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Schanz Restaurant ** | 54498 Piesport | An der Mosel bei Thomas Schanz

Sousvidebader

Wagyuologe & temporäre Drama-Queen
5+ Jahre im GSV
Supporter
★ GSV-Award ★
Ein paar Leute haben den Thread unserer Reise ja verfolgt Sousvidebader‘s Roadtrip an der Mosel .
Hier gibts jetzt die einzelne Essenskritik ohne Blödsinn und Witze über offene Hemden. ;)



Die Erwartungen an Thomas Schanz und sein Team waren von vornherein hoch. Neben den zwei Sternen im Guide Michelin wird er im Gault Millau 2021 zum Koch des Jahres ernannt und mit 19 Punkten bewertet. Das ist normalerweise Drei Sterne Liga. Hier wird es also ernst.

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Zum Aperitif gibt es eine Flasche Deutz Rose und wir diskutieren mit dem Restaurantleiter unsere Änderungswünsche für das Menü.
Bis 12:30 Uhr kann man mittags das große Menü komplett bestellen.
Dies haben wir zeitlich geschafft, hätten aber gerne zusätzlich noch zwei a La Carte Gänge.
Mit etwas Verhandlungsgeschick ist dies aber auch schnell geklärt.

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Bei den Amuse bin ich leider etwas abgelenkt, so kann ich nicht genau festhalten, was es alles gibt.

Rechts auf dem knusprigen Chip haben wir eine frittierte winzige Garnele. Sehr knusprig und sie erinnert mich sofort an die kleinen frittierten Shrimps welche es auf der griechischen Insel Symi oft als Vorspeise gibt.
Auf der linken Schale befindet sich ein ebenfalls in Panko gebackenes Stück Fisch.
Oben im Tartlette mit etwas Kaviar und Creme noch ein Stück Speck.

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Butter, mediterraner Aufstrich, Olivenöl und Salz, zusammen mit einer schönen Auswahl verschiedener Brotsorten. Besonders gut gefallen haben mir die Laugenkügelchen.


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Weiter geht es mit einem der Signiture Dishes des Hauses (die Inhaberin unseres Hotels hat uns noch das Wort “Trüffelei“ zugerufen als wir vom Hof gefahren sind).

In einer goldenen Eierschale (von denen sich bei mir seit einem halben Jahr auch noch ein originalverpackter 20er Pack stapelt :rolleyes:) befindet sich eine Eier-Emulsion mit einigen ordentlichen Scheiben schwarzem Trüffel.

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Zum Abschluss der Amuse gibt es noch eine Kugel aus Radieschen gefüllt mit Ceviche und obenauf einem wirklich traumhaften Radiescheneis.

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Ein wirklich toller Einstieg mit ein paar hervorragenden Amuse. Abwechslungsreich, modern und doch spannend um das Thema Fisch herum positioniert. 8/10







Das Menü beginnt mit unserem ersten Extra Gang.

Cannelloni mit Tatar von der Königskrabbe, Ochsenherztomate, Feige und Lavendelvinaigrette

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Ein himmlischer Gang mit tollem Tatar.
Die Ochsenherztomate die zu den Besten gehört, die ich je essen durfte ist grandios und über allem schwebt der intensive Duft von Lavendel.
8,5/10





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Bretonische Felsenrotbarbe, grüner Spargel, Orangenschale und Anis-Nage

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Hier ging es eher wieder in die klassische Küche, mit toll gebratenem Fisch, Spargel und einer schön schaumigen Nage.
8/10





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Kohlenfisch, Kohlrabi, Kokos und Thymian Aufguss

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Ein schwierig zu bewertender Gang.
Vom Kohlenfisch hatte ich noch nie gehört und war wie versteinert als ich den ersten Bissen probierte.
Eine Weichheit und Textur wie ich sie noch von keinem Speisefisch her kannte.
Das Wort "Gallertartig" fällt mir als beste Beschreibung dazu ein.
Nicht glasig, nicht feinblättrig wie alle anderen Fische.

