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Vergleich: Weber SmokeFire Ex4 vs. Traeger Timberline 1300

Baron X

Grillkaiser
10+ Jahre im GSV
Warum?:
Im Juni 2020 kam ich auf der Suche nach einem Smoker, beim einem Weber-Dealer vorbei. Und selbiger Dealer überzeugte mich, einen SmokeFire EX4 anzuschaffen. Die Grillart hat mich von Anfang an überzeugt, und das Gerät hatte in der Folge richtig viel zu tun.

Zum Herbst hin haben mich aber einige Dinge am EX4 gestört, und ich hab mich nach einiger Recherche dann noch den Traeger Timberline 1300 bestellt.
Von Anfang an haben sich zwischen den beiden Geräten deutliche Unterschiede gezeigt, die ich hier mal erwähnen möchte, um Euch daran teilhaben zu lassen, und vielleicht eine Entscheidung zu erleichtern.
Um es vorweg zu nehmen, man kann bei den meisten Punkten nicht von gut oder schlecht reden. Denn was den Einen stört, ist vielleicht genau das, was der Andere sucht.

Hier einige Punkte, die es mir wert erscheinen, erwähnt zu werden.

Aufbau:
Beim Aufbau hatte der Traeger (55 Minuten mit GöGas Unterstützung) einen minimalen Zeitvorteil, der wahrscheinlich durch die viel größere Zahl von Teile Paketen beim Weber (65 Minuten alleine) bedingt war.

Aufheizphase:
Bei mittleren bis hohen Temperaturen, ist der Weber deutlich schneller auf Temperatur. Im niedrigen Bereich bleibt er aber gerne mal hängen, und benötigt dann deutlich länger als der Traeger.

Temperaturanpassung:
Hier ist der Weber deutlich schneller dabei, denn der Traeger ist komplett doppelwandig ausgelegt, was ein zügiges Abkühlen natürlich verhindert.

Rauchentwicklung:
Ohne Smokeboost entwickelt der Weber deutlich mehr, und fast durchgehend Rauch. Das hat der Traeger nur während der Aufheizphase. Danach raucht der Traeger nur noch gelegentlich.
Das hat allerdings auch deutliche Auswirkungen auf das Grillergebnis. Beim Traeger ist der Rauchgeschmack dezenter, aber immer noch deutlich. Beim Weber ist der Rauchgeschmack sehr viel stärker, was aber auch dazu führt, dass man über die Holzsorte den Geschmack sehr stark beeinflussen kann. Meiner Ansicht nach ein vollkommen neuer Freiheitsgrad beim Grillen, und ein absolutes Plus für den Weber.

Reinigung:
Hier geht aufgrund der Bauweise der Punkt ganz klar an den Timberline. Asche und Fett sind komplett getrennt. Das Fett wird abgeleitet, und die Asche sammelt sich locker im Gerät, und kann mit einem Aschesauger ruckzuck abgesaugt werden.

Software:
Weber Connected über Bluetooth und WLAN, was eine schnellere und einfachere Verbindung mit dem Gerät bringt. Die Einrichtung erfolgte absolut sicher. Nur die App hat noch etwas Entwicklungsspielraum. Gerade bei der Updatefunktion, die mitten im Grillvorgang, mit dem Hinweis, man möge ihn jetzt runter fahren, und neu starten, keine gute Laune verbreitet. Bei der Umschaltung während verschiedener Longjobs von BT auf WLAN und zurück hatte ich leider schon mehrfach Probleme, die die Funktionalität der App beeinträchtigten. An der Stelle muss man aber auch erwähnen, dass die Anschlussmöglichkeit von 4 Fühlern schon echt fett ist. Traeger hat nur einen Port.

Traeger connectet nur über WLAN, und die Methode ist nicht so zuverlässig wie bei Weber. Oft benötigt man, wie ich hier im Forum gelesen habe, mehrere Versuche. Wenn man dann aber mal die Einrichtung geschafft hat, funktioniert die Geschichte deutlich stabiler als bei Weber. Bisher hatte ich nach der Einrichtung keinerlei Probleme mit der App bzw. der Steuerung. Einmal eingerichtet läuft sie zuverlässig über 2 iPhones und ein iPad, und informiert auf allen Geräten über alle Meldungen. Auch lässt sich ein Timer über die App mit dem Grill synchronisieren.

