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Schweineschlachtung - ein Grund mehr über die Tierhaltung nachzudenken

Focaccia

arbeitet an dem Brot der Zukunft....
10+ Jahre im GSV
"Industriell" erzeugt überleben unsere Schweine kein halbes Jahr auf ihrem 0.75 qm staatlich zugesichertem Lebensraum...
Die Bauern leisten ihren Teil, den Rest erledigen die Schlachthöfe...
Die Arbeit wird oft von Gastarbeitern erledigt...
Bildet euch eine Meinung zu diesen Aufnahmen...


Egal ob ihr gerne ein Filet zubereiten wollt oder gerne Schnitzel zubereitet, es ist ein Muss diesen Film zu sehen...
 
Ähhm, nein, wer wirklich gutes Fleisch mag,
der kauft da besser nedd ein...

Metro ist ein Grosshandel... mit unbekannten Einzelhändlern...

Gute Ware gibts im bekannten Einzelhandel...


grüssle

Herrlich naiv dieser Gedanke. Die Vorstellung, daß der Metzgermeister Müller auf dem Dorf, wenn er denn noch nicht aufgegeben hat, weil Lidl 2 Kilometer weiter seinen .... verramscht, daß also Metzger Müller nur die glücklichen Schweine verarbeitet, die mit dem Kleeblatt zwischen den Zähnen unter dem Apfelbaum auf der Wiese liegen, entspringt wohl am ehesten einem Kinderbuch aus längst vergangenen Tagen.

Ich habe mal versucht, ein solches Schwein zu bekommen. Nachdem ich ein halbes Jahr gesucht hab, hab ich tatsächlich einen Hobbyschweinehalter gefunden, dem ich eine halbe Wutz abschwätzen konnnte.

Ich hatte auch mal das "Vergnügen" den Stall mit Demeter-Bio-Schweinen auf einem Hof der Heuchel-Gutmenschen von der Lebenshilfe zu sehen. Der Stall sieht nicht wesentlich anders aus, alszwie der Knast im Schweine-KZ aus dem Film. Allein das Schwein hat die Hälfte mehr Platz und einen kleinen Auslauf davor. Klein. Und von wegen keine Tiertransporte... Die Gutmenschen haben 5 km von ihrem Stall weg ein zugelassenes Schlachthaus. Aber nein, die Schweine werden 70 km weiter gekarrt, dort geschlachtet und 3 Tage später wieder abgeholt..... Nette Ver...sche nnennt man sowas.

Die einzige für mich brauchbare Alternative ist Wildschwein. Ich jage sie mir selber. Ich weiß, keine massentaugliche Lösung, aber für mich gangbar. Mal sehen, wie lange wir noch welche haben.....
Aber bitte nicht zu einfach vorstellen, Wildschweine lassen sich ungern jagen, entsprechend hoch ist der Aufwand.....
 
