Benjamin Benz
Militanter Veganer
Hallo Zusammen,
ich plane und baue jetzt seit Mai an meinem eigenen HBO. Ich habe während der Bauarbeiten den Hang an meiner Terrasse neu gestaltet und auch ein paar andere Projekte im Garten gemacht.
Ich bin kompletter Baustellenamateur und über alle eure Tipps dankbar und lese fleißig in anderen Bau-Themen mit. In der Zwischenzeit habe ich endlich den eigentlichen Ofen erreicht. Meine Frage, die mir gerade am meisten brennt ist: Wie lange bis ich den Ofen auf die Betonplatte des Sockels packen kann? Trockenzeit ist offiziell 28 Tage, manchmal 14 aber ich habe auch schon 24h gelesen. Ich hab am 10. gegossen und gestern ausgepackt und festgestellt das der Beton "schwitzt". Habe dann erstmal nicht angefangen und überlege, ob ich noch etwas warte und wie lange.
Aber jetzt erstmal ein paar Eindrücke und was ich so bisher gemacht habe:
Bauanfang und Standort Wahl:
Ich habe lange mit mir gehadert, wo ich in meinem kleinen Garten Platz für den Ofen habe. Ich hatte überlegt Ihn direkt an die Hauswand zu stellen aber davon haben mir viele wegen dem Ruß abgeraten, Dann dachte ich ich stelle Ihn an den Gartenaußenbereich aber auch dort eine Wand die gefährdet wäre. Schließlich hatte ich noch die Wahl zwischen vor der Terrasse Richtung Garten und Schaukel und auf der Terrasse Richtung Haus.
Ich habe dann Zeichnungen gemacht und Fotos, die ich in SketchIt mit Zeichnungen überlagert habe. Ich habe Styrodurplatten, die ich noch rumstehen hatte hingestellt, um die Ofengröße zu erkennen. Schließlich habe ich angefangen und mich irgendwann dafür entschieden Ihn auf die Terrasse zu stellen:
Vorteile davon waren:
Los ging es damit den Hang abzutragen und ein Loch zu buddeln. Da ich viel Mutter Erde hatte, konnte ich das kostenlos anbieten auf Ebay-Kleinanzeigen und jemand hat den Aushub mitgenommen und mir noch beim Buddeln geholfen! Top!
Ich hatte mir Kies und Beton bestellt vom lokalen Kieswerk Sand Barthel und dort auch sehr freundliche Beratung, trotz der Kleinstmengen, erhalten. Ausgehoben habe ich nicht bis zur Frosttiefe, dafür habe ich eine dicke Schicht Schotter rein, damit Wasser hoffentlich abläuft bevor es darunter friert. Mein Garten steht bereits 1.30m über Bodenniveau. Das Ausheben musste mit Spitzhacke geschehen, da der Garten künstlich mit viel Bauschutt angelegt wurde und die 50cm-60cm die ich gehoben habe waren echte Knochenarbeit zumindest für einen ITler.
Als nächstes kam dann das Fundament. Dafür hatte ich mir Armierungs-Körbe besorgt von der Baywa die ich mit meiner mini Flex 125 auf dem Bauhof der Baywa sägen dürfte, damit die 5 Meter ins Auto gehen. War sehr lustig vor all den Profis sowas zum ersten mal zu machen, hat aber gut geklappt. Für die zwei weiteren Platten habe ich dann aber einfach Armierungsgitter genommen. Beim Obi 1x2m auch hier dürfte ich dann mit dem Seitenschneider vor Ort trennen, damit es ins Auto geht. Danke!
Die Körbe haben wir dann auf Abstandshalter, bekommt man für ein paar Cent im Hornbach, gelegt und verbunden mit dafür gemachten Draht, bekommt man da ebenfalls. Alles wurde fest verzurrt. In die Körbe haben wir noch Baustahl gelegt den wir vorher gebogen haben mit Händen und Füßen. Zum Rand hin etwas Abstand, damit der Stahl nicht aus dem Beton schaut und rostet.
