Im Moment ist das Thema in aller Munde. Es vergeht kaum ein Tag ohne einen Artikel dazu. Das zeigt, dass es zumindest einen Teil der Bevölkerung doch beschäftigt, wie Tiere gehalten werden und Gemüse angebaut. Hier ein Artikel aus der heutigen FAZ:
LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND: Jedem zweiten Bauernhof droht das Aus
Womit wir dann beim Thema des nächsten Artikels wären:
BIOHOF MACHT`S VOR: Tierwohl und Profit lässt sich verbinden
Vielleicht ist der Direktkauf tatsächlich die beste Lösung, wobei ich bei Wochenmärkten oft den Verdacht habe, dass da auch beigekaufte Ware dabei ist, um die Kundenwünsche erfüllen zu können.
Ein interessanter Ansatz, der aber bei den preisbewussten Deutschen vermutlich nicht funktionieren wird.
LANDWIRTSCHAFT IN DEUTSCHLAND: Jedem zweiten Bauernhof droht das Aus
Die Zahl der Bauernhöfe in Deutschland ist schon stark gesunken – und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. … , dass die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe von heute rund 267.000 bis auf 100.000 im Jahr 2040 sinken wird. Die durchschnittliche Betriebsgröße dürfte indes von derzeit rund 62 Hektar je Betrieb auf 160 Hektar steigen. Es drohe die Abkehr vom Modell des bäuerlichen Familienbetriebs. Maßgeblich befeuert wird diese Entwicklung … von der Digitalisierung. Dank neuer Techniken ließen sich Lebensmittel zwar einerseits effizienter produzieren … . Andererseits verlange die Digitalisierung von den Betrieben weiteres Größenwachstum und mehr Spezialisierung, um im Wettbewerb zu bestehen. Gleichzeitig trage die Digitalisierung dazu bei, dass weitere Arbeitskräfte durch Maschinen ersetzt würden. Laut der Studie sind von den 1,9 Millionen Arbeitsplätzen, die es noch im Jahr 1991 in der Landwirtschaft gab, heute nur noch rund 650.000 übrig. In den nächsten 20 Jahren dürfte sich diese Zahl noch einmal halbieren.
Von 2030 an sei zudem zu erwarten, dass die Bauern aus den geburtenstarken Jahrgängen in Rente gingen und sich die Nachfolgeproblematik weiter verschärfe. … Kleine, bäuerliche Familienbetriebe würden mehr und mehr verschwinden. An ihre Stelle träten zwar inhabergeführte, aber dafür große, hochspezialisierte und betriebswirtschaftlich organisierte Agrarunternehmen. Die besten „Überlebenschancen“ räumen die Autoren bäuerlichen Familienbetrieben ein, die spezialisiert oder in der ökologischen Landwirtschaft tätig sind. Die Umstellung auf die ökologische Landwirtschaft wagten schon heute immer mehr Betriebe – nicht zuletzt wegen der höheren Margen und geringeren Preisschwankungen als in der konventionellen Landwirtschaft.
Womit wir dann beim Thema des nächsten Artikels wären:
BIOHOF MACHT`S VOR: Tierwohl und Profit lässt sich verbinden
Oswald Henkel … hat eine Nische gefunden, in der er profitabel, aber auch nachhaltig Landwirtschaft betreiben kann. Der ökozertifizierte „Rhönhof“ läuft gut, er hält Rinder und Schweine und produziert Fleisch, Würste, Milch und Käse. Machen doch viele? Ja. Aber Henkel hat schon vor 33 Jahren auf Bio umgestellt. Sein Erfolgsrezept: Er vermarktet nur direkt. Henkel … fährt alle zwei Wochen für die Markttage … in die Großstadt. Dort bietet er an, was gerade da ist – Rinderfilet gibt es zum Beispiel meist nur, wenn ein neues Rind geschlachtet wurde. Und das passiert erst, wenn das Fleisch des zuvor Geschlachteten verkauft ist. Die Kunden schätzen Henkel, weil seine Produkte nachhaltig sind, weil Tierwohl ihm etwas bedeutet und sein Hof allen offen steht, die ihn sich ansehen wollen. Henkel ist zufrieden, wie es läuft, was ihn von vielen Landwirten unterscheidet. Von seinen Einnahmen kann er gut leben.... Henkel ist zudem überzeugt, dass Bauern mehr Geld für ihre Waren kriegen, wenn sie auf Direktvermarktung setzen – derzeit kaufen … etwa neun Prozent der Konsumenten direkt beim Erzeuger.
Vielleicht ist der Direktkauf tatsächlich die beste Lösung, wobei ich bei Wochenmärkten oft den Verdacht habe, dass da auch beigekaufte Ware dabei ist, um die Kundenwünsche erfüllen zu können.
Anstatt zu wachsen, produzieren die Henkels lieber weniger, aber zu Konditionen, mit denen sie sich wohl fühlen: Die Schweine stehen auf Stroh; sie haben so viel Platz, dass sie sich sauber halten können. Wenn Josef Henkel den Stall betritt, quieken sie erwartungsvoll und kommen aus ihrem Freilauf herein. Die Rinder weiden, wenn das Wetter es zulässt. Geschlachtet wird einzeln bei einem kleinen Metzger, nicht im Großbetrieb. All das steigert den Wert der Waren – was endlich ist, hat seinen Preis. … Henkel ist dagegen, einfach Preisdumping zu verbieten oder allein dem Verbraucher die Verantwortung zu überlassen. Er fordert stattdessen, Preiswerbung für Lebensmittel zu verbieten. Sein Kalkül ist, dass Supermärkte dann nur noch mit Qualität, Herkunft, CO2-Neutralität oder Tierwohl werben könnten – und ein größerer Teil der Verbraucher sich darum für andere Produkte entscheiden würde.
Ein interessanter Ansatz, der aber bei den preisbewussten Deutschen vermutlich nicht funktionieren wird.