Wir hatten nach dem Menü noch eine kurze Unterhaltung mit Thomas Schanz über diesen Fisch.
Es handelt sich um einen seiner Lieblingsfische und er verarbeitet Ihn sehr gerne.
Es gibt die Bezeichnung Black Cod, welchen ich schon oft gegessen habe und der wohl nichts mit diesem hier zutun hatte. So wie es Gelbschwanzmakrelen und Hamachi gibt.
Das Thema bedarf jedenfalls noch genauerer Nachforschung.
Der Fisch an sich war über die Maßen interessant, der daraus gemachte Gang konnte Ihm aber leider keinen nötigen Ramen bieten.
7,5/10






Frikassee vom gegrillten Hummer aus Saint Malo mit Kalbskopf, Annabelle Kartoffeln, Minze und Mirabellen-Hummer Bouillon

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Ein wunderschöner Gang. Langsam zeigte sich auch wie schon in den Tellern zuvor, dass hier jemand gerne mit süße statt Säure arbeitet. Radieschensorbet, Feige, Orangenschale, Kokos und jetzt Mirabelle.
Eine tolle Art, der nach Jahren der Säuredominierten Küche neue und dazu noch sehr interessante Geschmacksnoten zu verleihen.
Etwas das uns am nächsten Tag im Sonnora ebenfalls wieder begegnen wird. (Schanz war dort 6 Jahre lang Sous Chef)
8,5/10





Es gibt am Tisch nochmals einen vollen Brotkorb. Leider ist das Brot nicht mehr warm wie beim ersten Mal.
Dies trübt bei mir etwas die Freude darüber.
Ich hätte es sowieso nicht gebraucht und wenn es dann kalt ist, besser gleich ganz weggelassen, da wir schon viel zu weit im Menü waren.

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Roh marinierter Kaisergranat mit gebeiztem Wagyu, grünem Spargel, Tintenfischtinte und Hasselnussöl


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Dies war der zweite Gang den wir zu unserem Menü dazu bestellt hatten.
Wir wurden zu Beginn noch gefragt ob man den Gang zusammen mit der Cannelloni in einem 2 in 1 Gang servieren sollte. Wir entschieden uns aber dagegen und bestellten beide Gänge als komplette Portion.
Dazu sagten wir auch, die Küche können diesen schicken wann immer es für Sie vom Ablauf her am besten wäre. Dies waren allerdings zwei gewaltige Fehler.

Zum einen handelte es sich um einen komplett kalten Gang. Nach mehreren angegossenen heißen Brühen und vor dem heißen Hauptgang war dies ein ziemlicher Dämpfer. Heiß - Kalt - Heiß sozusagen.

Unser zweiter Fehler war die Portionsgröße. Geschätzt waren dies 5-6 komplette rohe Kaisergranatschwänze, plus noch den einen oben drauf.

Von der Menge an rohen Meeresfrüchten nach fünf Fischgängen definitiv keine ganz leichte Kost.
Diese zwei Fehler mal ausgeklammert, da es unsere waren und wir uns gegen die Empfehlung des Service‘s ausgesprochen hatten, war das Fleisch von ausgezeichneter Qualität.
Als einzige! Vorspeise zu einem Rind/Geflügel/Wild- Gericht sicher eine sehr tolle Sache.
Einzig die Tintenfischtinte trübte den Spaß etwas, da sie im Mund eine leicht grießige Konsistenz hatte und wir auch nicht recht wussten, was diese außer der Farbe zum Gericht beitragen sollte. 7,5/10







Vor dem Hauptgang gab es eine geeiste Limettenhälfte mit etwas Sorbet.

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Im Hja Santa Pfefferblatt gedämpfte Label Rouge Taubenbrust, Wirsingpraliné, knusprigem "scholes" und Pfifferlingen

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Tolle Fleischqualität und schön zubereitet. Mehr braucht es eigentlich nicht zu sagen. 8,5/10





Zum Dessert entschieden wir uns für eine 1985er Spätlese welche vom Sommelier in einer minutenlangen Prozedur mit so viel Vorsicht geöffnet wurde, dass es auch eine Operation am Hirnstamm sein könnte.

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Ein paar Gläser Rotwein welche wir zur Taube hatten fehlen auf diesem Bild noch.

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Boule von kreolischer Ananas mit Basilikum und Ziegenmilch

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Ja so habe ich mir das Coronavirus immer vorgestellt.
Umso mehr Spaß machte es deshalb mit dem Löffel darauf einzuprügeln und die knackige Schale zu zerbrechen.
Auch hier dominierte trotz der Ananas wieder mehr Süße als Säure. 8/10





Wie bei den Amuse war ich auch bei den kleinen Abschiedsgrüßen etwas abgelenkt und habe nicht alles mitbekommen.
Mojito Praliné, Mai-Thai Praline, Piemonteser Haselnuss mit Karamell und etwas türkisches Nougat habe ich noch im Kopf.
Alles auf erwartbarem Niveau der vorangegangenen Gänge. Dazu ein guter Espresso Macchiato welcher nicht aus dem Vollautomaten kommt.
Etwas das es leider auch in der absoluten Spitzengastronomie selten gibt. 8/10


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Fazit:
Thomas Schanz und sein Team haben ein tolles Menü abgeliefert und die hoch gesteckten Erwartungen voll erfüllt. Hier wird souverän auf hohem Niveau mit besten Zutaten modern gekocht.