Am Anlieferungstag habe ich mir Hilfe besorgt, alleine wäre es mit 500kg frischen Zement stressig geworden.
Somit war das Fundament fertig. 4 Wochen Trocknungszeit und dann auf ans Mauern.
Bei der ersten Reihe musste ich mich entscheiden. Welche Steine, welches Format, was für Mörtel, wie auftragen. Naja ich hatte ja 4 Wochen Zeit. Schließlich habe ich mich für Poroton entschieden.
Vorteile Poroton:
Leider habe ich keine Fotos davon gemacht aber am Anfang habe ich erst eine möglichst dünne Schicht Mörtel 5-10mm und dann die Bitumenbahn gelegt, darüber noch eine dünne Schicht Mörtel ca. 5-10mm und darein habe ich die Erste Steinreihe gesetzt. Dabei habe ich ständig mit der Wasserwage den Sitz oben, als auch seitlich geprüft. Die erste Reihe muss absolut gerade stehen, sonst kann man nicht kleben und muss alles Mörteln.
Erste Reihe erstmal trocken hingelegt und alles ausgemessen. Nebendran badet ein Stein, damit der das Wasser nicht zu schnell aus dem Mörtel zieht.
Noch ein Foto, das beweist das alles in der Waage war:
Man sieht auch das ich den Mörtel links und rechts etwas Keilförmig gemacht habe und nicht nur direkt drunter. Noch ein Foto von der Noppenbahn. Diese mit den Noppen nach außen angelegt. Die restlichen Steine habe ich in der großen Wanne einfach in Baukleber getunkt und dann Reihe für Reihe aufgelegt. Getrennt mit ner 230 Flex Diamant scheibe (auch Winkelschleifer genannt). Dabei den Stein vier mal gedreht, weil selbst die 230 Scheibe nicht durch kommt. Den letzten Rest dann mit einem Meißel geteilt.
Als dann der untere Teil des unteren Sockels so weit war, ging es an die zweite Platte. Diesmal habe ich den Beton selber angemischt. Das war ein Geschleppe und ne Menge Arbeit aber durch eigene Anfahrt etwas günstiger, als für nur so wenig einen Truck kommen zu lassen. Es gingen ca. 15 Sack a 25 Kg Trockenbaubeton rein. Da mir spontan die Helfer fehlten habe ich diesmal allein betoniert. Es geht aber wirklich nicht ratsam.
Naja nicht ganz allein mein Sonnenschein war auch dabei. Beton immer nur einen Sack angemischt und von Hand gemischt, weil die Bohrmaschine nicht mitmachen wollte (starke Rauchschwaden haben das deutlich gemacht). Bei der letzten Platte dann einfach einen Mörtelmix oder auch Rührwerk genannt ausgeliehen vom Obi für 30 Euro. Inkl. der erhöhten kosten für Säcke vs. Fertigbeton aus dem Kieswerk, hätte ich da aber fast fertigen mit dem Truck kommen lassen können. Würde ich denke ich auch beim nächsten mal machen, muss man aber eben rechtzeitig den Truck bestellen und alles etwas fixer planen. Muss aber Sagen so ein Rührwerk ist was feines. Damit mischt sich der Beton fast von allein und man kann es in jeden Kofferraum packen.
So schließlich hat meine Frau entschieden, es wird kein Pizzaofen, sondern der für Ihren Status angemessene Tron und somit endet die Geschichte hier
Nach langwierigen Verhandlungen, konnte das Ursprüngliche Bauprojekt jedoch fortgesetzt werden. An dieser Stelle habe ich nochmal lange mit mir gehadert, ob ich den Ofen direkt drauf baue und Ihn zum Garten hin bedienbar mache. Aber man sieht schon das Gerüst mit Schaukel im Hintergrund und hier hätte ich einfach immer im Weg gestanden. Also nein wir bauen einen Ofenturm!