Eigentlich äußere ich mich zu solchen Themen nicht. Aber jetzt will ich meine Senf auch mal dazu geben:
Wie überall im Leben gibt es nicht nur schwarz und weiß, es gibt viele Grautöne dazwischen. Ich bin selber auf einem Bauernhof groß geworden, oder wie hier auch schon erwähnt wurde : Schweine KZ oder Schwein-Knast.
In meiner Kindheit hatten wir Hühner, eigene Ferkelerzeugung, Pferde, Bullen. Bis zum Renteneintritt (und der Verpachtung daraufhin) wurde der Betrieb komplett auf reine Schweinemast umgestellt. Dies musste gemacht werden, um zu überleben. Meine Eltern haben drei Kinder, und nur mit "glücklichen" Schweinen hätten wir Nebenerwerbsbettler werden müssen. Wie in fast allen Firmen (und ja, ein Landwirtschaftlicher Betrieb ist auch ein Wirtschaftsunternehmen) zählen Umsatz und Gewinn. Wir konnten 1800 Schweine halten und sind so über die Runden gekommen.
Nur mal als Rechenbeispiel: Wie viele Schweine (Freilandhaltung) darf ich auf einen Ha (Hektar= 100x100m) halten ? Es sind 14 (pro Jahr!) Ein Ha Land für ein Jahr zu pachten kostet hier ca. 1000€ pro Jahr....
Was kann man denn damit verdienen? Dazu kommt das Absatzproblem. Was passiert mit all den Tieren die "glücklich" aufwachsen aber nicht verkauft werden? Sie gehen ganz normal in die konventionelle Schlachtung und das für den konventionellen Preis. Das passiert leider viel häufiger als man denkt. Ich habe viele Freunde in der Landwirtschaft die tolle Rinder oder Schweine aufgezogen haben und letztlich doch nicht losgeworden sind.
Was mich aber am meisten ankotzt ist das ständige an den Pranger stellen der Bauern. Die Bauern die ich kenne quälen keine Tiere, sie schätzen ihre Tiere und bieten ihnen ein Gesetzeskonformes (ein nach wissenschaftlichen Erkenntnissen erträgliches) Leben. Was bringt es hier die Bauern zu gängeln und in die Aufgabe zu treiben, wenn das Fleisch dann 1000km weiter östlich erzeugt wird? (Bei den Eiern sehen wir es) Geht es dadurch nur einem Tier besser?
@Focaccia: Schweine werden ca. 7 Monate gemästet. Hähnchen nur 30 Tage, und jetzt? Wann ist den der beste Schlachtungstermin? Wonach würdest du dich richten?
Zum Platz: Wie viel Platz braucht/möchte denn ein Schwein? Warst du schon mal in einem Stall? In einem Stall liegen Schweine meist so dicht aneinander wie möglich. Sie mögen das so.
Zur Schlachtung: Was machen denn Gastarbeiter schlechter? Oder meinst du die Lebensumstände der Gastarbeiter ?

Was können wir alle (die Schuld bei anderen zu suchen ist immer einfach) machen um die Situation für alle zu verbessern?
Für alle meint:
- Das Tier
- Den Bauern der auch eine Familie ernähren muss
- Den Gastarbeiter der im Heimatland arbeitslos ist
- Die Familien oder Alleinerziehenden die auch gerne Fleisch essen
- Den Schlachter der sich gegen die Industrie behaupten muss

Was es noch zu bedenken gibt:
Es hungern ca. 800 Mio Menschen auf der Erde. Ist es moralisch OK Ressourcen zur Lebensmittelerzeug zu verschwenden? Und ja, Deutschland erzeugt und exportiert Lebensmittel in enormen Mengen für Regionen in denen Ressourcen fehlen und Menschen hungern.

Letztendlich läuft es auf Kompromiss hinaus. Diesen Kompromiss leben wir derzeit.
 
Hallo,

Karl Heinz macht so etwas:

https://www.koithahn.de/infokiste/harzer-heuschwein/362-der-freilandhof

https://www.grillsportverein.de/forum/threads/heuschweinhof-bei-karl-heinz.263722/


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Damit deckt er aber nur einen kleinen Teil seines Bedarfes ab. Will mit Partnern es aber weiter ausbauen. Die Kunden verlangen danach. Ohne Vorbestellung geht es meist nicht. Werden mehrere solche Standorte. Das Fleisch ist der Hammer; kostet aber auch ein dickes Pfund extra.

Der Rest wird klassisch erzeugt.

Muss jeder wissen.