Hier noch einige weitere Punkte, die mir bei den beiden Geräten direkt aufgefallen sind:

Weber SmokeFire EX4:
Der Weber ist als Grill für direkte Hitze konzipiert, was eine Trennung von Asche und Fett unmöglich macht. Demzufolge bildet sich im Grill ein absoluter Schmodder, er mühsam zu beseitigen ist. Das war auch für mich der Grund mir den Traeger zu bestellen.
Im Shutdown dreht der Lüfter ständig hoch und runter, was ein starkes Nervenkostüm nötig macht. Oder viel Abstand zum Gerät.
Das Spiel der GBS Roste ist sehr sehr nervig leider fällt einem dabei gerne der runde GBS Rost durchs Loch. Mir ist immer noch nicht klar, warum man Zubehör nicht auf den Rot legen kann.
Leider alles Minuspunkte in meinen Augen. Daher muss ich hier noch erwähnen, dass ich bis auf ein fehlerhaftes Firmwareupdate zu Beginn, keinerlei Probleme mit dem Grill hatte. Eine undichte, pelletverlierende Fördereinheit kann ich ebenfalls nicht bestätigen. Und er war mindestens jeden zweiten Tag in Benutzung. Ebensowenig sonstige in anderen Threads beschriebene Probleme.
Die Bauart bedingten Hotspots würde ich tatsächlich als Vorteil einstufen, da der Grill hier sein direktes Potential an der Steak Front ausspielen kann. Kehrseite davon ist die durchaus gegebene Möglichkeit eines Fettbrandes aufgrund des o.g. Schmodders. Und es ist natürlich möglich, sein Grillgut zu verbrennen, was in einem Traeger fast unmöglich ist. Wie oben erwähnt, muss man sich überlegen, ob man Dinge als Vor- oder Nachteil einstuft.

Traeger Timberline 1300:
Asche und Fett bleiben getrennt, was eine Reinigung schon fast zu einem freudigen Ereignis macht.
Hopper: Die Pellets rutschen deutlich besser nach als beim flachen Weber Hopper. Aber auch die Füllkapazität ist höher, wodurch sich immer ein kompletter Sack nachfüllen lässt, ohne sich in Rüttelorgien zu verlieren. Und als Feature welches Weber garnicht hat, ist eine Füllstandsanzeige enthalten.
Das Gerät selbst „verliert“ fast keine Asche, während der Weber in alle Richtungen staubt. Damit zusammen hängt auch die Beobachtung, dass der Weber häufig Funken und glühende Pellets in die Schublade bläst. Beim Timberline kommen Funken nur gelegentlich, und auch nur bei höheren Grilltemperaturen über den rückseitigen Luftauslass heraus. Dort kommt auch fast ausschließlich der Rauch heraus, weil der Deckel, und die Fettschublade mit Dichtband abgedichtet sind.

Noch ein Wort zur Haptik. Der Traeger wiegt fast das Doppelte, und ist im subjektiven Vergleich schon ein Eisenschwein. Der fast doppelte Preis ist deutlich erfühlbar.
Dieses Erleben geht schon von Anfang an, beim Aufbau los. Ein Sixpack Bier wird in der Aufbauanleitung dringend empfohlen, und man wir auch auf jeder Seite daran erinnert einen Schluck zu nehmen. In der Verpackung sind unterstützend auch Aussparungen für die Bierflaschen vorgesehen. Der Riesenkarton ist auf der Innenseite auch schon entsprechend als Spielhaus für die Kids bedruckt.

Fazit:
Das alles sind natürlich subjektive Wahrnehmungen, aber ich glaube die Wenigsten haben so die direkte Vergleichsmöglichkeit. Im Fazit muss ich sagen, dass ich erstaunt war, wie unterschiedlich zwei Pelletgrills sein können, und wie wenig ich einen klaren Favoriten bestimmen konnte. Jedes der Geräte hat durchaus seine Berechtigung, und ich habe echt überlegt beide Geräte zu behalten. Am Ende bin ich aber faul, und putze nicht gerne. Und da spielt der Timberline seine Fähigkeiten bei mir aus, und ich habe fast nur noch ihn im Einsatz.

Nun, ich hoffe mein Bericht findet Euer Interesse.
Danke fürs lesen, und (wie man in Hessen sagt): Halt die Worscht hoch!
Grüße Bernd
 
Sehr schöner direkter Vergleich! Danke dafür!
 
Danke für die ausführliche Auflistung aller Punkte! Dieser Vergleich wird sicher einigen Lesern bei deren Entscheidung helfen.
 