Dazu noch ein für einen Zweisterner sehr niedriger Menüpreis machen das Schanz für mich zu einem der aktuell interessantesten Zweisterner.
Hier könnte man nach dem ausmerzen einiger kleiner Fehler durchaus in ein paar Jahren den dritten Stern an der Tür sehen.
Für mich nach diesem Beusch auf alle Fälle eine Adresse die ich immer ansteuern werde, falls es mich wieder in diese Gegend verschlagen sollte.
Insgesamt 8,5/10
 
Das klingt alles schon bißchen nach Hohn wenn man weiß, dass es Leute geben soll die aus München mit dem Zug in die Pampa fahren

Dafür muss ich ja nach München fahren, damit ich im Biergarten gutes Bier trinken kann :D
 
da hast du ja Goldrichtig gelegen,

Wie war das mit dem blinden Huhn. ;)


wenn auch schneller als gedacht

Ja was soll ich sagen, manchmal hört der Michelin einfach nicht auf mich. :rolleyes:

Spaß beiseite, die Familie Schanz hat sich hier wirklich etwas tolles aufgebaut.
Wir hatten nach dem Essen noch kurz mit Ihm und der Mutter gesprochen, welche die Rezeption des Hotels leitet. Wirklich ein sympathischer Betrieb.
Wenn es mich mal wieder in diese Gegend verschläft ist ein Besuch dort fest eingeplant.

3 Sterne sind aber auch eine schwere Bürde Und etwas anderes als 1 oder 2 Sterne. Wir sprechen von gerade einmal 134! Restaurants weltweit die das schaffen.
Der Definition des Michelin nach "eine Reise Wert".
Das bedeutet es muss so gut sein, dass sich ein Japaner in den Flieger setzt nach Piesport fliegt nur um dort zu essen und anschließend wieder zurückfliegt und sagt, ja das hat sich dafür wirklich gelohnt.

Mit einem und zwei Sternen ziehst du Liebhaber aus der Gegend an oder Leute die sich zum Hochzeitstag mal etwas gönnen wollen.
Bei drei Sterne hast du Leute aus anderen Ländern, von anderen Kontinenten, die Ihren Urlaub nur um ein Essen in deinem Restaurant herum planen.
Die kommen nicht wegen den schönen Weinbergen oder der Gegend dahin.
Nur wegen dir, um in deinem Restaurant zu essen und das der Comunity in der sich sich bewegen mitzuteilen und das hast du ab jeden Tag, bis es nächstes Jahr wieder soweit ist und du hoffentlich dein Niveau gehalten hast.

Ich habe schon erfahren, dass @Kimble in ein paar Wochen rein zufällig dort eine Reservierung hat und bin sehr auf seine Einschätzung gespannt. Wie es sich zu meinem Besuch verhält. Ambiente, Service etc. passen schon für drei Sterne.
Sprich die 50-70€ die er durch den dritten Stern jetzt pro Menü mehr verlangen kann, können auch wirklich für das Essen und die Zubereitung selbst genutzt werden.
 
Ich habe schon erfahren, dass @Kimble in ein paar Wochen rein zufällig dort eine Reservierung hat und bin sehr auf seine Einschätzung gespannt.
Ich auch :D

Ähnlich wie beim Ruitz 2020 haben wir auch dieses mal rechtzeitig einen Tisch gebucht, um den Michelin zu testen ;-). Wir sind gespannt, auf die Entwicklung in den letzten 12 Monaten.
 
Wir haben den Michelin getestet :D
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Es gibt aktuell 42 ** in D und man kann sich zu jedem eine Story erdenken, warum ausgerechnet derjenige nun *** verdient hätte. So war es in den letzten zwei Jahrzehnten mehrfach, wo man sich gefragt hat, ob das wirklich *** sind, wenn der Michelin wieder einen Koch in den höchsten Sterne-Himmel erhoben hat.

Entsprechend skeptisch waren wir bei Thomas Schanz, dessen Küchenleistung wir im letzten Sommer noch bei einer guten 8, also ** eingestuft hatten und der nun *** hat. Zumindest hat die Region seinen Werbewert erkannt hat, hier das neue Ortseingangsschild.
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Allein die Gegend ist einen Besuch wert
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und sei es nur zum Motorradfahren
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Der ausführliche Bericht folgt, aber so viel sei vorab verraten:
In den letzten 12 Monaten hat das Restaurant Schanz einen großen Sprung nach vorne gemacht.
 
