Servus zusammen,
mittlerweile nenne ich meinen LeGrand Typ2 knapp über ein Jahr mein Eigen. Mir wurde hier ja schon recht frühzeitig gesagt, dass der große Ofen viel Hitze verlieren wird - was sich auch bewahrheitet hat. Das ist zwar beim Pizzabacken relativ egal, weil man da immer ein Feuerchen brennen hat - aber beim Brotbacken kann dies zum Teil kritisch werden. An einem kalten und windigen Tag sinkt die Temperatur rapide ab. Zwar wird das Brot fertig, aber so maches Mal habe ich mir gedacht, ein wenig mehr Hitze wäre recht gewesen.
Nun, der ein oder andere liebäugelt evtl. auch mit einem Typ2 oder hat so einen. Deswegen hier ein kleiner Bericht wie es mir mit dem Umbau so ergangen ist. Gleich vorweg: Es gab einige Stolpersteine die ich aber mit Thomas Ramster alle lösen konnte.
Problem Nummer 1: Die Rollen
Ich habe den Thomas bei der Bestellung der Isolierung wegen meiner Rollen befragt: Der Ofen lies sich nur sehr mühselig bewegen, die Reifen hatten "Standplatten". Meine Bedenken waren, ob das die Räder mit dem weitern Gewicht denn schaffen würden. Thomas hat mittlerweile neue Räder, die nun angeschafft wurden. Danke @Backwahn, für die hier gezeigte Kulanz.
Problem Nummer 2 - Da passt was nicht:
In den ersten beiden der vier Bilder sieht man das Problem - aber auch schon die Lösung. Nachdem ich Thomas geschildert habe, dass die Platten oben nicht ganz zusammengehen und um das Ofenrohr auch viel zu viel Platz ist (die Platten sollten bündig abschließen), war der "Fehler" gleich gefunden. Mein Ofen ist einer der ersten Typ2 gewesen. Es gab mittlerweile kleinere Modifikationen: Das Dach ist etwas gekürzt worden, das Ofenrohr ist im Durchmesser größer und die Bohrungen für den Drehspieß sind nun rechts und nicht mehr links.
Thomas hat mir angeboten, dass er mir die Teile passend für meinen Ofen neu anfertigt. Das finde ich zwar echt super, aber wir wollen die Kirche beim Dorf lassen. Gelöst haben wir das so: Er hat mir etwas Isoliermaterial und ein neues Dichtblei mit dem korrekten Durchmesser gesendet. Die Lücken habe ich ordentlich ausgestopft und um das Ofenrohr mit der von Thomas gelieferten Calcium-Silikatmatte ausgelegt. Die Winkel am First und die Rauten an Vorder- und Rückseite decken den zu großen Spalt ab. Bleiben noch die Löcher für den Drehspieß - nun, kein Bedarf - bleibt bei mir ein Backofen, die Grills wollen auch ihre Daseinsberechtigung haben....
Schufterei!
Eine Plackerei ist das schon! Man muss in den Ofen insgesamt 17 Löcher bohren: 4 für jede Dachseite und die Seitenteile und eines für die Rückwand. Befestigt wird jeweils mit Schlossschrauben, Distanzhülsen und auf der Innenseite mit Muttern. Die Distanzhülzen drückt man in die Isolierung, hofft das diese bleiben wo sie hinsollen und freut sich dann wenn die Löcher passen. Soweit so gut. Beim Dach war das noch kein so großes Problem. Die Seitenteile werden aber miteinader verschraubt und so muss das ganze Teil auf einmal an den Ofen ran. Wir waren der Meinung, gleich fertig zu sein - mussten dan aber abbrechen, weil uns die Zeit ausging.
Im zweiten Anlauf haben wir dann den Ofen angehoben und zwischen dem Untergestell und dem Ofen Dachlatten eingelegt. So konnten wir die Isolierung von hinten her besser an den Ofen schieben. Trotzdem zwickte immer irgendeine der Distanzhülsen. Letztlich habe ich dann 2 davon um je 2mm gekürzt. Ich vermute mal, dass der Ofen durch den Betrieb sich etwas verformt hat und es deswegen immer zwickte. Kaum war diese kleine Modifikation vorgenommen, schon war die Isolierung montiert.
Gepimpt!
Hier sieht man den Grund für meine kleine Modifikation: Die Rückwand wird im Betrieb ziemlich heiß. Die Flammen züngeln ungeschützt am Blech nach oben. So wird die Rückwand schnell mal an die 400° heiß. Ich wollte einfach nicht, dass hier weiterhin so viel Energie an den Ofen abgegeben wird. Deswegen ist die Rückseite mit neuen und zusätzlichen Schamottesteinen ausgestattet worden.
Unten steht nun eine 40x30x3 Platte statt 40x20x3 Diese überdeckt nun sämtliche Traversen an der Rückseite. Die Ecken mussten etwas angenommen werden.
