Vor ein paar Wochen ging es für ein Abendessen ins Restaurant Alois ins Obergeschoss des Dallmayer Delikatessenhauses.
Ein knappes Jahr ist der Weggang von Diethard Urbansky, die Umgestaltung und der Aufstieg von Christoph Kunz zum neuen Chefkoch nun her. Die Zwei Sterne, die das Haus unter Urbansky hielt, wurden dieses Jahr sofort verteidigt.
Höchste Zeit also für einen Besuch.
Die zwei Räume des Restaurants sind nett gestaltet, von modern möchte ich jetzt nicht sprechen, da die meisten Sternerestaurants möglichst nicht ihrem Klischee entsprechen wollen und daher seit 10 Jahren schon nicht mehr so aussehen, was schon wieder ein Klischee an sich ist.
Abends gibt es nur ein einziges Menü, welches man von 10 auf bis zu 6 Gänge reduzieren kann.
Der Erste Gruß der Küche besteht aus kleinen Tartlettes mit Tatar und Nordseekrabben.
Weiter folgt eine klare Gemüsesuppe mit Avocado und Melone
Der erste Gang des Menüs legt dann gleich richtig los. Eine herrliche Scheibe vom Ora King Lachs, gerade eben so unter 40 Grad gegart mit karamellisiertem Joghurt und etwas eingelegtem Kohlrabi. Ein wunderbar bissfestes und saftiges Stück Fisch von wirklich toller Qualität, welches mich wirklich begeistert hat. 9/10
Weiter geht es mit einer gegrillten Imperial-Wachtel mit Mandarine, Fenchel und Rosa Pfeffer.
Auch hier herrlich gegartes Fleisch mit einer schönen rosa Farbe im Inneren. Wohlschmeckend, aber bei weitem nicht so hoch anzusetzen wie der voran gegangene Lachs. 7/10
Zwischenzeitlich wird ein schöner Brotlaib in kleinem Format an den Tisch gebracht, dazu gibt es Fassbutter und Olivenöl.
Powerade mit Kefir und etwas Ananas
Schön gegrillter Oktopus mit Bittersalat und Püree von grüner Olive 7,5/10
Ein schönes Stück Glattbutt mit Seeigel und einer ordentlichen Portion schwarzem Trüffel 7,5/10
Weiter geht es mit einem tollen, kross gebratenem Stück Burgaud Ente mit Sanddornpüree und jungem grünen Spargel. 8/10
Es folgt der Käsegang, etwas gehobelter Cirone mit Pistazie und Cedro (Zitronatzitrone) 7/10
Kondensmilch mit Pfirsich und Kaviar hört sich erstmal komisch an, trifft mich aber wie ein Donnerschlag.
Neben dem Ärger, während meiner Pacojet-Zeit nie ein Kondensmilch -Eis probiert zu haben, finde ich die Kombination mit Kaviar genial. Das Spiel der Aromen aus süß und salzig, warm und kalt, weich und knusprig ist hier perfekt ausbalanciert. Für mich eine 10 und ein Gang, an den ich mich noch lange erinnern werde. Hier passt als Dessert wirklich alles zusammen.
Weiter geht es mit Kirsche und Kokos in verschiedenen Variationen als Eis, Gel und mariniert, zusammen mit etwas scharfem tasmanischem Pfeffer. 7/10
Als letztes Dessert folgt noch, wirtshausmäßig rustikal in der Gusseisenpfanne serviert, ein Himbeerkuchen mit Vanilleeis.
Ein paar kleine Petit Four’s
Das Fazit fällt für mich diesmal leider sehr, sehr schwierig aus. Würde ich rein das Essen bewerten müssen, würde ich die zwei Sterne als knapp erreicht ansehen und so eine 7,9 vergeben. Es wird über dem Niveau eines Sternes gekocht aber viele Gerichte haben nicht die beginnende Magie, wie man sie in vielen 2-Sternern findet. Dazu kommt, dass die zwei besten Gerichte, der Lachs und die Kondensmilch, im Menü lediglich als „Alternativen“ angeboten werden, was ihnen bei weitem nicht gerecht wird.
