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Speise-Reise durch die Mongolei, BBQ und ähnliche Mißverständnisse

Um den Fred nicht zu zerreden, "was man gerade so macht", antworte ich mal auf diese Frage:
Mit vergorener Stutenmilch, Schafsaugen und den anderen mongolischen Köstlichkeiten, bei 40Grad unter Null? :hmmmm:
..Hier an dieser Stelle:

Ja, ich werde in diesem Winter so oft es geht in meiner Jurte nächtigen.
Weniger mit den genannten Dingen, und auch wesentlich wärmer als 40°Celsius. Wir nehmen mal so -25° bis -30° in Betracht, das ist die Regel.
Der Sinn des Ganzen ist ganz einfach:
Ich entgehe dem unglaublichen Smog der Stadt zumindest zeitweise.
Was den Wunsch nach Bildern betrifft, so sind die ja hier bereits zu finden:
https://www.grillsportverein.de/forum/threads/zeigt-her-eure-gartenhaeuser.262546/#post-2786153
Geändert hat sich lediglich, daß noch eine Lage Filz dazukam.
Und ringsum Erde angefüllt wurde. Denn es wird der untere Rand nun nicht mehr zum Durchlüften geöffnet.
Das sieht dann so aus:
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Hoffe, daß ich es verständlich rübergebracht habe.....
 

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So, aus gegebenem Anlaß mal ein "Appdäte" zu den mongolischen Speisen:
Wir haben nämlich in ein paar Tagen das buddhistische Neujahrsfest, und das gilt es gründlich vorzubereiten.
Zunächst also Einkauf:
Da stehen an vielen Stellen von Ulaanbaatar Autos rum und verkaufen was:
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Etwas näher hinzuschauen lohnt sich auf jeden Fall, also ran an den Speck:
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"DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER" hat hier also eine völlig neue Bedeutung .........
Das deutsche Gewerbeamt oder die Veterinäre würden sich wahrscheinlich umbringen.......
In den Tüten sind übrigens fertige "Buuz" für die Faulen. Dazu später.
Nebenan gibt es herrliche Früchte, alles aus der Natur gesammelt:
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Und nebenbei:
Das findet alles bei -15°C und darunter statt, als keine Probleme mit Verderb !

In der Halle gibt es die obligatorischen Speisen für das Fest, also zunächst eine Pyramide aus Teigstücken. Ganz wichtig !
Der Turm steht auf dem Tisch vor dem Ältesten (bei mir zu Hause also ich).
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Die gibt es in verschiedenen Designs und auch die Geschmäcker sind bei jedem Anbieter etwas anders.
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Oder so:
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Dann müssen auf dem Tisch unbedingt die "weißen Speisen" sein, also Erzeugnisse aus Milch.
Das sind Milchfett, Quark in verschiedenen Formen und Herstellungsverfahren, und auch Käse ähnlich Mozarella.
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Nebenan verkaufen die beiden netten Mädels aus der Westmongolei Sanddornsaft, Natursalz und geräucherte Fische aus den dortigen Flüssen.
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Und wer sowas kennt, der weiß, wie gut die schmecken:
Russischer Konfekt, also Bonbons und Pralinen in verschiedensten Varianten:
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Alles oberlecker, und weiter geht es nach den Einkäufen morgen mit den Vorbereitungen zu Hause..

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Immer wieder klasse hier Bilder "aus erster Hand " zu bekommen die man sonst wohl nicht zu sehen bekommt.

Danke und immer gerne mehr!

Womit heizt ihr eigentlich?
 
Servus Frank !!!
Irgenwie hatte ich den Beitrag nicht auf dem Radar !!!
Herrlich !!
Weiter so !!!
PS Übermorgen testen wir einige Wichtelsachen ;)

Lg Martin
 
So, es war etwas anders gekommen als geplant, also erst jetzt die Fortsetzung.
Grund der Verspätung war, dass wir in unserer Jurte Hammelbrust und Rinderrippe gekocht haben.
Das geht zu Hause nicht, denn so große Töpfe hat man nicht. Außerdem schmeckt es aus dem Wok auf Holzfeuer gaaaaanz anders .
Das sah dann so aus:
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Die verschiedenen Stücke werden dann auf der Festtafel kalt aufgebaut, und der Älteste (in dem Falle ich) schneidet schmale Streifen für die Gäste ab un verteilt sie.
Wer mehr haben will, kann dann auch selber schnippeln, muss aber bestimmte Regeln einhalten, damit die Teile nicht unförmig werden.