Grüße
 
kostet aber auch ein dickes Pfund extra.
schwer zu sagen, kommt im Onlineshop nicht vor, aber wenns sich nach den anderen Preisen richtet, find i da nix dabei.
und @Focaccia
man sollte nicht über die Tierhaltung nachdenken, sondern um seine Einstellung und seinen Zugang zum Fleischkonsum und zu seinem Einkaufsverhalten.
:weizen:
 
kostet aber auch ein dickes Pfund extra.

wenn ich sowas lese, könnte ich kotzen. Ganz ehrlich. Das ganze Elend hängt doch an der elenden Geizistgeil-Mentalität. Wenn ein Kilo ekliches Lidl-Wasserschwein (die arme Sau, kein Respekt mehr vor der Kreatur) billiger ist wie ein Blumenkohl dürfen wir uns doch nicht beschweren. Das ist doch einfach verlogen. Fleisch & billig geht einfach nicht zusammen. Clgan05 hat es doch ganz genau beschrieben. Dem Bauern kannste nicht generell Vorwürfe machen.... Wir waren daheim 5 Kinder, meine Eltern haben nicht schlecht verdient, hatten aber 5 mäuler zu stopfen und ein Haus zu bezahlen. Ich kann mit dem Begriff "Sonntagsbraten" sehr gut was anfangen....Klar, am Ende der Gesellschaft wollen die Menschen auch Fleisch essen, aber muß das die arme Sau ausbaden? Wie isses mit dieser Sicht der Dinge?
 
wenn ich sowas lese, könnte ich kotzen. Ganz ehrlich. Das ganze Elend hängt doch an der elenden Geizistgeil-Mentalität. Wenn ein Kilo ekliches Lidl-Wasserschwein (die arme Sau, kein Respekt mehr vor der Kreatur) billiger ist wie ein Blumenkohl dürfen wir uns doch nicht beschweren. Das ist doch einfach verlogen. Fleisch & billig geht einfach nicht zusammen. Clgan05 hat es doch ganz genau beschrieben. Dem Bauern kannste nicht generell Vorwürfe machen.... Wir waren daheim 5 Kinder, meine Eltern haben nicht schlecht verdient, hatten aber 5 mäuler zu stopfen und ein Haus zu bezahlen. Ich kann mit dem Begriff "Sonntagsbraten" sehr gut was anfangen....Klar, am Ende der Gesellschaft wollen die Menschen auch Fleisch essen, aber muß das die arme Sau ausbaden? Wie isses mit dieser Sicht der Dinge?


Ich kaufe kein Fleisch bei Lidl. Nichts bei Diskountern oder Supermarkt. Und esse nicht jeden Tag Fleisch.

Das Heuschwein liegt preislich noch ein Stück über der Standardware des MmV und geschätzt dreimal höher als "Wasserschwein"

Und wenn Du kotzen willst, Bitte.

Grüße
 
Schon wieder die turnusmäßige Gutmenschendiskussion. Ich kauf mein Fleisch beim Metzger. Ist teurer als beim Lidl. Und es ist fast immer die gleiche Sau mit der gleichen Qualität wie bei den Discountern.

Ich könnte auch zum Selbstvermarkter gehen. Da sieht es idyllisch aus. Kostet wieder etwas mehr als beim Metzger und ist nicht immer offen und die Auswahl begrenzt. Und es ist die gleiche Sau mit der gleichen Qualität wie beim Metzger.

Das sind meine Möglichkeiten. Wie beeinflusse ich jetzt das Tierwohl? Genau, garnicht. Beim Bäcker ist es oft ähnlich. Gleiche Qualität zum höhere Preis. Selber Backen ist nicht oder nur wenig.

Wenn die Gesetze sich nicht ändern, ändert sich nichts egal ob uns/euch passt oder nicht. Also fuchtelt den Leuten nicht mit dem Zeigefinger vor der Nase die dafür nichts können. Oder habt ihr irgendwann im Lauf der letzten 60 Jahre eine Demonstration gesehen in der gegen zu hohe Kotelettpreise demonstriert wurde? Ich nicht.


Gruß Dingo
 
Zu hoch ?

Was soll davon noch runter?

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...ich glaub halt, dass wir unseren Fleischkonsum überdenken sollten.