Ein paar mal experimentiert mit der Breite. Sollte ich den Sockel breiter machen, als 1,20? Geplant hatte ich ursprünglich eine runde Backfläche mit 1m Durchmesser. Habe auch hier lange überlegt und mich schließlich für eine kleinere Backfläche mit 80cm Durchmesser entschieden. Kleiner Garten, kleiner Ofen. Ich werde schon sehen, wie ich fluchen werde, beim Versuch Pizzen zu drehen auf der relativ kleinen Fläche aber mehr ging bei uns einfach nicht.
Bei der letzten Platte gab es zwei Besonderheiten. Ich hatte keine Steine mehr, um die Bodenplatte von unten zu stützen und ich wollte einen kleinen Vorsprung haben, den ich vor dem Ofeneingang als Stellfläche nutzten kann. Das erste Problem hat mir Kopfzerbrechen bereitet. Kanalrohre? Niemand verleiht sie und sie sind teuer, wenn man vier braucht? Tja aber was dann? Schließlich habe ich Holzbalken Fichte Bauholz 60x80x200cm besorgt und mir im Kopf Pläne geschmiedet, wie ich daraus stützen säge. Tja bis der Bruder meiner Frau am Betonier-Tag kam und meinte, hast du Pfandkisten? Klar! Ich bringe nie mein Pfand weg und bekomme ständig Ärger....natürlich hatte ich das alles geplant und Schwupps mit ein paar Dielen und ca. 10 Pfandkisten die Bodenplatte abgestützt. Kein nerviges Sägen, keine ewige Schreiberei. Nur drauf achten, dass alles auf den Kisten und nicht auf den Flaschen steht. Geht super. Mit großen Schraubzwingen habe ich die Bretter seitlich fixiert und noch ein paar alte Latten aus Lieferresten vom Holzgerüst drunter verkeilt. Auch bei den Kisten Latten drüber und dann mit Holzkeilen (gibt es fertig zu kaufen beim Hornbach für ein Appel und ein Ei) alles verkeilt und in Waage gebracht. Die Keile kann man, wenn der Beton angezogen hat einfach raushauen mit dem Hammer und so die Kisten oder anderen Stützen einfach wieder entfernen. Leider habe ich davon keine Fotos . Beim Schaffen bei 27 Grad denkt man nicht so ans Fotografieren.
Auch hier, wie bei jeder Platte, habe ich sehr darauf geachtet das alles in Waage ist. Lieber einmal zu viel Messen und Prüfen, ausgleichen ist schwer nachher.
Und so sieht jetzt mein finaler Sockel aus auf den dann der Pizzaofen kommt. Was man noch sieht sind die Winkeleisen, die ich benutzt habe, um die oberste Schicht zu stützen. Diese habe ich auch nicht geklebt, sondern gemörtelt, weil die Eisen zu dick waren.
Gestern habe ich dann die Abdeckung von der Platte genommen und gemerkt das der Beton noch ziemlich feucht ist. Somit haben wir statt das Mauern anzufangen, den Boden probe gelegt und geschnitten und einen probe Bogen gelegt. Für die 2. Reihe über der hohen Reihe werde ich mir Winkelsteine zurechtschneiden. Wahrscheinlich mit einer Steinsäge die ich mir leihe, weil der Winkelschleifer nicht breit genug ist, um das komplett durchzuschneiden.
Probebogen habe wir auf der MDF Platte angezeichnet, die während des Baus den Boden schützten wird. Dabei haben wir nur den Durchmesser und Mittelpunkt angezeichnet. Vom Mittelpunkt im Lot die Distanz gemessen, um inkl. erster aufrechter Steinreihe, minus Bodendicke auf 39cm Backraumhöhe am höchsten Punkt zu kommen. Dann haben wir einfach zwei Maßbänder übereinander gelegt, eins beginnend am höchsten Punkt und eins beginnend an einem der Außenpunkte vom Bodendurchmesser. Da wo die Maßbänder sich mit gleichen Abstand schneiden, eine Schraube rein und mit Schnur und Bleistift von dort gezirkelt. Wir haben Keile durchnummeriert, um später zu schauen, wie die Steine gewinkelt werden müssen.