Hier der Vergleich: links die Originale Platte, rechts die neue. Zudem sieht man, dass oben auch eine Platte eingesetzt wurde: das ist eine 40x30x2,5 Schamotteplatte die ich passend schräg habe schneiden lassen. Im Bild sieht man leider nicht, dass oben ein Blech halbrund im Bogen angeschweißt ist.
So sieht nun die Backfläche oben aus: Damit das Feuer noch durchbrennen kann, wurde die Backfläche um 3 cm gekürzt. Das fällt kaum ins Gewicht. Das obere Gewölbe kommt nun ebenfalls um ca. 3 cm weiter nach vorne. Ich hatte bedenken, das könnte ggf. zu viel sein - aber nach dem ersten Betrieb stellt sich heraus dass das kein Problem ist.
Fertig:
So - geschafft. Man sollte sich für den Umbau Zeit nehmen. Wenn alles glattgeht, hat man das zu zweit an einem Tag locker geschafft. Ich habe den Umbau erst nach dem dritten Anlauf geschafft, wobei ich jetzt nicht mehr sagen könnte, wie viele Stunden da verstrichen sind. Aber egal, jetzt ist ja alles fertig.
Aber hallo!
Natürlich wurde gestern abend der Ofen sofort eingeheizt. Hier man vorläufiges Fazit:
Feuer Frei!
Mein Dank gilt noch:
@steffmartl : Der lokale Ramster Dealer hier im Chiemgau, es braucht ja fast ein Dutzend Termine bis ich endlich mal bei ihm zuhause vorbeikommen konnte...
@Backwahn: Danke nochmals für die super Unterstützung und die gezeigte Kulanz. Ich würde sofort wieder einen Ofen bei dir kaufen, Kundenservice ist hier Chefsache.
Meinem Sohn, der mir geholfen hat die schweren Teile an den Ofen zu schrauben und meiner Frau, die die Ansammlung und Zwischenlagerung der Ofenteile auf der Terasse geduldet hat.
mittlerweile nenne ich meinen LeGrand Typ2 knapp über ein Jahr mein Eigen. Mir wurde hier ja schon recht frühzeitig gesagt, dass der große Ofen viel Hitze verlieren wird - was sich auch bewahrheitet hat. Das ist zwar beim Pizzabacken relativ egal, weil man da immer ein Feuerchen brennen hat - aber beim Brotbacken kann dies zum Teil kritisch werden. An einem kalten und windigen Tag sinkt die Temperatur rapide ab. Zwar wird das Brot fertig, aber so maches Mal habe ich mir gedacht, ein wenig mehr Hitze wäre recht gewesen.
Nun, der ein oder andere liebäugelt evtl. auch mit einem Typ2 oder hat so einen. Deswegen hier ein kleiner Bericht wie es mir mit dem Umbau so ergangen ist. Gleich vorweg: Es gab einige Stolpersteine die ich aber mit Thomas Ramster alle lösen konnte.
Problem Nummer 1: Die Rollen
Ich habe den Thomas bei der Bestellung der Isolierung wegen meiner Rollen befragt: Der Ofen lies sich nur sehr mühselig bewegen, die Reifen hatten "Standplatten". Meine Bedenken waren, ob das die Räder mit dem weitern Gewicht denn schaffen würden. Thomas hat mittlerweile neue Räder, die nun angeschafft wurden. Danke @Backwahn, für die hier gezeigte Kulanz.
Problem Nummer 2 - Da passt was nicht:
In den ersten beiden der vier Bilder sieht man das Problem - aber auch schon die Lösung. Nachdem ich Thomas geschildert habe, dass die Platten oben nicht ganz zusammengehen und um das Ofenrohr auch viel zu viel Platz ist (die Platten sollten bündig abschließen), war der "Fehler" gleich gefunden. Mein Ofen ist einer der ersten Typ2 gewesen. Es gab mittlerweile kleinere Modifikationen: Das Dach ist etwas gekürzt worden, das Ofenrohr ist im Durchmesser größer und die Bohrungen für den Drehspieß sind nun rechts und nicht mehr links.
Thomas hat mir angeboten, dass er mir die Teile passend für meinen Ofen neu anfertigt. Das finde ich zwar echt super, aber wir wollen die Kirche beim Dorf lassen. Gelöst haben wir das so: Er hat mir etwas Isoliermaterial und ein neues Dichtblei mit dem korrekten Durchmesser gesendet. Die Lücken habe ich ordentlich ausgestopft und um das Ofenrohr mit der von Thomas gelieferten Calcium-Silikatmatte ausgelegt. Die Winkel am First und die Rauten an Vorder- und Rückseite decken den zu großen Spalt ab. Bleiben noch die Löcher für den Drehspieß - nun, kein Bedarf - bleibt bei mir ein Backofen, die Grills wollen auch ihre Daseinsberechtigung haben....
Schufterei!
