Letzte Woche durfte ich beruflich einen Tag nach Kassel. Das bedeutet, um Fünf Uhr aufstehen - was ungefähr vier Stunden vor meiner normalen Zeit ist - und dementsprechend gut gelaunt war ich auch während der Zugfahrt. Um dem Ganzen dennoch etwas positives abzugewinnen, habe ich dafür abends in Kassels einzigem Sternerestaurant einen Platz reserviert.
Das Voit wird von Sven Wolf geführt und hält seit zwei Jahren einen Stern im Guide Michelin. Innen bietet das Restaurant Platz für etwa 40 Gäste. Am interessantesten sind sicherlich die Zweiertische am Pass, bei dem sich die offene Küche gut beobachten lässt.
Nachdem der Service von uns entsprechend gebrieft wurde: „Wir hätten gerne eine Flasche Billecart Salmon Blanc de Blanc Grand Cru und so viele Gänge, wie sie in 180 Minuten maximal schicken können “ geht es auch flott mit einem Gruß aus der Küche los.
Serviert werden im Uhrzeigersinn ein heißer Beeftea, Pilzcreme mit Belugalinsen und geschmorter Taube sowie gebeizter Lachs mit etwas mariniertem Gemüse und einer Soße auf Basis einer Zitrusfrucht. Alles soweit stimmig abgeschmeckt und Lust machend auf das kommende Menü. 7/10
Weiter geht es mit einem Tatar vom Rind, marinierten Perlzwiebeln, fermentiertem schwarzen Knoblauch, Himbeere und einem Sud aus Kapuziner Kresse.
Es folgt eine schön gebratene Jakobsmuschel von guter Qualität mit Sellerie, Ponzu und Habanero. So steht es zumindest auf der Karte, der Gang war sehr gut, von der Habanero habe ich aber auch erst hinterher erfahren. Schärfe war hier keine zu finden. 7/10
Als nächstes: gegarter Kürbis mit diversen Kräutern, Kürbiskernöl, Bergamotte und einem Sud vom Kopfsalat. Dieser ist leider zu bitter, so dass er das Gericht komplett vereinnahmt und dem eigentlich gut schmeckenden Kürbis keine Chance gibt. Hier wäre etwas weniger Konzentration doch mehr gewesen. 5/10
Besser läuft es bei der Rinderschulter mit Quitte, Wirsing und Petersilie. Obenauf ein getrocknetes Grünkohlblatt, wohl mehr der Optik als wegen des Geschmackes platziert.
Die Soße ist aromatisch dick, das Fleisch wunderbar zart geschmort, genauso die Quitten und das Wirsingpüree. Ein Soulfoodgang der immer funktioniert. 7,5/10
Als kleine Neutralisierung vor den Hauptgängen wird ein Sandorneis mit Dillöl serviert.
Isländischer Kabeljau mit Roter Beete, Brunnenkresse und etwas angegossener Molke. Auch hier gibt es keine Beanstandung. Der Fisch und die Roten Beete sind gegart wie sie sollten und passen mit der schön bissfest blanchierten, salzigen Brunnenkresse gut zusammen. 7/10
Hirsch mit zweierlei Schwarzwurzel, einmal glasiert, einmal in Panko frittiert. Dazu eingelegter Rhabarber oder Hagebutten (ich weiß es leider nicht mehr), Molke und Flowersprouts.
Das Fleisch ist perfekt gegart und von einer sehr guten Qualität. Auch ein Gang, bei dessen Komponentenzusammenstellung man nicht viel falsch machen kann, auch wenn ich für das Unwort Flowersprouts eigentlich gerne einen Punkt abziehen möchte. So erfährt man nach einer kurzen Google Recherche, dass es sich einfach um eine Art Grünkohl handelt. 7,5/10
Das Menü endet mit einem Grapefruit-Joghurteis mit weißer Schokolade und Olivenöl. 7/10
Fazit: 7/10
Das Voit ist ein nettes Restaurant mit guter Küche und angenehmem Service. Wer noch nie in einem Einsterner war, der kann im Voit einen guten Anfang machen. Wir hatten jedenfalls einen vergnüglichen Abend in einem Restaurant, das seinen Stern verdient hat.
Für jemanden, der öfter in der gehobenen Küche unterwegs ist, liefert es jedoch keine Überraschungen.