Der Boden besteht aus 5cm dickem Schamott unten drunter kommt eine Keramikfaserplatte zur Isolierung (nicht auf dem Bild, da unklar ist wie diese auf Wasser reagiert und der Beton war noch kühl). Es sind 3x30x40cm Platten und 5x20x40. Ich wollte gerade in der Mitte so wenig Fugen, wie möglich haben und in der Lage sein die Böden bei Verschleiß leicht auszutauschen. Die Kuppel kommt auch neben nicht auf den Boden.
So das wars. Das ist erstmal der Stand. Für Tipps und Anregungen jeder Art aber besonders bezüglich Trockenzeit Beton aus eigener Erfahrung, wäre ich sehr Dankbar. Ich werde den restlichen Bau weiter hier dokumentieren. Vielleicht hilft es ja jemanden. Ich habe selber sehr von den Beiträgen hier profitiert und gebe das gerne weiter.
Schließlich noch ein Bild, wie ich den Ofen am Ende gerne verputzen würde von einer sicher recht bekannten Vorlage, dem WoodfiredOvenChef. Dafür suche ich noch jemanden der das professionell macht und den Auftrag annehmen würde. Wenn Ihr da jemand kennt oder selber so jemand seid, würde ich super gerne Kontakt aufnehmen!
ich plane und baue jetzt seit Mai an meinem eigenen HBO. Ich habe während der Bauarbeiten den Hang an meiner Terrasse neu gestaltet und auch ein paar andere Projekte im Garten gemacht.
Ich bin kompletter Baustellenamateur und über alle eure Tipps dankbar und lese fleißig in anderen Bau-Themen mit. In der Zwischenzeit habe ich endlich den eigentlichen Ofen erreicht. Meine Frage, die mir gerade am meisten brennt ist: Wie lange bis ich den Ofen auf die Betonplatte des Sockels packen kann? Trockenzeit ist offiziell 28 Tage, manchmal 14 aber ich habe auch schon 24h gelesen. Ich hab am 10. gegossen und gestern ausgepackt und festgestellt das der Beton "schwitzt". Habe dann erstmal nicht angefangen und überlege, ob ich noch etwas warte und wie lange.
Aber jetzt erstmal ein paar Eindrücke und was ich so bisher gemacht habe:
Bauanfang und Standort Wahl:
Ich habe lange mit mir gehadert, wo ich in meinem kleinen Garten Platz für den Ofen habe. Ich hatte überlegt Ihn direkt an die Hauswand zu stellen aber davon haben mir viele wegen dem Ruß abgeraten, Dann dachte ich ich stelle Ihn an den Gartenaußenbereich aber auch dort eine Wand die gefährdet wäre. Schließlich hatte ich noch die Wahl zwischen vor der Terrasse Richtung Garten und Schaukel und auf der Terrasse Richtung Haus.
Ich habe dann Zeichnungen gemacht und Fotos, die ich in SketchIt mit Zeichnungen überlagert habe. Ich habe Styrodurplatten, die ich noch rumstehen hatte hingestellt, um die Ofengröße zu erkennen. Schließlich habe ich angefangen und mich irgendwann dafür entschieden Ihn auf die Terrasse zu stellen:
Vorteile davon waren:
- Mehr Platz für die Kinder im Garten
- Ich kann direkt bei den Gästen den Ofen bedienen und alle sind immer zusammen
- Wind und Regenschutz besser, als unten, dadurch deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, dass der Ofen auch regelmäßig genutzt wird
- Höhere Baukosten
- Ofen wird sehr hoch insgesamt
- Weniger Platz auf der Terrasse
- Eingeschränkte Sicht von der Terrasse in den Garten
Los ging es damit den Hang abzutragen und ein Loch zu buddeln. Da ich viel Mutter Erde hatte, konnte ich das kostenlos anbieten auf Ebay-Kleinanzeigen und jemand hat den Aushub mitgenommen und mir noch beim Buddeln geholfen! Top!
