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Saiblinge geräuchert

Es war wieder einmal so weit.
An Karfreitag 2022 wurden Saiblinge geräuchert.
Alles in allem hat sich an der Machart nichts geändert. Warum auch? Ich finde das so okay.
Also macht es für mich auch keinen Sinn, extra ein neues Thema dafür zu erstellen.

Einzige Veränderung- geräuchert wurden die Fische im Räucherschrank statt im Kugelgrill, denn dort passen einfach mehr rein.

Ein paar Einblicke von der Osteraktion habe ich für euch. Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als tausend Worte.

An Gründonnerstag wurden die Fische aus der Hälterung geholt...
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... und ja, ich habe die bestellte Anzahl an Fischen getötet. Nicht mehr, nicht weniger.
Das gehört dazu, auch wenn es einem nicht immer leicht fällt, wenn man sie jahrelang groß zieht.
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Knapp 450 gr Schlachtgewicht.
Nur kauft so etwas kaum jemand.
Also müssen die Innereien und Kiemen raus.
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Das Entnahme der inneren Organe bebildere ich nicht, möchte aber erwähnen, dass so ein Fisch dann schon mal 10- 15% weniger wiegt.
Das ist der Schlachtverlust.

Die Saiblinge blieben über Nacht in einer Salzlake und mit dem Morgennebel wurde es Zeit für mich, die Fische von der Schleimhaut zu befreien, nochmals gründlich zu waschen und zu trocknen.
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An Raucherhaken aufgehängt und mit Hilfe der Morgensonne trocknet die Oberfläche der Fische ab.
Derweil wird der Räucherschrank auf Temperatur gebracht.
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Es war 9 Uhr, die Kandidaten hingen im Schrank, also Zeit für einen Pott Kaffee.
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Immer mal wieder die Temperatur kontrollieren und für dezenten Rauch sorgen. Ich habe begonnen mit Kirschholz zu räuchern. Das mag ich eigentlich, aber irgendwie taugte der Rauch meiner Nase an diesem Tag nicht, also wurde mit Apfelholz weiter gearbeitet. Diesen Rauch empfand ich aromatischer, weniger beißend...runder.

IMG_20220415_110553.jpg
Blick ins Innere - die Fische sind gar und die Farbe passt.
 
Von der Hälterung über die Behandlung bis zum fertigen Fisch sehr schön. So ein Ergebnis kann sich sehen lassen.
Und man merkt, dass dir an deinen Fischen sehr viel liegt. :thumb2:
 
An frisch geräucherten Saibling, a Rittmayer, an Kartoffelsalat...
Mei Frau hätt mir dafür grad wahrscheinlich an Stern verliehen. :)

Traumhaft.


grüssle

PS: Ich mach den Kartoffelsalat etwas anders,
liegt aber wohl an meinen schwäbischen Wurzeln.
Hast du da evtl. ein Rezept,
weil ich bin ja auch noch lernfähig.
Der schaut echt fein aus. :)
 
und ja, ich habe die bestellte Anzahl an Fischen getötet. Nicht mehr, nicht weniger.
Das gehört dazu, auch wenn es einem nicht immer leicht fällt, wenn man sie jahrelang groß zieht.

Servus,
unabhängig von so einer tollen Leistung - die Fische schauen phantastisch aus - du hast eine sehr gute Einstellung! Man sieht übrigens auch den Fischen an, dass diese aus guter Haltung sind. Da habe ich schon echt schlimmes gesehen, bei schlechter Haltung total verkrüppelte Flossen z.B.

Und deine Fische haben die „richtige“ Größe. Genau so mag ich die! Nicht so kleine „Mogndratzer“.
 
Das sind phantastische Bilder. Geniale Einstellung. Genau richtig, auch für die Kinder. Es gibt leider immer mehr, die das mit der Natur und den Lebensmitteln nicht verstehen.
Sehr cool. Ich mag den Kartoffelsalat auch anders viel lieber, aber er sieht dennoch auch sehr lecker aus,
 
Von der Hälterung über die Behandlung bis zum fertigen Fisch sehr schön. So ein Ergebnis kann sich sehen lassen.
Und man merkt, dass dir an deinen Fischen sehr viel liegt.
Danke für deine Einschätzung und den netten Kommentar.
Ich versuche es den Fischen so angenehm wie nur möglich zu machen und so wenig wie möglich zu stressen.
Es ist und bleibt aber eine Aufzucht in kontrollierter Aquakultur.
Ein offenes Fließgewässer für ein natürliches Heranwachsen wäre natürlich endgeil, aber wer hat schon solche Möglichkeiten.
Die stets wachsende Anzahl an "fachkundigen" Natur- und Tierschützer, Vogelkundlern etc. macht es eh schon schwer genug.
 
