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Supermärkte verkaufen zu fast 90 Prozent Billigfleisch

Wo wir gerade über unnötige Plastikverpackungen und den unerschütterlichen Glauben einiger Konsumenten sprechen, dass Fleisch aus der Kühltheke kommt und nichts mit toten Tieren zu tun hat, hier ein passender Artikel des Postillions zur Analogie beim Gemüse

Deutsche offenbar nicht fähig, ihr Gemüse selbst klein zu schneiden
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Wie eine aktuelle Untersuchung der Kühlregale und Gemüseabteilungen zahlreicher Supermärkte zeigt, sind schätzungsweise 80 Prozent aller Deutschen nicht mehr in der Lage, Gemüse, Salat oder Obst mit einem Messer in Stücke zu schneiden. Stattdessen sind sie darauf angewiesen, Plastiktüten mit vorgeschnittenem Gemüse zu kaufen. "Offenbar kann ein großer Teil der Bevölkerung selbst keine pflanzliche Nahrung mehr zerkleinern", erklärt Magnus Hallinger von der Technischen Universität München. "Irgendwann zwischen der letzten und der aktuellen Generation muss diese wertvolle Kulturtechnik verloren gegangen sein."

Aber es gibt Hoffnung
"Gehen Sie in ein Kaufhaus und fragen Sie nach einem Messer. Mit diesem Werkzeug können Sie mit etwas Geschick schon nach wenigen Stunden auch selbst Essen zerkleinern und quasi zum Selbstversorger werden wie Ihre Vorfahren!"

Vielleicht sollte man dazu einen Youtube-Channel "Veggies - From Nose to Tail" starten :D
 
Nicht von heute auf morgen, aber auf Dauer hätte ein Verbot von Preiswerbung vermutlich schon Auswirkungen.
Da fällt mir ein Youtuber ein der in einm Video mal kurz auf das Thema Fleisch eingegangen ist und meinte sinngemäß "Fleisch dürfte seiner Meinung nach nie im Angebot sein, dafür ist ja ein Lebewesen gestorben, dass sollte es nicht zum Sonderpreis geben".

Sowas ist und bleibt heuchelei.
Da gehts nur darum mit dem Finger auf andere zu zeigen, damit man sich nicht selber an die Nase fassen muss.

Pflanzliche Lebensmittel betrifft das doch genauso.
Für jedes Feld was angebaut wird weltweit müssen Tiere weichen,
ihr Lebensraum wird genommen etc.
Pestizide verseuchen den Lebensraum und dadurch sterben auch mehr als genug Lebewesen.
Für Obst und Gemüsesorten die nicht in Europa angebaut werden,
müssen Menschen anderer Länder meist unter Hungerlöhnen arbeiten damit
der Wohlstandsdeutsche seine Banane zu billig Preisen etc auf dem Tisch hat.

Es ist beides gleichermaßen verwerflich.
Was man jedoch tun kann ist die Haltungsbedingungen der Tiere
immer weiter zu verbessern. Das ist der einzige Kritikpunkt den man
unterschreiben kann. Alles andere ist murks
 
Angesichts der vielen Lebensmittelskandale, scheint die einzige Lösung, selbst alles frisch zuzubereiten, statt auf vorgefertigte Industrie-Produkte zurückzugreifen.

In einem neuen sehr unappetitlichen Skandal geht es um die österreichische Firma „Pro Ovo“ in Biberach. Die SZ hat dank eines Informanten diese Sauerei aufgedeckt, seit November 2019 ermittelt das österreichische Landeskriminalamt, allerdings haben die Ermittler in den 86 Tagen seit der Anzeige noch keine Zeit gefunden, bei der Firma vor Ort vorbeizuschauen. Angesichts der nachweislich authentischen Bilder und Videos imho völlig unverständlich. Die Staatsanwaltschaft St. Pölden erklärte auf Anfrage, dass eine Warnung von Pro-Ovo-Kunden oder gar der Öffentlichkeit "nicht in die Zuständigkeit" der Behörde falle. Dafür hat mittlerweile die Staatsanwaltschaft München Vorermittlungen aufgenommen.

Da sind Eier dabei, die verschimmelt sind
Eines der größten Eier verarbeitenden Unternehmen in Europa soll frische und verdorbene Ware vermischt und verkauft haben. Zu den Kunden zählen Bäckereien, Eisdielen und Restaurants.