Das detaillierte Fazit folgt später, hier schon einmal ein unsere Eindrücke der zehn a La Carte Gänge:
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Amuse 1 (8/10), Frische, Säure, eine Vielfalt an Texturen - so wird man passend eingestimmt.
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Brot:
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Das Signature-Trüffelei (8/10) - eine schöne Kombination
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und das letzte Amuse
Coupole vom Radieschen mit Tatar von der Nordseemakrele, Eis vom eingelegten Radieschen und einem Algensüppchen (9/10)
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Ein großartiger Gang, der mit seiner Frische, Säure und Schärfe eine tolle Einstimmung für die folgenden Gänge war.

Schöne Weine von der Mosel finden sich natürlich ebenso auf der Karte
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Die kulinarische Reise startet mit der Gänselebertorte „Saint Honoré“ mit altem Sherry und Parmigiano Reggiano
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die mit dem ähnlich klingenden Menügang nur wenig gemeinsam hat, denn das Highlight ist die gebratene Gänseleber (9,5/10)

Weiter geht es mit dem
Tartar von der norwegischen Königskrabbe mit Joghurt, Cassis und Maisjus
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ein Gang der exemplarisch für die Weiterentwicklung von ** zu *** steht (@Sousvidebader wird dazu sicher etwas schreiben), für uns eine 9/10

Die Bretonische Felsenrotbarbe mit grünem Spargel, Zitronenschale und Anis-Nage war schon vom Produkt her ***
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aber das Beste war der Sud (9/10)

Beim Warmen Carpaccio von der Langoustine mit Buchenpilzen, Thaispargel und Rieslingschaum
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gibt es beim Konzept und Produkt sicherlich noch etwas Luft nach oben, aber es bleibt trotzen ein toller Gang (8,5/10)

Der pochierte bretonischer Seehecht mit marinierten Kräutern und Hibiskus-Orangenblüten-Vinaigrette
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war, nicht zuletzt aufgrund des Jus, sehr überzeugend ( 9/10)

Weiter ging es mit dem Frikassee vom gegrillten Hummer und Kalbskopf mit Annabelle Kartoffel, Minze und Mirabelle-Hummer-Bouillon,
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einer der Top3-Gänge an diesem Tag (10/10)

Zur Erfrischung gab es ein
Sorbet von der Kaktusfeige mit Riesling-Gelee
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Nun ging es zu den Hauptgängen, zunächst eine Taube, die natürlich mit dem ultimativen Gang im 70km entfernten Perl standhalten muss.
Gedämpfte Label Rouge Taubenbrust im "Hoja Santa"-Pfefferblatt mit Wirsingpraliné und knusprigem „Scholes“
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Die Taube in Piesport ist vom Produkt her zweifelsohne **°, allerdings gibt es im direkten Vergleich zur Taube von CB noch etwas Feinarbeit zu leisten (9/10)

Dazu gab es passenden Wein
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Das Highlight im Hauptgang war dann die
Seezunge aus der Vendèe mit pochierten Gillardeau Austern, Manzanilla Olive, Weinbergfeldsalat und einem Aufguss von Südseearomen.
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Dieser Gang ist erst nach dem 3.Stern auf die Karte gekommen und war für uns da Highlight des ganzen Besuchs (10/10). Allein die Seezunge ist ein Eichmaß und die großartige Auster hebt den Gang mit dem Sud nochmals auf ein anderes Level.

Dann kamen die Desserts mit passendem Wein
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Boule von kreolischer Ananas, Basilikum und Ziegenmilch aka Corona-Virus (8,5)
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Feines von der Pampelmuse mit Safran und Sauerrahm
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Die süße Umrandung war leider viel zu dominant (7,5).

Dafür waren die Petit Fours deutlich balancierter (8,5)
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Kurzfazit:
Der Besuch bei Thomas Schanz an der Mosel war eine Reise Wert, die *** sind absolut gerechtfertigt, für uns insgesamt eine 9+/10 und damit in der Top5 von D. Die Entwicklung der letzten 12 Monate ist beeindruckend und wir sind gespannt, wo die Reise zukünftig hingeht.
 
Ganz tolle Berichte.