Ja, so war es gedacht. Selbst in YouTube ist nicht wirklich viel Sinnvolles zu finden. Und bei meiner Suche hab ich genau so einen Vergleich wirklich vermisst.
 
Danke für den Vergleich! Meinen Timberline habe ich geholt, als der Smokefire schon angekündigt und in 1-2 Monaten lieferbar gewesen wäre - das bestätigt mich nochmal in meiner Wahl. Bisher bin ich mit dem Teil top zufrieden, läuft wie ein Uhrwerk.
 
Schöner Vergleich ist sicher für viele hilfreich. :-)
Da hast du dir schon etwas Mühe gemacht
Danke dafür.

Gruß Peter
 
WOW, super!

Jetzt muss ja nur noch einer der Beiden die positiven Punkte mitnehmen und umsetzen - dann hätten wir den noch perfekteren Pelletsmoker. Mein Punkt wäre: SUPERSMOKE in TRAEGER zu intensivieren. Das ist jetzt aber echt jammern auf höchstem Niveau...

Gruß aus Mittelhessen!
 
Vielen Dank für den tollen Vergleich der mir zunehmend den Traeger in den Fokus rückt.
Der Rost soll ja untern 40,5cm breit sein.

Nun frage ich mich ob die klassische Ikea Konica Schale mit Rost (Länge 40cm) hier noch reingeht oder ob die verklemmt.

Zum direkten Vergleich des EX4 mit dem 1300. Glaubst Du, dass hier auch die Größe des Grills bei dem Ergebnis eine Rolle spielt.
Kleinerer Gar-Raum, höherer Konzentration an Rauch?
Oder produziert der Weber einfach tatsächlich mehr Rauch?

Macht der Füllstand Sensor Sinn?

lg

Thomas
 
Danke für diesen informativen Bericht. Grüße aus dem Herzen Hessens nach GG.
 
Hi zusammen, und vielen Dank für die positiven Rückmeldungen. Und auch Grüße nach Mittelhessen.

Hallo Tom43
der Sensor hilft dabei, den permanenten Drang in den Hopper zu schauen, etwas unter Kontrolle zu bekommen :) Aber ein Muss ist es nicht. Eher ein Nice-to-Have, auf das man nicht mehr verzichten möchte. Gerade in der kalten Jahreszeit will der alte Herr doch nicht dauernd zu seinem Smoker rennen, und die warme Stube verlassen ;)

Der Weber produziert tatsächlich viel mehr Rauch. Das spürt man am offenen Gerät, an der Tränenmenge, die sich beim Sparerib-pinseln bildet. Das ist deutlich mehr beim Weber, und bei offenem Gerät spielt dessen Größe ja keine Rolle.

Ob die Rauchmenge Dir zu viel oder zu wenig ist, kannst am Ende nur Du selbst entscheiden. Aber ich bilde mir ein, dass sich der Geschmack mit der Bildung der Patina etwas intensiviert. Und erst wenn der Smoker innen dunkelbraun belegt ist, erst sein Maximum erreicht. Das kann aber Einbildung sein. Oder haben das Andere auch schon beobachtet? Egal nun von welchem Hersteller das Gerät ist.

Die große Schwedenschale passt übrigens längs auf die beiden unteren Ebenen, ohne dass sie den Deckel berührt. Bei der Mittleren hatte ich erst Bedenken, aber es gab kein Geräusch beim Schließen.

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Die große Schwedenschale passt übrigens längs auf die beiden unteren Ebenen, ohne dass sie den Deckel berührt. Bei der Mittleren hatte ich erst Bedenken, aber es gab kein Geräusch beim Schließen.

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SO GROSS IST DER EX4?

Ich hatte leider noch keine Gelegenheit den SF in echt zu sehen. Mir muss da bisher der Maßstab gefehlt haben. Da gehen ja Unmengen rein!
 
Äh, nö. Das ist der Timberline 1300.
 
Ja, eignet sich maximal als Drittgrill :-D

Wir haben parallel zum Pastrami die Whiskyburger nach Rezept von Traeger gemacht, das oben ist der letzte Hackfleischrest der nicht mehr für ein Patty gereicht hat. Käse rein und Meatball gemacht :-)
 
Auch noch mal von mir Danke für die Entscheidungshilfe.

Den Timberline 1300 habe ich eben bestellt und ich hoffe der Grill kommt in der nächsten Woche.
 
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