Ich hatte mir Kies und Beton bestellt vom lokalen Kieswerk Sand Barthel und dort auch sehr freundliche Beratung, trotz der Kleinstmengen, erhalten. Ausgehoben habe ich nicht bis zur Frosttiefe, dafür habe ich eine dicke Schicht Schotter rein, damit Wasser hoffentlich abläuft bevor es darunter friert. Mein Garten steht bereits 1.30m über Bodenniveau. Das Ausheben musste mit Spitzhacke geschehen, da der Garten künstlich mit viel Bauschutt angelegt wurde und die 50cm-60cm die ich gehoben habe waren echte Knochenarbeit zumindest für einen ITler.
Als nächstes kam dann das Fundament. Dafür hatte ich mir Armierungs-Körbe besorgt von der Baywa die ich mit meiner mini Flex 125 auf dem Bauhof der Baywa sägen dürfte, damit die 5 Meter ins Auto gehen. War sehr lustig vor all den Profis sowas zum ersten mal zu machen, hat aber gut geklappt. Für die zwei weiteren Platten habe ich dann aber einfach Armierungsgitter genommen. Beim Obi 1x2m auch hier dürfte ich dann mit dem Seitenschneider vor Ort trennen, damit es ins Auto geht. Danke!
Die Körbe haben wir dann auf Abstandshalter, bekommt man für ein paar Cent im Hornbach, gelegt und verbunden mit dafür gemachten Draht, bekommt man da ebenfalls. Alles wurde fest verzurrt. In die Körbe haben wir noch Baustahl gelegt den wir vorher gebogen haben mit Händen und Füßen. Zum Rand hin etwas Abstand, damit der Stahl nicht aus dem Beton schaut und rostet.
Am Anlieferungstag habe ich mir Hilfe besorgt, alleine wäre es mit 500kg frischen Zement stressig geworden.
Somit war das Fundament fertig. 4 Wochen Trocknungszeit und dann auf ans Mauern.
Bei der ersten Reihe musste ich mich entscheiden. Welche Steine, welches Format, was für Mörtel, wie auftragen. Naja ich hatte ja 4 Wochen Zeit. Schließlich habe ich mich für Poroton entschieden.
Vorteile Poroton:
- Spotbillig. Wirklich spottbillig
- Große Formate verfügbar weniger Mauern!
- Leichter, als anderes Material
- Hat genau zu meinen geplanten Maßen gepasst
- Kann geklebt werden
- Muss während des gesamten Baus trocken gehalten werden bis es verputz wird
- Staubt stark beim Schneiden
- Fürs Schneiden muss eine Diamanttrennscheibe her auf einer 230 Flex. Flex war schon da, Scheibe musste besorgt werden. Ist aber auch später noch sehr nützlich gewesen
Leider habe ich keine Fotos davon gemacht aber am Anfang habe ich erst eine möglichst dünne Schicht Mörtel 5-10mm und dann die Bitumenbahn gelegt, darüber noch eine dünne Schicht Mörtel ca. 5-10mm und darein habe ich die Erste Steinreihe gesetzt. Dabei habe ich ständig mit der Wasserwage den Sitz oben, als auch seitlich geprüft. Die erste Reihe muss absolut gerade stehen, sonst kann man nicht kleben und muss alles Mörteln.
Erste Reihe erstmal trocken hingelegt und alles ausgemessen. Nebendran badet ein Stein, damit der das Wasser nicht zu schnell aus dem Mörtel zieht.