Eine Plackerei ist das schon! Man muss in den Ofen insgesamt 17 Löcher bohren: 4 für jede Dachseite und die Seitenteile und eines für die Rückwand. Befestigt wird jeweils mit Schlossschrauben, Distanzhülsen und auf der Innenseite mit Muttern. Die Distanzhülzen drückt man in die Isolierung, hofft das diese bleiben wo sie hinsollen und freut sich dann wenn die Löcher passen. Soweit so gut. Beim Dach war das noch kein so großes Problem. Die Seitenteile werden aber miteinader verschraubt und so muss das ganze Teil auf einmal an den Ofen ran. Wir waren der Meinung, gleich fertig zu sein - mussten dan aber abbrechen, weil uns die Zeit ausging.
Im zweiten Anlauf haben wir dann den Ofen angehoben und zwischen dem Untergestell und dem Ofen Dachlatten eingelegt. So konnten wir die Isolierung von hinten her besser an den Ofen schieben. Trotzdem zwickte immer irgendeine der Distanzhülsen. Letztlich habe ich dann 2 davon um je 2mm gekürzt. Ich vermute mal, dass der Ofen durch den Betrieb sich etwas verformt hat und es deswegen immer zwickte. Kaum war diese kleine Modifikation vorgenommen, schon war die Isolierung montiert.
Gepimpt!
Hier sieht man den Grund für meine kleine Modifikation: Die Rückwand wird im Betrieb ziemlich heiß. Die Flammen züngeln ungeschützt am Blech nach oben. So wird die Rückwand schnell mal an die 400° heiß. Ich wollte einfach nicht, dass hier weiterhin so viel Energie an den Ofen abgegeben wird. Deswegen ist die Rückseite mit neuen und zusätzlichen Schamottesteinen ausgestattet worden.
Unten steht nun eine 40x30x3 Platte statt 40x20x3 Diese überdeckt nun sämtliche Traversen an der Rückseite. Die Ecken mussten etwas angenommen werden.
Hier der Vergleich: links die Originale Platte, rechts die neue. Zudem sieht man, dass oben auch eine Platte eingesetzt wurde: das ist eine 40x30x2,5 Schamotteplatte die ich passend schräg habe schneiden lassen. Im Bild sieht man leider nicht, dass oben ein Blech halbrund im Bogen angeschweißt ist.
So sieht nun die Backfläche oben aus: Damit das Feuer noch durchbrennen kann, wurde die Backfläche um 3 cm gekürzt. Das fällt kaum ins Gewicht. Das obere Gewölbe kommt nun ebenfalls um ca. 3 cm weiter nach vorne. Ich hatte bedenken, das könnte ggf. zu viel sein - aber nach dem ersten Betrieb stellt sich heraus dass das kein Problem ist.
Fertig:
So - geschafft. Man sollte sich für den Umbau Zeit nehmen. Wenn alles glattgeht, hat man das zu zweit an einem Tag locker geschafft. Ich habe den Umbau erst nach dem dritten Anlauf geschafft, wobei ich jetzt nicht mehr sagen könnte, wie viele Stunden da verstrichen sind. Aber egal, jetzt ist ja alles fertig.
Aber hallo!
Natürlich wurde gestern abend der Ofen sofort eingeheizt. Hier man vorläufiges Fazit:
- Schon beim Aufheizen zeigen die beiden Thermomter ganz andere Temperaturen. 500° - dazu musste ich ja früher viel mehr Holz reinpacken.
- Der Ofen brennt viel schneller frei - vor allem gab es früher Bereiche, die immer schwärzer wurden, das ist nun nicht mehr der Fall.
- Die Hitzeverteilung ist innen viel gleichmäßiger
- Während des Pizzabackens braucht man weiterin ein Feuerchen, hier wird man kaum Holz sparen. Aber ich denke, es bleibt mehr davon im Schamotte gespeichert
- Ich habe um 21:15 bei Glut die Drosselklappe zugemacht. um 23:15 zeigten die beiden oberen Thermometer immer noch 250° an. Der Ofen war innen immer ncoh super heiß
- Am nächsten Tag war der Ofen sogar mittags innen noch rund 30° warm. Bislang war die Hitze nach 3 Stunden größtenteils weg.
Feuer Frei!
Mein Dank gilt noch:
@steffmartl : Der lokale Ramster Dealer hier im Chiemgau, es braucht ja fast ein Dutzend Termine bis ich endlich mal bei ihm zuhause vorbeikommen konnte...
@Backwahn: Danke nochmals für die super Unterstützung und die gezeigte Kulanz. Ich würde sofort wieder einen Ofen bei dir kaufen, Kundenservice ist hier Chefsache.
Meinem Sohn, der mir geholfen hat die schweren Teile an den Ofen zu schrauben und meiner Frau, die die Ansammlung und Zwischenlagerung der Ofenteile auf der Terasse geduldet hat.
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