PS: Ich mach den Kartoffelsalat etwas anders,
liegt aber wohl an meinen schwäbischen Wurzeln.
Hast du da evtl. ein Rezept,
Den "Stern" hätte ich gar nicht verdient, denn den Kartoffelsalat habe nicht ich, sondern meine Frau gemacht.
Kartoffelsalat mögen wir eigentlich in allen Variationen, egal ob mit oder ohne Majo bzw. Fleischsalat usw.

Zum Rezept- da gibt es eigentlich keins, sie macht das "frei Schnauze".

1. Pellkartoffeln kochen,
2. in der Zwischenzeit etwas Öl oder Butterschmalz in eine Pfanne geben und Schinkenspeckwürfel o.ä. sachte anbraten
3. eine Zwiebel klein schneiden und wenn der Speck anfängt kross zu werden, die Zwiebelstückchen mit in die Pfanne geben und andünsten.
4. Dann kommt etwas Gemüsebrühe (irgendwas zwischen 100 - 150 ml) hinzu.
5. Einen TL Senf im entstanden Sud verrühren
6. und den Essig (2-3 EL) nicht vergessen.
Der Sud sollte etwas kräftiger schmecken, als man es später im Salat haben möchte. (Kartoffeln nehmen viel Geschmack auf)
7. Die noch warmen Kartoffeln schälen und stückeln.
8. Alles oder nur einen Teil vom warmen Sud über die Kartoffeln geben, liebevoll vermengen und durchziehen lassen
9. Mit Salz und Pfeffer nach Gusto abschmecken, klein geschnittene, saure Gurke dazu.
10. Schnittlauch für den grünen Touch und damit etwas zwischen den Zähnen hängen bleibt.
 
Da habe ich schon echt schlimmes gesehen, bei schlechter Haltung total verkrüppelte Flossen z.B.
Da gebe ich dir vollkommen Recht.
Gerade die oft gesehenen, verkümmerten Brustflossen an Forellen sind ein Zeichen für zu viel Fischmasse auf zu engem Raum.
Und schon ist das Wort "Massentierhaltung" wieder in aller Munde.
In den Auslagen sieht man aber nichts davon, denn dort ist der Brustknochen mit den Brustflossen meist schon entfernt.

Und deine Fische haben die „richtige“ Größe. Genau so mag ich die! Nicht so kleine „Mogndratzer“.
Die "richtige" Fischgröße hat man für den Konsumenten eigentlich nie.
Manchmal muss ich mir sagen lassen- "Die Fische sind aber klein!" und einen Augenblick später sind sie schon wieder "viel zu groß".
Alles Betrachtungssache.
 
Das sind phantastische Bilder. Geniale Einstellung. Genau richtig, auch für die Kinder.
Danke für dein Feedback.
Weil du das Thema Kinder ansprichst:
Es gibt aber noch Eltern, die kommen mit ihren Kindern vorbei um Fische abzuholen. Die Kids können die noch lebenden Fische aussuchen und wenn sie wollen auch beim Schlachten und Ausnehmen dabei sein. Alles freiwillig!
Du glaubst gar nicht wie aufgeschlossen und neugierig manche Kinder sind, während Papa oder Mamma lieber im Auto warten.
 
Danke für deine Einschätzung und den netten Kommentar.
Ich versuche es den Fischen so angenehm wie nur möglich zu machen und so wenig wie möglich zu stressen.
Es ist und bleibt aber eine Aufzucht in kontrollierter Aquakultur.
Ein offenes Fließgewässer für ein natürliches Heranwachsen wäre natürlich endgeil, aber wer hat schon solche Möglichkeiten.
Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. :thumb2:
Es ist jetzt das zweite Jahr, dass ich schweren Herzens und aus verschiedenen Gründen mit der Fischerei aufgehört habe.
Aber einige Jahrzehnte hab ich versucht, meine Fische ebenso gut zu behandeln.
Das hört sich vielleicht für einige seltsam an, aber es gibt Leute für die ihre Fische nicht irgend eine Ware sind. Dazu scheinst auch du zu gehören.

Die stets wachsende Anzahl an "fachkundigen" Natur- und Tierschützer, Vogelkundlern etc. macht es eh schon schwer genug.
Und weil du das grad erwähnst, hab ich genau dazu ein wirklich wahres Geschichtlein. :D

Vor einigen Jahren kam eine Gruppe von genau dieser Spezies auf uns zu mit der Bitte, ihnen beim Abfischen eines ca. 2ha großen Weihers zu helfen.
Sie hätten weder die Ausrüstung noch das Wissen, wie man so etwas halbwegs fachgerecht macht.
Machen wir natürlich.
Dann kamen ein paar Haken:
Bevor wir uns das Objekt der Begierde überhaupt anschauen konnten, stellte sich heraus, dass sie den Weiher schon gezogen hatten. "Ist schon halb leer."
Dann haben sie gemerkt, dass es so nix wird.
Ausserdem liegt er in einem Naturschutzgebiet.
Und im Einzugsbereich der Nürnberger Trinkwasserversorgung.
Und vermutlich läuft er ned ganz ab, sondern muss teilweise abgepumpt werden.