Wer dort essen möchte, dem empfehle ich einen der Tische direkt an der Küche. Hier gibt es den Abend über sicherlich das ein oder andere Interessante zu sehen.
Das Voit wird von Sven Wolf geführt und hält seit zwei Jahren einen Stern im Guide Michelin. Innen bietet das Restaurant Platz für etwa 40 Gäste. Am interessantesten sind sicherlich die Zweiertische am Pass, bei dem sich die offene Küche gut beobachten lässt.
Nachdem der Service von uns entsprechend gebrieft wurde: „Wir hätten gerne eine Flasche Billecart Salmon Blanc de Blanc Grand Cru und so viele Gänge, wie sie in 180 Minuten maximal schicken können “ geht es auch flott mit einem Gruß aus der Küche los.
Serviert werden im Uhrzeigersinn ein heißer Beeftea, Pilzcreme mit Belugalinsen und geschmorter Taube sowie gebeizter Lachs mit etwas mariniertem Gemüse und einer Soße auf Basis einer Zitrusfrucht. Alles soweit stimmig abgeschmeckt und Lust machend auf das kommende Menü. 7/10
Weiter geht es mit einem Tatar vom Rind, marinierten Perlzwiebeln, fermentiertem schwarzen Knoblauch, Himbeere und einem Sud aus Kapuziner Kresse.
Es folgt eine schön gebratene Jakobsmuschel von guter Qualität mit Sellerie, Ponzu und Habanero. So steht es zumindest auf der Karte, der Gang war sehr gut, von der Habanero habe ich aber auch erst hinterher erfahren. Schärfe war hier keine zu finden. 7/10
Als nächstes: gegarter Kürbis mit diversen Kräutern, Kürbiskernöl, Bergamotte und einem Sud vom Kopfsalat. Dieser ist leider zu bitter, so dass er das Gericht komplett vereinnahmt und dem eigentlich gut schmeckenden Kürbis keine Chance gibt. Hier wäre etwas weniger Konzentration doch mehr gewesen. 5/10
Besser läuft es bei der Rinderschulter mit Quitte, Wirsing und Petersilie. Obenauf ein getrocknetes Grünkohlblatt, wohl mehr der Optik als wegen des Geschmackes platziert.
Die Soße ist aromatisch dick, das Fleisch wunderbar zart geschmort, genauso die Quitten und das Wirsingpüree. Ein Soulfoodgang der immer funktioniert. 7,5/10
Als kleine Neutralisierung vor den Hauptgängen wird ein Sandorneis mit Dillöl serviert.
Isländischer Kabeljau mit Roter Beete, Brunnenkresse und etwas angegossener Molke. Auch hier gibt es keine Beanstandung. Der Fisch und die Roten Beete sind gegart wie sie sollten und passen mit der schön bissfest blanchierten, salzigen Brunnenkresse gut zusammen. 7/10
Hirsch mit zweierlei Schwarzwurzel, einmal glasiert, einmal in Panko frittiert. Dazu eingelegter Rhabarber oder Hagebutten (ich weiß es leider nicht mehr), Molke und Flowersprouts.
Das Fleisch ist perfekt gegart und von einer sehr guten Qualität. Auch ein Gang, bei dessen Komponentenzusammenstellung man nicht viel falsch machen kann, auch wenn ich für das Unwort Flowersprouts eigentlich gerne einen Punkt abziehen möchte. So erfährt man nach einer kurzen Google Recherche, dass es sich einfach um eine Art Grünkohl handelt. 7,5/10
Das Menü endet mit einem Grapefruit-Joghurteis mit weißer Schokolade und Olivenöl. 7/10
Fazit: 7/10
Das Voit ist ein nettes Restaurant mit guter Küche und angenehmem Service. Wer noch nie in einem Einsterner war, der kann im Voit einen guten Anfang machen. Wir hatten jedenfalls einen vergnüglichen Abend in einem Restaurant, das seinen Stern verdient hat.
Für jemanden, der öfter in der gehobenen Küche unterwegs ist, liefert es jedoch keine Überraschungen.
Wer dort essen möchte, dem empfehle ich einen der Tische direkt an der Küche. Hier gibt es den Abend über sicherlich das ein oder andere Interessante zu sehen.