• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

Rund ist Trumpf - Valoriani Baby

Pizza_what_else

Vegetarier
Servus aus Bayern,

ich bin Alex, 46, ernähre mich nun nachweislich seit 43 Jahren von Pizza und habe von meiner Frau die Baugenehmigung für einen neuen Ofen bekommen.

Vor 5 Jahren habe ich mir einen Pizzaring (Cattle Pizza) aus den USA importiert und bislang ca. 600 Pizzen im Weber Grill (67er) erzeugt.
Durch die hohen Temperaturen ist der Weber nun an sein Lebensende gerückt, daher wollte ich nun einen eigenen Pizzaofen.

Aber, er muss halt allen Parteien gefallen, von daher muss das "Ding" relativ klein bleiben und es darf kein Klinker oder Putz verbaut werden - so die Vorgaben der Designpolizei.

Ich habe mich für den Valoriani Baby in der 75cm Ausführung entschieden. Die 75cm sind der Innendurchmesser, außen hat er 100cm.

Als Unterbau soll ein Rondell aus Schiefersteinen dienen, vom Umfang genauso groß, wie der darauf stehende Ofen.

So habe ich mir das gedacht:
- Betonfundament
- darauf ein Betonrondell ca. 56cm Durchmesser
- das wird dann mit Schiefersteinen verkleidet
- darauf kommt dann der Pizzaofen (der Pizzaring dient nur als Anschaung)
IMG_0001.jpg


Ein Punktfundament ausgeschachtet, 100cm Tief, 500kg Trockenbeton versenkt.
image.png
image.png


Dann die Schalung für das Fundament (15cm Höhe).
Da ich nur 100cm als Zylinder benötige, habe ich die Ecken ausgespart.
Ein bisschen Torstahl rein und dann folgen weitere 300kg Trockenbeton.

image.png


Die Bodenplatte habe ich nach 4 Tagen ausgeschalt, der Torstahl wurde dann noch etwas ergänzt.
image.png


Dann eine günstig geschossene Futtertonne als Schalung darauf, mittig ausgerichtet und dann wieder Beton betoniert...

image.png
image.png


Insgesamt habe ich bislang ca. 1.350 Trockenbeton versenkt.

Aktuell bin ich am Einholen an Angeboten für ca. 2 Tonnen Schiefersteine, das werde ich für meine ca. 3qm ungefähr benötigen.
Hinterfüttert bzw. aufgefüllt wird das mit Trasszement, d.h. Wasser sollte nicht hinterläufig sein können.

Aufgrund der aktuellen Witterung und Vorhersage wird es bis zum Mauerbau noch ein paar Wochen dauern...großer Seufzer.

Da der Ofen knapp über 200kg wiegt, werde ich den erst dann bestellen und abholen, wenn der Abschluss des Mauerbaus absehbar ist.

Bis die Tage...
+
 

Anhänge

  • IMG_0001.jpg
    IMG_0001.jpg
    305 KB · Aufrufe: 3.342
  • image.png
    image.png
    167,9 KB · Aufrufe: 4.455
  • image.png
    image.png
    205,3 KB · Aufrufe: 3.237
  • image.png
    image.png
    192,7 KB · Aufrufe: 3.245
  • image.png
    image.png
    180,3 KB · Aufrufe: 3.173
  • image.png
    image.png
    179,9 KB · Aufrufe: 3.091
  • image.png
    image.png
    195,4 KB · Aufrufe: 3.186
Das ist mal ein ordentliches Fundament. Wenn ich mir die Bilder vom Valoriani so angucke wie der da auf einem Blechgestell steht mache ich mir bei dir keine Sorgen bzgl. Standfestigkeit.
Ich verfolge das hier interessiert weiter.
 
Gibts inzwischen Neuigkeiten?
Bilder vom Ofen?
 
@Pizza_what_else Weisst du schon wo du den Ofen kaufen wirst bzw. hast du eine gute Bezugsquelle gefunden?
Bin gerade auch am schauen, daher wäre interessant was deine Recherchen ergeben haben.
 
Bzgl. Bezugsquellen: In good old Germany gibt es nach meinem Kenntnisstand nur einen offiziellen Importeur, der hat seinen Sitz in Frankfurt. Dort kann ich für TEUR 3 kaufen, die E-Mail war recht emotionslos. Lt. Google bietet noch ein Händler aus Bayern den Ofen an, der hatte auf meine Anfrage, ob er einen Ofen auf Lager hätte (wer kauft schon unbesehen) mich gleich nach Frankfurt verwiesen. Schade, der Händler wäre nur 40km weg gewesen...