Noch ein Foto, das beweist das alles in der Waage war:
Man sieht auch das ich den Mörtel links und rechts etwas Keilförmig gemacht habe und nicht nur direkt drunter. Noch ein Foto von der Noppenbahn. Diese mit den Noppen nach außen angelegt. Die restlichen Steine habe ich in der großen Wanne einfach in Baukleber getunkt und dann Reihe für Reihe aufgelegt. Getrennt mit ner 230 Flex Diamant scheibe (auch Winkelschleifer genannt). Dabei den Stein vier mal gedreht, weil selbst die 230 Scheibe nicht durch kommt. Den letzten Rest dann mit einem Meißel geteilt.
Als dann der untere Teil des unteren Sockels so weit war, ging es an die zweite Platte. Diesmal habe ich den Beton selber angemischt. Das war ein Geschleppe und ne Menge Arbeit aber durch eigene Anfahrt etwas günstiger, als für nur so wenig einen Truck kommen zu lassen. Es gingen ca. 15 Sack a 25 Kg Trockenbaubeton rein. Da mir spontan die Helfer fehlten habe ich diesmal allein betoniert. Es geht aber wirklich nicht ratsam.
Naja nicht ganz allein mein Sonnenschein war auch dabei. Beton immer nur einen Sack angemischt und von Hand gemischt, weil die Bohrmaschine nicht mitmachen wollte (starke Rauchschwaden haben das deutlich gemacht). Bei der letzten Platte dann einfach einen Mörtelmix oder auch Rührwerk genannt ausgeliehen vom Obi für 30 Euro. Inkl. der erhöhten kosten für Säcke vs. Fertigbeton aus dem Kieswerk, hätte ich da aber fast fertigen mit dem Truck kommen lassen können. Würde ich denke ich auch beim nächsten mal machen, muss man aber eben rechtzeitig den Truck bestellen und alles etwas fixer planen. Muss aber Sagen so ein Rührwerk ist was feines. Damit mischt sich der Beton fast von allein und man kann es in jeden Kofferraum packen.
So schließlich hat meine Frau entschieden, es wird kein Pizzaofen, sondern der für Ihren Status angemessene Tron und somit endet die Geschichte hier
Nach langwierigen Verhandlungen, konnte das Ursprüngliche Bauprojekt jedoch fortgesetzt werden. An dieser Stelle habe ich nochmal lange mit mir gehadert, ob ich den Ofen direkt drauf baue und Ihn zum Garten hin bedienbar mache. Aber man sieht schon das Gerüst mit Schaukel im Hintergrund und hier hätte ich einfach immer im Weg gestanden. Also nein wir bauen einen Ofenturm!
Ein paar mal experimentiert mit der Breite. Sollte ich den Sockel breiter machen, als 1,20? Geplant hatte ich ursprünglich eine runde Backfläche mit 1m Durchmesser. Habe auch hier lange überlegt und mich schließlich für eine kleinere Backfläche mit 80cm Durchmesser entschieden. Kleiner Garten, kleiner Ofen. Ich werde schon sehen, wie ich fluchen werde, beim Versuch Pizzen zu drehen auf der relativ kleinen Fläche aber mehr ging bei uns einfach nicht.
Bei der letzten Platte gab es zwei Besonderheiten. Ich hatte keine Steine mehr, um die Bodenplatte von unten zu stützen und ich wollte einen kleinen Vorsprung haben, den ich vor dem Ofeneingang als Stellfläche nutzten kann. Das erste Problem hat mir Kopfzerbrechen bereitet. Kanalrohre? Niemand verleiht sie und sie sind teuer, wenn man vier braucht? Tja aber was dann? Schließlich habe ich Holzbalken Fichte Bauholz 60x80x200cm besorgt und mir im Kopf Pläne geschmiedet, wie ich daraus stützen säge. Tja bis der Bruder meiner Frau am Betonier-Tag kam und meinte, hast du Pfandkisten? Klar! Ich bringe nie mein Pfand weg und bekomme ständig Ärger....natürlich hatte ich das alles geplant und Schwupps mit ein paar Dielen und ca. 10 Pfandkisten die Bodenplatte abgestützt. Kein nerviges Sägen, keine ewige Schreiberei. Nur drauf achten, dass alles auf den Kisten und nicht auf den Flaschen steht. Geht super. Mit großen Schraubzwingen habe ich die Bretter seitlich fixiert und noch ein paar alte Latten aus Lieferresten vom Holzgerüst drunter verkeilt. Auch bei den Kisten Latten drüber und dann mit Holzkeilen (gibt es fertig zu kaufen beim Hornbach für ein Appel und ein Ei) alles verkeilt und in Waage gebracht. Die Keile kann man, wenn der Beton angezogen hat einfach raushauen mit dem Hammer und so die Kisten oder anderen Stützen einfach wieder entfernen. Leider habe ich davon keine Fotos . Beim Schaffen bei 27 Grad denkt man nicht so ans Fotografieren.