Ich muss gestehen, ich versteh meist nur die Hälfte und kann mir auch oft nichts unter der Beschreibung vorstellen, aber bin trotzdem begeistert
 
Tolle Bilder, vielen Dank dafür. Wir waren ebenfalls vor wenigen Tagen da und hatten nahezu die gleichen Teller auf dem Tisch. So unterschiedlich sind aber die Eindrücke: Wo wir uns bei der Seezunge noch einig sind (eindeutig einer der stärksten Gänge) gefiel uns Hummer und Kalbskopf nur bedingt gut: Eine zu hoch dosierte Minze und ein qualitativ eher durchschnittlicher Hummer haben eindeutig Luft nach oben versprochen.

Kam die Kaktusfeige bei euch tatsächlich vor beim Hauptgang? Bei uns war diese als Pre-Dessert einsortiert. Diese Unart, süße Speisen vor dem Hauptgang einzubauen habe ich aber auch ohnehin noch nie verstanden.

Als Ergänzung von meiner Seite also nur noch der im vorherigen Post fehlende Kohlenfisch mit Kohlrabi, Kokos und Thymian-Aufguß (9/10):

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Das Menü war durchweg auf hohem Niveau. Der Service ist leider noch ein wenig ausbauwürdig. Und Pouilly-Fuissé bei gefühlt 6° einfach zu kalt. Da hilft dann auch die Ausrede "wir haben nur einen Kühlschrank, darin lagern wir auch den Champagner" irgendwie auch nur wenig ;-)
 
Hallo Kimble und BBQ-Michael,

danke für die aktuellen Impressionen, die mir bei der Strukturierung meiner Restaurantbesuchswunschliste mal wieder weiterhelfen.

Viele Grüße und weiter guten Appetit.
 
Tolle Bilder, vielen Dank dafür. Wir waren ebenfalls vor wenigen Tagen da und hatten nahezu die gleichen Teller auf dem Tisch.
Habt ihr auch a la Carte gegessen oder das Menü? Aus meiner Sicht war der Unterschied zwischen den Einzelgerichten und dem Menü teils erheblich und das betrifft nicht nur die Menge. Im Bareiss ist es ja ähnlich, wo die a la Carte Gänge meist 0,5 Punkte oder mehr über den Menügängen liegen.

gefiel uns Hummer und Kalbskopf nur bedingt gut: Eine zu hoch dosierte Minze und ein qualitativ eher durchschnittlicher Hummer haben eindeutig Luft nach oben versprochen.
Das tut mir leid für Euch, vielleicht ist da in der Küche etwas schief gelaufen 🤷‍♂️ Insbesondere der Bouillon war bei uns absolut perfekt und neben der Anis-Nage ein Highlight, was wir bis zum letzten Tropfen ausgelöffelt haben. Gerade beim Thema Hummer bin ich ja kritisch und der hatte bei uns nahezu Eichmaß-Qualität. Einzig dieses Gitter über dem Gericht hätte es nicht unbedingt gebraucht, aber die restliche Kombination war so gut, dass wir den Gang eigentlich noch ein zweites mal "to share" bestellen wollten - da konnte man nicht genug von bekommen. Ich kann mich allerdings erinnern, dass dieser Gang auch schon einmal deutlich schwächer auf den Teller kam, wie auch im Bericht von @Sousvidebader nachzulesen, vielleicht gibt es ja Schwankungen dabei.

Kam die Kaktusfeige bei euch tatsächlich vor beim Hauptgang? Bei uns war diese als Pre-Dessert einsortiert.
Ja, ich fand sie auch nicht unpassend, da die Säure wieder etwas frische an den Gaumen brachte. Vermisst hätte ich sie allerdings auch nicht :roll:

Als Ergänzung von meiner Seite also nur noch der im vorherigen Post fehlende Kohlenfisch mit Kohlrabi, Kokos und Thymian-Aufguß (9/10):
Den wollten wir zunächst auch noch nehmen, aber bei 12 a la Carte Gängen, wären wir wohl für die Tür gesetzt worden ;-)


Das Menü war durchweg auf hohem Niveau. Der Service ist leider noch ein wenig ausbauwürdig. Und Pouilly-Fuissé bei gefühlt 6° einfach zu kalt.
Wir haben unseren Wein einfach eine Zeit aus dem Kühler geholt, da war das kein Problem. Der Service war allerdings in der Tat völlig am Anschlag, obwohl die Gäste (außer uns 😇) eigentlich recht simple Wünsche hatten. Ich möchte mir nicht ausmalen, was da im Sommer los ist, wenn die Foodie-Welle an die Mosel schwappt, da Dreis, Perl und Piesport nicht weit auseinanderliegen. Ich denke die nächsten Monate werden dort eine ziemliche Herausforderung, aber dazu mehr im Fazit.
 
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