Spiesserei auf den Philippinen

[ChurrascoKing]

Tolle Fotos, klasse Bericht. Wenn Du noch mehr Fotos hast immer her damit.
Authentische Berichte sind sowieso die Besten....



LG

Christian

 

[bandittreiber]

Das gefällt mir alles außerordentlich gut. Falls als wenn man selbst gereist wäre.

 

[Hualan]

Bild weiter unten kommt dem recht nahe, oder?

Genau, die Schwarte ist das Highlight und beim Babi Guling noch die Würzpaste (beliebtes Gericht von der Insel Bali)

 

[Suuluu]

Vielen vielen Dank, freut mich dasses gefällt.

Tolle Fotos, klasse Bericht. Wenn Du noch mehr Fotos hast immer her damit.

Habe eigentlich jede Menge Fotos überall verstreut, beim Sichten fielen mir diese im folgenden kleinen Bericht auf... hat überhaupt nix mit Grillen zu tun , aber vielleicht ists ja interessant für den ein oder anderen.

Anmerkung:
Ich bin mir vollkommen darüber bewusst das die Philippinen ein dritte Weltland ist, habe da Monate intensiv zugebracht.
Ich weiss das ich in einem halben Jahr mehr verdiene als manch anderer dort in seinem ganzem kurzen Leben, aber egal welchen Menschen ich dort begegnet bin , bin ich jedem immer mit dem grösst möglichen Respekt entgegen getreten.

Bitte also die Moralkeule eingepackt lassen.

@Admin, sollte dieser Bericht unpassend sein, dann bitte löschen.


Prolog:
Mein Freund der Rolf wohnt etwas ausserhalb von Santa Maria Bulacan, man könnte sagen, mitten in der Pampa.

Santa Maria ist eher ein kleines beschauliches Städtchen mit einer sehr guten Infrastruktur und einem relativ hohen Prokopfeinkommen, auch bedingt dadurch das dieses Städtchen ein Produktionszentrum für Feuerwerk aller Art ist.
Das Geschäft boomt, Feuerwerk ist äusserst beliebt und ab und zu explodiert mal so eine kleine Fabrik, Arbeit ist also eigentlich immer genug da.... aber.

Aber auch hier gibt es natürlich Menschen die am Rande der Gesellschaft leben und irgendwie versuchen zu überleben, was in der Tat kein leichtes Unterfangen ist , denn ein soziales Netz das einen auffängt gibt es schlicht und einfach nicht.
Und von diesen Menschen nahe am Abgrund handelt dieser kleine post:



Gold Diggers in the middle of nowhere:

5 Minuten Fussweg von Rolfs zuhause hat sich eine ganze Familie darauf spezialisiert Gold aus einem ""Bach"" zu waschen.

""Bach"" in Doppeltausführungszeichen weil es nicht nur ein kleiner Bach ist , sondern auch gleichzeitig der Abwasserkanal des angrenzenden Slums wo ungefähr 20 Wellblechhütten stehen, in denen ca. 100 Leute leben die wirklich alles in dieses Rinnsal kippen

Abstieg ins Loch , zum Claim, im Vordergrund mein Freund Rolf

mein erster Eindruck war , finster

erst neugierig kritisch begutachtet, aber mit einem mitgebrachten Eis und noch nem Lolly dazu, schmilzt das Misstrauen gegenüber des seltsamen Fremden langsam dahin

Family in action , links die Frau von Rolf, die Vilma

Vilma kauft den Diggern das gewaschene Gold zu einem mehr als fairen Preis ab, und verkauft es dann später in Manila weiter.

eine richtige Kloake

die Kinder sind immer mit dabei, mittendrin, wenn Geld für die Schule da ist dann gehen sie auch hin, ansonsten helfen sie mit.

Gold ????

Jawoll !!! Kaum zu sehen , aber es ist da ! reines Gold !

es stinkt grauenhaft, unvorstellbar

mit dem Victoryzeichen, Anna, meine damalige Freundin, aber das ist eine andere Geschichte

eine Plackerei bei 40 Grad

Diesen Baum werde ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen...sehr sehr finster

Family @work

Endlich zurück nach oben, zum SariSariShop gleich hinter Rolfs Haus , zurück an die frische Luft zum Abwiegen des Goldes.

da gab es dann Bier für die Grossen und nochmal Eis, Lollies und Limmo für die Kleinen

Eine kleine Randnotiz zu dieser Bushaltestelle gegenüber des SariSari Shops, die mein Freund Rolf für einen Appel und ein Ei hat bauen lassen.
In einem Anfall von Wahnsinn hat er sich gedacht das es doch schön wäre wenn in dieser Gegend ein Bus fahren würde und diese kleine Siedlung an den öffentlichen Verkehr angeschlossen wäre, denn dann müssten die "Slumbewohner" nicht mehr so weit laufen und hätten direkt ein Häuschen zum Unterstellen.... wo ein Bushäuschen, da ein Bus.
Bisher ist sein grandioser Plan leider nicht aufgegangen.

grobes Abwiegen

2gr. ! Ausbeute von ein paar Tagen harter Schufterei.
hartnäckiges Verhandeln um den Vorschuss, auch weil Vilma wieder mal nicht den aktuellen Tagespreis für Gold im Kopf hat, aber wie auch immer, das reicht für eine gute Weile zum Leben

alle happy

"Happy" und ja , happy waren sie/wir alle !!


Aber dieser eine Tag, dieser eine Nachmittag, war mir eine richtige Lehre fürs Leben.

Gerade erst hat mein geschätzter @Bär einen Bericht hier verfasst in dem er einen perfekten Tag beschreibt.
https://www.grillsportverein.de/forum/threads/das-leben-ist-lebenswert.279752/

Sein fred hat mir ja schon zu denken gegeben, aber jetzt wo ich fast fertig bin mit schreiben, da denk ich mir doch mit was für Luxusproblemen wir uns hier manchmal beschäftigen und herumschlagen.

Sei es beim Toastbrottest wo die hinteren 2 Toastbrotscheiben nicht so verbrannt sind wie die 3 Scheiben in der Mitte , das Hähnchen sehr lecker aber die Haut nicht wirklich knusprig genug ist, oder beim 800 Gramm schweren Ribeye das einen 2 mm grauen Rand hat.

Und während ich hier so meine Zeilen tippe, stehen sie wieder in ihrem Claim, diggern alle vor sich hin und hoffen auf ein paar winzige Krümel Gold.


In diesem Sinne:

Geniesst das Leben !!

 

[Jan Trautwein]

Sehr cooler Bericht!
Schade, dass das Tellerbild fehlt Was gabs denn dazu?

 

[Peter]

sehr schöner Bericht, der dann zum Ende hin etwas nachdenklich macht. Aber das ist schon richtig so.

Wir sollten uns täglich vor Augen halten, wie gut es uns geht. Und auch täglich darüber bewusst sein. Und darüber hinaus muss man dies auch bewusst genießen. Jeden einzelnen Tag
Trübsal blasen wäre grob verschwendete Zeit.

Danke für diesen tollen Reisebericht!

Aber zum Schluss meiner Zeilen, muss ich trotzdem nochmal an den Chef-Schweine-Dreher denken..., das Hütl ist schon extrem hammerstark