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Versaute Spickmesser - kann ich da noch helfen?

gasschwenker

Knebeldreher
15+ Jahre im GSV
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Diese Messer hat mir ein Arbeitskollege mitgebracht. Er benutzt sie recht gerne und hofft, daß ich da noch was machen kann.

Diese Wellenform der Klinge ist keine optische Illusion.

Jemand ne Idee? Den Handschutz mit dem Trockenschleifer runterraspeln? Dann Tormek?

Nur Tormek?

Eigentlich ist da ja alles zu spät.

Viele Grüße,
Gerhard
 

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Hallo Rainer,

das sind Griffe in der Art der Zwilling 4*, also nahtlos Kunststoff.

Was auch immer ich da mache, schön wird das nicht. Jetzt bekommen Messer die am Stahl abgezogen werden ja üblicherweise die Form eines Ausbeiners. Diese Wellenform habe ich so noch nicht gesehen. Muß an einer besonderen Stahl-Technik liegen.

Wenn ich die Schneide wieder gerade bekommen will muß der Griffschutz "angepaßt" werden. Soviel ist klar.

Aber selbst wenn ich die Dinger gerade bekomme ist die Klinge sicher auch unterschiedlich dick. Oder auch nicht. Es wurde anscheinend in sehr stumpfem Wingel geschärft.

Viele Grüße,
Gerhard
 
Ohne den Fingerschutz, Knebel, Kropf zu entfernen wird es schwierig. Ich mach mal zwei Vorschläge. 1. den Kropf lassen. Die Schneide auf einem ebenen Schleifstein, (oder Schleifpapier) auflegen und so lange runterschleifen bis die Welle weg und die Schneide wieder gerade ist. Jetzt hast du eine "Schneide" (die nichts mehr schneidet), die verschieden dick ist. Im Wellental ist sie dünner als dort wo du viel Material abgeschliffen hast. Jetzt auf dem groben Stein einen neuen Winkel anbringen, sodass die Schneide wieder überall schneidet. Der Nachteil ist, dass dort wo die Schneide dick (ehem. Wellenberg) war der Anschliff höher bzw. breiter wird als dort wo die Schneide dünn war (Wellental). Der Anschliff wird auf den Klingenflanken also wellig aussehen. Die Welle der Schneide wird also zu einem welligen unterschiedlich hohen Anschliff. Das Messer ist aber wieder scharf und die Schneide gerade. Im Klingenbereich unmittelbar nach dem Kropf wird sich keine Schärfe anbringen lassen (deshalb siehe 2.)

2. Als erstes den Kropf entfernen dann Welle entfernen. Den Kropf entfernen funktioniert mit Flex, Feile und Schleifband. Hier ist nicht so viel Material abzunehmen. Das könnte auch bloß mit ner guten Feile funktionieren. Nimmt man die Flex muss man wegen des Kunststoffgriffes e x t r e m aufpassen. Am besten zwei Sekunden flexen und dann sofort mit Wasser runterkühlen. Vielleicht den Griff und Kropf in ein nasses Schwammtuch wickeln. Der Rest geht mit Feile und die Feinheiten mit dem Schleifband. Klinge einspannen. Das Band an den Enden packen und hin und her ziehen. Nimmt man immer feinere Körnungen, wird das gut. - Dann obige Prozedur unter 1. Das Entfernen des Fingerschutzes mach natürlich viel mehr Arbeit.

Mit der Tormek dürfte das entfernen der Welle in der Schneide kein Problem sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Bandschleifer ist eine gute Idee. Besser als Schleifbock. Zumal ich zwar einen halbwegs ordentlichen Schleifbock habe (als ich kurzfristig mal Drechseln lernen wollte) den aber in meiner Holzwerkstatt nur sehr ungern anwerfe. Funkenflug läßt grüßen.

Mit der Feile werd ich wohl nix ausrichten. Falls doch taugt der Stahl nix, dann kommen sie in die Tonne.

An einem Messer werde ich das mal testen heute Abend. Wie gesagt, wenn´s nix wird dann wird´s halt nix.

Viele Grüße,
Gerhard
 
Von Bandschleifer steht bei mir nichts, geht aber bei ebener Unterlage um die Welle rauszuschleifen. Bei Zwillingmessern (Sonderschmelze) müsste eine Feile noch funktionieren. Meines Wissen rutscht die erst durch ab ca. 60 HRC des Messerstahls. Kommt wahrscheinlich auch auf die Härte des Feilenstahls an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde den Kropf nicht vollständig entfernen, sondern zurücksetzen. Das geht mit ner Feile oder einem Bandschleifer, wie schon gesagt, am besten.
Dann wird die Klinge am Bandschleifer geradegerichtet, indem man die Schneide aufsetzt, dann die Flanken mit einem feinen Band kurz (!) geglättet. Die Tormek bringt eine neue Schneide.
 
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Naja
 

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Etwas ausführlicher als "naja" schreib ich´s dann doch noch.

Ohne Bandschleifer (Ein umgekehrt eingespannter Bandschleifer für Holz, kein Naßband oder so) ging gar nix. Vorherige Versuche ausschließlich mit Tormek oder gar Diamantplatte haben wenig gebracht.

Problem: Das Begradigen etc. ging gut. Allerdings die Seite der Messer auf das Band zu bekommen ging so richtig nur von einer Seite. Auf der anderen Seite waren sich Messergriff und Schleifermotor im Weg. Und gegen das Band zu schleifen war mir zu gefährlich.