Ein massives Problem hatte wir allerdings mit dem Ablauf des Abends.
Ich habe bereits vor der Reservierung um ein Gespräch gebeten, da meine Begleitung eine starke Milcheiweiß-Allergie (keine Laktoseintoleranz) mit hoher Ausprägung hat.
Ich fragte, ob es hier überhaupt sinnvoll wäre, ein Menü zu bestellen oder ob dieses so massiv reduziert werden müsste, dass man uns besser empfehlen würde, woanders zu essen.
Man wollte dieses Problem mit der Küche besprechen und sich dann nochmal bei mir melden. Dies passierte auch und man versicherte mir, dass dies vielleicht nicht in vollem Umfang aber doch im Großen und Ganzen möglich ist.
Als wir dann am Abend unseren Platz im Restaurant einnahmen, kam die ansonsten durchaus höfliche Kellnerin und verkündete uns, dass man das Menü zwar in 8 von 10 Gängen (zuerst nur 6) servieren könnte aber eben alle Cremes und Soßen weglassen müsste. Mit dieser Antwort wurden wir dann erstmal etwas perplex alleine gelassen. Heute wäre ich aufgestanden und gegangen, was mir in diesem Moment aber wirklich nicht eingefallen ist, da es sich auch noch um ein Geburtstagsessen handelte.
Im Verlauf des Menüs hat sich das Problem zwar etwas relativiert, da ein paar Dinge unserer Gerichte im direkten Vergleich nicht wirklich auffielen und auch ein paar wenige Cremes bei meiner Begleitung durch andere ersetzt wurden aber es ärgert mich bis heute doch sehr, dass die Küche hier so wenig kompromissbereit war. Man hätte bei 10 Tagen Vorlaufzeit leicht auf ein paar andere Zutaten ausweichen oder mir empfehlen können, aufgrund des Küchenstils und der internen Abläufe ein anderes Restaurant zu besuchen.
Dies hätte mich weniger gestört, genauso wie die wenig feinfühlige Art der Kellnerin, uns darauf hinzuweisen erstmal alles wegzulassen.
Ein knappes Jahr ist der Weggang von Diethard Urbansky, die Umgestaltung und der Aufstieg von Christoph Kunz zum neuen Chefkoch nun her. Die Zwei Sterne, die das Haus unter Urbansky hielt, wurden dieses Jahr sofort verteidigt.
Höchste Zeit also für einen Besuch.
Die zwei Räume des Restaurants sind nett gestaltet, von modern möchte ich jetzt nicht sprechen, da die meisten Sternerestaurants möglichst nicht ihrem Klischee entsprechen wollen und daher seit 10 Jahren schon nicht mehr so aussehen, was schon wieder ein Klischee an sich ist.
Abends gibt es nur ein einziges Menü, welches man von 10 auf bis zu 6 Gänge reduzieren kann.
Der Erste Gruß der Küche besteht aus kleinen Tartlettes mit Tatar und Nordseekrabben.
Weiter folgt eine klare Gemüsesuppe mit Avocado und Melone
Der erste Gang des Menüs legt dann gleich richtig los. Eine herrliche Scheibe vom Ora King Lachs, gerade eben so unter 40 Grad gegart mit karamellisiertem Joghurt und etwas eingelegtem Kohlrabi. Ein wunderbar bissfestes und saftiges Stück Fisch von wirklich toller Qualität, welches mich wirklich begeistert hat. 9/10
Weiter geht es mit einer gegrillten Imperial-Wachtel mit Mandarine, Fenchel und Rosa Pfeffer.
Auch hier herrlich gegartes Fleisch mit einer schönen rosa Farbe im Inneren. Wohlschmeckend, aber bei weitem nicht so hoch anzusetzen wie der voran gegangene Lachs. 7/10
Zwischenzeitlich wird ein schöner Brotlaib in kleinem Format an den Tisch gebracht, dazu gibt es Fassbutter und Olivenöl.
