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Pulled Pork Debut für die Silvesterparty

BlindFish

Militanter Veganer
Hallo zusammen,

da - das will ich mal vorwegnehmen - mein sehr gelungenes PP Debut sicher auf das Studium der zahlreichen Beiträge hier zu diesem Thema zurückzuführen ist, ist es wohl nur fair, wenn ich jetzt einen kurzen Beitrag zu meiner Vorgehensweise verfasse. Leider, und das bedaure ich sehr, gibt es so gut wie keine Bilder, denn im Schneegestöber der letzten Tage hätte mich das rumhantieren mit der Kamera oder dam Handy dann doch arg genervt.

Für unsere Silvesterfeier im kleinen Kreis (10 Personen) hab' ich mich diesmal selbst zum Verantwortlichen für den kulinarischen Teil erklärt und vorgeschlagen, ein PP samt Cole Slaw und Buns zuzubereiten. Außer der GöGa und mir war PP keinem bekannt, es gab also einen gehörigen Anteil an Vertrauensvorschuss, den es zu bestätigen galt.

Der lokale Fleischversorger umme Ecke hatte leider zwischen den Jahren zu, also mußte ich telefonisch anderweitig vorbestellen, entsprechend nervös war ich dann beim Abholen des Nackens. Zu unrecht, wie sich schnell zeigte, denn das für uns vorgesehene Stück hatte stolze 3,8 kg und sah top aus. Für rund 45 € ging das echt in Ordnung.

Am Abend das Fleisch aus dem Kühlschrank geholt, trockengelegt und - eher rudimentär - mit ein paar Injektionen versorgt. Die Mischung, die hierbei zum Einsatz kam war wie folgt:

  • 300 ml Apfelsaft / Wasser 2:1
  • 100 g Zucker
  • 50 g Salz
  • 3 EL Worcestershiresauce
Danach dan großzügig mit dem fertig gemischten "Pull that Piggy"-Rub von Ankerkraut bestreut und schön festgeklopft. Dann ab damit in einen Vakuumbeutel, Luft raus und ab in den Kühlschrank bis zum nächsten Abend.

Mein bisher einziges Sportgerät ist ein Broil King Baron 590, für den ich zwar eine Abdeckhaube, jedoch keinen Unterstand habe. Ich habe die wachsende Schneedecke auf dem Grill daher mit arger Skepsis beobachtet und mich entschlossen, ihn am Morgen des 30. Dezembers vor unsere Terrassentür zu schieben, wo er durch den darüberliegenden Balkon wenigstens halbwegs trocken bleiben würde. Die Gattin hat mir dann aber den Verzicht auf rauchendes Beiwerk abgenötigt, was im nachhinein betrachtet eher positiv war, denn so kann es schon bald zu einer Neuauflage kommen :-).

Am 30. Dezember um 19 Uhr hab' ich den Grill notdürftig vom Schnee befreit und die äußersten beiden Brenner auf kleinster Flamme gezündet. Unter die Roste in der Mitte habe ich ein tiefes Backblech mit heißem Wasser gestellt. Bei einem Test der Konstellation ein paar Tage vorher wurde der Garraum ein paar Grad zu warm, da aber aktuell die Temperaturen mindestens 10 Grad niedriger waren, sollte ich mit dem Setup eigentlich hinkommen. Das Fleisch hab' ich auch gegen 19 Uhr aus dem Kühlschrank geholt, nach einer Stunde war es noch immer relativ kühl, die KT lag bei 10 Grad, als ich es auf den Grill gepackt habe.

Nach dem Auflegen musste ich noch ein bisschen an den Brennereinstellungen arbeiten, letztlich blieb ein Brenner auf Low, der zweite auf Medium, der GT-Fühler des Maverick ET-32 zeigte dabei schließlich nach ca. 45 Minuten Grillzeit 105 Grad knapp über dem Rost. So weit alles noch recht entspannt und nach Plan.

Ich hab' mich also vor den Fernseher gesetzt und ab und zu auf das Thermometer gekuckt, nach zwei Stunden stand die KT bereits bei 50 Grad, was mir für die kurze Zeit fast etwas viel vorkam. Nach drei Stunden lag sie bereits bei 65 Grad und um 01 Uhr wurden wir dann vom Signal des Maverick darauf hingewiesen, dass die KT inzwischen 75 Grad erreicht hätte. Das ging mir alles viel zu schnell, die GT-Anzeige war aber nach wie vor irgendwoe zwischen 105 und 110 Grad, demnach also eigentlich alles gut. Um 02 Uhr bei inzwischen 80 Grad KT habe ich dann damit begonnen, das Fleisch zu moppen. Dafür wurden verwendet:

  • 250 ml Cidre
  • 30 ml Apfelessig
  • 100 ml Whiskey
  • 50 ml Ahornsirup
Danach wurde mir dann auch endlich etwas ruhe gegönnt, denn zwischen 02 Uhr und 06 Uhr stieg die Temperatur jetzt nur noch um 2 Grad auf 82 Grad. Ab 06 Uhr wurde dann pro Stunde ein mal gemoppt, damit stieg die KT dann pro Stunde um 1 - 1,5 Grad an. Kurz nach 13 Uhr und gut 17 Stunden waren wir dann bei 94 Grad KT und wir haben das gute Stück vom Rost geholt und in mehrere Lagen Jehova gewickelt. Dann ab damit in die Fettpfanne unseres BOs und noch mal Jehova drüber. So stand das Päckchen bis 18 Uhr.

Um die Beilagen habe ich mich schon am Vortag gekümmert. Es gab zweierlei Cole Slaw nach Steve Raichlen und zwei Sorten Buns aus dem YT-Kanal von Jörn. Die Buns hätte ich besser erst am 31. gebacken, aber ich war mir lange nicht sicher, ob ich nicht doch auf dem BO ausweichen soll mit dem PP und der wäre dann belegt gewesen. So waren die Buns leider nicht mehr so fluffig, bei den Gästen kamen sie aber trotzdem noch gut an. Als Sauce gab's die schon im Sommer zubereiete BBQ-Sauce nach Master-Sir-Buana.

Wir haben das PP bei den Gastgebern noch kurz und sanft in der Folie etwas im BO auf Temperatur gebracht und es dann direkt in der Fettpfanne gerupft. Was soll ich sagen, es war einfach nur genial. Konsistenz und Geschmack übertrafen sowohl meine eigenen Erwartungen als auch die der bislang unerfahrenen übrigen Gäste. Am Tag darauf rief jeder noch mal bei uns an um nochmals über das Essen zu sprechen und sich über die genaue Machart zu informieren.

Leider habe ich vergessen, von Zeit zu Zeit neues Wasser in die Auffangschale unter dem PP zu gießen. So waren die aufgefangenen Säfte beim runternehmen des Schweins schon ziemlich dick eingekocht. Trotzdem hab ich die Schale mit in die Küche genommen und noch etwas von der Mop-Sauce zugegeben. Alles nochmals aufgekocht und dann abgekühlt in den Kühlschrank. Gestern zum Resteessen hab' ich dann was vom dem PP in eine Kasserole gegeben, ein bißchen von der Sauce drüber und mit Deckel drauf bei 50 Grad im Ofen langsam aufgewärmt. Das war noch mal mindestens genau so gut, wie beim ersten Mal.

An dieser Stelle auch noch mal mein ganz besonderer Dank an die Community hier, denn ohne die vielen hilfreichen Posts hätte das nicht so funktioniert. Ich hoffe, beim nächsten Event findet sich dann auch ein Kameramann.

VG,
BlindFish
 
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