Dann auf der Tormek eine Schneide dran geeiert. Auch wieder freihändig weil sich auf der kleinen Tormek Schleifführung und Stein berühren wenn die Messer sehr schmal sind.

Dann auf die Wassersteine umgezogen um das etwas ballig zu bekommen und natürlich etwas feiner geschliffen.

Man merkt immer noch deutlich daß die Klinge unterschiedlich dick ist.
Und richtig scharf wurden nur die ersten beiden Drittel. Zum Handschutz hin bekomme ich das auf dem Stein einfach nicht richtig hin. Weswegen ich normalerweise auch nur Japaner auf den Steinen schleife.

Nachdem sich unterm Schleifsteinhalter Schlamm für wahrscheinlich mehr als Neupreis der Messer gesammelt hat habe ich einfach aufgehört.

Fazit: Besser als vorher. Gelohnt hat sich der Aufwand eher nicht.

Viele Grüße,
Gerhard
 
" Auf der anderen Seite waren sich Messergriff und Schleifermotor im Weg." Ich kenne das Problem. Es gibt aber auch andere Maschinen bei denen auf beiden Seiten nur eine dünne Metallplatte sitzt. Bei Lidl kostet diese Version 10 € mehr.

"Zum Handschutz hin bekomme ich das auf dem Stein einfach nicht richtig hin." Das liegt nicht an dir, sondern das liegt am Fingerschutz und dass zum Griff hin die Klinge meist dicker wird und diese Tendenz sich beim Schleifen über die Jahre noch verstärkt. Das ist der Grund, warum ich den Handschutz nicht leiden kann und warum man oft darauf verzichtet.

Die Riefen am Kropf beim linken Messer kriegst du mit feinem Schleifpapier raus. Einen dünnen Streifen abschneiden und den Rücken mehrfach mit Tesa bekleben, sonst reißt das Papier sofort. Dann die Klinge einspannen. Den Schleifpapierstreifen an den Enden fassen und über den Kropf schleifen. Das geht ganz gut.
 
Hmm, ja. Das Original zu dem Bandschleifer den Du meinst ist von Holzher. Wir als mehr oder weniger lizensierte/wertige Kopie von verschiedenen Anbietern weitergebaut. Der hat keinen seitlich hervorstehenden Antrieb.

Ich habe einen alten AEG mit 100mm Bändern. Bleibt nur stehen wenn man ihn ausschaltet. Aber halt für solche Arbeiten wie Messer schleifen nicht wirklich gedacht.

Das mit dem Handschutz macht mir auch keine schlaflosen Nächte. Ich komme mit meinen - japanischen - Messern wunderbar zurecht.

Viele Grüße,
Gerhard
 
Frage zum Schleifen auf dem Bandschleifer:

Machst du es mit gleichmässigem Druck oder mit wechselndem Druck?

Weil ich mach es so,
wenns das Messer (durch den Bandschleifer) fester gegen meinen Finger dagegen drückt, drück ich fester,
wenns leichter wird, werden mein Fingerdruck auch leichter.

dabei bewege ich das Messer sanft auf dem Schleifband quer zur Laufrichtung,
und wenn das Messer mehr als warm wird, ab ins kalte Wasser.


Gruß
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mich darfst Du da nicht fragen. Ich kann da lediglich antworten "intuitiv".

Messer kommen normalerweise bei mir nicht auf den Bandschleifer. War eine absolute Ausnahmesituation.

Viele Grüße,
Gerhard
 
@gasschwenker:"Das mit dem Handschutz macht mir auch keine schlaflosen Nächte." Klar, an deinen - japanischen - Messern ist ja auch keiner dran.

@silex: "dabei bewege ich das Messer sanft auf dem Schleifband quer zur Laufrichtung," Wenn man das Messer nicht bewegt, gibt's tiefe Riefen, abhängig von der Körnung natürlich.
"wenns das Messer (durch den Bandschleifer) fester gegen meinen Finger dagegen drückt, drück ich fester, wenn's leichter wird, werden mein Fingerdruck auch leichter." Kann ich nicht nachvollziehen. Dort wo man mit den Fingern Druck ausübt wird Material abgetragen. Das ist bei Banksteinen übrigens genauso.
 
wenns das Messer (durch den Bandschleifer) fester gegen meinen Finger dagegen drückt, drück ich fester, wenn's leichter wird, werden mein Fingerdruck auch leichter.

"Kann ich nicht nachvollziehen. Dort wo man mit den Fingern Druck ausübt wird Material abgetragen.
Das ist bei Banksteinen übrigens genauso.

Richtig. Vermute, wir meinen das Gleiche:

Bei der Schleifbewegung,
wenn der Bandschleifer Hubelmetall abträgt, sollte man leicht dagegen drücken, um Metall abzutragen;
wenns der Bandschleifer leichter dagegendrückt, (in einer Delle) mit dem Fingerdruck aufhören,
sonst wird ja noch mehr Metall in der Delle abgetragen.

Hoffe, habs besser ausgedrückt.

Gruß
Peter

PS:
Ist übrigens genauso wie bei Banksteinen.
Wenn du eine Hubel im Metall füllst, fester drücken;
wenn du keinen Hubel füllst, hier nicht schleifen.
Ergebnis soll ja gleichmässige, glatte,
nicht hubelige Flachseiten des Messers bewirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hubel? - kenne nur den schwäbischen Ausdruck Hubbel, was soviel heißt wie Beule oder Erhebung - sollte man für die nicht native Speaker vielleicht ergänzen.
 
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