So, und nun zum Wichtigsten bei "Tsagaan Tsar", den "Buuz":
Wie ich schon mal schrieb, gibt es die fertig zu kaufen, in den verschiedensten Qualitäten.
Zur Ehre der Gastgebeber gehört aber, die selbst zu fertigen, nach eigenem Rezept.
Da man nie weiß wieviel Gäste kommen, fertigt man auf Vorrat.
Die Kühlung ist ja kein Problem bei -20°C auf dem Balkon .... ''

Bei mir werkeln daran Frau und Tochter und wir haben momentan 300 Stück auf Lager.

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Das werden aber noch mehr.......:D
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Das Rezept ist ganz einfach:
Ein Teig aus Mehl,Wasser und etwas Salz sehr fest herstellen, dann mindestens eine Stunde ruhen lassen.
daraus runde dünne Fladen herstellen und mit gewürztem Hackfleisch füllen.
Die Kunst und der Stolz jeder Hausfrau besteht in zwei Dingen:
a) die perfekte Hackmasse herstellen
b) die perfekte Form der Buuz falten.

Dazu habe habe ich ein perfektes und sehr neues Video erhalten, was ich hoffentlich für Alle sichtbar verlinken kann:
So, nun können sich ja meine beiden Wichtelpartner mit dem "Buuz-Gewürz" mal austoben und die Kreationen vorstellen ... ;):cool::rolleyes:

Weiter geht es dann mit den Zutaten, welche zu den Buuz gereicht werden.
Wesentlich ist dabei der "Niislel-Salat", also zu Deutsch der "Hauptstadt-Salat".
Warum der so heißt und wie er gemacht wird, beim nächsten Mal !

Abschließend ein Tellerbild von heute aus einer Imbißstube am Straßenrand:
Chicken-Stripes (ungefähr ein Pfund) mit Salaten und Reis für 2,20 Euronen umgerechnet.
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Das passt schon .........:pfeif:
 

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Sehr schöner Beitrag mit tollen Eindrücken!

Werden die Buuz gedämpft wie Dumplings oder Wan Tans?

:prost:
 
Also,die Teigtaschen sehen wunderschön aus,ich wünschte ich hätte solche Geduld.Und wie isst man sie,in einer Suppe oder einfach so mit einem Dip?Dickes Lob an deine Mädels!
Lob ist weitergegeben !
Zum Essen kommen wir heute, denn der Tag ist ja sowas wie Silvester.
 
So, der Tag namens "Bituun" ist fast geschafft, es ist der letzte Tag im Jahr des Affen.
Die Kinder versammeln sich bei ihren Eltern, und es wird sehr gut gegessen, damit man mit vollem Magen in ein glückliches neues Jahr starten wird.

Heute morgen haben wir deshalb also "Niislel Salat" fabriziert, der als Kartoffelsalat zu den "Buuz" unbedingt dazugehört.
Seine Zutaten sind allgemein bekannt, der "Pfiff" ist aber die persönliche Würze in jeder Familie.

Los geht es mit 5 Kg Pell-Kartoffeln, die ich vorher ringsum anritze. So lassen sie sich besser pellen.
Dazu kommen gekochte Möhren und Erbsen aus der Dose.

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Weitere Zutaten:
Eine Art von Mortadella, hartgekochte Eier, Gewürzgurken, Zwiebeln, Mayonnaise. Salz, Pfeffer, Gurkenbrühe auf die Kartoffeln.
Bei den Gurken lege ich Wert auf die Thüringer von "Hainich", und Mayo kommt von "Heinz" oder aus Russland..
Als Geschmacksverstärker habe ich bei mir zu Hause eingeführt, dass geräucherte ungarische "Kolbasz" mit verwendet wird.
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Das Ganze dann in einem möglichst großen Gefäß gemischt, mit der Mayonnaise vermengt, und fertig sind zirka 10 Kg Salat.
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Die Bezeichnung "Niislel Salat" heißt ja "Hauptstadt-Salat".
Der Name soll übrigens aus dem Grunde entstanden sein, dass es nur in der Hauptstadt überhaupt möglich war, die Zutaten zu kriegen. Zum Beispiel Mayonnaise in der Steppe geht halt nicht wirklich .... ohne Hühner ....:rolleyes:

So, und nun noch ein "Tellerbild" mit gekochter Rinderbrust (zugekauft), eigenen selbst gegarten Fleischstücken, dazu die traditionellen Beilagen.
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Modern ergänzt wird das Ganze mit diversen Köstlichkeiten aus China, Korea und Japan.
Also Kimchi, Soyasaucen verschiedener Geschmacksrichtungen und Vieles mehr.