Am schlimmsten sei der Geruch. Er steche in der Nase, beiße im Rachen, manchmal zwinge er einen zum Würgen. … Er legt Fotos auf den Tisch, Paletten voller Eier, die untersten Chargen eingedrückt. Wer das sieht, kann den Geruch erahnen. Da sind Eier, aus denen weiße Maden kriechen. Da sind Eier, auf denen der Schimmel wuchert. Und da ist diese Pampe, die eigentlich gelb sein sollte: eigelb. Aber überall schwarze Flecken. .. "Hühnerkacke, Federn, Dreck", alles werde weiterverarbeitet, sagt der Mann. Selbst die Eierpampe vom Boden werde extra noch aufgewischt und untergerührt … Trotzdem wurde daraus … ein Krapfen in einer Bäckerei, ein Rührei am Frühstücksbüffet eines Hotels, oder eine Nudel. Die Liste der Kunden ist lang: Wirte, Eissalons, Bäckereien, Nudelproduzenten und - fast schon nationales Kulturgut in Österreich - der Waffelhersteller Manner aus Wien.


Die Branche steht schon länger im Verruf. "Da wird gepanscht und vertuscht, die Öffentlichkeit erfährt es nur selten", sagt ein europäischer Lebensmittelüberwacher …. Da waren 2014 die Salmonellen bei Bayern-Ei, dann 2017 mit dem Pflanzenschutzmittel Fipronil verseuchte Eier und jetzt also mutmaßlich die nächste Eier-Sauerei. Diesmal bei Pro Ovo. … Pro Ovo gehört zu dem niederländischen Unternehmen Interovo Egg Group, das in ganz Europa Eierfabriken betreibt. Der Firmenbevollmächtigte ist ein Mann, dessen Name schon früher in Zusammenhang mit ekeligen Zuständen in der Eierverarbeitung gebracht wurde. Die Zeit schrieb von einem "Profipanscher", der in den Achtzigerjahren zugegeben haben soll, seinen Eierprodukten zerkleinerte Kükenembryos beigemischt zu haben.

Ich weiß schon, warum ich Bio-Eier kaufe und Hotelbuffets meide, bei denen das Rührei aus dem Kanister kommt. :rolleyes:
 
Soweit ich weiß, ist in der Gastronomie nur noch pasteurisiertes Ei zulässig.
Also genau das Zeug, was im obigen Beitrag beschrieben wurde.
Na ja, Hauptsache, wir haben wieder eine neue Vorschrift.
Was dabei herauskommt, sehen wir.
 
Soweit ich weiß, ist in der Gastronomie nur noch pasteurisiertes Ei zulässig
Das ist so nicht korrekt, diese ganzen prophylaktischen Maßnahmen wie auch das Erhitzen von Hühnerfleisch gelten nur
In Einrichtungen von Anbietern von Gemeinschaftsverpflegung für Menschen, die auf Grund ihres Alters, einer Erkrankung oder einer Beeinträchtigung des körpereigenen Abwehrsystems gegenüber lebensmittelbedingten Infektionen besonders empfindlich sind
https://www.gesetze-im-internet.de/tier-lmhv/__20a.html

Es muss auch nicht Industrie-Ware sein, es muss lediglich sichergestellt sein, dass die Bakterien abgetötet werden.
Ein Verfahren im Sinne von Absatz 1 Satz 1 oder Absatz 2 Satz 1 ist jedes Erhitzungsverfahren, das die Abtötung von Salmonellen sicherstellt oder ein Verfahren gleicher Wirkung.
Es ist natürlich bequemer das Zeug in Kanistern zu ordern.

Kein Spitzenkoch mit Berufsethos würde diese Industrie-Pampe ins Essen geben.
 
diese ganzen prophylaktischen Maßnahmen wie auch das Erhitzen von Hühnerfleisch gelten nur
Ich kenne das nur von einem Wirt, der mir gegenüber aussagte, er müsse pasteurisiertes Ei verwenden,
selbst für seinen Spätzleteig.
Ich sehe das auch ein, wenn man zB. Mayonnaise herstellt.
Schade, daß man dabei möglicherweise derartigen Ekeldreck verwendet, ohne es zu wissen.
Dann nehme ich lieber eine Salmonelleninfektion in Kauf.
 
Ich kenne das nur von einem Wirt, der mir gegenüber aussagte, er müsse pasteurisiertes Ei verwenden,
selbst für seinen Spätzleteig.
Selbst wenn dem tatsächlich so wäre, gibt keinen Grund, aus dem er nicht selbst ganze Eier pasteurisieren kann. Das kann jeder Depp mit einem SV Gerät bei fast null Aufwand. Vielleicht noch ein bisschen Dokumentation, aber solche Themen dürften für einen Gastronomen auch nix neues sein.