Da in Frankreich, Holland und Belgien die Öfen deutlich günstiger sind, habe ich mich dort umgesehen. Was das Thema Kundenservice anbelangt, hat mich die dortige Erfahrung nicht verwundert. Da werden Fragen mit seitenlangen Emails beantwortet, auch wenn es noch ziemlich unwahrscheinlich ist, dass ein Sauerkraut tatsächlich 1.500 km fährt und einen Ofen kauft...hat er aber dann...

Da es bei Valoriani Gebietsschutz gibt, erfolgt ein Versand nicht ins Ausland. Wenn der Kunde aber dort persönlich in den Laden geht, dann darfst Du auch dort kaufen.

Ich hatte etwas Bammel, weil die Anfahrt nach Belgien ja kein Pappenstiel ist und mit dem Bargeld in der Tasche fühlt man sich auch nicht wohl.

Letzten Endes war es für mich die richtige Entscheidung, denn der Verkäufer war auch noch echter Pizzabäcker und nutzt den kleinen 60cm Baby schon selbst seit ein paar Jahren. Er hat mir also "echte" Tipps geben können, auch über das Thema Teigführung haben wir uns ausgetauscht.

Den Ofen haben wir mit einem Gestell, mit dem man Motoren in PKWs einbaut, in den Kofferraum gehievt, das war erstaunlich einfach. Man benötigt dann zuHause wirklich 4 starke Jungs, denn der Ofen hat mit 220kg ein ordentliches Gewicht.

Ich würde es wieder so machen.
 
Projektfinale:

Ein paar Mauerhalfen montiert, die Natursteine sollen ja auch eine Verbindung mit dem Betonsockel bekommen.
1922494



Die Auswahl der Mauersteine hat sich etliche Wochen gezogen. Was passt zu unserem Geschmack, was zum schwarzen Ofen?
Welcher Händler hat den Stein, muss ich für den Transport ein Darlehen beantragen?

Wir wollten schwarzen Schiefer, ich bin extra 200km zum Händler gefahren, um mir den anzusehen. Wenn der Kunde dann mit "kaufen" droht, wird es kompliziert. Insgesamt hat es 2 Wochen und 5 Emails benötigt, um ein Angebot mit Abholzeitraum zu erhalten. Das war so überzeugend dilettantisch, dass ich den Entschluss fasste, da lieber zu Finger zu lassen. Also weiter ging die Suche...making long story short...ich habe in Marktoberdorf 1,5 Tonnen Pyrenäen Quarzit Mauersteine gekauft.

Da die Steine teilweise deutlich größer als angegeben waren, mußte meine große Flex sowie Hammer und Meißel für ein paar Tage meine Nachbarn bespaßen. Das war nicht wirklich lustig, aber der Aufwand hat sich dann für uns rentiert.

Die Mauersteine habe ich fast vollflächig mit Trasszement einbetoniert, im Winter soll kein hinterläufiges Wasser Schaden anrichten können, so mein Gedankenspiel. Da ich 3 Tage mit dem Mauerpuzzel beschäftigt war, habe ich für einen kraftschlüssigen Übergang zum Folgetag übrig gebliebene Fensterbauschrauben in den Zement gesteckt.

1922493


Ich habe lange überlegt, wie ich den Mauerabschluss gestalte, ich brauche ja für den Ofen eine ebene Fläche.

Der Hersteller hatte mir auf meine Fragen geantwortet, dass ich den Ofen direkt auf eine Betonplatte stellen kann, ohne dass es thermische Spannungen im Beton gibt. Nach unten wird der Ofen wie auch nach oben nur "handwarm". Beton hat ja bei ca. 250 Grad seine Grenze, da wo die gebundenen Kristalle weggesprengt werden. Das sollte hier aber kein Thema sein.

Also ging es nur um einen ebenen Abschluss.

Aber, wie immer gibt es in den vielen Überlegungen ein böses ABER...zwischen Ofen und letztem Mauerstein soll sowenig wie möglich Differenz sein und es soll mich keine nackte Betonplatte ansehen...

Also bin ich auf die gloreiche Idee gekommen, als Abschluss eine Eisenplatte zu verwenden.
Wie der Zufall es will, verkauft ein Shop aus Leipzig eine achteckige Feuerplatte, die minimal größer ist, wie der achteckige Metallring des Ofens. Wenn also der Ofen platziert ist, dann sollte man von der Metallplatte wenig sehen.