Aha, jetzt wirds schon schwieriger, weil da auf einmal mehrere Leute mitreden möchten.

Das machen sie. Die Naturschützer sind sie ja selber, da gibts also kein Problem. Die Bezirksregierung verständigen sie auch. Und die Nürnberger Wasserwerke auch.
So weit, so gut.
Die Nürnberger Wasserversorgung verlangte , dass alle Benzin- oder Dieselbetriebenen Pumpen und Generatoren in wasserdichten Auffangbehältern stehen mussten, damit kein Tropfen Öl in das Trinkwasser gelangen konnte.
Die Regierung wollte nur einen Beobachter schicken und Naturschützer mit Fachkenntnis waren ja sowieso in rauhen Mengen da.
Nachdem das also geklärt war, wollten wir gerne noch wissen, mit welchen Fischen wir eigentlich rechnen könnten.

"Gesetzt haben wir Schuppenkarpfen und ein paar Hechte. Vermutlich werden auch inzwischen ein paar Barsche und Weißfische! drin sein."
Es hatte sich also herumgesprochen, dass "Barsche und Weißfische" auch von Wasservögeln in ein Gewässer eingebracht werden können.

Da wir inzwischen der Sache nicht mehr recht trauten, zogen wir probehalber mal ein Netz. Und nach einem Zug war das Netz voll mit Giebeln!

Die Planung wurde also geändert. Ob das die Regierung oder der in dem Fall oberste Naturschützer veranlasste weiß ich nicht mehr.
Jeder! Giebel musste per Kopfschlag und Kiemenrundschnitt getötet und danach in einem Container zu einer Schlachtabfallverwertungsstelle gebracht werden.

Am Tag des Abfischens waren schließlich acht Biergartentische aufgebaut, besetzt mit je vier Leuten, die nur schlachteten und die Leichen in daneben stehende Container warfen.
Ein Massaker, bei dem unter den Tischen wirklich das Blut stand.
Da das nicht die gleichen Leute einen ganzen Tag lang machen konnten, war auch ich eine Weile dran mit dem Schlachten. Mir gegenüber stand eine zugegebenermassen hübsche junge Naturschützerdame, bewaffnet mit einem kleinen stumpfen Klappmesser.
Nach zwei oder drei massakrierten Giebeln und nachdem sie bei jedem Fisch immer blasser wurde, gab ich ihr ein Messer von mir.
Damit war es zwar für die Fische nicht mehr ganz so grausam, aber das Mädel kippte trotzdem nach einigen wieteren Giebeln einfach um.
Gottseidank war auch ein Sanitäter in der Nähe, der sie schnell wieder in die Realität zurückholte.

Die gesetzten Schuppenkarpfen erwiesen sich ausnahmslos als Giebel!
Ca. 2 Tonnen in einem 2ha Weiher!
Nicht ein Karpfen.
So kann man auch Satzkarpfen kaufen. Fachkundig eben.
 
meine Rede, nehmt Saiblinge, danach läßte jede Forelle stehen.
Zum Thema Trockensalzen - genau so mach ich das, 22 Gramm Salz und 11 Gramm Zucker auf´s Kilo Fisch, über Nacht ziehen lassen und dann wie beschrieben weiter verarbeiten.
 
eine sehr schöne Fortsetzung Deines Berichtes :thumb2:

Mir gefällt Dein Fischwasser, also die ganze Anlage sehr gut. Deine geräucherten Saiblinge sehen hervorragend aus!
 
Sehr schön, gefällt mir wirklich gut, wie du das machst. Und frisch geräuchert und schön lauwarm auf dem Teller mag ich sie auch am liebsten.Da hätt ich jetzt Lust drauf .:messer:
 
Den "Stern" hätte ich gar nicht verdient, denn den Kartoffelsalat habe nicht ich, sondern meine Frau gemacht.
Kartoffelsalat mögen wir eigentlich in allen Variationen, egal ob mit oder ohne Majo bzw. Fleischsalat usw....

Danke dir,
und hefte dann deiner Liebste den Stern an die Schürze. :)
Verdient habt ihr ihn übrigens beide!


grüssle

Ich denk auch noch gerne an deine schwarze Schönheit...
Das Leckerlie auf der Schnauze. :)
 
klasse Aktion.....
 
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