über das obere Ende der Keule hervorsteht. Der Knochen wird entfernt.

Außerdem wird ein Teil des Fettes in einem V-förmigen Schnitt entfernt. Dadurch können später Salz und Gewürze besser in das Fleisch eindringen. Nach dem Zuschneiden werden die Keulen mit Salz, Pfeffer, Lorbeer, Rosmarin, Wacholderbeeren, Knoblauch und anderen typischen toskanischen Kräutern und Gewürzen trocken eingesalzen. Das Einsalzen muss spätestens 120 Stunden nach der Schlachtung erfolgen. Die Keulen ruhen dann für 3-4 Wochen. Damit haben Salz und Gewürze genügend Zeit, das Fleisch zu durchdringen. Außerdem verliert das Fleisch gleichzeitig ausreichend Flüssigkeit. Diese Ruhephase, bei konstanten Temperatur zwischen 0°C und +4°C,
fand früher üblicherweise in den Monaten Dezember und Januar statt, in denen ein kaltes und trockenes Klima vorherrscht.

Pressen

Ist das Pökeln beendet, wird das restliche Salz von den Schweinekeulen gebürstet, damit sie anschließend gepresst werden können. Dies geschieht, damit das Salz tiefer und gleichmäßiger eindringen kann und der Schinken noch zarter wird. Auch dies dauert etwa 2 – 3 Tage und bereitet die nächste Phase der Herstellung her – die Ruhephase.
Nun lässt man die gesalzenen Keulen zwischen 60 und 90 Tage ruhen. Dazu werden sie in einen eigenen Raum gebracht, in dem eine Luftfeuchtigkeit zwischen 70% und 80% und eine Temperatur zwischen +4°C und +6°C herrschen. In dieser Phase dringt das Salz nach und nach in das Fleisch ein und verteilt sich dort gleichförmig.

Waschen und Trocknen

Nach dieser Ruhephase werden die Keulen mit lauwarmem Wasser gewaschen. Beim Waschen wird das Fleisch gekräftigt und die Temperaturschwankung regt den Reifungsprozess des Fleisches an. Die Keulen werden dann bei ständig steigender Temperatur und ständig abnehmender Feuchtigkeit gelagert.

Einreiben mit „Sugna“

Der nicht mit Schwarte bedeckte Teil der Keule wird mit der sog. „Sugna“ eingerieben, einer Mischung aus Schweinefett, Reismehl (wird von fast allen Erzeugern verwendet) oder Weizenmehl (falls verwendet, ist dies auf dem Etikett angegeben), um diese Stellen zu schützen und weich zu machen.

Reifung

Nach all diesen Schritten der Vorbereitung wird der Schinken – denn so darf die Schweinekeule sich nun mit Recht nennen – schließlich in die Reifekammern gebracht. In diesen Räumen, die durch viele und große Fenster regelmäßig belüftet werden können, herrschen natürliche Temperaturen und Feuchtigkeitsbedingungen vor. Hier reifen die Schinken für mindestens 13 Monate, gerechnet ab dem Beginn der Verarbeitung im Schinkenbetrieb bei einer Temperatur zwischen 12 °C und 25 °C. Die Reifung macht sie nicht nur auf natürliche Weise haltbar, sondern gibt ihnen auch ihr besonderes Aroma.

Punktierung

Während der Reifung werden Punktierungen als regelmäßige Kontrollmaßnahmen durchgeführt. Diese bestehen darin, den Schinken mit einem Pferdeknochen an fünf spezifische Stellen zu stechen. Anhand des Geruches lässt sich nun feststellen, wie weit die Reifung fortgeschritten und welchen Qualitätsgrad der Schinken erreicht hat.



Grüße

Unbenannt.jpg
 
Ich hab eine Keule schon nach dem Rezept von @Zeus gemacht. Nennt sich westfälischer Schinken, allerdings find ich das in der Suche nicht mehr. Aber Waldi wird sich sicher melden
 
@schweinemami ich hab bis sich archie 100579 gemeldet hat auch nichts adäquates gefunden.

@archie100579 ja, das kommt schon weigehend hin.
Ich möchte nur versuchen, die Keulenform zu erhalten.
Meine Überlegung geht noch dahin, den Knochen des Unterschenkels drin zu lassen.
Den Oberschenkelknochen werde ich jedenfalls raus nehmen.

Was mich auch noch wundert, nach der Beschreibung oben wird der Schinken hell und bis 25 Grad gereift.
Parmaschinken wird dagegen im Dunklen gereift.

Grüsse
 
Danke Uschi

Wieder ein Stück weiter
Aber wie bei archie's Weg ein Teil ist ähnlich wie das was ich vor habe.
Die Beiträge sind jedenfalls hoch interessant und ich nehme viel mit.

Nur - ich mochte rein Lufttrocknen
Und wundere mich über die unterschiedlichen Arten von Prociutto Crudo a la Toskana
Dem Parma und dem Serano .

Mittlerweile hab ich sogar einen Bericht gelesen wo der Schinken sogar bis 30 Grad gereift wird.
Ich Depp habs mir natürlich nicht gespeichert und find's auch nicht mehr.

Mein problem liegt nämlich genau im Temperaturbereich.
Wenn wir wie dieses Jahr die 38 Grad Marke erreichen komm ich in meinem Reiferaum nach 2 Wochen auf knapp 30 grad

das ist es was mir momentan so durch den Kopf geht - wenn ich so ein langzeitprojekt starte dann muss ich mir auch für diese Zeit Gedanken machen und es auf meine Gegebenheiten anpassen.
BzW. mich so einrichten, dass ich es passend habe.
Da geht es jetzt nicht um die 50 € die so ne Keule eventuell kostet ( das ist Penuts) da geht es um
die Zeit und das Herzblut das du da rein steckst damit es gut wird.

Aber das muss ich dir glaub ich nicht erzählen - nach allem was ich von dir gelesen habe.

Grüsse
 
Puhh die 30° wären mir einfach zu gefährlich. Das kurze Räuchern ist eigentlich nur eine kleine Vorbeugung gegen Schimmel. Geschmacklich merkt man da überhaupt nix.
 
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