Auch hier, wie bei jeder Platte, habe ich sehr darauf geachtet das alles in Waage ist. Lieber einmal zu viel Messen und Prüfen, ausgleichen ist schwer nachher.
Und so sieht jetzt mein finaler Sockel aus auf den dann der Pizzaofen kommt. Was man noch sieht sind die Winkeleisen, die ich benutzt habe, um die oberste Schicht zu stützen. Diese habe ich auch nicht geklebt, sondern gemörtelt, weil die Eisen zu dick waren.
Gestern habe ich dann die Abdeckung von der Platte genommen und gemerkt das der Beton noch ziemlich feucht ist. Somit haben wir statt das Mauern anzufangen, den Boden probe gelegt und geschnitten und einen probe Bogen gelegt. Für die 2. Reihe über der hohen Reihe werde ich mir Winkelsteine zurechtschneiden. Wahrscheinlich mit einer Steinsäge die ich mir leihe, weil der Winkelschleifer nicht breit genug ist, um das komplett durchzuschneiden.
Probebogen habe wir auf der MDF Platte angezeichnet, die während des Baus den Boden schützten wird. Dabei haben wir nur den Durchmesser und Mittelpunkt angezeichnet. Vom Mittelpunkt im Lot die Distanz gemessen, um inkl. erster aufrechter Steinreihe, minus Bodendicke auf 39cm Backraumhöhe am höchsten Punkt zu kommen. Dann haben wir einfach zwei Maßbänder übereinander gelegt, eins beginnend am höchsten Punkt und eins beginnend an einem der Außenpunkte vom Bodendurchmesser. Da wo die Maßbänder sich mit gleichen Abstand schneiden, eine Schraube rein und mit Schnur und Bleistift von dort gezirkelt. Wir haben Keile durchnummeriert, um später zu schauen, wie die Steine gewinkelt werden müssen.
Der Boden besteht aus 5cm dickem Schamott unten drunter kommt eine Keramikfaserplatte zur Isolierung (nicht auf dem Bild, da unklar ist wie diese auf Wasser reagiert und der Beton war noch kühl). Es sind 3x30x40cm Platten und 5x20x40. Ich wollte gerade in der Mitte so wenig Fugen, wie möglich haben und in der Lage sein die Böden bei Verschleiß leicht auszutauschen. Die Kuppel kommt auch neben nicht auf den Boden.
So das wars. Das ist erstmal der Stand. Für Tipps und Anregungen jeder Art aber besonders bezüglich Trockenzeit Beton aus eigener Erfahrung, wäre ich sehr Dankbar. Ich werde den restlichen Bau weiter hier dokumentieren. Vielleicht hilft es ja jemanden. Ich habe selber sehr von den Beiträgen hier profitiert und gebe das gerne weiter.
Schließlich noch ein Bild, wie ich den Ofen am Ende gerne verputzen würde von einer sicher recht bekannten Vorlage, dem WoodfiredOvenChef. Dafür suche ich noch jemanden der das professionell macht und den Auftrag annehmen würde. Wenn Ihr da jemand kennt oder selber so jemand seid, würde ich super gerne Kontakt aufnehmen!