Die Natur hat ein Elefantengedächtnis, wenns es so wie bisher weitergeht, werden wir Alle dafür bezahlen.
Geschätzte 75% der in D angewandten Antibiotika landen bei den Tieren, Stichwort multiresistente Keime.
Die Wasserversorger denken über über eine massive Preiserhöhung nach, Stichwort Nitratbelastung.
Kohlendioxid wird als Hauptursache des Klimawandels diskutiert, die bei der Tierzucht entstehenden Gase Methan und Lachgas haben weitaus drastischere Auswirkungen.

Jetzt mit dem Finger auf die Käufer von 'Neonfleisch', die Bauern zu zeigen, ist in meinen Augen der falsche Ansatz. Es wird 'produziert', was der Markt fordert und das wiederum hat auch was mit den finanziellen Möglichkeiten zu tun.

Wir brauchen einfach ein anderes Bewußtsein, um alternative Eiweißquellen weit mehr zu nutzen und damit meine ich z.B. nicht Soja, Tofu und Co.
Ich bin ja sehr oft draußen, in Gärten, in Wäldern, in Weinbergen und sehe, was sich in den letzten Jahren alles verändert hat und das nicht positiv, Stichwort Insekten.

Jetzt auf Gesetze, die Politik zu hoffen, halte ich für blauäugig, es geht um Geld, um Macht, um Eitelkeiten.
Wirklich ändern können wir das in unseren Augen nur selbst, Jeder ein wenig in seinem Mikrokosmos...
 
Die Frage ist, ob dieses Fleisch eine andere Qualität hat als das Fleisch vom Metzger. Welcher Metzger schlachtet denn selbst? Die meisten kaufen doch auch dazu. Aus meiner Gegend:
Es gibt noch einen Metzger der selber schlachtet, der Rest kauft nur zu. Und der, der selber schlachtet, hat 15 Schweine zu schlachten, verkauft aber sicher mehr als 30 Filets. Wo kommen die wohl her?
 
Das kann ich mir vorstellen @Cglan05 - sie wollen halt die ganze Kundschaft immer mit aller Ware bedienen können. Wir haben hier noch - im engen Umkreis 3 Metzger, die selber schlachten, einer davon - wie oben schon berichtet- hat sogar seine Schweine selber. Neben Weideschwein - auch Stallhaltung. Die beiden anderen kaufen - glaub ich -nix zu. Denn bei uns gibts eben das ,was grad da ist - wenns aus ist, ists aus. Letzte Woche gab es Kalbsfleisch - da kauf ich immer die Wade, gibts halt nur alle paar Wochen mal. Wir haben hier auf dem Land echt noch Glück mit den Metzgereien, da schmeckt auch beim Aufschnitt jede Wurst anders.... kein Einheitszeugs. Salami grossteils auch noch alles aus Eigenproduktion und das schmeckt man.
 
...ich glaub halt, dass wir unseren Fleischkonsum überdenken sollten.

[..]

Wir brauchen einfach ein anderes Bewußtsein, um alternative Eiweißquellen weit mehr zu nutzen und damit meine ich z.B. nicht Soja, Tofu und Co.
Ich bin ja sehr oft draußen, in Gärten, in Wäldern, in Weinbergen und sehe, was sich in den letzten Jahren alles verändert hat und das nicht positiv, Stichwort Insekten.


Dann ist aber der Gedanke "weg vom Fleisch" nicht der richtige. Denn damit würde man als erstes die "guten" Produzenten bestrafen.

Der richtige Weg müsste dann heissen: "Hin zum Fleisch von den guten Erzeugern", damit deren Weise "belohnt" wird und sich durchsetzen kann.

"Weg vom Fleisch" würde gleichzeitig bedeuten "Hin zu mehr pflanzlichen Produkten".
Aber da stehen wir dann bereits beim starken Insektenrückgang, denn der ist hauptsächlich dem Anbau pfanzlicher Nahrungsmittel geschuldet.

Viele Grüße
Onkelchen
 
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