Gruß Stefan
 
allerdings haben die Ermittler in den 86 Tagen seit der Anzeige noch keine Zeit gefunden, bei der Firma vor Ort vorbeizuschauen

Da sage ich nur: "willkommen in Österreich". Erst diese Woche kam heraus, dass im Zuge einer korrupten Beschaffung von Eurofightern die Staatsanwaltschaft schon seit Jahren die Namen der Empfänger von schmiergeld kennt, aber nie ermittelt hat.
Leider ist Österreich was Korruption und vertuschung betrifft eher näher an griechenland als an Deutschland. Kann durchaus sein, dass die Firma einfach eine Spende an eine gewisse Gruppierung geleistet hat um die Ermittlungen zu vereiteln.

(und bevor ihr jetzt hier über den "aufgschmeckten" Münchner schimpft, der hier negativ über Österreich schreibt: ich bin geboren, sozialisiert und aufgewachsen in tirol, habe die österreichische Staatsbürgerschaft und arbeite nach wie vor in tirol :D)
 
... deswegen brauchen wir dringend eine Kennzeichnungspflicht für verarbeitete Eier.


An alle, die es noch nicht gesehen haben.... https://www.grillsportverein.de/for...nday-gsv-challenge.320355/page-2#post-4034280
Hier wurde eine Idee dieses Threads aufgegriffen und erreicht ein etwas andere Publikum als hier. Zumindest äußern sich mal nicht nur die üblichen Verdächtigen. :-)
Teilweise sehr interessante Antworten, welche auch indirekt Antworten auf hier gestellte Fragen geben.

Da gebe ich den Dank fürs verlinken gerne zurück - die Aktion ist ja mit deiner Idee erst entstanden :thumb2:
Man bekommt auch tatsächlich nochmal eine Bestätiung vieler Thesen unserer Diskussion hier.


Ich hatte am Wochenende die Gelegenheit mit einer Hauswirtschaftslehrerin zu sprechen, sehr interessant und leider auch sehr ernüchternd... Sie unterrichtet an einer Hauptschule und Hauswirtschaft ist dort ein Pflichtfach, so weit so gut, aber was Sie da täglich erlebt lässt einen stark daran zweifeln, dass das Problem in der Schule gelöst werden kann: Die Schüler wollen gar nichts über die Produkte lernen, auch probieren sie nicht, wenn sie es nicht kennen. Ein Besuch beim Bio-Bauern steht für jede Klasse auf dem Lehrplan, auch der Vergleich zu einem konventionellen Hof, der Erfolg ist aber doch sehr überschaubar, Bauernhöfe sind halt eklig und Supermärkte viel schöner... Sie hat ein Beispiel aus dem Unterricht erzählt: Sie wollte frischen Vanille-Pudding mit den Kindern kochen und nicht, nur dass keiner wusste wie das geht, oder es jemals gesehen hätte, außer ein paar Flüchtlingskindern konnte sie auch keinen überreden es überhaupt zu versuchen... probiert haben dann auch nur die Flüchtlingskinder (und denen hat es geschmeckt), die anderen fanden das total ekelig...
Vielleicht liegt es an der Hauptschule, vielleicht müsste man auch einfach schon in der Grundschule anfangen eine Grundlage zu schaffen, vielleicht haben wir uns aber auch vertan und für Bildung ist es schon zu spät...
Für mich war das Gepsräch auf jeden Fall ernüchternd, mit soviel Ignoranz auf Schüler Seite hätte ich nicht gerechnet. Ich habe auch Fridays for Future angesprochen, da müsste doch Interesse da sein - aber die Schule liegt in einer Kleinstadt, da gibt es keine Proteste und generell protestieren auch eher die besser gebildeten... Aber wie erreicht man Hauptschüler? Auch wenn ich nicht grundsätzlich gegen Verbote bin, muss es doch eine Möglichkeit geben zu den Kindern durch zu dringen, ohne sie zu bevormunden.
 
Vielleicht liegt es an der Hauptschule, vielleicht müsste man auch einfach schon in der Grundschule anfangen eine Grundlage zu schaffen, vielleicht haben wir uns aber auch vertan und für Bildung ist es schon zu spät...
Jedes Schulkind hat ein Anrecht auf schlechte Noten in HWS, Sport und Mathematik.

Eigeninitiative wird sabotiert.
Zu oft erlebt.
Ich habe damals gerne Stockbrot mit Kindern gemacht. Auch mit den Kiddies vom Wald- und StrandKiGa bei mir im Wald.

Zwei Jahre klappte das prima. Dann hieß es:"oh, das war ja so toll, das wollen jetzt auch ein paar Mütter miterleben."
Die Mütter haben dann meine Veranstaltung gekapert, die Kinder mit ihren Lebensmitteln abgefüttert, und die Kurzen von der Feuerschale ferngehalten.
Als ich ansprach, das daß nicht der Sinn der Veranstaltung war, wurde ich sogar noch beschimpft.