Powerade mit Kefir und etwas Ananas
Schön gegrillter Oktopus mit Bittersalat und Püree von grüner Olive 7,5/10
Ein schönes Stück Glattbutt mit Seeigel und einer ordentlichen Portion schwarzem Trüffel 7,5/10
Weiter geht es mit einem tollen, kross gebratenem Stück Burgaud Ente mit Sanddornpüree und jungem grünen Spargel. 8/10
Es folgt der Käsegang, etwas gehobelter Cirone mit Pistazie und Cedro (Zitronatzitrone) 7/10
Kondensmilch mit Pfirsich und Kaviar hört sich erstmal komisch an, trifft mich aber wie ein Donnerschlag.
Neben dem Ärger, während meiner Pacojet-Zeit nie ein Kondensmilch -Eis probiert zu haben, finde ich die Kombination mit Kaviar genial. Das Spiel der Aromen aus süß und salzig, warm und kalt, weich und knusprig ist hier perfekt ausbalanciert. Für mich eine 10 und ein Gang, an den ich mich noch lange erinnern werde. Hier passt als Dessert wirklich alles zusammen.
Weiter geht es mit Kirsche und Kokos in verschiedenen Variationen als Eis, Gel und mariniert, zusammen mit etwas scharfem tasmanischem Pfeffer. 7/10
Als letztes Dessert folgt noch, wirtshausmäßig rustikal in der Gusseisenpfanne serviert, ein Himbeerkuchen mit Vanilleeis.
Ein paar kleine Petit Four’s
Das Fazit fällt für mich diesmal leider sehr, sehr schwierig aus. Würde ich rein das Essen bewerten müssen, würde ich die zwei Sterne als knapp erreicht ansehen und so eine 7,9 vergeben. Es wird über dem Niveau eines Sternes gekocht aber viele Gerichte haben nicht die beginnende Magie, wie man sie in vielen 2-Sternern findet. Dazu kommt, dass die zwei besten Gerichte, der Lachs und die Kondensmilch, im Menü lediglich als „Alternativen“ angeboten werden, was ihnen bei weitem nicht gerecht wird.
Ein massives Problem hatte wir allerdings mit dem Ablauf des Abends.
Ich habe bereits vor der Reservierung um ein Gespräch gebeten, da meine Begleitung eine starke Milcheiweiß-Allergie (keine Laktoseintoleranz) mit hoher Ausprägung hat.
Ich fragte, ob es hier überhaupt sinnvoll wäre, ein Menü zu bestellen oder ob dieses so massiv reduziert werden müsste, dass man uns besser empfehlen würde, woanders zu essen.
Man wollte dieses Problem mit der Küche besprechen und sich dann nochmal bei mir melden. Dies passierte auch und man versicherte mir, dass dies vielleicht nicht in vollem Umfang aber doch im Großen und Ganzen möglich ist.
Als wir dann am Abend unseren Platz im Restaurant einnahmen, kam die ansonsten durchaus höfliche Kellnerin und verkündete uns, dass man das Menü zwar in 8 von 10 Gängen (zuerst nur 6) servieren könnte aber eben alle Cremes und Soßen weglassen müsste. Mit dieser Antwort wurden wir dann erstmal etwas perplex alleine gelassen. Heute wäre ich aufgestanden und gegangen, was mir in diesem Moment aber wirklich nicht eingefallen ist, da es sich auch noch um ein Geburtstagsessen handelte.
Im Verlauf des Menüs hat sich das Problem zwar etwas relativiert, da ein paar Dinge unserer Gerichte im direkten Vergleich nicht wirklich auffielen und auch ein paar wenige Cremes bei meiner Begleitung durch andere ersetzt wurden aber es ärgert mich bis heute doch sehr, dass die Küche hier so wenig kompromissbereit war. Man hätte bei 10 Tagen Vorlaufzeit leicht auf ein paar andere Zutaten ausweichen oder mir empfehlen können, aufgrund des Küchenstils und der internen Abläufe ein anderes Restaurant zu besuchen.
Dies hätte mich weniger gestört, genauso wie die wenig feinfühlige Art der Kellnerin, uns darauf hinzuweisen erstmal alles wegzulassen.