Jetzt ( meiner Zeit 22:30 Uhr) räumen wir auf und gehen frühzeitig schlafen.
Denn morgen früh geht das ganz große Programm los, am ersten Tag des neuen Jahres !
Dazu später mehr, wenn ich den morgigen Tag überstanden habe.......:D

Gute Nacht von hier, und Euch noch einen schönen Sonntag !
 

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OMG !!!! :o>:(:eek:
Da habe ich doch komplett die Fortsetzung vergessen !
Wird kurzfristig nachgeholt, versprochen !
Für die "Überbrückung" bis dahin stelle ich mal eine "Hitliste" in bewegten Bildern ein, wo die typischen Speisen und Getränke aufgelistet werden:
Und darf versichern:
Das Meiste schmeckt wesentlich besser, als es aussieht ....... ;)
... Aber nicht Alles ...... :D:D:D
 
Nun also aus dem anderen Thread https://www.grillsportverein.de/forum/threads/selbstgemachte-raeucherofen.175625/page-9#post-3070981
Mal was zu den Legenden:
1. Generell wird in der Mongolei ein Tier geschlachtet, und sofort verarbeitet / zum Verkauf angeboten. Das ist der Historie geschuldet, weil alles vor dem Verderb verkauft / verarbeitet werden muss. Auch vor 600 Jahren war das so.
2. Abhängen von Rind ist nicht bekannt / nicht üblich. Eben aus diesem Grund.
3. Die Mongolen auf ihren Feldzügen hatten immer genügend lebende Tiere dabei, um die Verpflegung zu sichern.
4. Für extreme Verhältnisse führten die Krieger Trockenfleisch mit sich.
Das wird auch heute noch in den Jurten und auch industriell gefertigt.
Man sagt, dass in den Magen eines Tieres das gesamte getrocknete Fleisch dieses Tieres passt.
Diese Beutel führten die Reiter mit sich. Wohl in der Nähe des Sattels, wodurch diese Legende des "Weichreitens" entstand.
Denn physikalisch und chemisch gibt es keine logische Erklärung dazu, warum Fleisch angeblich von den Mongolen so bearbeitet wurde.
Jedenfalls konnten sie somit schnell eine kräftige Fleischbrühe herstellen. Das macht man auch heute noch so, wenn man draußen auf dem Land unterwegs ist und ein Problem hat ...
Ich habe einen Beutel davon auch im Auto, der den Fall aller Fälle .................
Die Bilder zu diesem Prozess des Trocknens von Fleisch stelle ich auch noch ein.
 
Hallo Frank,

kann man euer Trockenfleisch mit dem Bilton aus Südafrika vergleichen? Wird es auch gewürzt? Mach mal Foto! Bin gespannt auf deinen Bericht.
 
@sgddd10
Hallo Jana,
nach Allem, was ich zu Biltong gelesen habe, gibt es davon auch ....zig Varianten.
Ich hatte ja in diesem Beitrag was zur Produktion typischer Speisen draußen auf dem Land geschrieben und gezeigt.
In der "Küchen-Jurte" wird traditionell Fleisch in dünnen Streifen aufgehängt und durch die geringe Luftfeuchte und den Rauch konserviert.
Das Gleiche passiert mit Quark, der auch aufgefädelt wird. Hier hängt Beides:
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Wenn man draußen auf dem Land ist, wird ganz pragmatisch gedörrt, wie es gerade passt.
Da spielen Gewürze keine Rolle.......
Dörrfleisch.jpg

Ansonsten gibt es inzwischen viele industrielle Produkte, zum Beispiel "Borts" oder auch gewürzt "Beef Jerkey".
Dazu bringe ich noch mal Bilder.
Und wenn ich mich recht erinnere, hat der @masi im Wichtelpaket was gehabt und kann vielleicht was dazu sagen ??? ;-)
 

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