Die 8mm starke Metallplatte wiegt ca. 50kg. Ich habe diese noch mit schwarzer Rostschutzfarbe versehen und dann mit Fertigbeton in Waage befestigt.

1922497


Dank eines Transportwagens konnte der Ofen von der Garage ums Haus über den Garten geschoben werden, die kräftigen Nachbarn mussten somit nur 2 mal Heben, einmal aus dem Auto und einmal vom Transportwagen auf den Sockel.

Der Ofen hat zwar oben einen Haken, aber mit einem kleinen ruckeligen Minibagger wollte ich den Ofen nicht malträtieren.

So, ich darf mich nun vorstellen, meine Name ist Baby, Baby 75 Valoriani...

1922500


Die Aufheizung hat sich dann über 4 Tage gezogen, dann kamen die ersten Gehversuche.

1. Brotversuch meiner Frau
1922504


4. Pizzaversuch meinereiner

1922506


Was noch nicht ganz passt, ist die Aufheizzeit.
Lt. Datenblatt soll diese 40 min betragen - da sagt mein Infrarot-Thermometer erst ca. 220 Grad an.
Ich brauche ca. 90 min bis der Schamott in der Mitte 350 Grad hat. In der Kuppel messe ich ca. 550 Grad.

Ich verwende aktuell Birkenholz, wahrscheinlich brennt Buche heißer ab.
Das wird mein nächster Versuch. Vielleicht sollte ich auch in der Mitte anfeuern und die Glut dann später auf die Seite schieben.

1922507


Aber, so hatte ich mir das immer vorgestellt: Die Pizza ist jetzt wirklich nach 90 Sekunden fertig.

Der Ofen ist für 2-3 Pizzen gleichzeitig ausgelegt, das schaffe ich aber mit meinem Logistikprozess bei weitem nicht. Aber ich würde mir dennoch auch bei nur 1er Pizza nur den großen 75er Baby kaufen. Man hat viel Platz, insbesondere beim Wenden der Pizza im Ofen und auch das Feuer muss nicht auf Diät.

Insgesamt habe ich jetzt 1,5 Tonnen Trockenbeton für das Fundament, 500kg Trasszement für die Steine, reichlich Torstahl und 100 Fensterbauschrauben und 1,3 Tonnen Mauersteine verbaut.

Ob das nötig war?
Ja, unbedingt. Denn unser F1 Fahrer Sebastian Vettel glaubt, dass nach seiner aktiven Karriere sich bald niemand an ihn erinnern wird.
Und bei mir, da wird sich mein Erbe spätestens dann an mich erinnern, wenn er dem Pizzaofen überdrüssig wird. :)

IMG_0042.jpg


IMG_0043.jpg


IMG_0052.jpg


IMG_0066.jpg


IMG_3267.jpg


IMG_3381.jpg


IMG_3383_2.jpg
 
Insgesamt habe ich jetzt 1,5 Tonnen Trockenbeton für das Fundament, 500kg Trasszement für die Steine, reichlich Torstahl und 100 Fensterbauschrauben und 1,3 Tonnen Mauersteine verbaut
Absolut richtig! Falls du den Pizzaofen nicht mehr brauchst, kannst du das Fundament umnutzen zur Montage einer Windkraftanlage :rolleyes:
 
Du weißt schon, dass das vollkommen überdimensioniert ist? :-D

Aber irgendwie auch geil.

Beim nächsten Hurricane kettest du einfach euer Dach an das Ding.
 
Ok das nenn ich mal massiv. Deine Erben werden damit viel spaß haben:muhahaha:
 
Den eigentlichen Sinn hat noch keiner erkannt - das ist eine verdeckte, sich unscheinbar in die Landschaft einfügende Panzersperre. Ich habe das zum Patent angemeldet und der Nato angeboten...
 
das hat aber schon mal nicht funktioniert, aber da Politiker dazu neigen nichts aus Fehlern zu lernen könntest du Glück haben.
Kann ich dann davon ausgehen, dass auf jeder Sperre auch ein Pizzaofen montiert wird? Irgendwie muss Deutschland ja die Rüstungsmilliarden ausgeben die Trump fordert...
 
Die Pizzen werden aber nur mit Stacheldraht belegt...
 