Beim Grillen mit halbfremden und Kostenumlage hieß es:" Wir haben auch noch extra Würstchen besorgt. Die kannst Du ja zuerst machen!"
Ich sagte:"Nein. Ich habe von der Umlage genug gekauft. Grillt eure doch morgen zuhause."
Nachdem ich kurz weg war, war der Grill voll mit diesen Würstchen, deren Zubereitungsart den niedrigen Preis erklärt.
Ich hatte beim guten Landschlachter eingekauft.
Ich war sauer und auch der AvD.
Die Kinder haben die Grillwurst vom Landschlachter nicht zu schmecken bekommen, weil es ja 'Quietschwurst' gab.
Grüße Nicolai
 
Ich kenne das nur von einem Wirt, der mir gegenüber aussagte, er müsse pasteurisiertes Ei verwenden,
selbst für seinen Spätzleteig.
Ich sehe das auch ein, wenn man zB. Mayonnaise herstellt.
Schade, daß man dabei möglicherweise derartigen Ekeldreck verwendet, ohne es zu wissen.
Dann nehme ich lieber eine Salmonelleninfektion in Kauf.

Hallo,
im Normalfall ist es kein "muss" pasteurisiertes Vollei/Eigelb oder pulverisiertes Eiklar zu verwenden, doch ist es einfacher im Falle einer Reklamation eines Kunden oder Beanstandung einer Probe durch die Ämter mit anschließender Untersuchung durch das Veterinäramt, den schwarzen Peter weiter zu schieben zum Hersteller.
Auch ist es eine immense Arbeitserleichterung solche Produkte zu verwenden.
In der Konditorei einer mittelgroßen Bäckerei, in der ich arbeite, verarbeiten wir ca 150 Kg. Vollei pro Woche, einige Kilogramm Eiweißpulver entsprechend ca. 60 liter Eiklar.
Da wären einige Hilfsarbeiterstunden nötig um dies durch frische Eier zu ersetzen.
Ciao baeckus
 
Sie wollte frischen Vanille-Pudding mit den Kindern kochen
Die meisten Menschen wissen nicht (mehr), wie echte Vanille schmeckt. Der "Geschmack" von künstlichen Aromen wird mittlerweile für den "echten" Geschmack gehalten. Gibt es schöne Videos zu (auch aus öffentlich-rechtlichen Quellen), wenn die Menschen das mit Kunstaromen hergestellt Produkt für das "natürliche" halten.

Aber btt: Mein MdV verkauft z.B. Koteletts, bei denen der Fettrand fast komplett entfernt ist. Das hat mich schon lange gestört. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass "die Kunden das so wollen"... Heute lagen Koteletts in der Auslage, die einen richtig guten Fettrand hatten. Dazu prangte ein großes Plakat im Laden: "Ruhrtaler Freilandschwein".

Die Haltungsform ist (für mich) mindestens die 4; wenn der junge Bauer jetzt noch auf Bio umstellen würde, wäre das sehr gut. Probieren werde ich demnächst mal. Wer im Großraum Essen wohnt kann ja mal schauen, wo der dieses Fleisch bekommt (Partner werden genannt). Preis habe ich nicht draufgeschaut - ist mit "fast" egal, da ich versuche Fleisch aus artgerechter Haltung mit möglichst kleinem CO²-Fußabdruck zu bekommen. Die 70km zum Metzger in Sprockhövel, der Eifeler Landschwein verkauft, kann ich mir damit evtl. sparen.

Gruß

Balkonglut

PS: Schön, wie die Schweine durch die Gegend hüpfen.
 
Die Haltungsform ist (für mich) mindestens die 4; wenn der junge Bauer jetzt noch auf Bio umstellen würde, wäre das sehr gut.
Hi
Die Haltung ist erheblich besser als Stufe 4.
Eine Betriebsumstellung auf 'Bio' bringt den Schweinen gar nichts. Und schmecken kannst Du es auch nicht.
Besondere Fleischaromen erzielt man durch die Rasse oder gezielte Fehlernährung.

Thema Fettrand:
Will keiner mehr haben, wird aber in der Wurst mit verarbeitet.
Heutzutage dient die Auflage an Rückenspeck zweierlei Zwecken.
Zum einen wird durch das Belassen der Speckschicht untermauert, das es sich um eine alte Rasse handelt.
Weiterhin kann dann, bei einen ohnehin schon höherem Preis, noch mehr Fett mitverkauft werden.

Grüße Nicolai
 
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