Kommen wir nun zum ersten Massentest im Ofen, Ziel waren 20 Pizzen, davon
- 10 Pizzen mit Caputo Blu aus dem 25kg Sack (12,5% Eiweiß)
- 10 Pizzen mit Bio Dinkelfeinmehl 630 (13,1% Eiweiß)

Die Hydration (55,5%) als auch die Teigführung (Stockgare 19 Std. bei 18 Grad und Stückgare 4 Std. bei 21 Grad) war bei beiden Teigen identisch.

Auffälligkeiten
Das Dinkelmehl ist trotz höherem Eiweißgehalt deutlich pappiger, die Teiglinge haben weniger Spannung und betreiben eher Couch-potatoing...

Linke Ballenbox und die untersten 4 der mittleren Box = Dinkel, der Rest = Caputo Blu
1933274


Allerdings kann ich einen Dinkelteigling innerhalb von 20 sec auf 30 cm Durchmesser ziehen, das läuft.
Bei Caputa Blu war es sehr, sehr zäh, der Durchmesser lag nur bei 25 cm. Ich habe dann die Stückgare von 4 auf 7 Std. ausgedehnt, dann war die Verarbeitung deutlich einfacher, aber immer noch nicht so wie beim Dinkel.

Die Dinkelpizza braucht ansonsten im Ofen ca. 30 Sec. länger als der Weizen.
Der Rand geht beim Weizen deutlich höher auf.

Temperatur: Kuppel: 550 Grad, Boden 380 Grad.

Weizenpizza vor dem Einschiessen.
1933284


1933285


1933286


Finde den Fehler....
1933287


Geschmacklich sehe ich den Dinkel voraus, aber ich habe noch 23,5 kg Caputa Blu....

Kurze Zusammenfassung - natürlich subjektiv und bezogen auf die Erfahrung eines Auszubildenden

VorteileNachteile
Dinkel
Geschmack; sehr leichte Dehnbarkeit und Bearbeitung des Pizzafladens, Mehl leichter zu beziehen (steht kein 25kg Sack dumm im Weg)pappiger (merkt man beim rausholen aus der Box nach der Stockgare, Abstechen und Wiegen der Ballen)
Weizen
trockener Teig, lässt sich daher leichter schleifen und zu Ballen formen; Rand geht im Ofen höher aufNeutraler im Geschmack; braucht länger in der Stückgare für eine leichtere Dehn- und Bearbeitbarkeit des Pizzafladens


Und abschließend noch ein paar Sätze zum Ofen:
Die Außentemperatur beträgt konstant 45 Grad, der Pizzabäcker kann sich also jederzeit an den Ofen anlehnen. Ist also gut gedämmt.
Kommt die Sonne raus, ändert sich das ganz schnell, dann zuckt die Hand schon nach 3 Sekunden zurück.
Längere Pausen (hier 1 Std) beim Pizzabacken sind kein Problem, wenn das Feuer wieder brennt kann es schon weitergehen.
Das Reflektionsblech am Maul habe ich entfernt, da ich keinen Unterschied im Backverhalten feststellen konnte. Aber das Handling mit größerem Maul ist einfacher.

Mein Fazit nach > 40 Pizzen:
Wer nicht selbst mauern möchte und einen runden und für den Außenbereich geeigneten Ofen sucht, wird vielleicht beim Valoriani fündig.
(Im Winter wird er mit einer Stoffhaube abgedeckt)

fullsizeoutput_20a.jpeg


IMG_3449.JPG


IMG_3451.JPG


fullsizeoutput_209.jpeg


IMG_0026.JPG
 
Mit der Gasversion geht beides.
Bei der Gasversion sind im Boden ab Werk je nach Brenner 1 oder 2 Löcher drin (an der Seite der Kuppel).
Das Austrittsrohr des Gasbrenners deckt man im Holzbetrieb einfach mit einer Kappe ab, damit kein Dreck rein kommt oder man macht das Holz auf die Gegenseite.
 
Mit einer reinen Holzversion, ohne Gasbrennerloch, kannst du den Ofen flat auf einen Tisch stellen. Mit Gasbrennerloch benötigst Du mindestens das kleine Basisgestell oder du baust einen ganz speziellen Unterbau. Der Ofenunterboden hat am äusseren umlaufenden Rand eine achteckige Metallverstrebung, auf der sitzt alles drauf. Das Untergestell muss das quasi matchen. Gasversion kaufen und dann mit Holz nutzen - das habe ich so noch nicht gelesen. Kann man sicher machen, aber damit verkleinert man die nutzbare Bodenfläche, das würde ich bedenken.
 
Zurück
Oben Unten